Gators, Goethe and the Grove - Florida im April 2022

Revilo

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Herrlich, Deine Beschreibung bei Burger King. Ich konnte es mir bildlich und sprachlich genau vorstellen. :D

Auch cool, dass Du mal zwischendurch ein passendes Lied via Youtube einstreust. Der Florida Song ist auch schon auf unserer Playlist.

Was Du über Miami schreibst, war bei mir ähnlich: Das 1. Mal hatte ich mega Erwartungen, weil man Miami eben aus dem TV und den Filmen der 80er und 90er kennt und die Erwartungen da irgendwie komplett falsch waren.

Ich war aber total enttäuscht, mittlerweile waren wir jetzt 3 Mal dort und lieben es, weil man immer mehr Ecken kennen und lieben lernt.

Jai Alai hab ich mir mal notiert, vielleicht schaffen wir es ja.
 

Sabine B.

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Es ist faszinierend, von so einer anderen Seite von Miami zu lesen. Miami hat für uns eigentlich nur den Stempel ‚ankommen, übernachten und entweder auf Kreuzfahrt gehen oder weiter fahren‘. Da uns Miami Beach nach einem einmaligen Besuch vor 15 Jahren und einer Wiederholung in 2018 so überhaupt nicht gefallen hat, haben wir die Stadt einfach abgehakt.
Ich hatte ja ursprünglich für diesen September drei Nächte in Miami Downtown eingeplant – zu dem Zeitpunkt allerdings noch ohne Auto – was wir dann aber nach dem Motto ‚was sollen wir da so lange‘ wieder verworfen haben. Uns hätten weder die Zigarrenmanufakturen noch die Wynwood Walls für diesen Zeitraum ausreichend beschäftigen können.
Ich könnte mir nach deinen ausgesprochen interessanten geschichtlichen Schilderungen nun durchaus vorstellen, bei einer zukünftigen Reise dort zwei Nächte in den äußeren Distrikten zu verbringen, um wirklich auch etwas von der Geschichte selbst zu erleben. Und dass tatsächlich der sensationelle Michael Jackson dort DAS Video überhaupt gedreht hat, weiß ich nun auch erst seit heute.
Toller Bericht – ich freue mich schon auf mehr! 😀👍
 

Texelrita

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Wahnsinn! Was für ein toller und rasanter Bericht, anfangs lach ich mich weg über die Burger King Story aber auch weil man es so sehr nachvollziehen kann. Dann staune mit offenem Mund und freue mich auf mehr und vorallem über die tollen Hintergründe. Jetzt hab ich das Gefühl mir einmal Lektüre über die Entstehung von Miami zulegen zu müssen, so interessant fand ich das jetzt alles!
 

Ron242

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Der Charlotte Jane Memorial-Cemetery ist der Friedhof, auf dem sie Thriller gedreht haben.
Oh NEIN! Das ist wirklich ärgerlich:eek:.

Weißt Du eigentlich, dass Du meine ganzen Reisepläne durcheinander bringst:dizzy::hug:!
Der Bericht weckt so was von Lust auf Miami, dass ich jetzt kucken muss wie ich doch noch ein paar Tage einplane...
Im Gegensatz zu Dir (vorher), liebe ich die Stadt sehr.
Dieses südamerikanische Lebensgefühl, die Mixtur der Menschen, die glitzernden glitzernden Hochhäuser zwischen "historischen" Art Deco Häusern und eben die "alten" Stadtviertel im Süden der Stadt üben eine irre Faszination auf mich aus.
Hab mir gleich mal ein paar "Möchte ich hin" Marker bei Google Maps gesetzt;)
 

Cawu

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Ein super toller und informativer Bericht. Klasse geschrieben und wunderschön bebildert liebe Suse … ich bin sehr gerne dabei! 👍🏻
 
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Suse65

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Vielen Dank für die lieben Rückmeldungen. Ich freu mich sehr, wenn ich Euch inspirieren konnte.

