"Get closer!" - dreiwöchige Safari durch Uganda im August 2023

siha

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Hallo miteinander,

nach Rückkehr von unserer großen letzten Reise in den Westen der USA, zugleich die letzte große Reise als Familie ( https://www.florida-interaktiv.de/index.php?threads/vier-im-westen.34636/),

reifte so langsam der Gedanke, mir einen Lebenstraum zu erfüllen, nämlich ein Trip zu den letzten Berggorillas nach Uganda.

Allerdings stieß mein Werben in der Familie für dieses once-in-a-lifetime-Erlebnis auf eher verhaltene Resonanz.
„Uganda - Was ist das ? Und wo ist das?“ waren noch die harmlosesten Reaktionen. Tatsächlich hatten sowohl die beiden Töchter Amelie und Leonie für den August 23 andere Pläne. Auch Simone hatten keinen großen Bock auf eine längere Reise, also machte ich mich auf die Suche nach einem Reiseanbieter. Prinzipiell könnte man Uganda auch im Mietwagen als Selbstfahrer oder mit einem Guide bereisen, aber das war mir dann doch zu einsam, und so entschied mich nach Sichtung diverser Angebote für eine knapp dreiwöchige Reise mit Habari Travel.

Während ich mich langsam auf die Tour vorbereitete, verschoben sich Leonies Augustpläne nach hinten, und so entschied sie sich schließlich, mich auf der Reise zu begleiten. So wurde es also eine Vater-Tochter-Safari, zusammen mit fünf weiteren Damen und einem Fahrerguide durch ein wunderschönes Land. Dabei lag der Schwerpunkt eindeutig auf der Natur. Übernachtet haben wir neben einigen Lodge-Übernachtungen sehr naturnah überwiegend in feststehenden Zelten.

Das erwartet euch eher nicht:

Food-pictures (irgendwie ist das nicht in meiner DNA, obwohl das in diesem Urlaub durchaus interessant war), Shopping-Ekszesse und tiefere Einblicke in die Gruppendynamik und zum Reiseanbieter.

Das erwartet euch dafür in diesem Reisebericht:

ein außergewöhnliches Reiseziel (zumindest für ein Florida-Forum ;):D), viele einzigartige Nationalparks in traumhafter Natur, zahlreiche (und auch aufregende) Tierbegegnungen sowie Once-in-a-lifetime - Nahbegegnungen mit unseren nächsten Verwandten

Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack:



Ich würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere Interessent für diese einzigartige Reise finden würde.

Harald
 

katrin0912

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Hallo Harald,

da bin ich gerne dabei, klingt schon sehr nach einem tollen Urlaub und habe ich für mich persönlich noch gar nicht auf dem Schirm gehabt.
Ich freu mich auf Deinen Bericht.

Viele Grüße
Katrin
 

Jessismama

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Hallo Harald,

da steige ich doch auch sehr gerne zu! Die Bilder sind jetzt schon eine Wucht, was mag da noch kommen? Ich freue mich!

LG Nicola
 
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siha

siha

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Hallo Harald,

da bin ich gerne dabei, klingt schon sehr nach einem tollen Urlaub und habe ich für mich persönlich noch gar nicht auf dem Schirm gehabt.
Ich freu mich auf Deinen Bericht.

Viele Grüße
Katrin
Gerne, willkommen an Bord 1
Hallo Harald,

da steige ich doch auch sehr gerne zu! Die Bilder sind jetzt schon eine Wucht, was mag da noch kommen? Ich freue mich!

LG Nicola
Schön, dass dir die Intro-Collage efällt. Ich hoffe , ich kann noch zulegen!
 

Manoli

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Wow, da bin ich auf jeden Fall dabei! Ich träume ja immer noch von Afrika, und gerade eure Erfahrungen im Sommer interessieren mich wegen meiner Zwangs-Sommerferienproblematik für längere Reisen sehr.
Danke, dass du darüber bei uns berichtest!
 
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siha

siha

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Wow, da bin ich auf jeden Fall dabei! Ich träume ja immer noch von Afrika, und gerade eure Erfahrungen im Sommer interessieren mich wegen meiner Zwangs-Sommerferienproblematik für längere Reisen sehr.
Danke, dass du darüber bei uns berichtest!
Das mache ich gerne, schön, dass du mit dabei bist :giggle:

Dein Bericht muss wunderbar werden! Freue mich darauf.

Es wird auf jeden Fall eine wunderbare Reise, die sich hoffentlich im Bericht widerspiegelt.
Allerdings müssen wirvorher die Anreise über uns ergehen lassen ;)
 
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siha

siha

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Auf nach Afrika!

Am Sonntag, den 13.August war es dann soweit. Simone brachte Leonie und mich zum Flughafen.
Wir fühlten uns gut vorbereitet. Von Habari hatten wir ein detailreiche Unterlagen dabei. Die obligatorische Gelbfieberimpfung hatten wir gut einen Monat vorher hinter uns gebracht. Das E-Visa für die Einreise war bestätigt, unsere Fotoausrüstung um ein 400er Tele erweitert und in unseren Reisetaschen befand sich eine für unsere Verhältnisse umfangreiche Reiseapotheke, inklusive Moskitospray mit DEET, Malaria-Prophylaxe, Schmerzmittel, Magen-Darm-Medikamente, medizinische Maske für das Schimpansen- und Gorillatracking und und und …

Es gibt keine Direktflüge nach Uganda, also wählten wir aus dem knappen Flugangebot die Verbindung mit dem kürzesten Zwischenaufenthalt: Eine Airline mit bekannt mäßigen Service; eine Airline, von der deutsche Repräsentant von Habari Travel meinte, er würde nicht damit fliegen wollen. Das erfuhren wir aber erst, nachdem wir den Flug gebucht hatten. Es sollte also so sein: Welcome to Egypt Air!



