Ein Urlaub in Florida ohne Sanibel ist möglich … aber sinnlos?!

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Sancap

Sancap

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Freitag

Der besten aller Töchter hatte das Erlebnis bei der Bootsvermietung keine Ruhe gelassen und wann immer die Frage kam, was man denn noch machen wolle, kreiste die Antwort irgendwie um Wassersport. Da das ja auch irgendwie an meiner Ehre herumkratzte, war ich am Donnerstagmorgen nochmals auf die Suche nach Vermietern gegangen und war u.a. auf Islamorada fündig geworden: Robbie’s.


Kurzer Blick auf die Website: Valid ID and „All renters must have prior boating experience”. Hmm, … Dann fand sich noch ein Hinweis auf den „Florida Keys National Marine Sanctuary Boater Education Course“, der für erstmalige Ausflüge in den Keys dringend empfohlen wäre.

Als die Familie am Freitagmorgen zum Frühstück auftauchte ärgerte ich mich grade mit der dritten Anmeldung zu dem Onlinekurs herum: Auf dem Telefon funktionierte das nicht. Also Laptop raus und meine Familie zeigte mal wieder einen Vogel. „Blimp, blimp, man?“ Aber ich hielt durch und klickte mich durch die Übungen. Anfänglich meinte ich ja, das ist in 10 Minuten erledigt – war aber leider nicht so – obwohl das Lernziel im Großen und Ganzen eigentlich recht einfach war:

1) Fahre nicht über Manatees!
2) Fahre nicht in Mangroven zwischen brütende Vögel.
3) Nicht über die Manetees fahren.
4) Keinen Anker im Riff auswerfen.
5) Fahre nur langsam über die Manatees.

Das mit den Manatees war mir irgendwie schon auch klar…. Tatsächlich wichtig ist allerdings in der Tat die Navigation by water colors: “Brown, brown, run aground!
White, white, you just might!
Blue, blue, sail on through!
Green, green, nice and clean!”

Nachdem ich mich eine Weile ernsthaft in die Themen eingelesen hatte und die Fragen (80%davon jedenfalls...) richtig beantwortet hatte gab es nun ein Diplom.

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Ist ja auch schön, wenn mal die Kinder aus dem Haus sind oder es passiert irgendwas, dann habe ich was in der Hand!
Meinen Abschluß an der Indiana University!

Damit war der Plan nun nach Islamorada zu fahren (da ist auch der nächste Publix) und von dort einen Ausflug zu machen. Auch hier schaute ich erst einmal, ob Boote verfügbar waren, buchte aber êrstmal keines. Robbie's liegt direkt an der Nordspitze von Islamorada, Kayak, fish feeding, boating. Jet Ski, Scuba. Eine Anlage, auf der wir hätten Tage verbringen können. Wahrscheinlich kennen die meisten Touris Robbies vom Tarpon füttern. Alles etwas einfacher, „karibisch“ nicht so überkandidelt. Wahrscheinlich liegt es daran, daß sich der Betrieb etwa auf Meereshöhe befindet und bei schlechten Wetter sowieso alles absäuft. Daher keine aufwendigen Gebäude, alles eher bretterbudig - aber eben sympathisch.

Während meine drei schon mal gleich zum Publix weiter sind machte ich mich aus die Suche nach Booten. Diesmal fragte ich nicht, ob man ein Boot mieten kann. Diesmal sagte ich, daß ich ja sonst „immer“ in Pine Island miete und außer dem „Diplomwissen“ hier nichts über die Keys weiß. Der junge Typ an der Anlegestelle gab mir dann diverse Tipps, wie und wo man fährt, was wichtig ist, do’s and dont’s. Und als ich dann fragte, ob ich denn spontan eines seiner Schätzchen mieten könne, holte er sofort das online Formular raus. Geht doch! Meine Fragen müssen kompetent gewirkt haben, ich brauchte nicht einmal eine Einweisung zu machen. Das kenne das sonst mit einmal rausfahren, Kringel drehen und wieder anlegen. So hatte ich sogar noch etwas Zeit den Pelikanen beim „Tarpon-Fisch-wegklauen“ zuzusehen bevor meine Familie wieder an den Laden kam.

