Bienvenidos a Andalucía

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Hallo Carmen,
auch ich bin natürlich noch dabei und freue mich sehr, dass Dein Bericht weitergeht.

Die Steinböcke habe ich auch gefunden und der Naturpark sieht wirklich traumhaft aus. Obwohl ich schon einiges in Südspanien kenne habe ich es nach Marbella noch nicht geschafft. Der Ort sieht wirklich total schön und nach tollem Flair aus, der wird fürs nächste Mal auf jeden Fall mit eingeplant.

Und seit ich vor ein paar Jahren in Madrid das erste Mal Churros gegessen habe, stehe ich auch total darauf. Und Eure Churros mit Schokolade sahen sowas von lecker aus...

Gruß, Birte

Hallo Birte,
das freut mich 🥰.
Dann hast Du ja wieder was für Deine Reiseliste :hug:!

Ganz liebe Grüße und morgen einen guten Wochenstart.
Carmen
 
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Hallo Carmen
Marbella sieht ja viel schöner aus, als ich immer gedacht habe!
Ich wünsche dir gute Besserung!
Vielen Dank für‘s Weiterschreiben und liebe Grüsse Caroline

Hallo Caroline,
ich mag die Altstadt wirklich sehr gerne. In und um Puerto Banús geht es schon hektischer zu!
Danke für Deine Genesungswünsche - konnte mich heute am 7. Tag freitesten. :lacry:

Herzliche Grüße und auch Dir einen guten Wochenstart morgen
Carmen
 
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Dienstag, 17.08.2021
Tag 14 – Relaxen und Kartfahren


Den Tag hatten wir gemütlich im Haus verbracht …

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Gegen Abend sind wir dann Richtung Torre del Mar zum Karting del Sol. Kartfahren gehört bei den Jungs zu einem Spanienurlaub einfach dazu.

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Danach gingen wir zum Feiern und Abendessen wieder in die Strandbar Bahia Beach Jazba. Dort hatte es uns das letzte Mal besonders gut geschmeckt.

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Mittwoch, 18.08.2021
Tag 15 – Kayaktour nach Maro


Der Strand von Nerja, Burriana, bietet eine Menge Möglichkeiten an Wassersportarten. Eine davon ist mit dem Kayak entlang der Küste zu paddeln, Richtung Maro zu einem (kleinen) Wasserfall. Eigentlich wollten wir die Tour schon im Jahr davor machen, aber während unserem Reisezeitraum war schon alles ausgebucht. Dieses Mal hatte ich den Ausflug schon einige Wochen vorher online von zuhause gebucht. Damals dachte ich noch, dass die erste Tour um 9 Uhr sicherlich die beste Zeit wäre bei der Hitze. Jedoch spielte das Wetter an diesem Tag leider so überhaupt nicht mit, es war sehr wolkenverhangen.

Die Tour dauert circa zwei bis drei Stunden und wird von einem Guide begleitet, der einem die gesamte Tour unterstützt und etwas über die Naturgegebenheiten an der Küste von Nerja erzählt.

Nach Ausgabe der Ausrüstung stellte sich unser Guide vor und erklärte der Gruppe alle wichtigen Sicherheitshinweise und den richtigen Umgang mit dem Paddel.


Dann hieß es auch schon kräftig Paddeln.

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Der Guide führte uns an dem Naturpark Acantilados de Maro – Cerro Gordo entlang. Wir entdeckten Höhlen, Buchten und eindrucksvolle Felsformationen. Mehrere kleine Flüsse und Wasserzuläufe, die aus der Sierra de Almijara entspringen, formen an einigen Stellen der Steilwände „normalerweise“ idyllische Wasserfälle. Die größten Wasserfälle, die du auf deinem Weg begegnen kannst ist der „Cascada la doncella“ und der „Cascada grande de Maro“. Allerdings herrschte absolute Ebbe und somit gab es keine Wasserfälle für uns.

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Unterwegs laden immer wieder Felsen und Steine zu einer Slalomfahrt ein.

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Wir machten eine Bade- und Schnorchelpause, aber ich verzichtete darauf, denn das Wasser war dort tief und wie sollte ich da jemals wieder auf das Kayak gelangen. Galant wie ein Walross??? Nee, nee, da blieb ich lieber an Bord, kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit bei dem stehenden Geschaukel an und wartete darauf dass es wieder zurück ging. Als wir zurückpaddelten verflog die Übelkeit auch schnell wieder.

