11. März Abschied von der Freedom und jede Menge Regen...
Als wir früh morgens aufwachten, lagen wir wie zu befürchten schon im Hafen von Port Canaveral, aber da der morgendliche Blick vom Balkon ja schon fast ein Ritual geworden ist, kommt hier der heutige Ausblick
:
Wir hatten uns für den Express Checkout entschieden und hatten unser Gepäck deshalb noch in der Kabine.
An Bord frühstücken wollten wir heute auch nicht mehr und rollerten deshalb um 6:45 Uhr los in Richtung Ausgang. Im Gegensatz zum Rest der Woche nahmen wir mit dem Gepäck heute auch den Aufzug.
Die Menge der Aufzüge scheint ein Schwachpunkt der Freedom zu sein, zu Stoßzeiten bilden sich davor ziemliche Menschenmengen, die zum Teil eine ganze Weile warten müssen, was auch oft kritisiert wird.
Aber mal ehrlich: Wenn alle Leute, die davor warten, im Grunde aber jung genug und gesundheitlich fit sind, stattdessen die Treppen benutzen würden, gäbe es überhaupt keine Staus mehr, und die Leute mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Gehstock, die auf den Aufzug angewiesen sind, wären alle ihre Probleme los.
Wir haben das tägliche Treppensteigen einfach als Ausgleich für das viele gute Essen betrachtet
.
Wie gesagt, mit Gepäck dann doch auch lieber den Aufzug, heute morgen auch ganz ohne Stau. Ohne jede Wartezeit verließen wir auch das Schiff und gingen ebenfalls ohne Anzustehen durch die Immigration, so dass wir doch echt 10 Minuten nach dem Verlassen unserer Kabine auf der Straße standen. Menno, da hätten wir auch noch ne halbe Stunde schlafen können...
Und nun? Vom Hertz Shuttle war noch nichts zu sehen, denn die Station öffnet erst um 8:00 Uhr. Aaaber in Deutshcland ist´s ja schon später, da könnte ich ja beim Warten was gegen die Sehnsucht nach meinem Kind tun und zu Hause anrufen. Also schnell das Handy geschnappt und bei der Oma nach meinem Sohn verlangt:
Ich voller Vorfreude auf das baldige Wiedersehen: "Hallo Erik, wir sind wieder vom Schiff runter und fahren gleich nach Orlando, und ich freue mich schon ganz arg auf dich"
Erik gan trocken: "Schön Mama, übrigens meine Wünsche sind eine kleine NERF-Waffe und ein Build a Bear Stofftier, und gib mir doch bitte mal Papa"
Ok, die Sehnsucht scheint ja riesig zu sein, das Telefonat hatte ich mir doch eigentlich etwas anders vorgestellt...
Aber auch seinem Vater wollte er nicht sagen, wie sehr er sich auf ihn freut, sondern fragen, ob er ihm vielleicht einen Flugzeugträger-Modellbausatz kauft oder ihm erlaubt, sich einen ferngesteuerten Panzer mit echter Schussfunktion zu kaufen. Bestimmmmmmmt [-X.
Naja, so konnte Erik sich zumindest schon mal daran gewöhnen, dass er auch weiterhin ein Leben ohne ferngesteuertes Kriegsspielzeug führen muss und sich wieder abregen, bis wir übermorgen nachmittag zu Hause ankommen.
Kurz nach diesem Telefonat kam auch das Hertz Shuttle und brachte uns zu unserem nächsten Mietwagen.
Den haben wir uns gar nicht erst lange angeschaut, sondern sind wegen des immer dunkler werdenden Himmels lieber ganz schnell eingestiegen und sind damit zur Mietwagenstation der Konkurrenz gefahren. Nein, nicht weil uns das Auto oder Hertz nicht zugesagt haben, sondern weil dort ein Cache liegt.
Wir haben es uns im letzten Jahr zur Gewohnheit gemacht, überall, wo wie im Urlaub sind, sogenannte Geocoins auszusetzen und zu schauen, ob sie den Weg quer durch die Welt, von Cache zu Cache in unser Heimatstädtchen finden.
Nur hatten wir sie auf der Kreuzfahrt immer entweder gleich in der Kabine vergessen, oder die Cachedosen waren zu klein, so dass wir sie noch bei uns hatten und Oli sie jetzt endlich aussetzen wollte.
Es kostete in diesem Fall etwas Überwindung, den Cache zu heben, musste man doch die halbe Waschstraße dafür demontieren
.
