(SWR) Auswandern nach Amerika - Fluch oder Segen?

gila

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...
Naja, ob das dann der bessere Deal war, jetzt in FL aktiv das "Don't say gay"-Gesetz umzusetzen, als in D zu unterrichten, wage ich mal zu bezweifeln.
Die andere Familie überlegt ja gerade aus diesem Grund zu gehen...

Das ist aber eben mehr persönliche Meinung und persönliche Einstellung. Der eine setzt "dont say gay" aus eigener Überzeugung gerne um, der nächste sieht das als Grund, um auszuwandern ;) Wir wissen nicht, wie die Einstellung der ausgewanderten Familie ist und wissen nur, dass die "Rückwanderer" das Risiko sehen, dass der spezialisierte Lehrstuhl der Frau in Gefahr ist.

Wenn es wirklich so ist, dass die Familie etwa das gleiche verdient wie in D und höhere Kosten hat - dann gibt es ja objektiv gesehen, überhaupt keinen Grund, dass die dort bleiben ;)
Der Auswanderungsgrund war doch, dass er mehr Geld verdienen wollte und weniger Steuern zahlen. Wenn er nun wenig arbeiten will und als Lehrer zufrieden ist, dann hat sich doch - aus unserer Zuschauersicht - nichts verbessert? Nur das Sicherheitsnetz ist weggefallen...

Bei all diesen Reportagen möchte ich gerne eine Fortsetzung sehen, so ein "5 Jahre später". Deshalb lese ich auch immer noch über die Reimanns weil ich damals die Sendungen gesehen habe. Ich finde es einfach interessant, wie und wo jemand gelandet ist, arbeitet.... auch wenn ich mir die Sendungen nicht mehr ansehe.
 

Ele

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Naja, ob das dann der bessere Deal war, jetzt in FL aktiv das "Don't say gay"-Gesetz umzusetzen, als in D zu unterrichten, wage ich mal zu bezweifeln.
Die andere Familie überlegt ja gerade aus diesem Grund zu gehen...
Das allein wäre für mich schon Grund genug, dort ganz sicherlich nicht zu unterrichten. Und auch nicht zu wollen, dass meine Kinder dort unterrichtet werden.
Was kommt dann als nächstes? Creation statt Evolution?
 

Turbotobi76

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Mit meiner als reiner tourist sicher eingeschränkter Sicht finde ich die Reportage durchaus in Ordnung.

Schon im Urlaub hat man gemerkt wie hoch die Lebenshaltungskosten ( zumindest einkaufen) geworden ist da haben wir uns schon immer gefragt wie das die unteren Lohngruppen stemmen können.
Das die Mieten auch so extrem hoch sind war mir jedoch nicht bekannt.

Gewonnen hat die Familie bisher zumindest nix, ähnliche Jobs, ähnlicher Verdienst, zwar weniger Steuer und Abgaben aber dafür deutlich höhere Lebenshaltungskosten.

Spätestens wenn die Kinder eine gute Ausbildung auf einer Uni wollen wird es richtig teuer dann wird das aktuelle Einkommen wohl nicht mehr reichen. Also entweder Schulen machen ( oder an die Reserven gehen), deutlich mehr Arbeiten oder zurück nach Deutschland.

So sehr wir Florida oder die USA als Urlaubsland lieben, dauerhaft wohnen wollten wir da nicht.
Mal 1-2 oder auch 5 Jahre vom deutschen Arbeitgeber aus wäre durchaus attraktiv aber für immer auf eigene Kappe eher nicht.

Als die Familie am Anfang in das Motel gezogen ist musste ich sofort an den Film " The Florida Projekt" denken und es hat sich dann ja auch bestätigt das viele der Gäste dort dauerhaft wohnen weil sie sich nichts anderes mehr leisten können.
 

schwarzgecko

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So...dann hier mal den Link zu dem YouTube Video von einem deutschen Auswanderer, der schon ein paar Jahre in den USA lebt. Wenn man das Video so direkt im Anschluss an die SWR-Reportage guckt, sieht man da einiges dann doch wieder anders.

 

Suse65

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Das allein wäre für mich schon Grund genug, dort ganz sicherlich nicht zu unterrichten. Und auch nicht zu wollen, dass meine Kinder dort unterrichtet werden.
Was kommt dann als nächstes? Creation statt Evolution?
Das ist ja schon relativ weit verbreitet. Wir haben sie vor ein paar Jahren live erleben dürfen, zwei Kreationisten aus Orlando, die uns bekehren wollten.