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Trotz des schlechten Wetters hat der Ausflug Spaß gemacht und wir würden es wieder tun. Natürlich nicht vergleichbar mit einer Kayaktour in einem der traumhaften Springs in Florida.

Wir hatten zwar die Strandsachen eingepackt, aber so machte es keinen Spaß und wir fuhren zurück ins Ferienhaus. Kurz nachdem wir dort ankamen, fing es an zu regnen und wir machten es uns im Haus gemütlich.

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Am Nachmittag schien aber schon wieder die Sonne.



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elfie60

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Liebe Carmen,
ich bin auch noch dabei und bei Deinem RB zehre ich noch von unseren 6 Wochen Andalusien im letzten Dez / Jan. 🥰
Marbella haben wir uns vor einigen Jahren mal angeschaut, um mal da gewesen zu sein, mit der Feststellung, dass es uns zu rummelig ist. Deine Fotos allerdings zeigen Marbella von einer sehr angenehmen Seite und die gefällt mir sehr. 💃
 
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Hallo liebe Ellen,
das freut mich, dass es schöne Erinnerungen weckt.
Puerto Banús ist vor allem recht rummelig, aber auch irgendwie sehenswert. So ein ganz klein wenig wie der Ocean Drive ;).
Die Altstadt Marbellas hat absolut Charme. 🥰

Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und sende Dir liebe Grüße 🙋‍♀️
Carmen
 

Feuerfeder

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Die Kajaktour sieht ja echt toll aus... wie anstrengend war es? Ich hätte vermutlich am meisten Probleme, immer in der gleichen Position zu sitzen...

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Das war tatsächlich auch ein wenig anstrengend und mein Rücken war danach etwas verspannt. Diese Sitzposition mit gestreckten Beinen ist halt schon ungewohnt.
Gut bei dem Ausflug war, dass uns ein Motorboot in einiger Entfernung folgte um die Leute, die es konditionell nicht geschafft haben an Bord zu nehmen und wieder sicher zurückzubringen. Das Angebot nahmen dann auch ein paar Leute an … ich hatte ja meinen starken Mann dabei 🤗💪🏻😬😉. Er behauptet heute noch ich hätte so gut wie nicht mitgerudert …. Pfff 🤪
 

andrea_flo

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Nachdem ich immer nur still mitgelesen habe, möchte ich mich hier endlich auch einmal für den wunderbaren Bericht bedanken. Er ist der Grund, weshalb wir dieses Jahr auch nach Andalusien reisen. Ich freue mich schon so, vielen, vielen Dank für die Einblicke.

Die Paddeltour ist schön, nur schade, dass die Wasserfälle gerade nicht zu sehen waren. Dein Hinweis mit „nix schnorcheln, denn wie wieder rein ins Boot“ ist Gold wert, daran hätte ich gar nicht gedacht. Ich wūrde da nie wieder reinkommen. Das Motorboot Backup ist ja auch fein, irgendwie beruhigend.
 
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Hallo Andrea,
das freut mich wirklich sehr, danke 🥰.

Wegen der Kayaktour:
Ich glaube bei schönem Wetter gibt es zwei Stopps, auch an einem kleinen Strand, bin mir aber nicht sicher. Das mit dem Motorboot fand ich auch eine feine Sache.

Liebe Grüße 🙋🏻‍♀️
 
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Sodele, jetzt habe ich es doch tatsächlich geschafft den Reisebericht zu beenden! 🥳
Bitte entschuldigt, dass es sich dieses Mal so unendlich in die Länge gezogen hat. 🙈


Donnerstag, 18.08.2021
Tag 15 – Córdoba


An diesem Tag haben wir uns auf den Weg nach Córdoba gemacht. Geplant war eigentlich nochmals den Caminito del Rey in schwindelerregender Höhe zu erwandern, allerdings wurde unsere gebuchte Besuchszeit aufgrund der vorherrschend hohen Temperatur zwei Tage vorher gecancelt und wir konnten keinen Ersatztermin mehr während unseres Spanienurlaubes ergattern.
Den Ausflug hatten sich meine Männer gewünscht und ich war gar nicht mal sooo traurig, dass der Besuch nicht geklappt hat. Wir waren erst das Jahr zuvor auf dem Caminito del Rey und ich hatte alles noch in sehr guter Erinnerung.

