Floridaperle
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17.Tag: 11.08. – ein netter Flecken und trostloses Arizona –
Für diesen Tag ist nur die Fahrt Richtung Osten geplant, der vorgesehene Tag in Page mit Besuch des Antelope Canyon fällt wegen der gesperrten US 89 aus. Der Umweg von über 160 Meilen ist es uns nicht wert, wir werden sicher wieder mal in die Gegend kommen.
Nach einer kühlen Nacht checken wir wieder bei der netten Dame von gestern aus. Sie fragt nach unseren weiteren Reiseplänen. Wir erzählen, dass nichts geplant ist, da wegen der Sperrung unser Plan umgeworfen wurde. Auf einem Notizzettel macht sie uns eine Skizze und ermuntert uns, zu dieser Stelle zu fahren. Okay, wir haben nichts vor also fahren wir gemäß ihrer Skizze. Zuerst geht es die Stichstraße wieder zurück, heute zeigt sich die Büffelherde leider nicht. Am Straßenrand sind mal wieder die Folgen der Waldbrände zu erkennen.
Unterwegs gibt es einen Parkplatz am Rand des Kaibab Plateaus von dem man die Weite des Landes erahnen kann und einen guten Blick auf die Vermilion Cliffs, einem Nationalmonument, werfen kann.
Wir folgen der US 89a bis Marble Canyon, einem kleinen Ort kurz vor die Navajo Bridge über den Colorado. Laut unserem Spickzettel sollen wir links abbiegen und der Straße folgen. Es erwartet uns eine gut fest gefahrene rote Schotterpiste, die der Cliffkante und dem Flussverlauf folgt. Es ist menschenleer und fast unwirklich zwischen den im Gelände liegenden Felsbrocken.
Am Ende der Piste erwartet uns ein Parkplatz mit vielen leeren Bootstrailern direkt am Ufer des Colorado.
Wir befinden uns am südlichsten Ende des Glen Canyon Nationalpark in Lees Ferry. Den den Info-Tafeln entnehmen wir, dass an dieser Stelle die Siedler die einzige Chance hatten den Colorado zu überqueren, davor und dahinter erheben sich die Felswände des Glen Canyon bzw. des Grand Canyon. Es gab eine Fähre, Reste sind erkennbar, und einige Ruinen der Häuser der Familie Lee. Erstaunlich ist, dass wir ganz alleine sind. In den Fluss führt eine breite geteerte Bootsrampe, die einzige Möglichkeit für Privatpersonen ein Boot zu Wasser zu lassen.
Ab hier kann man durch den Grand Canyon bis zum Lake Mead (ca. 200 Meilen) fahren, erst dort besteht wieder eine Möglichkeit das Boot aus dem Fluss zu holen. Für die Befahrung des Colorado benötigt man übrigens eine Genehmigung, die Wartezeit beträgt derzeit 10 Jahre!
Wir schauen noch die ersten Stromschnellen Richtung Grand Canyon an und fahren dann zurück zur Navajo Bridge.
Eigentlich sind es 2 Brücken, die seit 1929 betriebene und eine neue, die seit 1995 geöffnet ist. Die alte Brücke wird heute als Aussichtsplattform genutzt, es befindet sich dort auch ein Informationscenter. Diese Brücke ist die einzige über den gesamten Canyonverlauf zwischen Page und dem Hoover Dam! Wenn sie nicht wäre müsste man 800 Meilen fahren, um ans andere Ufer zu kommen. Diese Fakten finde ich immer wieder erstaunlich, beinahe unvorstellbar. Hier ist der Fluss schon etliche Meter unter einen, wir sind nur wenge Meilen von Lees Ferry entfernt.
Unser Auto hat nun neben den Schlammspuren von Medicine Wheel endlich auch den roten Staub des Südwestens an sich.
Nach der Besichtigung der Brücke fahren wir weiter Richtung Tuba City. Unterwegs fällt immer wieder auf, wie abgelegen die Menschen, vor allem wohl Native People, doch leben müssen. Zwischen Steinen und Sand stehen alte Mobilhomes, Wohnmobile oder kleine Holzhäuser in der Landschaft, die Umgebung der Häuser ist voller Schrott und sieht wenig einladend aus. Es sind keine Lebensmittelläden, Tankstellen oder anderes zur Versorgung der Menschen zu sehen. Auf vielen Meilen nichts außer trostlose Gegend mit vergessenen Menschen. So ist jedenfalls mein Eindruck, beklemmend.
