so, allerhöchste Zeit, dass ich hier so langsam aber sicher mal zu einem Ende komme...
Von West nach Ost - Samstag, 17. Mai 2014
Heute war wieder einer dieser Tage... wo einem ein klein bisschen ein flaues Gefühl im Magen erreichte. Schliesslich hiess es ein weiteres Mal Abschied nehmen, dieses Mal von der Villa Aruba in North Naples, wo wir uns die letzten Tage so super wohl gefühlt hatten.
Relativ zeitig standen wir auf, packten den letzten Kram zusammen und warfen alles ins Auto (so ein Riesenschlitten ist ja schon was praktisches!). Die Schlüssel wanderten wieder zurück in den Schlüsselkasten und dann war es soweit.... ein letzter Blick zurück
Bye Bye, Villa Aruba, schön war's!
Unser heutiges Tagesziel war Fort Lauderdale, es sollte also quasi einmal quer durch Florida gehen, von West nach Ost. Wir hatten uns auch dieses Mal wieder für die Fahrt über die US41 entschieden, das gefällt uns einfach wesentlich besser als die Autobahn, auch wenn diese mehr oder weniger direkt nach Fort Lauderdale führen würde.
Zuerst sollte aber noch unser Dodge gefüttert werden, und zwar vor der Einfahrt in die Everglades, denn da folgt ja bekanntlich nicht gerade eine Tankstelle auf die nächste. Somit füllten wir den Tank nochmals nahe Marco Island, ehe die Fahrt ins grüne Wunderland Everglades begann.
Unsere Kids schliefen schon bald hinten im Wagen ein, so dass wir ordentlich Strecke machen konnten. Wir hatten uns fest vorgenommen, noch kurz in Ochopee einen Halt zu machen, aber wie bereits beim letzten Mal, wäre ich beinahe dran vorbeigefahren. Die erste Quasi-Vollbremsung des Tages reichte dann aber doch, so dass Manuela kurz ein paar Briefmarken kaufen konnte.
Wie bereits in den zwei Florida-Urlauben zuvor, wollten wir auch heute wieder im Shark Valley einen Zwischenstopp einlegen. Es war schon kurz vor Mittag, als wir dort eintrafen. Kurz vor der Zufahrt, wo die Tickets gekauft werden konnten, hielt uns ein entgegenkommender Wagen an. Die freundliche Dame am Steuer schenkte uns kurzerhand ihren Parkeintritt, den sie nicht mehr benötigte - wir sparten 10$, und sie konnte uns eine Freude machen... Win-Win!
Dann aber fuhren wir rein ins Gelände und waren erstmal überrascht, wieviel hier heute los war. Wir kannten das Shark Valley sonst eher als Geheimtipp, der nicht allzu überlaufen war, aber heute - am Samstag halt - war der Parkplatz ziemlich gut gefüllt. Die Kinder waren in der Zwischenzeit auch wieder wach, so dass einer Erkundung der Gegend nichts mehr im Wege stand.
Zuerst wollten wir aber was kleines essen, und da die wenigen Sitzgelegenheiten alle besetzt waren, setzten wir uns halt einfach ins Gras und liessen es uns gut gehen.
Maëlle erkundete derweil die Umgebung
Allerlei Getier in unmittelbarer Umgebung
Nach der kurzen Esspause wollten die Kinder dann aber unbedingt auf den Trail. Wir hatten uns auch dieses Mal gegen die (relativ lange) Fahrt mit der Tram entschieden und bevorzugten einen Spaziergang auf der asphaltieren Strasse
Colin noch etwas skeptisch
Dann aber ging's los..
Baby-Gator
Wir verweilten knapp zwei Stunden auf dem Trail, auch wenn die Sonne ziemlich stark brannte. Vor allem Colin war begeistert ob den zahlreichen Schildkröten, Vögeln und natürlich Alligatoren! Das Shark Valley ist einfach genial, auch oder gerade mit kleinen Kindern, da man problemlos ein paar Meter laufen kann, direkt in der Wildnis ist, aber stets auf dem "sicheren" Weg bleiben kann... auch wenn uns eine Dame, die uns entgegen kam, mitteilte, dass ein paar Meter weiter vorne ein Alligator mitten auf der Strasse liegen würde!
Wir gingen zurück zum Visitor Centre und nach einer kurzen Pinkelpause ging die muntere Fahrt weiter in Richtung Miami. Und während wir so fuhren, und fuhren, und fuhren, immer mit dem Tempomat auf 55 Meilen, heisst es plötzlich "HAAAALT"... Schildkröte auf der Strasse! Zum Glück hatte ein entgegenkommendes Auto rechtzeitig angehalten und uns mit Lichthupen gewarnt, denn da lief doch tatsächlich eine Riesenschildkröte gemütlich über die Fahrbahn! Ein tolles Erlebnis! Dann aber konnte es ungehindert weitergehen...
Es ist schon spannend zu sehen, wie man zuerst meilenweit durch die Wildnis der Everglades fährt, kaum Zivilisation sieht (mal abgesehen von den omnipräsenten Airboat-Anbietern), und dann, plötzlich, folgt das Seminole Casino und ab dort ist man dann quasi wieder "mitten in der Stadt", nämlich in den südlichen Vorstädten von Miami, welche stark spanisch geprägt sind.
