Hurricane Season 2005

[Uwe]

Hurricane Update 19.09.2005
Reichen die Sturmnamen?

Absolute Hochsaison ist zur Zeit in Sachen Tropischer Stürme und keine Woche vergeht ohne neue Rekorde. Daher habe ich zusammen mit Beate in der kurzen Zeit schon 6 Sturmnamen "verbraucht" und einige werden sich schon fragen, ob wir Redondo noch etwas übrig lassen, wenn er wieder aus dem Urlaub kommt. :wink:

Nur noch 4 Namen sind offen. Stan, Tammy, Vince und Wilma sind noch zur Auswahl und dann ist Ende der Namensliste für dieses Jahr. Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn die Liste reicht. Aber für den Fall des Falles hat das NHC vorgesorgt. Sofern weitere Stürme klassifiziert werden sollten, geht es im griechischen Alphabet weiter: Alpha, Beta, Gamma, Delta...

Aber wie gesagt: wegen mir muß das nicht sein!

Gruß

Uwe

 

[Uwe]

Hurricane Update 20.09.2005
Philippe auf dem Atlantik

Hurricane Philippe ist weiterhin auf dem Atlantik unterwegs und behält einen Nordkurs bei. Sein weiterer Weg führt ihn östlich an den Bermudas vorbei, so dass von Philippe keine Gefahr für Festland oder Inseln ausgeht.

Die tropischen Wellen im Atlantik zeigen zur Zeit keine Anzeichen von Organisation, so dass wir dies im Moment auch nicht näher beleuchten müssen.

Gruß

Uwe

 

[Uwe]

Hurricane Update 21.09.2005
Philippe nur noch Tropensturm

Der Blick auf das übrige Geschehen auf dem Atlantik fällt auch heute wieder kurz und bündig aus.

Philippe wurde zum Tropensturm herabgestuft, da er nur noch eine Windgeschwindigkeit von 65 Meilen pro Stunde aufweist. Mit 5 Meilen pro Stunde zieht er fern ab der Zivilisation gen Norden, so dass dies nur den Fischen auf die Gräten geht

Im Atlantik befindet sich westlich von Afrika noch eine tropische Welle, der aber keine Entwicklungsmöglichkeiten zur Zeit bescheinigt werden können. Insofern kann in Florida nach Rita erstmal wieder Ruhe einkehren.

Gruß

Uwe

 

[Uwe]

Hurricane Update 22.09.2005
Philippe schwächelt

Tolle Sache, wenn man wie ich in seiner Mittagspause auf den Atlantik schauen kann - auch wenns nur virtuell ist

Dort sieht man jedenfalls einen schwächelnden Phillipe, der sich mit Scherwinden herumschlagen muß und etwas zerzaust und sehr unorganisiert aussieht. Nur noch 40 Meilen (65 km) pro Stunde wird bei der Windgeschwindigkeit gemessen und es ist im Moment auch nichts in Sicht, was ihm wieder auf die Beine helfen könnte.

Ansonsten ist relative Ruhe auf dem Atlantik.

Gruß

Uwe

 

[Uwe]

Hurricane Update 23.09.2005
Philippe vor dem Abschied - Neues Tiefdruckgebiet in Beobachtung

Mittlerweile sind es schwere Scherwinde, die Philippe nach dem Leben trachten und während er auf eine nordöstliche Bahn einschwenkt, wird er wohl am Wochenende von einem Frontensystem regelrecht "verschluckt".

Möglicherweise hat er aber als ihn Scherwinde zerfledderten, noch etwas im Atlantik zurückgelassen und genau dieses Teil befindet sich etwa 500 Meilen (805 km) südlich der Bermudas. Es ist ein breites Tiefdruckgebiet, was nun unter Beobachtung steht, da es sich in den nächsten Tagen durchaus weiterentwickeln kann.

Dieses verdächtige Gebiet habe ich rosa markiert. Nordöstlich davon sieht man die Reste von Philippe und im Golf kann man Rita gut erkennen.

Insofern werde ich in den nächsten Tagen immer mal einen Blick drauf werfen.

Gruß

Uwe

 

[Uwe]

Hurricane Update 25.09.2005
Philippe aufgelöst

Wie bereits vermutet, hat Philippe nicht überlebt und wird vom NHC nicht mehr geführt.

Das verdächtige Tiefdruckgebiet nimmt nun einen Nordostkurs aufs offene Meer, so dass dies keine Gefahr für das Festland darstellt.