Während ich etwas ängstlich im Auto "Schmiere saß" erledigte Oli es schnell und unbehelligt im immer stärker werdenden Regen, bevor wir uns auf den Weg nach Orlando machten.
Ein letzter Blick auf die verregnete Freedom,
eine einstündige Fahrt über verregnete Straßen,
während der wir zum zweitenmal in einem Florida-Urlaub die Heizung und sogar die Sitzheizung des Wagens statt der Klimaanlage laufen ließen
, und schon waren wir in Orlando.
Auf dem Programm für heute standen zunächst die Premium Outlets an der Vineland Ave, aber wir waren noch viel zu früh dran.
Macht nichts, wir hatten ja noch nicht gefrühstückt. Also traf uns wieder die Qual der Wahl einer geeigneten Frühstückslocation aus unendlich vielen Möglichkeiten.
Wir entschieden uns für ein Experiment und wählten eine Panera Bread Filiale aus, um eine neue Kette kennenzulernen.
Ich fand, dass es ein bisschen wie Starbucks mit wesentlich größerer Auswahl an Essen wirkte, darunte auch etliche relativ gesunde Gerichte, die uns aber nicht auf den Teller kamen
.
Die Cinnamon Rolls waren sehr lecker und mein Milchkaffee nach dem Gebräu auf der Freedom göttlich
, der Laden bekommt eine klare Weiterempfehlung.
Nach dem Frühstück surften wir noch ein wenig mittels freien W-Lan herum und machten uns gestärkt auf den Weg in die benachbarten Outlets.
Fotos von außen gibts hier so gut wie keine, weil wir uns stundenlang im Dauerwolkenbruch immer gerade so von Geschäft zu Geschäft gerettet haben.
Da wir ja eine aktuelle "Bestellung" von Erik erhalten hatten, suchten wir natürlich auch das Toys R Us Outlet auf, kauften aber nichts, da wir die "Wummen" schon günstiger bei Walmart gesehen hatten.
Schnell noch neue Crocs gekauft...
Nach knapp 4 Stunden in diversen Geschäften in meinem Fall, und mit dem Kindle auf diversen überdachten Bänken für Oli, brachen wir mit ein paar Klamotten mehr im Kofferaum in Richtung des The Florida Hotels an der Florida Mall auf, in dem wir für heute ein Zimmer gebucht hatten.
Auf dem Weg hielten wir aber noch diverse Male an verschiedene Bau- und Elektromärkten und einem Walmart an, um ein bestimmtes Maverick-Grillthermometer zu kaufen, hatten aber leider keinen Erfolg, naja, dafür hatten wir jetzt eine Nerv Waffe im Gepäck.
Außerdem hatt Oli ja schon letztesmal ein Auge auf die großen Gasgrills geworfen und hätte sich gerne einen nach Hause mitgebracht. Leider waren sie aber auch zerlegt in ihrer Verpackung zu groß und zu schwer, um als zusätzliches Gepäckstück durchzugehen.
Der Kauf geeigneter anderer Verpackungen und das Aufteilen des Grill in zwei Gepäckstücke bis 32 kg hätte zwar funktioniert, war ihm aber dann doch zu viel Aufwand, so dass die Grills im sonnigen Florida bleiben durften.
Eine Stunde vor Schließung der Florida Mall (Sonntag hat sie ja nicht so lange auf) kamen wir am Hotel an.
Meine Meinung zum The Florida Hotel:
Wir hatten ein Zimmer über Clever-Hotels.com für 79 Euro gebucht, für eine Nacht in diesem Hotel im Vergleich zu anderen Anbietern und vor allem zum Angebot des Hotels selbst ein recht guter Preis.
Oli, eigentlich absoluter Shopping Allergiker, hatte es mir zum Geburtstag geschenkt, weil mir die Florida Mall so gut gefällt und ich das Hotel in früheren Urlauben immer schon im Auge hatte.
Das Hotel ist auch völlig ok, aber wir würden es trotzdem nicht noch einmal buchen, denn 1. bekommt man in Orlando Hotels mit demselben Standard für weniger Geld und 2. habe ich mich über die Begründungen für die zusätzliche 12 $ Service Fee ziemlich geärgert:
Benutzung von Pool und Fitness Raum, freie Internetnutzung, eine kostenlose Zeitung zum Selbstabholen in der Lobby, 2 kleine Flaschen Wasser im Zimmer und das Beste: Kostenlose Parkplätze!!!! Damit waren nicht etwa extra Parkplätze nahe des Hoteleingangs gemeint, nein, die kosten extra, sondern die riesigen, immer kostenlosen Parkplätze an der Florida Mall!