Also musste „Plan B“ her und da fiel mir, ohne groß zu überlegen, Córdoba ein … ich wollte wirklich gerne einmal die Mezquita Catedral sehen. Wir hatten Glück und konnten online tatsächlich noch Eintrittskarten für die erste Besichtigung um 10 Uhr buchen.

Nach einem schnellen Frühstück ging es früh morgens um 7 Uhr los. Zwei Stunden später erreichten wir Córdaba, die drittgrößte Stadt Andalusiens nach Sevilla und Malaga.


Córdoba
Das ursprünglich römische Córdoba wurde von den Westgoten und im 8. Jahrhundert von den Mauren besetzt. Innerhalb von 200 Jahren verwandelten die muslimischen Herrscher Córdoba in eine schillernde islamische Stadt, die mit Bagdad und Damaskus wetteiferte.
Hier war das Zentrum des arabischen Reiches Al Andalus, das im 10. Jahrhundert seine größte Macht erreichte. Die Stadt der Harmonie, aber auch der Gegensätze. Bis zu ihrer Eroberung durch die Christen (1236) erlebte die Stadt ihre schönste Blüte. Jüdische Gelehrte begründeten zusammen mit maurischen Professoren den Ruhm der Universität und ihrer Bibliothek, welche damals über 400 000 Bände beherbergte.
Als im Abendland die Pest die Städte verwüstete, baute man in Córdoba bereits Kanalisation und pflasterte die Straßen (300 Jahre früher als in Paris!) und beleuchtete die großen Plätze (700 Jahre früher als in London!) Christen, Juden und Mauren lebten einträchtig miteinander, forschten und bauten gemeinsam auf.
Als die christlichen Könige kamen, verlor Córdoba immer mehr von seinem Glanz. Weit weg von handelsfördernden Atlantikhäfen wie Cádiz oder Huelva sank nach der Entdeckung Amerikas der Einfluss der Stadt. Politisch unbedeutend, lebt man heute vom Tourismus, vom arbeitsintensiven Wein- und Olivenanbau und von der Erinnerung an große (maurische) Zeiten.

1984 wurde die Altstadt Córdobas zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Ihr besonderer Charme liegt in den verschiedenen Einflüssen der römischen, arabischen, jüdischen und christlichen Kultur.



Geparkt haben wir am Rande der Altstadt, auf dem Parkplatz Centro Histórico. Wir mussten nur die Straße überqueren und befanden uns sogleich an der alten Stadtmauer – kräftige Mauern schlossen die damalige Medina ein. Da Cordoba als reiche Stadt stets begehrt war, musst sie zu jederzeit gut gesichert und verteidigt werden. Durch eines von drei heute noch existierenden Stadttoren, der Puerta de Sevilla, betraten wir das historische Viertel der Stadt.
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Kaum waren wir durch das Stadttor hindurch erstarb der Verkehrslärm und jede Hektik.
Wir liefen durch das malerisch bunte Viertel San Basilio in Richtung der Mezquita Catedral.

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Dieses Viertel ist in erster Linie berühmt für seine vielen wunderschönen Patios (Innenhöfe).
Hinter den schlichten, dicken Mauern der Häuser und Paläste in Cordoba, verbergen sich wahre Kleinode. Der Innenhof spendet Schatten, Schönheit und Ruhe und ist Treffpunkt für die ganze Familie und Freunde, ein Ort an dem die Menschen gerne zusammenkommen.