Bezüglich der Fotos, das sind bislang fast alles noch meine Durchschnittsknipsereien. Sowas wie dem Mariah Brown House oben den Giebel abzuschneiden wär dem Ehemann nicht passiert. Es ist also noch viel Luft nach oben... :ROFLMAO:
 
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Suse65

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Vielen Dank für die sehr interessanten Informationen über Coconut Grove!

Als wir Ende der 80er Jahre des erste Mal in Miami / Miami Beach waren, hatten wir uns Coconut Grove ebenfalls "erlaufen" und waren auch ganz angetan von der einzigartigen Atmosphäre, die sich völlig von allen anderen Bereichen in Miami abhebt.
Damals starteten gerade die Bauarbeiten des Cocowalk, den haben wir dann Ende 1990 kurz nach der Eröffnung besucht.

Ach, darum beneide ich Dich ein bißchen.
 

Ehemann

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Auch ich freue mich über die tolle Resonanz!

Ein freundliches HALLO und vielen Dank für Euer Interesse! Tatsächlich sitze ich seit Wochen am Rechner und bearbeite die 10.000 Fotos, die wir selbst nach täglichem Löschen des Ausschusses noch vor Ort am Ende mit nachhause gebracht haben... Ein Wahnsinn. :-p

Suses Beschreibung des eher unbekannten Stadtteils von Miami trifft genau den Charakter, den auch ganz Miami Beach noch hatte, bevor man dort alle über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen niedergemäht und gegen Apartmenttürme ausgetauscht hat. Erinnert Ihr Euch noch an die charmanten Motel-Flachbauten mit tropischen Gartenanlagen, die vielen Diners und die von Mangroven überwucherten Baulücken, die allesamt die Collins Avenue säumten? Das war herrlich.

Und die dämlichen Parking Apps gab es damals natürlich auch noch nicht. ;)

Dieser sehr zeitgeistige Zwang zum Online-Parking im Großraum Miami ist wirklich alles andere als effizient und vielmehr nervtötend kompliziert und zeitaufwendig.

Vor allem ist er aber auch kontraproduktiv, denn die Stadt sollte nach meiner Einschätzung in diesem Zusammenhang spürbare Einnahmeverluste erleiden. Wenn selbst Einheimische sowie amerikanische Touristen an der Online-Abwicklung des Parkbegehrens scheitern, wie kann man dann erwarten, daß die Touristen aus aller Welt, die man gerne in die Stadt lockt, mit diesem Unsinn klarkommen? Uns hat er jedenfalls konsequent daran gehindert, in den drei Tagen Miami gewisse Unternehmungen zu machen, bei denen wir viel Geld ausgegeben hätten.

Für die Teilnahme am Online-Parking wäre zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts allein für Miami das Laden von drei verschiedenen Apps erforderlich gewesen, verbunden mit der Eröffnung von Konten inklusive hinterlegter Zahlungsmethode. Von der Existenz einer deutschen Version wußten wir noch nichts, aber ob die nun besser funktioniert hätte als die, mit denen die Amis selbst so viele Probleme haben, könnt nur Ihr beantworten.

Der Amerikaner, der in der von Suse beschriebenen Situation seinen Monster-Pick Up dann neben mir einparkte, hat mit dem Fluchen jedenfalls gar nicht mehr aufgehört. Es dauerte ca. 20 Minuten, bis er den Kampf mit der Nerv-App gewonnen hatte. Zwischenzeitlich rief er die Person an, die ihn offenbar in Coconut Grove erwartete:

"Darling, I'll be late. Trying to fix that fucking parking app! It's a pin in the ass!"
 

Norbert

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Erinnert Ihr Euch noch an die charmanten Motel-Flachbauten mit tropischen Gartenanlagen, die vielen Diners und die von Mangroven überwucherten Baulücken, die allesamt die Collins Avenue säumten? Das war herrlich.

Das sind sogar sehr schöne Erinnerungen, so haben wir Miami Beach und Sunny Isles bei unseren ersten Urlauben dort erlebt.
Die klassischen, oftmals Inhabergeführten kleinen Hotels und Motels, wie z.B. das Suez Resort Motel, Driftwood Motel, Dunes Motel, Sea Breeze Motel oder das Sahara Motel haben den ganz besonderen Charme dieser Gegend ausgemacht.