Auch Tuba City bietet nicht viel. Der Ort ist in diesem Jahr für viele Touristen Übernachtungsmöglichkeit, da man durch die Sperrung der US 89 Richtung Page zwangsläufig hier durch fährt. Da unser Zimmer im Hotel noch nicht fertig ist, pausieren wir erst mal im neu eröffneten (noch eine halbe Baustelle) McDonald des Ortes. Endlich wieder WLan in ordentlicher Stärke, ihr könnt euch vorstellen wie aus gehungert nach Nachrichten aus der Welt wir nach 3 Tagen ohne gescheites Netz sind. Nicht nur wir nutzen diese Möglichkeit, an allen Tischen sitzt man mit gezücktem Smartphone, Tablet oder Laptop.
Später fahren wir ein wenig durch den Ort und kaufen im örtlichen Supermarkt einige Lebensmittel. Auch hier kommt uns alles sehr trostlos vor. Die Schule ist mit Stacheldrahtzaum gesichert, der Park ist mehr eine Staubwüste und die einzige Möglichkeit der Jugendlichen sich zu treffen ist eine gut besuchte Skaterbahn im Park.
gefahrene Meilen/Kilometer: ca. 170/273,5
Übernachtung: Quality Inn Navajo Nation Tuba City (151,61$ inkl. Tax)
Für diesen Tag ist nur die Fahrt Richtung Osten geplant, der vorgesehene Tag in Page mit Besuch des Antelope Canyon fällt wegen der gesperrten US 89 aus. Der Umweg von über 160 Meilen ist es uns nicht wert, wir werden sicher wieder mal in die Gegend kommen.
Nach einer kühlen Nacht checken wir wieder bei der netten Dame von gestern aus. Sie fragt nach unseren weiteren Reiseplänen. Wir erzählen, dass nichts geplant ist, da wegen der Sperrung unser Plan umgeworfen wurde. Auf einem Notizzettel macht sie uns eine Skizze und ermuntert uns, zu dieser Stelle zu fahren. Okay, wir haben nichts vor also fahren wir gemäß ihrer Skizze. Zuerst geht es die Stichstraße wieder zurück, heute zeigt sich die Büffelherde leider nicht. Am Straßenrand sind mal wieder die Folgen der Waldbrände zu erkennen.
Am Ende der Piste erwartet uns ein Parkplatz mit vielen leeren Bootstrailern direkt am Ufer des Colorado.
Wir befinden uns am südlichsten Ende des Glen Canyon Nationalpark in Lees Ferry. Den den Info-Tafeln entnehmen wir, dass an dieser Stelle die Siedler die einzige Chance hatten den Colorado zu überqueren, davor und dahinter erheben sich die Felswände des Glen Canyon bzw. des Grand Canyon. Es gab eine Fähre, Reste sind erkennbar, und einige Ruinen der Häuser der Familie Lee. Erstaunlich ist, dass wir ganz alleine sind. In den Fluss führt eine breite geteerte Bootsrampe, die einzige Möglichkeit für Privatpersonen ein Boot zu Wasser zu lassen.
Wir schauen noch die ersten Stromschnellen Richtung Grand Canyon an und fahren dann zurück zur Navajo Bridge.
Nach der Besichtigung der Brücke fahren wir weiter Richtung Tuba City. Unterwegs fällt immer wieder auf, wie abgelegen die Menschen, vor allem wohl Native People, doch leben müssen. Zwischen Steinen und Sand stehen alte Mobilhomes, Wohnmobile oder kleine Holzhäuser in der Landschaft, die Umgebung der Häuser ist voller Schrott und sieht wenig einladend aus. Es sind keine Lebensmittelläden, Tankstellen oder anderes zur Versorgung der Menschen zu sehen. Auf vielen Meilen nichts außer trostlose Gegend mit vergessenen Menschen. So ist jedenfalls mein Eindruck, beklemmend.
Auch Tuba City bietet nicht viel. Der Ort ist in diesem Jahr für viele Touristen Übernachtungsmöglichkeit, da man durch die Sperrung der US 89 Richtung Page zwangsläufig hier durch fährt. Da unser Zimmer im Hotel noch nicht fertig ist, pausieren wir erst mal im neu eröffneten (noch eine halbe Baustelle) McDonald des Ortes. Endlich wieder WLan in ordentlicher Stärke, ihr könnt euch vorstellen wie aus gehungert nach Nachrichten aus der Welt wir nach 3 Tagen ohne gescheites Netz sind. Nicht nur wir nutzen diese Möglichkeit, an allen Tischen sitzt man mit gezücktem Smartphone, Tablet oder Laptop.
Später fahren wir ein wenig durch den Ort und kaufen im örtlichen Supermarkt einige Lebensmittel. Auch hier kommt uns alles sehr trostlos vor. Die Schule ist mit Stacheldrahtzaum gesichert, der Park ist mehr eine Staubwüste und die einzige Möglichkeit der Jugendlichen sich zu treffen ist eine gut besuchte Skaterbahn im Park.
gefahrene Meilen/Kilometer: ca. 170/273,5
Übernachtung: Quality Inn Navajo Nation Tuba City (151,61$ inkl. Tax)
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