Ich würde schon wegen des Risikos eines Shootings an der Schule meiner Kinder dort nicht leben wollen, wenn ich schulpflichtige Kinder hätte. Die wachsende Liste zensierter Bücher kommt noch on top.

Das allergrößte Problem für mich ist aber das geplante Waffenrecht, bzw. seine Änderungen in Verbindung mit "stand your ground".

Wir hatten ja in diesem Urlaub ein nicht alltägliches Auto und es ergab sich einmal, daß zufälligerweise ein fast identischer Wagen vor unserem Motel parkte. Der Ehemann hat ganz in Gedanken versucht die Tür des falschen Wagens zu öffnen. Hätte der Fahrer in dem Moment darin gesessen, hätte das reichen können.

Nach meiner beruflichen und auch persönlichen Erfahrung kann eine Auswanderung nur gelingen, wenn man im Hinterkopf nicht nur die Umstände hat, was einem selbst die Auswanderung bringt, sondern sich im Vorfeld fragt, was es dem Land bringt, wenn ich dorthin einwandere. Habe ich einen Beruf, der dort gebraucht wird oder konkurriere ich nur mit den Locals um bereits hart umkämpfte McJobs, bevorzugt im Tourismus? Passe ich in meinen Ansichten zu den dortigen Gepflogenheiten, mag ich die überhaupt, die Mentalität etc., oder bin ich eigentlich nur wegen des Lebens in Flipflops und der Palmenstrände da? Nur wenn das Umfeld die Neuzugänge auch als Gewinn für die Gemeinschaft wertschätzt, faßt man wirklich Fuß. Das ist ganz prägnant in Frankreich mit seinen Überseedepartements, da schlägt den Metropolfranzosen, die ohne wirklich im Land gebraucht zu werden, sich da irgendwie durchschlagen, große Feindseligkeit entgegen.

In Florida immer gesucht werden Lkw-Fahrer und Krankenschwestern. Und wie wir gerade gelernt haben (von einem Vertreter dieses Berufsstandes): Der höchstbezahlte Posten im sekundären Bildungssektor ist der Baseballtrainer.

Florida oder die USA generell sind ein traumhaftes Urlaubsland. Aber dort leben, auf Dauer und für immer, und vor allem als jüngerer Mensch mit Familie? Eher nicht.
 

DerTobi75

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Ich fand die Gegendarstellung in dem YouTube Video jetzt noch anstrengender als die SWR Doku an sich :ROFLMAO:

Leider habe ich nix zu VOX Auswanderungen in dem Kanal gefunden, da hätte ich auch mal gerne gesehen, wie er die auseinander nimmt.

Einige Sachen fand ich durchaus interessant, auf anderes kaut er mir ein bisschen zu oft und zu ausdauernd drauf rum.
 

Sabine B.

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Ich fand die Gegendarstellung in dem YouTube Video jetzt noch anstrengender als die SWR Doku an sich :ROFLMAO:

Leider habe ich nix zu VOX Auswanderungen in dem Kanal gefunden, da hätte ich auch mal gerne gesehen, wie er die auseinander nimmt.

Einige Sachen fand ich durchaus interessant, auf anderes kaut er mir ein bisschen zu oft und zu ausdauernd drauf rum.
Ich habe nach 15 min ausgemacht. Ich finde, da war alles gesagt.
 

Sabine B.

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Wieder zusammen?
Ach, okay, muss ich mir dann vielleicht doch angucken :lacry:
Da war tüchtig was los - aber man kann sagen was man will (und es ist ja wirklich alles aber auch wirklich alles gesagt worden): sie ist immer noch drüben, war immer fleissig und hat jetzt wohl auch ihre Beziehung wiederbelebt. Ich würde nicht tauschen wollen - aber wünsche ihr das Beste für ihren selbst gewählten, immer öffentlich gelebten Weg.
 

redking

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So...dann hier mal den Link zu dem YouTube Video von einem deutschen Auswanderer, der schon ein paar Jahre in den USA lebt. Wenn man das Video so direkt im Anschluss an die SWR-Reportage guckt, sieht man da einiges dann doch wieder anders.

Danke dafür!

Kanal habe ich direkt abonniert. Tolle Videos dabei.
 

schwarzgecko

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Es gibt eine Reaktion auf die Kommentierung des "Stadtbewohners" auf YouTube der beiden betroffenen Familien. Auch sehr aufschlussreich. Mit dem Patrick Francisco wird sogar ein kleines Interview geführt.
 
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