Jedes Jahr im Mai findet hier die „La Fiesta de los Patios de Córdoba“ statt. Die Einwohner öffnen dann die Türen ihrer Häuser für 14 Tage und gewähren den Blick in die sonst verborgenen grünen und blühenden Oasen und locken tausende Besucher an. In dieser Zeit kann man die ganze Schönheit dieses Viertels bestaunen. Das ganze Jahr haben die Teilnehmer zu tun, um ihre Innenhöfe so schön wie möglich zu gestalten. Nichts wird dem Zufall überlassen, da werden mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail Blumen gepflanzt, kunstvolle Mosaike ausgelegt, Möbel arrangiert, Brunnen und Wasserspiele angelegt, sowie Dekoelemente integriert. Es herrscht ein wahrer Wettkampf unter den Einwohnern.
Die Regeln zur Teilnahme sind streng. Nur historische Gebäude mit zwei Stockwerken dürfen zum Festival gemeldet werden. Die Wände müssen asymmetrisch und weiß getüncht sein. Außerdem muss der Innenhof von der Straße aus einsehbar sein.
Eine Jury besichtigt die Höfe für den jährlich stattfindenden Wettbewerb. Attraktive Preise winken den Besitzern der schönsten Innenhöfe!
Um zu gewinnen reicht allerdings nicht alleine die Blumenpracht. Auch das besondere Ambiente ist sehr wichtig. Das Plätschern des Wassers, der Duft, die Musik, das alles fließt mit in die Bewertung der Jury ein.​

Übrigens: Den Patios von Córdoba sagt man nach, sie seien die schönsten in ganz Spanien und wurden in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen.


Leider war da bei unserem Besuch im Hochsommer und bei der Affenhitze nicht mehr viel mit der Blütenpracht und die Patios waren geschlossen. Aber wir konnten den ein oder anderen Blick erhaschen.

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Auf dem Weg zur Mezquita kamen wir am Alcázar de los Reyes Cristianos vorbei.
Bei dem Gebäude handelt es sich architektonisch um eine Mischung aus Palast und Festungsanlage, die im späten 13. Jahrhundert von den christlichen Eroberern von Al Andalus errichtet wurde. Es sollte den maurischen Alcázar ersetzen. Bis zur Rückeroberung Granadas im Jahre 1492 war er Sitz der spanischen Könige und die Festung diente während der Kriegszüge gegen Granada als sicherer Platz.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Festung Sitz der spanischen Inquisition und wurde später als Gefängnis genutzt – viel Leid nahm hier seinen Anfang. 1931 erklärte die Stadtverwaltung die Festung zum historischen Baudenkmal, und seit 1984 gilt sie auch als Weltkulturerbe.

Die Gebäude sind eher schlicht gehalten, aber die prachtvollen Gärten sind die Hauptattraktion dieses Monuments. Maurische Gartenbaukunst von christlichen Königen übernommen und gepflegt. In den weitläufigen Außenbereichen mit ihren Wasserspielen, Springbrunnen und Hecken, gedeihen Palmen und Zypressen, Zitronen- und Orangenbäume und Blüten aller Art.

Der Versuch kurzfristig Karten zu bekommen scheiterte leider und so ließen wir das Bauwerk quasi links liegen.​


Alcazar de los Reyes Cristianos
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... es geht gleich weiter ...
 
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Wir erreichten die Mezquita Catedral
… das imposante Bauwerk, welches zahlreiche Stilrichtungen und religiöse Elemente des Islams und der westlichen Kultur in sich vereint, ist das Wahrzeichen der Stadt Córdoba und zählt zweifellos zu den beeindruckendsten Bauwerken der Welt.


Geschichte:
785 wurde mit dem Bau der Moschee unter Emir Abd ar-Rahman I., auf den Fundamenten einer alten westgotischen Kirche, die selbst auf den Resten eines römischen Tempels gebaut war, begonnen. Die Gründungsmoschee umfasste nur ungefähr ein Viertel der jetzigen Fläche und der Bau wurde in den darauffolgenden Jahrhunderten von verschiedenen Emiren erweitert. Nach Abschluss der Bautätigkeiten im Jahre 1009 verzeichnete die Mezquita eine Länge von 179 Metern und eine Breite von 134 Metern. Mit einer Grundfläche von etwa 23.000 Quadratmetern ist die Mezquita eine der größten Sakralbauten der Erde. Ein Prachtbau des Glaubens.

Als 1236 nach erfolgreichem Feldzug wieder Christen die Macht in Córdoba übernahmen, ließen sie sich von der Schönheit der Mezquita versöhnen. Statt, wie üblich, das Gebäude abzureißen, wurde die Moschee zur Kirche geweiht und das Minarett mit einem Kreuz versehen. In den ersten zweieinhalb Jahrhunderten beschränkte man sich nur auf kleinere Ein- und Umbauten. Erst 1523 begann der von Bischof Manrique angestrebte und von Karl V. erlaubte und entscheidende Umbau im Stil der Gotik und Renaissance, bei dem im mittleren Teil der Moschee die Säulen entfernt wurden, um Platz für ein Kirchengebäude zu schaffen, welches 1607 vollendet wurde.

