Dienstag, 10.8.2021
Tag 7 - Mijas und ein toller Abend am Strand
Ich hatte mir also eine blöde Erkältung eingefangen und lag bei 33 Grad Außentemperatur im Bett. So gegen Nachmittag hatte ich genug davon und nahm eine von den Grippe-Wunderpillen, die es schaffte, dass ich mich doch für einige Stunden recht wohl fühlte. Zuvor machte ich aber nochmals einen Corona-Schnelltest, wie die drei darauffolgenden Tage auch, nach dem Motto „sicher ist sicher“.
Mit dem Wetter hatten wir dieses Jahr ein wenig Pech. Hier an der Küste war es in den zwei Wochen unseres Aufenthaltes tatsächlich sehr bewölkt. Es war warm und wir konnten baden und uns draußen aufhalten, aber der blaue Himmel fehlte und die Aussicht war dadurch auch nicht so wunderschön wie letztes Jahr. Selbst unser deutscher Nachbar meinte, das sei sehr untypisch für diese Zeit.
An diesem Tag war es auch wieder sehr bewölkt und wir beschlossen Mijas, eines von Andalusiens schönsten weißen Dörfern zu besuchen. Mijas Pueblo liegt ca. 35 km südwestlich von Malaga an den Hängen der gleichnamigen Sierra.
„Ich weiß, dass ich dich ohne Fragen lieben werde.
Ich weiß, dass du mich ohne Antworten lieben wirst.“ (… oder so ähnlich)
(Mario Benedetti)
Wir parkten im Parkhaus mitten im Zentrum des kleinen Dorfes.
Unser Weg führte uns zuerst zu der kleinen Kapelle Ermita de la Virgen de la Pena. Die schöne alte Felsenkapelle ist eine der Hauptattraktionen von Mijas und beherbergt in einer Mauernische im Inneren des Bauwerks ein Bild der Schutzheiligen des Dorfes. Man sagt, dass das Bild damals von den Christen vor den Arabern versteckt und nach vielen Jahren hier wiedergefunden wurde.
Der schöne Aussichtspunkt direkt neben der kleinen Wallfahrtskirche.
Den blauen Himmel und das azurblaue Meer müsst ihr euch einfach vorstellen.
Wir kamen am Stand der Burro (Esel) Taxis vorbei, eine der wohl wichtigsten Touristenattraktionen in Mijas. Seit den 60er Jahren gibt es in Mijas diese außergewöhnliche Taxis, als einige Arbeiter, die auf einem Esel nach Hause zurückkehrten, von Touris gebeten wurden, dass man sich mit den Tieren fotografieren oder eine Runde auf dem Esel drehen dürfe.
Die bunt geschmückten Tiere sahen nicht wirklich glücklich aus, gut, da stellt sich natürlich die Frage, wie sehen glückliche Esel aus ….?
Aber eins ist klar, dass es sich bei der touristischen Eselreiterei um mehr Tierleid als Tierwohl handelt, ist bekannt (ein Beispiel dafür ist z. B. auch die griechische Insel Santorini)und innerhalb der spanischen Bevölkerung regt sich bei den Tierschützer immer mehr Widerstand gegen diese Art der Tierhaltung. Der Stadtrat hatte auf die Kritik reagiert und zum 1. Januar 2020 wurde eine neue Tierschutzrichtlinie eingeführt, die das Eselreiten für Menschen mit einem Gewicht von über 80 Kilogramm untersagt.
Zugegeben, wir sind vor über 25 Jahren auch vom Hafen in Santorini jeder auf einem Esel den Berg hinauf getragen worden. Aber man lernt im Leben ja dazu und so gingen wir schön zu Fuß weiter.
Wir schlenderten durch die kleinen, gewundenen, kaum autobreiten, Sträßchen und verwinkelten Treppengassen des weißen Dorfes den Berg hinauf. Die Kalkfassaden der Häuser werden traditionell einmal im Jahr, meist vor Ostern, neu gestrichen. Der Kalk, mit dem auch die Innenhöfe und manchmal auch die Zimmer geweißelt werden, hat eine desinfizierende Wirkung und reflektiert das Sonnenlicht.
Die kleinen weißen Häuser, die an jeder Ecke mit Blumentöpfen geschmückt sind oder mit bunten Keramiken sind wirklich sehenswert.
Im oberen Teil des Dorfes findet man in der Calle Calvario ein wundervoll (oder vielleicht auch etwas übertrieben) dekoriertes Haus voll mit Begonien und Geranien in hunderten von roten Tontöpfen. Mein Mann meint ja immer, ich sei die absolute Deko-Queen, aber das toppt sogar mich.
In Mijas gibt es zahlreiche kleine Läden mit Geschenkartikeln wie Schmuck, Artikel aus Keramik, Eisen, Korb- oder Grasgeflecht, sowie Kleidung und Accessoires aus Leder.