Gruß

Uwe

 

[Uwe]

Hurricane Update 26.09.2005
Ruhe nach dem Sturm

Die Reste von Rita beregnen jetzt verschiedene Bundesstaaten der USA. Der Blick auf den Atlantik ist zur Zeit sehr entspannend, da dort derzeit nichts besorgniserregendes festgestellt werden kann. Es sind wohl drei Tiefdruckgebiete im Fokus, jedoch sind die Bedingungen dort jeweils zur Zeit sehr ungünstig für eine Entwicklung zu mehr. Dies gilt zumindest für die nächsten 2-3 Tage. Wenn es Neues zu berichten gibt, erfahrt Ihr es wieder hier.

Gruß

Uwe

 

[Uwe]

Hurricane Update 28.09.2005
Störung in der Karibik

In der karibischen See im Bereich von Jamaika und den Cayman Inseln befindet sich eine Störung, die heftigen Regen über diese Inseln bringt. Da sich dieses Tiefdruckgebiet in den letzten 12 Stunden zusehends organisierte, steht es nun unter besonderer Beobachtung und am Nachmittag (Ortszeit) werden die Hurricane Hunter der Airforce sich dieses Gebiet genauer ansehen.

Es gibt noch eine weitere Störung auf halbem Weg zwischen Afrika und Südamerika, jedoch sieht man hier zur Zeit keine Entwicklungsmöglichkeiten.

Heute Abend gibt es hier ein weiteres und umfangreicheres Update, wenn die Daten der Hurricane Hunter vorliegen.

Gruß

Uwe

 

[Uwe]

Hurricane Update 28.09.2005
Tropische Welle in Beobachtung

Früher als geplant, kann ich dieses Update schreiben, da der ursprünglich für heute Nachmittag vorgesehene Flug der Hurricane Hunters zwischenzeitlich abgesagt wurde und somit im Moment keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind. Morgen früh (Ortszeit) soll der Erkundungsflug dann stattfinden und dabei soll die tropische Welle in dem Bereich, der in der folgenden Grafik gekennzeichnet ist, näher unter die Lupe genommen werden.

Als Zugrichtung wird zur Zeit Nord-Nordwest angegeben. Diese tropische Welle hat das Potential sich im Laufe des heutigen Tages oder auch morgen zu einer tropischen Depression zu entwickeln. Es wird im Moment aber nicht damit gerechnet, dass sich bereits im Laufe des Donnerstag hieraus ein tropischer Sturm entwickelt.

Soweit die aktuelle Vorhersage.

Aufmerksame Forumsmitglieder haben es sicher schon bemerkt und ich freue mich auch, dass er wieder da ist. Redondo ist aus dem Urlaub zurück, so dass ich den Stab nun wieder zurückgeben kann und ab Morgen wird er euch dann wieder in bewährter Weise informieren.

Mir hat es in den letzten Wochen Spaß gemacht, euch auf dem Laufenden zu halten und ich kann mir vorstellen, dass dies nicht die letzten Beiträge dieser Art hier von mir für unsere Florida-Community waren. Vielen Dank an Beate, die mich unterstützt hat und die Updates in meiner kurzen Abwesenheit geschrieben hat.

Ich hoffe, dass die Hurrikan-Saison nun genügend Rekorde in diesem Jahr aufgestellt hat und wünsche allen in Florida maximale

Gruß

Uwe

 

[ellenhirsch]

lieber uwe,
vielen lieben dank für deine informativen updates bezüglich der depressionen,wellen ,hurricanes...

gruss
ellen

 

[Jens]

Hi Uwe,

ganz dickes Lob von meiner Seite und auch vom ganzen FLI-Team - Du hast einen klasse Job gemacht! Ich sehe, wenn Du etwas machst, dann mit 100 % Einsatz !

Wir sehen uns am Samstag \/ !

Grüßle, Jens

 

[Uwe]

Hi,

vielen Dank für das Lob. Über das positive Feedback freue ich mich

Ich habe es wirklich gerne gemacht, eben weil das hier eine wirklich tolle Gemeinschaft ist und das Thema für mich auch eine Art Hobby geworden ist.

Ja und auf Samstag freue ich mich auch sehr! Es gibt bestimmt viel , , , :band: , \/ , und auch . Aber auch das Thema wird sicher nicht zu kurz kommen 8)

Hoffentlich wird keiner bis dahin und wehe einer am Samstag :wink:

In diesem Sinne!

