Die üblichen Verdächtigen lass ich mal weg, also so die Sachen, die man stadtrundfährtmäßig abarbeitet und Bateau Mouche-Fahrt auf der Seine und so. Für den Eiffelturm würde ich raten, vorab online Tickets zu kaufen, wenn das Wetter schön ist, steht Ihr dort sonst ewig lang an.
Also aus Deinem Reisebericht weiß ich, daß Du gern shoppen gehst und auch gern ein bißchen Natur hast und leckeres Essen ist Dir/Euch auch wichtig.
Als Shopping-Empfehlung, die gleichzeitig auch optisch angenehm ist, empfehle ich die Galeries Lafayette, das ist nun allerdings kein Geheimtip, aber wirklich schön dort, vor allem wegen der gläsernen Kuppel im vorderen (wenn man davor steht rechten) Gebäudeteil:
the-galeries-lafayette-dome
Das Kaufhaus besteht aus zwei Teilen, im hinteren, quasi linken Gebäudeteil führen die Rolltreppen bis ganz nach oben auf eine. Aussichtsplattform, die ist gratis. Da hat man einen schönen Blick über Paris und ganz kostenlos.
Ansonsten sind die Galeries Lafayette natürlich eher ein kostspieligeres Shoppingerlebnis.
Die Fressalienabteilung war früher im oberen Stockwerk, aber letztes Mal, das war 2019, war sie ausgelagert auf die gegenüberliegende Straßenseite, ich weiß nicht, ob das vorübergehend war wegen Umbau oder auf Dauer, falls Ihr das sucht und nicht findet, also mal gegenüber auf der anderen Straßenseite gucken. Ihr werdet ja sonst in der Innenstadt vermutlich keinen anderen richtigen französischen Lebensmittelmarkt sehen, von daher lohnt sich das schon, die Regale mit Käse, Wein und Rum, das sieht schon bißchen anders aus als hier, schon wegen der ganze Produkte aus den Überseedepartements hat ein Spiritiuosenregal in Frankreich fast immer Instagram-Qualität.
Bezüglich Natur empfehle ich absolut den Jardin des Plantes, der älteste Zoo der Welt übrigens:
www.jardindesplantesdeparis.fr
Wer jetzt sagt, Zoo finde ich aber total doof, ist gut dran, weil der Jardin des Plantes so aufgeteilt ist, daß man für alle Bereiche einzeln Eintritt zahlt und sich nichts angucken muß, was man nicht möchte. Der botanische Garten ist kostenlos, rechts ist die Menagerie, also ein paar Tiere, sind aber nicht viele, und geradezu die grandiosen Gewächshäuser, die wirklich sowas von genial sind, vor allem das, das Neukaledonien gewidmet ist. Ich liebe dieses Gewächshaus.
Der Jardin des Plantes ist tatsächlich sowas wie ein Geheimtip, weil kaum Touristen dort hingehen. Es gibt natürlich auch noch einen modernen Zoo, der ist im Bois de Vincennes, das ist aber weit draußen, und der ist auch gar nicht so schön, also finde ich jedenfalls, das ist nichts, was ich bei einem Parisbesuch zwingend empfehlen würde.
Der Jardin des Plantes liegt am Rande vom Quartier Latin, also falls Ihr da hinfahren solltet, schaut im Reiseführer mal, was Euch dort noch interessieren könnte, das Quartier Latin ist voller Sehenswürdigkeiten, die Sorbonne, das Pantheon und auch Notre Dame sind da nicht weit entfernt.
Zum Essengehen empfehle ich generell St. Germain, da kann man durch die Gassen bummeln und sich irgendwas aussuchen. Oder Ihr fahrt rauf auf den Montmartre und eßt da an der Place du Terre bei Mère Catherine. Das ist wirklich ein authentisches französisches Restaurant, das so, glaube ich, seit dem 18. Jahrhundert besteht. Da gibts dann auch bißchen Gesang und Tanz als Spektakel zum Essen, und hinterher hat man den tollen Blick von Montmartre über die nächtliche Stadt. Das ist auch nicht gefährlich dort abends, wenn man auf den Hauptwegen bleibt, um wieder runter zur Metro zu gehen.
Home par La Mère Catherine Restaurant à Paris 18ème (6 Place du Tertre 75018 PARIS)
lamerecatherine.com
Und leider auch kein wirklicher Geheimtip mehr, aber trotzdem absolut empfehlenswert nach oder vor einem Besuch im Louvre (es ist nämlich gleich gegenüber) ist eine heiße Schokolade bei Angelina:
Salon de thé parisien mythique de 1903, proposant des pâtisseries raffinées, une carte salée du chocolat chaud à l'ancienne dans un cadre de style Belle Époque. ☕
www.angelina-paris.fr
Man sollte vormittags gehen, ab mittags stehen die Leute da inzwischen Schlange, sieht aus wie bei Mustafas Gemüsedöner in Kreuzberg, schrecklich. Früher konnte man da einfach so reinlatschen, wenn einem danach war, aber dank der ganzen Travelblogger und diesen Leuten, rennt da jetzt jeder hin. Es lohnt sich trotzdem, diese heiße Schokolade, die die da haben, l'Africain heißt die, ist zum Niederknien. Ich glaube, da hat so ein Kännchen 3000 Kalorien. Schlagsahne gibts auch noch dazu. Ahh, ich darf gar nicht dran denken.
Ich hab noch mehr Tips, aber dazu müßte ich wissen, was Euch genau interessiert. Falls Ihr Modelleisenbahn mögt, hab ich wirklich einen richtigen Geheimtipp, aber da wären so zumindest rudimentäre Französischkenntnisse von Vorteil, sonst sind die Leute da glaub ich, genervt, das ist eine private Einrichtung. Und wäre auch gar nicht so weit weg von Eurem Hotel, wenn ich das mit Ostbahnhof richtig in Erinnerung habe.
Da seid Ihr auch nicht weit vom Canal St. Martin, da solltet Ihr Euch sowieso auch mal rund ums Hotel umschauen, der ist sehr schön.
Generell kann man sich bei Franzosen immer beliebt machen, wenn man gleich vorab schon sagt, daß man leider kein oder wenig Französisch spricht und deswegen ja so sorry ist, dann sind sie gleich bißchen geschmeichelt. Und wenn man die. Wahl hat, jüngere Leute ansprechen. Franzosen reisen heute auch gern, die in meiner Verwandtschaft haben alle ein Highschooljahr in Australien oder sowas hinter sich, die sind nicht mehr so borniert wie manche der 30 Jahre älteren.
Wir, meine Mutter und ich, sind übrigens auch gleichzeitig mit Euch in Paris, jedenfalls überschneidet sich das mehrere Tage, wir fliegen am 12. und am 18. zurück. Vielleicht begegnet man sich irgendwo, ich glaube, ich würde Dich erkennen.