Unser heutiges Ziel war der Khao Sok Nationalpark.
Dieser gilt noch als Geheimtipp und als einer der schönsten Gebiete Thailands. Warum wir das nicht bestätigen und warum das nicht an der schönen Natur liegt erfahrt ihr - meine Geschwindigkeit beachtend - so in 10-500 Tagen.
Er besteht aus zwei Teilen: dem Cheow Lan Lake und einem der ältesten Regenwälder der Welt (er streitet sich mit dem Daintree in Australien - sehr toll! - und dem Taman Negara in Malaysia) und erstreckt sich über eine Fläche von 739 km².
Eigentlich war es geplant, frühs aufzustehen, erst an den See zu fahren und am Rückweg noch einen kurzen Abstecher zu den zugänglichen Teil des Bergteils zu machen. Bei den meistens Trails darf man nur ein Stück alleine laufen, ab einem gewissen Punkt braucht man zwingend einen Guide. Wenn man Glück hat blüht auch eine berühmte Bewohnerin des Parks - die Raflesia. Oder man sieht einen der zahlreichen Schmetterlinge oder Libellen.
Wer besonders viel Glück hat trifft wilde Elefanten oder sogar einen Malayenbär, Tiger oder Leopard. Etwas wahrscheinlicher ist die Begegnung mit Nashorn- oder Eisvögeln.
(Andere Berichte sagen aber, dass das alles nur Webung ist und eigentlich gibts da gar keine Tiere. Oder zumindest hat man keine Chance welche zu sehen).
Das mit früh aufstehen hat Roland aber überhört und letztendlich habe ich mit dem Schwimmen (oder mit was auch immer) meinem Knie keinen gefallen getan: es war knallrot, dick und brannte. Wandern geht das Knie heute also nicht. Und auch nicht allzu lange spazieren. Aber auch am See gibt es einiges zu entdecken.
Es wird empfohlen hier mindestens eine Nacht in einem der Unterkünfte am Ufer zu übernachten, weil es in den Dämmerungen am schönsten sein soll. Das wollten wir aber nicht und es passte auch nicht in unseren ursprünglichen Zeitplan. Es gibt unter anderem viele Höhlen zu entdecken (Tropfsteinhöhlen mit vielen Fledermäusen) und noch mehr Wasserfälle, ich glaube man braucht aber auch hier oftmals einen Guide. An einem Teil soll es spanndende Stromschnellen geben.
Das Wetter in Khao Lak war so richtig bescheiden, bis zum See braucht man mit dem Auto aber gut 2 Stunden und laut Wetterapp sollte es dort trocken(er) sein.
Frohen Mutes ging es also los, durch unzählige Plantagen und Dörfer. Landschaftlich aber durchaus schön.
Das Wetter allerdings wollte immer noch nicht so wirklich überzeugen. Naja, wir sind nicht aus Zucker und immerhin sieht man etwas.
Als erstes kamen wir am bergigen Teil des Khao Sok NP vorbei. Dort stand ein junger Mann mit Rucksack an der Straße und wartet auf eine Mitfahrgelegenheit.
Roland fragte ob wir ihn mitnehmen sollen, ich sagte dass er uns schon nicht umbringen wird - und Roland fuhr weiter.
Ich hab ihm gesagt dass er schon bremsen muss, sonst hat es der arme Mann recht schwer beim Einsteigen
Zum Glück hat er gesehen, dass wir etwas weiter weg doch noch anhielten und so durften wir Mateusz aus Polen kennenlernen, welcher akutell zumindest den östlichen Teil der Welt als Backpacker bereist.
Er war recht froh, dass wir stehengeblieben sind, bei dem Wetter waren seine Chancen auf weitere Mitfahrgelegenheiten doch recht gering.
Auch er wollte zum See und somit hatten wir schonmal jemanden gefunden, mit dem wir ein Boot teilen können (man mietet sich dort ein Longtailboot und entscheides sich für die kurze oder lange Route. Man bezahlt pro Boot, daher ist man immer froh wenn man Mitfahrer findet. Ich glaube die kleinere Runde kostet um die 100 Euro. Wir schätzen dass sie bisschen mehr als 2 Stunden dauert, wissen es aber nicht mehr).
Während wir angeregt plaudernd weiterfahren wird die Landschaft von immer mehr steilen Felsen durchzogen - und das Wetter immer mistiger. Teilweise schüttet es richtig heftig, sodass wir aus "Are we there yet, Dad?" ein "Zum Glück brauchen wir noch mindestens" machen. Vor allem da die Sicht auch wirklich unterirdisch wurde.
Irgendwann kommen wir dann aber an, das Wetter hat sich etwas aufgeklart. Wir treffen einen schottischen Expat samt Neffen, der ihn gerade besucht. Wir beschließen die "nicht ganz so schlecht" Wetterlücke auszunutzen und bezahlen für das Boot.
Und schwupps zieht wieder Nebel oder was auch immmer auf.