Ein brutaler Eingriff, ein Frevel, der ein einmaliges Doppelwesen schuf: Eine Moschee, die auch Kirche ist, eine Kathedrale, die aus einer Moschee hervorwächst.

Selbst Karl V. soll das Resultat des Bauwerks wohl mit folgenden Worten kommentiert haben:
„Ich wusste nicht, um was es sich hier handelte. Denn wenn ich es gewusst hätte, hätte ich nicht erlaubt, dass man Hand an das alte Gebäude legt. Ihr habt getan, was möglich war, etwas erbaut, was es andernorts schon gibt, und dafür habt ihr etwas zerstört, was einmalig in der Welt war“«



Mitten im Zentrum der Altstadt erhebt sich die Moschee über die ganze Stadt und macht mit ihren 11 Meter hohen Mauern von außen eher einen schlichten, festungsähnlichen Eindruck.

Die massiven Außenmauern der Mezquita sind typisch für den maurischen Stil. Dekor spielt außen kaum eine Rolle, außerdem wurden öffentliche Gebäude immer so gebaut, dass sie auch zu Verteidigungszwecken genutzt werden konnten. So deuten nur die Steinmetzarbeiten an den Torbögen auf die Schätze hin, die einen im Innern erwarten.
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Wir betraten die Moschee durch den Patio de los Naranjos (Orangenhof), einen großen von Arkadengängen eingerahmten Innenhof mit Orangenbäumen und alten Zypressen, wo die muslimischen Gläubigen einst ihre rituellen Waschungen vornahmen und der auch zum Koranunterricht genutzt wurde. Eine schöne schattige Oase zum Ausruhen.​

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Vom 54 Meter hohe Glockenturm – Torre Campanario soll man einen großartigen Blick auf die komplette Anlage und Córdobas Altstadt haben. Der Turm wurde damals als Minarett für die einstige Moschee errichtet. Nach der Rückeroberung durch die Christen wurde das Minarett von 1593 bis 1664 durch diesen Glockenturm ersetzt.

Besichtigt haben wir den Turm nicht, die Warteschlange war uns zu lang. Eintrittskarten gibt es direkt neben dem Eingang des Glockenturms. Alle 30 Minuten darf eine begrenzte Anzahl an Besuchern den Turm besteigen.​

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Am Eingang zur Mezquita
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In freudiger Erwartung 🤗

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... es geht gleich weiter ...
 
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Als ich aus dem sonnendurchfluteten Innenhof in die halbdunkle Gebetshalle der Moschee trat, war ich schon ein klein wenig überwältigt. Ein Labyrinth aus Säulen und Bögen. Der riesige Hauptsaal diente als Gebetsfläche und vereinnahmt zwei Drittel der Grundfläche.

Ein Säulenwald von über 800 Säulen aus Jaspis, Onyx, Marmor und Granit, welche halbrunde und hufeisenförmige Bögen tragen. Die übereinander liegenden Hufeisenbögen sind abwechselnd aus Ziegel und weißem Stein gearbeitet, wodurch sich rotweiße Streifen ergeben, die als exquisites Strukturelement das ganze Gebäude prägen. Die Doppelbögen erhöhen optisch die Decke. Die Säulen und Bögen lassen die Moschee außergewöhnlich und unendlich tief wirken.

Da wir zu den ersten Besuchern an diesem Tag zählten, war die Moschee noch relativ menschenleer.
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Läuft man durch den Raum eröffnen sich immer wieder neue Perspektiven. Beeindruckt wandelte ich unter den Bögen durch das großartige historische Gebäude.
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Am allermeisten hat mich der Mihrab begeistert, die nach Mekka ausgerichtete Gebetsnische aus dem 10. Jahrhundert ist der prächtigste Teil der Moschee. Sie ist ein architektonisches Meisterwerk an dem die damaligen Handwerker ihre großen Kunstfertigkeiten beweisen konnten. Mit seinen persischen Ornamenten, arabischen Kalligraphien und byzantinischen Mosaiken soll er prächtiger sein als die Mihrabs von Jerusalem oder Damaskus.
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Wie oben schon erwähnt, wurde nach der christlichen Eroberung Córdobas mitten in die gewaltige Gebetshalle der Moschee eine Kathedrale eingebaut, die wie ein Fremdkörper in der islamischen Architektur wirkt. Aus einer alten arabischen Zeit und Welt kommend, steht man plötzlich in der christlichen, nämlich in einer Kathedrale im Stile der Gotik und Renaissance.