Bleiben also als einzige nicht Selbstverständlichkeit, die nahezu jedes Hotel bietet, die beiden kleinen Wasserfläschchen. Und dafür 12 Dollar pro Nacht extra bei den Zimmerpreisen????
Außerdem war unser Zimmer sehr hellhörig, aber das passiert einem ja in Florida öfter mal.
Das Hotel hat viele sehr gute Bewertungen, was aber unter anderem auch daran liegen könnte, dass die Gäste mehrfach um Bewertungen gebeten werden und mit Verlosungen von Gratisnächten geködert werden.
Hier die Bilder vom Hotel:
Nach dem Abwerfen unserer Sachen im Zimmer bummelten wir noch ein wenig durch die Mall,
checkten die Lage im Build a Bear Shop, Hilfe es gibt das Wunschtier nicht
und schauten bei Brookstone rein, einem meiner absoluten Lieblingsläden: Lauter tolle, hübsche Dinge, die die Welt nicht braucht :-D.
Letzteres dachte ich zumindest, bis ich nach dem Urlaub meinen Eltern von dieser tollen Müslischale erzählte, in der die Cereals nicht matschig werden, weil sie Löffel für Löffel in die Milch rutschen und dann hörte, dass es DAS Mitbringsel für meinen Papa gewesen wäre, der es hasst wie die Pest, wenn das Müsli weich wird...
Ok, für nächstesmal weiß ich Bescheid
Erik hätte wiederum seine Freude am Spionageroboter gehabt, wie gesagt, toller Laden :-D
Da wir außer dem Frühstück noch nichts gegessen hatten, genehmigten wir uns jeder noch einen Dairy Queen Eisbecher im Foodcourt, bevor wir zum "richtigen" Abendessen losfuhren.
Haaaalt, guck mal, da ist ein TGI Friday. Okay, das nehmen wir!
Mein Auftritt dort war allerdings etwas peinlich, denn ich war nach dem langen Tag ziemlich platt und hungrig und verstand aus irgendwelchen Gründen trotz eigentlich nicht sooooo schlechter Sprachkenntnisse die Bedienung einfach mal überhaupt nicht
.
Ich musste also mit dämlichen Gesicht etliche Male nachfragen. Außerdem wollte sie auch noch meinen Ausweis sehen, weil ich mir eine Strawberry Margarita bestellt hatte, den ich aber nicht dabei hatte. So versuchte sie nun durch weiteres Gefrage festzustellen, ob ich auch wirklich über 21 bin. Meine Schlagfertigkeit reichte heute auch nicht dafür aus, ihr zu sagen, dass sie es ja an meinen fast 40jährigen Falten abzählen könnte...
Es war auf jeden Fall für mich echt nicht gemütlich, und von Oli, der zwischen Entsetzen über meine plötzliche Trotteligkeit und guter Unterhaltung durch dieselbe schwankte, kamen auch eher doofe Sprüche als Hilfe. Als die Bedienung endlich mit der Bestellung in Richtung Küche unterwegs war, nahm er auch noch die Kamera und machte ein Foto von mir und zeigte es mir anschließend nur noch lachend.
HIIIIIIIILLLLLLFFFFFEEEEE
! Hättest du mich vielleicht vorher mal darauf hinweisen können?????
Ich hatte im Hotel defintiv nicht in den Spiegel geschaut, bevor wir losgefahren sind und sah sowas von explodiert und zerzaust auf dem Kopf aus... Dazu die Vorstellung meines nichtverstehenden, dämlichen Ausdruckes im vor Peinlichkeit rotem Gesicht..., kurz es war ein Wunder, dass die Gute nur mein Alter genauer checken wollte und nicht auch noch auf ein psychiatrisches Gutachten bestanden hat, bevor sie mir den Alkohol serviert hat, denn ich sah echt aus, als ob ich irgendwo ausgebüxt bin
Ich bin daraufhin erstmal schnell in den Restrooms verschwunden, habe mit den Händen zumindest das Schlimmste Chaos beseitigt und habe mich danach so unaufällig wie irgendwie möglich verhalten
.
Das Essen war trotzdem lecker!!!
Anschließend sind wir noch eine Runde in den wirklich warmen Pool und den Hot Tub gehüpft und schliefen später sehr schnell unserem Abflugtag entgegen.
So, einen Tag noch, und dann wars das für dieses Mal...
CU
Manu