Uns kommen ein paar Touren entgegen, denen man deutlich ansieht dass es ein totaler Reinfall war. Puh. Zum Glück kann der schottische Expat unseren Kapitän überzeugen, dass es so keinen Sinn macht und wir bekommen unser Geld zurück.
Und nun? Übernachten kann man hier nicht, komplett zurück will Mateusz nicht. Der Expat wohnt in einem nahegelegenen Ort, dort gibt es auch Unterkünfte und so entführt er uns Mateusz.
Viel Glück und Spaß auf deiner weiteren Reise! Bisschen neidisch sind wir ja.
Roland und ich beschließen noch etwas abzuwarten, was das Wetter so macht. Wir wollen auch schauen, ob wir überhaupt noch jemanden zum Boot teilen finden. Nach so ca. 45 Mnuten sehen wir ein Paar bei den Booten und fragen sie, ob sie auch noch abwarten wollen.
Sie haben heute aber keine Lust und fragen sich, wie sie hier wieder wegkommen, sie müssen nämlich zum bergigen Teil. Normalerweise fahren so etwas wie Songthaews auch hier, aber bei dem Wetter wäre das Glück wenn noch eins auftaucht.
Nun wir haben ein Auto, wir müssen dahin und wir wurden heute ja schonmal nicht umgebracht - nach kurzem Überlegen beschließen wir heute abzubrechen und übermorgen statt an den Coconut Beach eben nochmal hierher zu fahren.
Also rein ins Auto und ab nach Hause. Die beiden sind echt froh dass wir sie mitnehmen.
Wir haben nicht nach dem Namen gefrafgt, die beiden kommen aus England und befinden sich auf fast Weltreise. Australien haben sie hinter sich, nach Thailand geht es nach Kambodscha und Vietnam.
Wir unterhalten uns wieder nett und machen zwei klitzekleine Fotostops.
Uns kommen mit Kokosnüssen beladene LKWs entgegen und auf jedem der LKS sitzt oben ein angeketteter Affe. Die beiden wohnen im Dorf in der Nähe des Eingangs zum Khao Sok NP. Sie erzählen dass dort alles voller Affen ist.
Nach ca. einer Stunde haben wir den Ort erreicht. Die beiden erzählen noch, dass es ein paar Minuten weiter noch einen schönen Aussichtspunkt an der Straße gibt. Man kann ihn eigentlich nicht verfehlen.
Wir verabschieden uns und auch den beiden wünschen wir eine gute Reise mit vielen tollen Erlebnissen.
Den Aussichtspunkt finden wir auch, ich glaube da waren wir vorhin schon.
Dieses Mal treffen wir hier aber noch jemand ganz besonderen - nämlich eine Gruppe Hundewelpen. Nanu, wo kommt ihr denn her? Hier ist weit und breit kein Dorf und auch kein Haus.
Die Kleinen sind neugierig aber vorsichtig. Wir haben ein paar Reiscracker ohne alles, welche nun von den kleinen Rackern gierig verschlungen werden.
Ich beschließe übermorgen mehr Wasser mitzubringen und auch etwas Hundefutter im Supermarkt zu kaufen.
Auf dem Rückweg kommen wir an diesem Tempel vorbei, machen aber nur ein schnelles Foto aus dem Autofenster. Wir kommen ja nochmal.
Auch in KL regnet es fröhlich weiter, Zeit sich die Geschäfte mal etwas näher anzuschauen. Die meisten überzeugen mich allerdings nicht.
Allerdings gibt es einen (oder mehrere) Künstler die tolle Bilder malen. Vor vier Jahren konnte Roland mich noch weglotsen, da waren wir aber auch nur kurz in diesem Bereich.
Diesmal will ich rein - nur gucken. Ehrlich.
Ihr ahnt es vermutlich, nach einiger Überzeugungsarbeit - erst Roland dass sich das Bild extrem gut im Wohnzimmer macht und wir uns am Papageienbild jetzt dann schon mal satt gesehen haben (ausserdem hab ich es paar Mal runtergeschmissen und das sieht man) und dann dem Verkäufer, dass ich nicht mehr als 100 Euro zahlen werde - wechselt dieses traumhaft schöne Bild den Besitzer.
Es wird fachmännisch in ein Stück Rohr eingewickelt und wird auf den nächsten Flügen ein paar Flugbegleiter überfordern. Es durfte letztendlich immer in deren Garderobe reisen.
Zuhause haben wir es dann neu rahmen lassen (er hätte es uns auch auf dem Rahmen mitgegeben aber ich glaube nicht dass es im Gepäckraum heil geblieben wäre).
Heute hatten wir keine Lust und was gibt es besseres als Pizza im Bett bei Schmuddelwetter. Nebenan war eine Pizzeria, Roland hatte Schinken Chsmpignon und ich eine Margharita mit Oreganosee (hatte bisschen viel Schwung beim Würzen).