Viele Grüße

Uwe

 

[Redondo]

Hurricane Update 29.09.2005
Hurricane Hunters untersuchen Karibik-System

Ich melde mich mit diesem Update zurück aus meinem Urlaub. Uwe hat Euch ja bestens mit aktuellen Informationen versorgt. Ich möchte mich hier auch nochmals bei Ihm bedanken für seine erstklassige Arbeit. Wie Uwe es ja schon angedeutet hat, werden wir wohl von ihm noch mehr zum Thema lesen, aber dazu in einigen Tagen mehr.

Wir sind zur Zeit ohne klassifizierten Sturm, jedoch könnte sich das in den nächsten Tagen ändern, denn es befinden sich verdächtige Störungen in der Karibik und auf dem Atlantik. Zu dem Karibik-System sind in diesem Moment die Hurricane Hunters unterwegs, um es zu untersuchen. Schauen wir mal auf das aktuelle Satellitenbild:

Dem umkreisten Tiefdruckgebiet zwischen Jamaica und der mittelamerikanischen Landbrücke werden vom NHC gute Entwicklungschancen eingeräumt und hieraus könnte sich in den nächsten Tagen oder sogar heute schon eine Tropische Depression bilden. Wie gesagt sind zur Zeit die Hurricane Hunters dort draussen und nehme Messungen vor. Wenn sie eine geschlossene Windzirkulation am Boden finden, haben wir die nächste Depression der Saison, ansonsten braucht das System vielleicht noch etwas mehr Zeit. Dann wird morgen mit Sicherheit die nächste Mission geflogen werden.

Falls es zur Entwicklung kommt, wird das System voraussichtlich in den Golf ziehen, dessen Küsten in diesem Jahr anscheinend im Fadenkreuz stehen.

Ich habe außerdem noch einen Bereich auf dem Atlantik mit ?? gekennzeichnet, den man im Auge halten muß. Ob sich hier etwas tut, wird die nächste Zeit zeigen und dann werde ich hier natürlich darüber berichten.

Das war es dann erstmal für heute, falls die Hurricane Hunters etwas finden, gibt es am späten abend nochmal ein Update.

Gruß
Redondo

 

[Redondo]

Hurricane Update 30.09.2005
Zwei verdächtige Systeme

Zwei Gebiete stehen zur Zeit unter besonderer Beobachtung. Zum einen das über die letzten Tage bereits angesprochene Gewittergebiet in der Karibik. Hier haben die Hurricane Hunter gestern keine ausreichenden Kriterien ausmachen können, um es zur Depression zu klassifizieren. Der heutige Aufklärungsflug wurde abgesagt, da die Satellitenbilder auf keine weitere Organisierung hinweisen. Es besteht aber über die nächsten Tage noch immer die Möglichkeit, dass sich das System organisiert und daher muß man es weiterhin im Auge halten.

Eine weitere Welle ist in den Fokus gerückt, unten von mir ebenfalls mit ?? markiert. Sie befindet sich noch sehr weit draussen auf dem Atlantik in der Nähe der Kapverdischen Inseln und auch hieraus könnte sich bald eine Depression oder mehr entwickeln. Natürlich führt die Airforce so weit draussen vor der afrikanischen Küste keine Aufklärungsflüge durch, aber die aktuellen Satellitenbilder deuten auf eine Zunahme der Gewittertätigkeit hin und die Umgebungsbedingungen sind günstig.

Ich habe oben als Zusatz noch den Hurrikan Otis im Ostpazifik eingezeichnet (ganz links am Rand). Es handelt sich von der Stärke her um einen Kategorie 1 Hurrikan und er bedroht die Nordwestküste Mexikos. Das markante an Otis ist, dass die US-Staaten Kalifornien und Arizona in seinem Vorhersagekegel liegen. Kalifornien ist normalerweise durch ein Hochdruckgebiet und durch kaltes Wasser davor geschützt, dass tropische Systeme die Küste erreichen und Arizona liegt im Landesinneren, so dass hier normalerweise lediglich die Überreste der Stürme hinziehen. Jedoch gab es in der Vergangenheit Fälle, in denen sich abschwächende Hurrikane noch beträchtliche Energie und Feuchtigkeit in diese Regionen gebracht haben. Das ist eine Sache, die man im Auge halten sollte. Letztendlich würde es Südkalifornien aufgrund der derzeitigen Waldbrandsituation gut tun, etwas Regen von einem sich auflösenden Tropensturm abzubekommen, aber natürlich liegt hier die Betonung auf "etwas".