Schlichte, filigrane maurische Kunst trifft auf christlichen Pomp.
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Diese Kombination von maurisch und christlich ist gewöhnungsbedürftig und ob man es als Stilbruch und Fremdkörper betrachtet, oder die unterschiedlichen Gestaltungen in einem Gebäude als interessante Erfahrung wahrnimmt, das bleibt jedem selber überlassen. Wir fanden es tatsächlich bedauerlich, dass in dieses gewaltige Gebäude mit seinem einmaligen Säulenwald und seiner zurückhaltenden und grandios filigranen Kunst, eine Lücke geschlagen wurde.

Andererseits ist es natürlich auch äußerst interessant und einzigartig in einem Bauwerk die Symbole und Stile zweier Religionen zu finden. Eine großartige, eindrucksvolle historische Architektur mit weltweitem Alleinstellungsmerkmal.
 
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Von der Mezquita sind es nur wenige Meter bis zum Fluss Guadalquivir und einem weiteren Highlight von Córdoba – der alten römischen Brücke Puente Romana.

Das Meisterwerk, das mit seinen 16 Bögen den träge fließenden Fluss überspannt, wurde 45 v. Chr. von den Römern errichtet und war wohl einst Bestandteil der Via Augusta, die von Rom ins südspanische Cádiz führte . Im 10. Jahrhundert wurde das Bauwerk von den in Córdoba residierenden maurischen Kalifen vollständig erneuert und nach der Reconquista noch mehrfach renoviert.

Die Brücke ist heute den Fußgängern vorbehalten und gerne versammeln sich hier eine bunte Schar von Straßenmusikanten, Händlern und Gauklern, die ihr Können und ihre Kunst zur Schau stellen. Sie dient den Einwohnern und Touristen als abendliche Flaniermeile und Eingangstor zur Stadt. Ein Besuch in den Abendstunden soll sich lohnen, gerade wenn die letzten Sonnenstrahlen die Altstadt und die Moschee in ein tiefgoldenes warmes Licht tauchen.

Übrigens wurde die Brücke als Drehort für Game of Thrones genutzt und stellt dort die „Lange Brücke von Volantis“ dar.
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Am anderen Ende der Puente Romano, auf dem gegenüberliegenden Ufer, findet man den 1369 erbauten Festungsturm Torre de la Calahorra.

Hier ist ein kleines Museum untergebracht in dem man viel über das maurische Andalusien und das Zusammenleben der Religionen in Córdoba erfahren kann. Vom Dach des mächtigen Festungsturm gibt es dazu noch einen schönen Blick auf die Brücke und der Altstadt mit der Mezquita Catedral. Wir waren nicht drin, sondern sind nur um das Bauwerk herumgelaufen und haben die Aussicht genossen.​

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Von der Brücke spazierten wir direkt zum einstigen jüdischen Viertel, der Juderia. Gleich an der Nordseite der Mezquita Catedral beginnt dieses Labyrinth aus engen verwinkelten Gassen mit lebhaftem Treiben. Zur Zeit des Kalifats, Mitte des 10. Jahrhunderts, zogen viele Juden nach Córdoba und ließen sich hier in diesem Viertel nieder. In Spanien lebte sogar einst die größte jüdische Gemeinschaft, bis sie 1492 von den Christen aus dem Land vertrieben wurden.

Wir streiften voller Begeisterung durch die Gassen mit den vielen Restaurants, Bistros und Souvenirläden.
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Das nächste Bild zeigt die kleine Blumengasse Calleja de las Flores. Ein beliebter Fotospot in Córdoba. Vom Ende der Gasse hat man einen schönen Blick auf den Glockenturm der Mezquita und dieser wird auf dem Foto normalerweise von prächtigen Blüten eingerahmt. Bei unserem Besuch im August war alles schon verblüht bzw. vertrocknet.​

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Córdoba gehört zu den heißesten Städten Andalusiens und bei uns war dann tatsächlich so langsam die Luft raus. Hunger hatten wir auch und so suchten wir das Restaurant auf, dass ich uns im Vorfeld ausgesucht hatte.

