Gleich hinter dem Torre de Serranos erstreckt sich der neun Kilometer lange Grüngürtel
Jardin del Turia. Das in einem ehemaligen Flussbett gelegene Naherholungsgebiet ist einer der größten urbanen Naturparks in Spanien.
Am 13. Oktober 1957 prasseln sintflutartige Niederschläge auf Valencia und seine Umgebung hernieder. Der am Vortag noch gemütlich dahinfließende Rio Turia wird zum reißenden Strom. Mit einem Volumen von 3.700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde bahnt sich der Fluss von Westen nach Osten seinen Weg durch die gesamte Stadt. Über 80 Menschen kommen in den Fluten ums Leben, die Sachschäden gehen ins Unermessliche. Valencia erlebt die schrecklichste Überschwemmung seiner Geschichte.
Um den schon mehrmals über die Ufer getretenen Fluss endgültig zu zähmen, verabschiedet die spanische Regierung 1961 den „Plan Sur“ welcher die Umleitung des Fluss Turia im Süden Valencias vorsieht. Die Verbannung des Rio Turia aus der Stadt Valencia ist nach zehnjähriger Bauzeit im Jahr 1973 vollzogen.
Zurück blieb ein siebzehn Kilometer leeres Flussbett. Verschiedene Vorschläge zur Nutzung des stillgelegten Flussgebiets werden vorgebracht. Einer sieht vor das leere Bett zu einer Schnellstraße auszubauen, die zur Verbesserung und Entlastung des Straßenverkehrsnetzes der Stadt beitragen soll.
Jedoch verhindert eine Bürgerbewegung der Valencianer dieses Vorhaben. Schließlich erstellt der Architekt Ricardo Bofill einen Entwurf zum Ausbau des Flussbetts. Die Umwandlung in eine Parkanlage mit Sport- und Freizeitanlagen wird von der Landesregierung genehmigt und ab 1984 in die Tat umgesetzt.
Seit der Eröffnung der Turia Gärten sind sie bei Einheimischen und Gästen ein beliebter Treffpunkt. Etliche Sport- und Freizeitanlagen, Radwege, Seen und Flüsschen zieren das 15 Hektar große Areal. Bei einem Spaziergang durch die von Palmen, Rosenbeeten, Orangenbäumen und Pinien geprägte Grünoase trifft man auf viele Sportbegeisterte.
Auf dem Weg runter zum Park
Wir sind nur ein sehr kurzes Teilstück des Parks gelaufen und haben gleich den nächsten Aufgang genommen.
Am Vorabend hatte ich meinen Lieben ein paar Vorschläge gemacht, wo wir in Valencia zu Abend essen könnten. Nach dem gestrigen Reinfall, wollte ich vorsichtshalber einen Tisch reservieren. Paella (kommt ja anscheinend aus dieser Stadt), Tapas, Steak oder Burger? Die jungen Leute waren sich einig ….
Über einen QR-Code konnten wir uns die Speisekarte aufs Handy runterladen. Allerdings waren wir sehr enttäuscht, denn die Speisenauswahl war sehr begrenzt. Trotzdem haben wir natürlich was Leckeres zum Essen gefunden.
Glücklich und satt bezahlten wir gegen 21.30 Uhr die Rechnung. Junior, Mädel und Schatzi waren müde und wollten ins Hotel.
Männe und ich waren zwar auch müde, aber ein Besuch in Valencia, ohne die „Stadt der Künste und Wissenschaften“
Ciudad de las Artes y las Ciencas gesehen zu haben, ging ja mal gar nicht. Der 2,6 Kilometer lange Fußweg zog sich doch ganz schön hin und die Beine wurden immer schwerer, als wir aber endlich unser Ziel erreichten war die Müdigkeit wie verflogen.
Die futuristische und skurrile Gebäudelandschaft befindet sich am Ende des Jardin del Turia. Sie ist das moderne Wahrzeichen und einer der meist besuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt Valencia.
Eine Science Fiction Kulisse vom Feinsten. Die stilvollen, modern konzipierten und einzigartigen Gebäudekomplexe wurden vom Architekten Santiago Calatrava entworfen - dem Architekten, der auch für das Oculus (Station World Trade) in New York verantwortlich ist.
Total beindruckt und begeistert von der Architektur liefen wir umher und knipsten wie die Irren.
Palau de las Artes Reina Sofia
Das größte Opern- und Kulturhaus Europas.
Im
Hemisfèric sind ein IMAX-3D-Kino, ein Planetarium und Laserium untergebracht, es ist als sich öffnendes und schließendes Auge konstruiert worden
Das Wissenschaftsmuseum
Museo de las Ciencias ist ein beeindruckendes Gebäude mit Exponaten und interaktiven wissenschaftlichen Ausstellungen, in denen die Besucher alles anfassen können und selbst zu den Hauptdarstellern von interessanten Experimenten werden.
Im Hintergrund sieht man die Schrägseilbrücke Pont de l´Assut de l´Or, deren 125 Meter hoher Pylon den höchsten Punkt der Stadt bildet.
Zu der Stadt der Künste und der Wissenschaften gehört noch das
L´Oceanográfico - das größte Aquarium Europas,
L´Ágora – eine Multifunktionshalle für verschiedene Events
L´Umbracle - eine Grünanlage, die als Zugangsbereich zur Ciudad de las Artes y las Ciencias geplant wurde.
Aus Zeitgründen konnten wir den beeindruckenden Gebäuden leider nur einen Nachtbesuch abstatten. Bei Tageslicht sehen die architektonischen Meisterwerke noch viel futuristischer aus. Uns war klar, diese Stadt müssen wir unbedingt noch einmal besuchen.
Als wir das Flussbett Richtung Straße verließen war es inzwischen 23 Uhr. Mir grauste vor dem langen Fußmarsch zum Hotel und ich meinte zu Männe „Wenn jetzt ein Taxi vorbeifährt, winke ich“! Kaum war der Satz beendet bog in einiger Entfernung ein Taxi um die Ecke. Ich hob zögerlich die Hand und dachte noch, der sieht mich eh nicht. Denkste, das Taxi hielt direkt vor uns und wir fuhren für günstige 6€ zu unserem Hotel. Dankbar gaben wir dem Fahrer 10€, schleppten uns ins Zimmer und fielen ins Bett. ??