Gruß
Redondo

 

[Redondo]

Hurricane Update 01.10.2005
Tropical Depression 19 entstanden

Aus der Welle im Ostatlantik bei den Kapverdischen Inseln ist die neunzehnte Tropische Depression der Saison entstanden. Aus ihr könnte der nächste benannte Sturm werden:

Der Zugweg sieht zunächst fischig aus, allerdings könnte es sein, dass das System im erweiterten Vorhersagezeitraum und darüber hinaus einen westlicheren Kurs einschlagen wird als aus der obigen Grafik hervorgeht - wenn es denn solange überlebt.

Gruß
Redondo

 

[Redondo]

Hurricane Update 02.10.2005
Tropical Depression 19 und Tropical Storm Stan

Schauen wir mal auf das aktuelle Satellitenbild des Atlantik. Wir sehen im Osten die Tropical Depression 19 und über Yucatan/Mexico Tropensturm Stan mit ihren voraussichtlichen Zugwegen:

Tropical Depression 19 wurde gestern klassifiziert und zunächst hatte man erwartet, dass sie zum Sturm wird. Dies scheint nach neuesten Erkenntissen jedoch nicht mehr einzutreten, da sie auf den Satellitenbildern schlechter aussieht und nun auf widrige Umgebungsbedingungen trifft. Nach der neuen Vorhersage wird sich TD 19 wieder auflösen und nach Nordwesten über kälteres Wasser ziehen. Damit ist dieses System für die Fische:

Tropical Storm Stan entstand aus dem Gewittergebiet, welches man schon einige Tage unter Beobachtung hatte. Damals zog es noch durch die Karibik, inzwischen hat es sich entwickelt und hat einen Landfall in Mexico hinter sich. Die derzeitige maximale Windstärke beträgt 65 km/h, das ist minimale Sturmstärke, denn das System hat sich auf dem Weg über Land natürlich schon etwas abgeschwächt. Nach Durchzug über Land wird Stan dann aber über das Wasser des Golfes ziehen, welches sehr warm ist. Zusammen mit günstigen atmosphärischen Umgebungsbedingungen, wie geringer Windscherung und Unterstützung des Outflows durch ein Hochdruckgebiet wird eine erneue Intensivierung erwartet und Stan könnte es nach vorübergehender Abschwächung zur Depression dann vor einem zweiten Landfall an der Golfküste Mexicos bis zum Hurrikan schaffen:

Ansonsten hat eine imposante tropische Welle den afrikanischen Kontinent verlassen, eine weitere Welle befindet sich bei den Bahams. Jedoch wird weder hier noch an anderen Stellen des Atlantik für die nächsten ein bis zwei Tage eine Entwicklung vorhergesagt.

Gruß
Redondo

 

[Redondo]

Tropical Update 04.10.2005
Stan: Zweiter Landfall als Hurrikan - Störung bei dem Bahamas mit Entwicklungschancen

Auf dem Satellitenbild des heutigen Updates sehen wir Hurrikan Stan, dessen Zentrum über dem südlichen Mexico liegt sowie eine Gewitterstörung östlich von Florida. Diese ist mit ?? markiert:

Stan hat sich seit dem letzten Update erwartungsgemäß über dem warmen Golf verstärkt und konnte sich bis zu seinem zweiten Landfall in Mexico zum Hurrikan intensivieren. Die maximale Windstärke beträgt zur Zeit 130 km/h, dies entspricht der Kategorie 1 auf der Saffir Simpson Skala. Da Stan jetzt über Land ist, wird erwartet, dass er sich über dem gebirgigen Gelände auflöst. Prinzipiell besteht bei der Landüberquerung an dieser Stelle die Möglichkeit, dass sich das System im Pazifik wieder regeneriert, erwartet wird dies in diesem Fall jedoch nicht. Für die betroffenen Gebiete in Mexico besteht durch die starken Niederschläge die Gefahr von Überflutungen und Erdrutschen:

Östlich von Florida bei den Bahamas befindet sich eine Gewitterstörung, die über die nächsten Tage nach Westen ziehen und dabei Florida überqueren wird. Dieses System wird zur Zeit geschert, ihm wird jedoch auf seinem weiteren Weg ein Entwicklungspotential eingeräumt, da diese Scherung nachlassen soll und damit die atmosphärischen Bedingungen güstiger werden. Falls es zur Entwicklung einer Depression oder mehr kommt, so könnte es noch vor der Küste Floridas stattfinden, oder - was wahrscheinlicher ist - erst im Golf. Die zweite Variante ist natürlich für Florida die Bessere. Allerdings bringt das System so oder so für die nächsten Tage starken Wind und starke Regenfälle für die Florida-Halbinsel.