Man hatte auch Nachmittags noch Sonne am Strand, die ist jetzt durch die vielen riesigen Neubauten wie den Trump Tower, etc. ab Mittags nicht mehr vorhanden.

Und zum stilechten Breakfast, Lunch oder Dinner ging man ins Rascal House in Sunny Isles oder zu Wolfie's an der 21st Street Ecke Collins.
 

Ehemann

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Und zum stilechten Breakfast, Lunch oder Dinner ging man ins Rascal House in Sunny Isles oder zu Wolfie's an der 21st Street Ecke Collins.
Ja, im Wolfie's war ich auch!

Rote Kunstlederbänke und Hollywood-Promis an den Wänden. Wie aus dem Bilderbuch. Ein Muß! Und ich erinnere mich an Rodney's Motel ganz in der Nähe. Da haben wir damals für 40 Dollar gleich 'ne ganze Wohnung bekommen. Mit zwei Bedrooms und HBO-Glotzen in jedem Raum. Das war kurz nach der Einstellung von Miami Vice. Wir haben jeden Tag darauf gewartet, daß Don Johnson gleich in seinem Testarossa am Fontainebleau um die Ecke fahren würde...
 

Revilo

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Dass heisst, ihr habt das "Parking App Problem" nicht gelöst? Wir sind auch bald in Miami, dann muss ich mich damit wohl nochmal beschäftigen. Das ist ja echt ärgerlich.
 

Texelrita

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Dass heisst, ihr habt das "Parking App Problem" nicht gelöst? Wir sind auch bald in Miami, dann muss ich mich damit wohl nochmal beschäftigen. Das ist ja echt ärgerlich.
Das interessiert mich jetzt auch.....wir hatten die Dinger in Waikiki auch überall und das klappte an sich sofort: QR Code scannen und bezahlen, fertig! Problem hier aber war, wenn an der Stelle schlechtes oder kein Netz ist- nervige Herausforderung :rolleyes:.
 

Ron242

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Wir standen auch vor dem Problem, dass plötzlich auf einem Parkplatz, auf dem immer Parkautomaten standen, alle entfernt waren. Da brach kurz Panik aus. In der Aufregung lief dann die Registrierung etwas stotternd. Aber mit absoluten Willen dort parken zu wollen;), hat es dann geklappt. Man braucht noch nicht mal die App dafür. Man kann sich auch über die "Pay by Phone" Webseite registrieren. Funktioniert auch mit deutscher Handynummer. Und die Sache hat auch noch einen Vorteil, falls man länger parken möchte als geplant, kann man die Parkzeit über sein Handy problemlos verlängern und braucht nicht zurück zum Automaten.:)
 
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Suse65

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Also so als technischer Laie würde ich auch dazu raten, das Thema schon mal von zuhause aus anzugehen. Wir haben vor Ort zwei verschiedene Apps zu laden versucht, dieses PaybyPhone, und dann hat Miami Beach ja noch so eine eigene. Bei uns beiden kam von beiden Apps die Rückmeldung, sie seien in unserem Land nicht verfügbar, obwohl wir ja im amerikanischen W-Lan waren, was vermuten läßt, daß das daran liegt, daß wir einen deutschen PlayStore Account benutzt haben. Daß es PaybyPhone ja auch in einer deutschen Version gibt und wir ja versuchen könnten, die zu laden, sind wir gar nicht gekommen. Das hätte vielleicht funktioniert.

Nächstes Problem wäre aber, genau wie Rita geschrieben hat, vermutlich das W-Lan gewesen. Zum Beispiel hinter dem Coconot Grove Playhouse gibt es keins, da drumherum ist nichts, keine Restaurants, keine Coffeeshops, und das Playhouse selbst ist ja im Moment noch quasi tot.

Wir hatten das Problem ja aber nur für die drei Tage und uns deshalb nicht weiter damit beschäftigt. In Coconut Grove hätte es noch eine Alternative gegeben, vor einer kirchlichen Einrichtung gabs einen privaten Bezahlparkplatz, da hätte man sich für 10 Dollar pauschal den ganzen Tag hinstellen können.
 

