Montag:
Montag fielen wir beim Morgenrundgang zum Pool erst mal fast ins Becken, als Mrs Manatee neben den Booten der Anwohner herumdümpelte. Sie scheint auch in der Anlage was gemietet zu haben und besteht auf ihrem Liegeplatz.
Eigentlich war unser Plan, auch mal ein Boot zu mieten. Ich hatte gehört, daß Captain Pip’s Boat Rental zwar nicht die schönsten, dafür aber günstige Boote verleiht. Als wir dort ankamen war ich erst mal etwas platt, daß das „Büro“ ein Container ist...
Drinnen saßen zwei Ladies, die das Geschäftliche regeln. Der erfahrene Skipper mit Familie im Schlepptau fragt freundlich, ob es denn ein Boot zu mieten gäbe (auf der Website waren drei für den Tag buchbar). Gegenfrage der Blondine: „Haben Sie ein eigenes Boot?“ Hätte ich ein eigenes, würde ich jetzt keines mieten, manno….
Es war nichts zu machen, ohne eigenes Boot leihen die nichts aus. Vielleicht hatten die ein schlechten Tag, vielleicht war ich zu blöde, auch meine rührenden Versuche, ich kann segeln, habe eine Jolle, bin schon im Flachwasser im Pine Island Sund nicht auf Grund gegangen, - helfen alle nix.
Auch das Angebot, mich bitte von einem der Ahnung hat auszuchecken wie man es normaler Weise macht – alles freundlich abgelehnt.
Den Sportbootführerschein See lasse ich nach den Freundlichkeiten lieber auch mal stecken. Wir verlassen den Laden, GFY!
Beim Einsteigen ins Auto bemerkt meine Tochter, "Papa kannst du nicht einfach mal nur „ja“ sagen, wenn dich einer fragt ob du ein Boot hast?" Ich fühlte mich grade gar nicht gut, der Vaddi ist zu blöd, ein Boot zu mieten. Na warte…. Ich habe einen Plan B.
Zurück im Haus wurde dann etwas herumtelefoniert und nachdem ich die Betreiberin der „Marathon Flight Academy“ in Wisconsin(!) erreicht habe (Piloten im Home-office…) kann ich kurze Zeit später eine Cessna mieten, mit der wir dann fast eine Stunde über den Keys herumgeeiert sind. Hier gab es nur ein, zwei Fragen zur Erfahrung und schon ließ man mich im linken Sitz den Pilot Flying machen. Funk konnte ich an meinen Partner Solomon auf dem rechten Sitz abgeben, der uns aus versicherungstechnischen Gründen begleitet hat.
Nachdem wir glücklich in der Luft waren legte sich seine „Nervosität“ sehr schnell und er übernahm voll die Rolle des Fremdenführers.
Gleich nach dem Start flogen wir über das Reef Resort und suchten erst mal Mrs Manatee im Kanal.
Dann kam der Traum eines jeden Piloten aus Deutschland: Auf 150 Meter „Höhe“ sinken und mit bester Aussicht „tief“ herumfliegen. Erst mal waren wir Delfine zählen, Hawks Cay Resort, wo man mit den Dolphins schwimmen kann. Ein Blick in das Becken machte mich im Nachhinein schon etwas betroffen: Während wir hier grade unsere Freiheit genießen….
Von Duck Key aus sind wir dann etwas Richtung Riff nach Süden geflogen. Hier muß man sehr aufpassen, nicht wegen des Riffs – sondern weil man schnell Besuch von Maverick und seinen Airforce-Freunden bekommt, wenn man nur etwas zu weit südlich gerät. Nennt sich „Air defence and identification zone“ und ist doof. Also aufpassen und wegbleiben. Wir fliegen über wunderschönes blaues Wasser....
Bahamafeeling setzt ein.
Schließlich umrunden wir den Leuchtturm von Big Pine Key.
„Fred the tree“, die australische Pinie, die auf der „alten“ 7 Mile-Bridge mitten aus dem Beton wächst, sehen wir diesmal leider nicht – ein richtig dicker Regenschauer nimmt uns die Sicht und wir drehen wieder Richtung Marathon und reihen uns hinter einem Citation Privatjet zur Landung auf der Piste 11 ein. Witzigerweise höre ich dabei im funk eine weitere Stimme mit deutlich deutschem Akzent...
Nach rund einer dreiviertel Stunde waren wir wieder am Boden. Der ganze Spaß hatte keine 170 Dollar gekostet, die Dame in Wisconsin hatte einen guten Preis gemacht und meine Befürchtung, daß nun nochmal etliches an „Taxes and Fees“ dazukommt war umsonst.
Eine Super Sache und die Kollegen von der Flieght Academy kann ich wirklich nur empfehlen. Freundlich, kompetent und fair!
Hunger!
Die Sunset Grill and Raw Bar auf Boot Key war uns am Tag vorher aufgefallen.
Da es recht leer war, hofften wir auf ein schnelles, gutes Mittagessen. Leider klappte das nicht. Nachdem man uns zum Tisch gebracht hatte passierte lange nichts, wir sind dann an den Tresen und haben uns selbst mit Grtränken versorgt, was bei den Bedienungen böse Blicke hervorbrachte.
Als wir dann fragten, warum nach 15 Minuten noch immer niemand kommt, sagte man uns, daß grade an unserem und den beiden Nachbartischen ein neuer Mitarbeiter eingearbeitet würde und es etwas dauert. Drei Tische,… nun ja.
Ich habe in meiner wilden Zeit einige Jahre ein einer Großdiskothek gearbeitet und in einigen Restaurants während des Studiums gekellnert. 3 Tische macht man wenn man nebenbei noch Bier zapft. Sei es drum, es dauerte und eigentlich wollten wir schon los – dann bekamen wir doch was - und es war gar nicht so schlecht. Trotzdem gab es deutlich weniger Tipp von uns als üblich….
Den Rest des Tages verbringen wir am bereits bekanntn Somrero Beach.