Modellrechnungen für den erweiterten Vorhersagezeitraum deuten darauf hin, dass das System im Falle der Entwicklung in eine Depression oder einen Sturm über dem Golf von einer Front erfasst und in nordöstliche Richtung gesteuert würde. Damit wäre es später in der Woche und am Wochende eventuell für den Panhandle interessant. Hier ist das aktuelle Satellitenbild zu der Bahamas-Störung:

Also eine mögliche Entwicklung direkt vor der Haustür. Nicht hundertprozentig sicher, jedoch muss man das Ganze im Auge halten. Wir bleiben natürlich für Euch am Ball.

Gruß
Redondo

 

[Redondo]

Das im letzten Update angesprochene Gewittergebiet bei den Bahamas / östlich von Florida hat sich in den vergangenen Stunden organisieren können. Es befindet sich nun in der Entstehungsphase in eine Tropische Depression bzw. einen Tropischen Sturm. Da Florida im voraussichtlichen Zugweg liegen wird, gibt es im Laufe des Tages noch ein ausführliches Update.

Gruß
Redondo

 

[Redondo]

Tropical Update 05.10.2005
Tropensturm Tammy entsteht vor der Küste Floridas - Viel Niederschlag für den Südosten der USA erwartet

Aus der Störung bei den Bahamas hat sich heute im Laufe des Tages Tropensturm Tammy gebildet. Derweil hat sich Ex-Hurricane Stan über Mexico abgeschwächt und wurde zur Depression zurückgestuft. Leider gab es dort erheblichen Personenschaden. Das NHC hat zwar die letzte Advisory zu Stan veröffentlicht, beobachtet die Überreste aber trotzdem aufmerksam weiter, da eine Regenerierung im Pazifik oder sogar im Golf möglich ist, auch wenn das nicht vorhergesagt wird:

Zwei Gebiete habe ich ausserdem auf der Satellitenkarte mit ?? markiert. Zum einen den Bereich in der Karibik östlich der Yucatan-Halbinsel. Diese Gewitterstörung scheint Stan hinter sich gelassen zu haben und hier besteht über die nächsten Tage ein Entwicklungspotential. Außerdem ist weit draussen im östlichen Atlantik eine Welle, die sich ebenfalls organisieren könnte, in beiden Fällen wird allerdings keine schnelle Entwicklung erwartet - wenn überhaupt.

Abseits von diesen potentiellen Systemen haben wir aber einen ganz reellen Tropensturm vor der Küste Floridas. Zwar hat sich das System nun doch noch im Atlantik intensiviert, dafür soll es aber nach der aktuellen Vorhersage nicht wie bisher erwartet in den Golf ziehen sondern in Richtung Nordwesten auf das Festland und sich dort Ende der Woche über Georgia auflösen. Dies werden die leidgeprüften Golfbewohner mit Erleichterung zu Kenntnis nehmen:

Da Tammy ziemlich parallel zur Küste Floridas zieht und in einem sehr spitzen Winkel auf Land treffen wird, ist die Bestimmung eines genauen Landfallortes und -zeitpunktes nicht möglich.

Die aktuelle maximale Windstärke von Tammy beträgt 72 km/h, wobei eine weitere mässige Verstärkung bis zum Landfall noch möglich ist. Der Sturm zieht mit 22 km/h in Richtung Nord-Nord-Westen, die höchsten Windstärken befinden sich in den nördlichen und östlichen Quadranten, also nicht über Florida sondern über dem Meer. Daher gibt es eine Tropical Storm Warning auch nur für die Gebiete nördlich von Cocoa Beach, Südflorida ist von den Sturmwindstärken nicht betroffen:

Tammy ist bisher "nur" ein mässig starker Tropensturm, das Hauptaugenmerk muß auf den starken Niederschlägen liegen, hauptsächlich in Nordost-Florida sowie in Teilen von Georgia und South Carolina. Der National Weather Service warnt vor signifikanten Regenfällen, die zu Überflutungen führen können. Hier ist ein aktuelles Radarbild:

Gruß
Redondo

 

[NYPete]

OK,

außerhalb von FL, über Savannah GA ist der Storm auch gezogen, mit nur knietiefem Wasser, ohne zu großen Schaden zu hinterlassen. Für mich wäre eine weitere Info schön gewesen.