Ehemann

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Man braucht noch nicht mal die App dafür. Man kann sich auch über die "Pay by Phone" Webseite registrieren. Funktioniert auch mit deutscher Handynummer.
Oh, interessant!

Aber abgesehen davon, daß "Pay by Phone" nicht das einzige System ist, braucht man doch in jedem Fall Online-Zugang. Über Roaming wird das sicher richtig teuer, ebenso für alle, die aus gleichem Grund keine lokale SIM nutzen, was für ein paar Tage Miami ja auch wenig Sinn machen würde. Man müßte beim Parken schon im WLAN des eigenen Hotels oder eines Burger Kings oder was auch immer sein.

Wie habt Ihr das für Euch gelöst?
 
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Suse65

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Der nächste Morgen ist schon unser letzter in Miami. Frühstück gibt’s im Bett mit Blick auf den Atlantik. Etwas Starbucks Frappé, bißchen Hummus auf Weißbrot, Zimtschnecken und Hawaiian Punch, und damit unsere Alabasterkörper auch ganz bestimmt nicht vergessen, daß sie in den USA sind, gibts zum Nachtisch ein kleines gelbes Marshmallow-Küken.

Wenn Lebensmittel Gesichter haben, vor allem, wenn sie niedlich sind, z.B. bei Marzipanfiguren oder Osterhasen, habe ich immer Probleme damit, ihnen den Kopf abzubeißen, völlig albern. Aber die Peeps haben genau die richtige Größe und Konsistenz, die kann man sich als Ganzes in die Futterluke schieben und dann warten bis der Marshmallow schmilzt. Die gelben haben einen leicht zitronigen Geschmack, sehr lecker. Egal, was manche Leute sagen, ich mag Peeps.

Nach dem Frühstück wird nicht weiter herumgetrödelt, wir haben heute noch viel vor. An jedem Finger gefühlt fünf Publixtüten mit Krempel laufen wir zigmal zwischen dem Zimmer und dem Auto hin und her und amüsieren uns dabei immer über die weibliche Schlafzimmerstimme, die im Fahrstuhl die Lobby ankündigt. Laaahbe spricht sie das aus, mit so einem hingetupften i am Ende. Es ist die gleiche Stimme wie schon vor vier Jahren, die Frau dazu stelle ich mir wie ein laszives Pinup vor.

Wir nehmen mit einer letzten Sitzung in der Dampferecke Abschied von dem Anblick, den der Ehemann die letzten drei Nächte in der tropischen Wärme sitzend genossen hat:



Es war ein schönes Wiedersehen mit Miami, aber jetzt geht es raus aus der Großstadt und hinein in die Pampa, dorthin, wo Florida am süßesten ist.

Sugarland, so nennen die Leute dort das Land um den Lake Okeechobee, Zuckerrohranbau weit und breit, sonst nur Kühe und Gras, langweilig soll es hier sein und öde. Wir haben uns vorgenommen, uns das Hinterland hier mal anzuschauen, anstatt direkt nach Orlando durchzufahren. Wir werden heute noch mehr Landstraßen zu sehen bekommen, als uns lieb ist, aber das wissen wir jetzt natürlich noch nicht.

Daß es hier langweilig sei, meinen aber wohl nur die Snowbirds und anderen Touristen. Die lokalen Rednecks sehen das anders. Wenn man die fragt, hat Tallahassee zwar ein paar schöne Canopy Roads, aber zwischen Stuart und dem Lake Okeechobee gibt es sogar einen Canopy Highway, und zwar den most scenic von ganz Florida! Wenn man den unzähligen youtube-Videos glauben darf, haben sie recht.