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Wir waren die ersten Gäste des Tages. Kurze Zeit später waren alle Plätze belegt.

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Zur Vorspeise gab es für Córdoba typisch frittierte Auberginen mit Honig … und

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Patatas Bravas

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Entrecote für die Herren

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Muscheln für mich

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Das Essen war köstlich und das Preis- Leistungsverhältnis hervorragend.
 
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Dann machten wir uns auf den Weg zu unserem Auto …

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Und kamen noch an den Resten der alten Stadtmauer mit einigen schön angelegten Wasserbecken vorbei.

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Fazit:
Córdoba gibt seine Schönheit nicht auf den ersten Blick Preis, sondern die Stadt will entdeckt werden. Aber ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, allein schon wegen der Mezquita Catedral, ein Bauwerk, dass einen unweigerlich in seinen Bann zieht.

Andalusiens großer Poet García Lorca schrieb:
„Sevilla ist das Wunder, Granada für die Träume und Córdoba zum friedlichen Sterben“





So Ihr Lieben,

da wir den nächsten Tag - es war der letzte Urlaubstag - nur im Haus verbrachten, noch ein wenig den Pool genossen, dann aber auch für die Abreise packen mussten, endet nun mein Reisebericht.

Hier im Forum habe ich gelernt „nach der Reise, ist vor der Reise“ 😊 … und so ist es auch.
In zwei Wochen geht es für ein paar Tage nach Südtirol und im August tatsächlich wieder nach Andalusien, aber dieses Mal mit zwei anderen Unterkünften.

Ganz lieben Dank fürs Mitreisen und die lieben Kommentare, mit denen das Schreiben noch viel mehr Spaß machte. 🥰💕

Florida steht in nächster Zeit leider nicht auf unserem Plan. Aber schön, dass das Reisen über den Teich wieder möglich ist.
Ich freue mich über jeden Florida- oder anderen Reisebericht, den ich lesen und mitverfolgen darf.

Herzliche Grüße
Carmen
 

Feuerfeder

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Liebe Carmen, das ist ein wirklich toller Abschluss gewesen. Die sollen ging es sind ja fantastisch 🤩. Ich könnte mich gar nicht satt sehen. Auf den Bildern ist die Lücke in den Säulen gar nicht so gut zu erkennen, daher für mich jetzt im Moment nicht so auffällig. Und das Essen sieht ja auch lecker aus. Ich freue mich, dass ihr so eine schöne Zeit hattet und vor allen Dingen, dass der nächste Urlaub schon wieder so nah ist. Ich lese immer wieder gerne deine Berichte. Sie sind so toll. 💕
 

Nordlicht

FLI-Gold-Member
Registriert
22 Aug. 2009
Beiträge
4.051
Wow, also wooow.

Ich liebe Andalusien, aber in Cordoba war ich noch nicht. Wie wunderschön ist das denn?
Und was hast du für ein Auge für Fotos. Ein Traum.

Ein großartiger Bericht, vielen Dank fürs mitnehmen.
 

Reisezottel

FLI-Silver-Member
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29 Mai 2014
Beiträge
1.848
Ort
Fellbach
Vielen Dank liebe Carmen, dass Du den Reisebericht noch vor dem nächsten Urlaub zu Ende gebracht hast. Auch vom Tag in Córdoba habe ich mir wieder Notizen gemacht - auch wenn es noch etwas dauern wird, bis wir (gesundheitlich) wieder auf Reisen gehen können.

Dir und Euch viel Spaß in den kommenden Urlauben - ich hoffe, es gibt wieder Reiseberichte :cool:

Viele Grüße und Gesundheit

Angelika
 

elfie60

FLI-Bronze-Member
Registriert
28 Sep. 2008
Beiträge
653
Vielen Dank, liebe Carmen! 💃
Dein RB ist so vielseitig und interessant, beim nächsten Andalusienurlaub werde ich ihn nochmal lesen.
Viele Grüße aus Cape Coral. 🙋‍♀️
 
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