Hallo,
noch ne -zugegebenermassen- lange Geschichte zu Air France.
Horrorflüge mit Air France,
"Es war im September 2000. Es sollte mal wieder mal über den großen Teich nach Los Angeles gehen. Die Swiss-Air hatte sich aus dem SkyMiles-Programm von Delta Airlines bereits seit längerem verabschiedet und so wollten wir, nicht zuletzt der günstigen Preise wegen, mal das neue SkyMiles-Mitglied Air France testen. Gesagt und gebucht. Abflug von Stuttgart planmäßig nach Paris. Dort erste Probleme mit der Orientierung. Nach endlosem Suchen endlich ein Info-Schalter. Auf meine schüchterne Frage "Sprechen Sie deutsch ..." -weiter kam ich leider nicht- sofort ein entschiedenes "NO" verbunden mit einer abwehrenden Handbewegung. Soweit zur französischen Gastlichkeit. Also zum nächsten Schalter und das Ganze noch mal auf englisch. Nach endlosem Suchen -es wurde gerade umgebaut - endlich das Gate gefunden und dann begann das große Warten. Aus geplanten drei Stunden Aufenthalt wurden nun ca. fünf.
Dann ging es endlich los. Natürlich nicht auf dem gebuchten Platz am Fenster, sondern in einer Mittelbank zwischen einer Gruppe von ca. 50 polnischen Staatsbürgern. Kaum war die Maschine in der Luft, begann diese Gruppe ein Kampftrinken nach dem Motto "wer verkotzt als Erster das Flugzeug". Ein Platzwechsel war wegen Vollbesetzung der Maschine leider nicht möglich. Zaghafte Versuche der Besatzung, keinen Alkohol mehr auszuschenken, waren zum Scheitern verurteilt, da die Polen sich ihre Getränke nun selber holten!!! Endlich in LAX angekommen, die Polen hatten inzwischen das halbe Flugzeug verkotzt -es roch inzwischen ganz toll im Flieger- und kaum einer war mehr in der Lage, die Formulare zur Einreise auszufüllen. Aufgrund des verspäteten Abfluges in Paris war dann wieder warten angesagt, da nun kein Finger mehr frei war. Dann endlich Los Angeles und Urlaub.
Hätten wir gewußt, dass der Rückflug mit AF noch größere negative Überraschungen bringen sollte, wären wir sicher erst gar nicht mehr mit denen geflogen. Also, Abflug in LAX bei Regen, wieder AF, wieder eine 747. Diesmal auf den gebuchten Plätzen und sogar pünktlich. Ein langer Flug durch eine noch längere Nacht und plötzlich, ca. zwei Stunden vor der Landung, eine Durchsage in französisch mit einer gleichzeitigen Kurskorrektur des Fliegers. Naja, leider nichts verstanden aber trotzdem weitergefrühstückt. Dann Landeanflug, aber wo war eigentlich die Stadt bzw. der Flughafen? Sollte diese Stadt Paris sein? Eine Stewardess herbeigerufen und nachgefragt. Daraufhin für alle deutschen und amerikanischen Fluggäste eine Durchsage in englisch. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wegen Sturm sind die Flughäfen in Paris sowie alle weiteren Airports in der Nähe geschlossen. Landung in Kürze deshalb in Bordeaux. Nach der Landung war dann erst mal wieder Warten angesagt.
Dann raus aus der Maschine, das Gepäck aufnehmen, denn es sollte mit dem Zug nach Paris weitergehen. Leider war der TGV so voll, dass nur die Business-Fluggäste, die als erste ausgestiegen waren, mitkamen. Also wieder warten und dann zurück zum Flieger. Paris hatte wieder geöffnet. Gepäck wieder aufgeben und rein in den Flieger. Diesmal in Business gesetzt, da die ja alle schon mit dem Zug weg waren. Nach endlosem Kreisen über Paris, endlich gelandet. Es war inzwischen Spätnachmittag. Doch dann der Schock. Aufgrund der Schließung des Airports wollten Tausende Fluggäste umgebucht werden. Das hieß, endloses Chaos, verbunden mit Nervenzusammenbrüchen, Schlägereien, schreienden Kindern, genervten AF-Mitarbeiter usw.
Nach mehrstündigem Warten in endlosen Schlangen, endlich ein Ticket zum letzten Flug nach Stuttgart. Es war inzwischen ca. 22.00 Uhr und es begann für uns die zweite Nacht ohne Schlaf. Rein in die Maschine und dann? Ihr werdet es nicht glauben, aber es gab keine verfügbaren Piloten mehr. Also wieder raus aus der Maschine, zum AF-Schalter, endlose Schlange, dann ein Ticket für die erste Morgenmaschine nach STR. Was aber nun? Dann eine Durchsage in englisch. Alle Fluggäste, ankommend aus Übersee, die heute nicht mehr aus Paris wegkommen, bitte zum Schalter .... Also nichts wie hin, ihr wisst schon, wieder endlose Schlange und Ausgabe von Hotel-/Taxi- und Essensgutscheinen. Dabei Tumulte und Polizeischutz, da diese Gutscheine wie gesagt nur für ankommende Überseefluggäste. Ab mit dem Taxi ins Hotel, noch was gegessen und dann endlich ins Bett. Es war bereits 2:30 Uhr. Aufstehen um vier!!, da wir wieder rechtzeitig am Airport sein mussten um die erste Maschine nach STR zu erreichen. Dann Rückflug nach Stuttgart und, wie sollte es anders sein, kein Frühstück wegen Sturm. Müßig zu erwähnen, dass die Koffer erst eine Woche später ankamen.
Die ganze Geschichte haben wir dann Air France mitgeteilt. Als Ausgleich für unseren Ärger haben wir dann zwei Gutscheine über je 100 DM bekommen. Anrechenbar jedoch nur auf ein Normalpreisticket. Wir haben dann die Gutscheine im Kamin entsorgt. Soweit zu Air France."
Viele Gruesse
Marion