Den DeLorme auf den Knien, damit wir die Abfahrt nicht verpassen, geht es auf den Turnpike. Das Verkehrsaufkommen ist gemäßigt, aber trotzdem, jetzt sind wir nicht mehr ein Kleinwagen unter vielen im Großstadtverkehr, jetzt sind wir ein silbernes Kügelchen zwischen wild gewordenen Rams. Es ist tatsächlich noch schlimmer als vor vier Jahren, die Höchstgeschwindigkeit wird von einigen um bestimmt mehr als 20 Meilen überschritten, wir sind wirklich verblüfft. Sheriffs sehen wir wenige und auch diesmal scheinen sie niemanden zu beeindrucken, da geht keiner vom Gas, alles egal. Irgendwie hat Florida hier einen europäischen Touch bekommen, vielleicht sogar noch einen Tick unentspannter, da auch die Lkw deutlich schneller fahren als erlaubt.

In Palm City fahren wir ab und dann nach links Richtung Lake Okeechobee. Hier zieht sich der Southwest Martin Highway aka The Martin Grade Scenic Highway schnurgerade durch das County bis zum See. Diese Ruhe, dieser Frieden nach dem Turnpike! Kaum ein anderes Auto ist hier unterwegs.

Ich bilde mir ein, ziemlich gründlich auswendig gelernt zu haben, ab wann es interessant zu werden beginnt, damit ich die Videokamera rechtzeitig in Position bringen kann. Irgendwann ab Allapattah Flats soll es losgehen, aber erstmal passiert gar nicht so viel. Rechts und links Weiden, Farmen, Pferde, Rinder, ab und zu ein paar Bäume, aber so richtig über die Straße krümmen wollen die sich noch nicht, es sind auch noch viel zu viele aufrecht wachsende Palmen und Palmetto-Lücken dazwischen.



Aber immerhin ist das ja hier ein Highway und keine Vorstadtstraße, und wie heißt es so schön: Alles kommt zu dem, der warten kann. Die Geduld zahlt sich aus. Nach und nach werden die Palmen weniger, es bildet sich eine dichte Allee aus Live Oaks, immer älter, immer knorriger, mit ausladenden Zweigen, die sich über der Straße zu verschränken scheinen. Irgendwann ist es so, wie man sich eine Canopy Road wünscht, ein dichter Tunnel, unglaublich schön.







Für die Anwohner hier, die ja vermutlich zumeist in der Landwirtschaft tätig sind und keine Zeit zu verschenken haben, muß es nervig sein, daß die Höchstgeschwindigkeit, wie meist auf irgendwelchen „scenic“ Straßen, heruntergeregelt ist, dazu die Touristen, die dann immer noch ein kleines bißchen langsamer fahren als erlaubt. Aber es ist wirklich zu schön, die Lichtverhältnisse jetzt am Vormittag sind nicht ideal, aber trotzdem, es hat etwas Märchenhaftes, da so in der Düsternis unter dem dichten Blätterdach voller Spanish Moss hindurch zu fahren.



Wir haben während der Fahrt nicht fotografiert, sondern nur gefilmt. Die Bilder, die wir Euch zeigen können, sind also Ausschnitte aus dem noch nicht fertig bearbeiteten Video.

Das Ende des Highways kündigt sich langsam an, durch lichter werdende Vegetation und die ersten Bahngleise der Frachtlinien von U.S. Sugar. Man hat Zeit, langsam aus den Träumereien in die Wirklichkeit zurückzukehren, bevor man abrupt an einer T-Kreuzung landet und sich entscheiden muß, ob man gen Süden nach Clewiston oder gen Norden nach Okeechobee fahren möchte.

Wenn es ums Möchten geht, wären wir gern nach Süden abgebogen und noch ein bißchen länger und tiefer ins Sugarland eingetaucht. Daß das zumindest auf dieser Reise nicht geklappt hat, liegt nicht an uns, sondern ist schlechtes Timing, und zwar nicht unseres!
 

Norbert

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Der Southwest Martin Highway ist wirklich eine beeindruckende Strecke, bin ich bisher noch nie gefahren - habe ich aber notiert.

Wir sind mal die 98 bis zum Lake Okeechobee gefahren und dann weiter nach Lake Placid und Sebring.
Eure Streckenführung gefällt mir aber deutlich besser (y)
 
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