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Wir hatten uns für die relativ kurze Fahrt zum Alligator Reef Lighthouse entschieden. Das ist navigatorisch einfach, wenig flaches Wasser..
Also, dachte ich jedenfalls...
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Ist man unter der Overseas Highway Brücke durch fährt man erst mal parallel zur Strasse. Mein Bauchgefühl sagte mir, mal nicht zu dicht am Ufer zu fahren und lieber etwas weiter Richtung Ocean. Das Teil wurde plötzlich langsamer. Hmmmm… Mein Achterschiffmann zeigte gleichzeitig auf zunehmend dunkler werdendes Schraubenwasser. Shoooot…! Dichter ans Ufer und schon hatten wir wieder Wasser unterm Boot.


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Im tieferen Wasser machte das dann endlich richtig Spaß und das Boot kam sogar wunderbar ins Gleiten.



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Plötzlich Geschrei vom Bug und ich sah im Wasser Schildkröten links unter dem Boot. Bis wir gestoppt hatten, waren die Tiere schon wieder außer Sicht, dafür war alles voller Quallen. Mittagessen für die Turtles. Diese Mondquallen gelten als Leckerbissen für Seaturtles und für den Mondfisch. Sie haben Tentakeln, sind aber nicht giftig. Trotzdem merkt man schon, wenn sie jemanden berühren….



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Kurz darauf kamen wir am Leuchtturm an und suchten uns einen Platz zum Ankern.

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Die Quallen wurden nochmals beäugt, keine man o‘ war Quallen in der Nähe und wir gingen mit den Schnorchelmasken ins Wasser. Goldene Regel dabei immer: Einer bleibt im Boot! Die Strecke zum Leuchtturm hin war schnell gemacht und der Blick nach unten grandios. Direkt unter dem Fundament stand eine richtige Wand von Fischen – sie bleiben unter dem Leuchtturm, denn auf der Traverse saßen die Pelikane, und Möwen… Man hörte sie sogar rufen „Meins! Meins!...“

Da ich keine Kamera mithatte, und kaum beschreiben kann wie das irl aussieht hier ein Stockfoto vom Riff, unter dem Leuchtturm: (Quelle, © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alligator_Reef.jpg)
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anstrengender als ich erwartet hatte. Zum Glück sagten die „Kiddies“ dasselbe auch…

Vor einer zweiten Runde machten wir eine ausgiebige Pause zum Sonnenbaden auf dem Boot und beobachteten andere Boote kommen und gehen. Schön, wie ein Riesenschiff den Anker direkt herabließ und dann einfach versuchte die Kette stramm zu ziehen. Nachdem sie das eine Viertelstunde übten und vertrieben erbarmte sich der Skipper neben uns und rief denen zu, daß man eine Ankerkette auf etwa 3-5 mal Wassertiefe ablässt. Ich musste grinsen und an Captain Pipp’s denken – hier hat einer ein Riesenschiff, weiß aber nicht, wie man damit ankert. Leider hat man dann beim Ankerholen direkt ein Teil aus den ohnehin schon toten Korallen herausgebrochen weil nicht im Sand geankert… Jetzt war ich froh, daß ich mein Ankern-im-Riff-Diplom habe

Während wir so in der Sonne lagen kamen die kleinen Fische vom Riff vorbeigeschwommen. Meine Tochter fand in der Kombüse unserer Yacht noch Gold Fish Original

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Wenn man die die in kleine Krümel drückt und vorsichtig ins Wasser gibt kommen Nemo und die Kum
pels und spielen „meins, meine, meins…“ Wunderbar, ich bin dann nochmal ins Wasser und habe mir Goldfishlies anreichen lassen.

Nachdem die Fische satt waren – und wir die Sonne doch langsam sehr spürten wurde der Anker gelichtet und wir nahmen Kurs auf das Festland.
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Eher zufällig stießen wir auf dem Rückweg auf eine kleine Insel,.... (Teaser alert!)
 

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sureshot

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Ein richtig schöner Bericht, mit tollen Unternehmungen. Bin schon ganz gespannt, wie es weiter geht...
 
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