Wir hielten noch bei einem Supermarkt, um unsere Getränkevorräte aufzufüllen - dass ich nicht grad mit Pesos bezahlen musste, war ein Wunder
Ich glaub die Frau an der Kasse sprach echt kein Englisch!
Dann ging's weiter, auf direktem Weg über den Turnpike nach Fort Lauderdale. Hier waren wir in unseren bisherigen Urlauben ja noch nie, und wir waren echt gespannt, was uns wohl erwarten würde. Die Zufahrt erstmal ernüchterte uns ein wenig, alles wirkte ein wenig ärmlich und heruntergekommen. Aber das lag wohl an der Ecke dort. Was uns mehr Eindruck machte war der dichte Verkehr, der Lärm und die Hektik... HEY, wir kommen von der Westküste!! Dort geht's ruhig und beschaulich zu und her... hier hingegen musste ich auf der Strasse wieder gehörig aufpassen und acht geben!!
Die letzten Meilen zogen sich aufgrund des dichten Verkehrs echt hin und auch die Kinder wurden langsam aber sicher ungeduldig. Anhalten wollten wir hier aber nicht mehr und so zogen wir's durch, bis zur North Birch Road, bis zu unserem kleinen, aber sehr sehr feinen Tranquilo Hotel.
Gebucht hatten wir eine "One Bedroom Suite" - erhalten haben wir das:
Das Wohnzimmer mit grossem Doppelbett, Sofa, Essecke und Küche
Und das Kinderzimmer, Maëlle posiert schon mal
Wir waren begeistert und auch die Kinder fühlten sich auf Anhieb wohl (und waren wohl froh, endlich aus dem Auto raus zu sein). Die ganze Einrichtung übrigens stammt hier von Ikea, vom Glas, über Tische und Stühle bis zu den Betten
Hier die Aussicht von unserem Zimmer mit riesiger Fensterfront
Wir wurden übrigens vom Staff extrem freundlich empfangen (das sei hiermit extra erwähnt!) und mehrfach gefragt, ob denn auch wirklich alles okay sei und wir uns wohl fühlen würden. Jawoll, taten wir, sehr sogar!
Nachdem wir unsere Sachen ausgepackt hatten, verspürten wir bereits wieder etwas Tatendrang... heute war Samstag, es war späterer Nachmittag... hmmm... da würde doch die Oasis of the Seas abfahren... wollten wir nicht Schiffe gucken gehen? Na klar doch
Und so verfrachteten wir die Kids eher gegen ihren Willen wieder ins Auto (was sind wir doch für Rabeneltern) und fuhren in Richtung Lago Mar Hotel (hatte ich doch hier aus dem Forum erfahren, dass man von dort aus am besten die ausfahrenden Schiffe beobachten kann). Allerdings war der Verkehr an der Beachstrasse immer noch äusserst zäh, wir kamen kaum vorwärts und befürchteten, die Schiffsausfahrt zu verpassen. Zudem verfuhren wir uns erst mal noch (die Zufahrt zu diesem Hotel ist auch wirklich merkwürdig, man hat das Gefühl, in eine Gated Community reinzufahren!).
Tja, und dann kam mal wieder eine etwas ärgerliche Seite von uns zum Vorschein... wir getrauten uns nicht, das Auto dort vor dem Hotel zu parken. Es liefen Parkwächter rum und uns war nicht klar, ob man dort den Wagen einfach stehen lassen konnte oder nicht. Es war zwar nichts dergleichen angeschrieben... aber eben
Und so liessen wir das Unterfangen halt sein - im Nachhinein betrachtet war das vielleicht nicht so schlecht, denn die Kids waren mittlerweile ziemlich unzufrieden und taten dies auch ziemlich laut kund.
Und so gabs statt Schiffen halt eine kleine Fort Lauderdale-Stadtrundfahrt...
Mittlerweile war schon längst Zeit, um etwas zu essen, allerdings wollten wir nach diesem langen Tag eigentlich nicht mehr in ein Restaurant rein. Und Takeaways gab's auch nicht so viele in unmittelbarer Umgebung oder wenn, dann ohne Parkmöglichkeit.. harrr.... dieses Wirrwarr schien uns zunächst etwas zu überfordern
Tja, und so fuhren wir halt zurück zum Hotel und bestellten uns telefonisch eine Pizza bei einem übers Internet gefundenen Kurier. Dieser lag zwar auch etwas ausserhalb, weshalb die Lieferung fast eine Stunde dauerte - aber dann, als Pizza und Pasta da waren, fielen wir wie die Raubtiere über unser (Fr)essen her...
Wir schliefen selig in unserem weissen Traumzimmer und freuten uns auf die kommenden drei Tage in FLL.
-- to be continued --
Ach ja, was ich ganz vergass zu erwähnen... heute war unser Hochzeitstag - ich finde, wir haben den Stilecht mit Pizza und Pasta gefeiert, oder?