Unser Flug führt mit 2,5- stündigen Zwischenhalt in Kairo nach Entebbe, Uganda.

Am Flughafen hatte unsere Boeing 777 erstmal eine Stunde Verspätung. Erste Befürchtungen, dass wir den Anschlussflug nicht kriegen würde, stellte sich ein.

Das Bordessen konnte auch nicht wirklich für Stimmung sorgen… hier die vegetarische Variante



und der Service war so schlecht, wie befürchtet. Besonders die Getränkeauswahl zum Essen ließ alle Wünschen offen: Wasser, danach einen Kaffee oder Tee, später noch ein pappsüßen Trinkpäckchen, das war’s.

Wenigstens blieb der Mittelplatz frei, so dass wir genügend Platz hatten.



Den Anflug auf Kairo verdöste ich fast … und dann war auch schon die erste Etappe geschafft.







Am Flughafen wollten wir uns im Burger King nach all dem Wasser erstmal eine Cola gönnen. Wir standen in der Schlange, da fiel Leonies Blick auf die Uhr. So ein Sch…. in einer halben Stunde ging der Weiterflug. Wir hatten neben der Verspätung die einstündige Zeitverschiebung vergessen. So hasteten wir zu unserem Gate. An jeder Abzweigung standen schon Egypt Air-Leute , die uns einweisen. Schließlich wartete noch eine Sicherheitskontrolle. Wir mussten unsere Schuhe ausziehen, aber unsere Wasserflaschen, die wir in Frankfurt noch am Airport aufgefüllt hatten, interessierten niemanden. Am Ende erreichten wir doch unseren Flieger – wir waren dabei nicht mal die letzten.

Nun stand uns noch ein knapp fünfstündiger Flug in einer engen Boeing 737 nach Entebbe bevor. Wir hatten unser Deja-vu-Erlebnis mit dem traurigen Service, nur das wir diesmal so richtig eingepfercht waren. Leonis vegetarisches Menü sah noch gesünder aus:



Endlich breitete sich das Lichtermeer des Großraums Kampala unter uns aus.



Gegen 4.15 Uhr betraten wir endlich ugandischen Boden. Noch eine Sicherheitskontrolle und die Immigration dann war es geschafft. Eine Fahrerin von Gorilla Tours, dem Tour Operator, der unseren Trip durchführte, wartete schon auf uns. Nach 15 Minuten Fahrt erreichten wir schließlich das Airport Guesthouse, wo wir um 5 Uhr todmüde in unsere Betten fielen…

Harald
 
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siha

siha

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Der erste Vormittag in Uganda

Gegen 9 Uhr standen wir auf und gingen erstmal frühstücken. Zuerst gab es einen Obstteller mit Ananas, Banane und Melone. Dazu bestellten wir uns einen Pancake mit Bananen, der frisch zubereitet wurde. Lecker! Den Vormittag verbrachten wir gemütlich auf dem Gelände des Guesthouse, der grüne Garten mit vielen Vögeln hoch auf den Bäumen sorgte für ein passendes Ambiente.







Die Rezeption von außen:


Unser Zimmer von außen und innen:



Zwischendurch ging ich in die Stadt Geld abheben, während Leonie an der Unterkunft blieb. Bis zur Hauptstraße mit den Geschäften war es ca. 1 km, die ich zügig zurücklegte.


Die meisten Menschen, denen ich begegnete grüßten freundlich oder boten mir einen Lift mit dem boda boda, so heißen die Motorräder, die
man zu abertausenden auf den Straßen sieht.
Die größte Herausforderung war es, die Hauptstraße zu überqueren. Aber wer einen Flug mit Egypt Air übersteht, schafft das natürlich. Vor der Bank saß eine bewaffnete Wache, so dass ich mich absolut sicher fühlen konnte. Da ich auch immer für Leonie mitzahlte, wollte ich soviel Geld wie möglich abheben. Für 1 € bekommt man etwa 4000 Uganda Shilling (ugx).
„Endlich Millionär“ dachte ich. Natürlich wollte ich gleich 1 Mio ugx abheben, leider war die Höchstsumme auf 800000 ugx beschränkt. Mein Geldbeutel fühlte sich so was von fett an, dass ich gleich beschloss, ein paar Scheine im nahen Supermarkt zu lassen. Vor dem saß auch eine Wache.
Ich kaufte Wasser und Cola sowie Kekse und war danach gerade mal 8000 ugx los.
Zurück am Guesthouse chillten überlegten wir, was wir am Nachmittag unternehmen wollten. Der wahrscheinlich lohnendste Halbtagesausflug ist wohl eine Bootstour in die Mabamba Swamps, um den seltenen Schuhschnabel zu erspähen. Da wir aber später auf der Safari später noch die Chance auf eine Sichtung des archaischen Vogel haben würde, beschlossen wir es ruhiger angehen zu lassen und einen Abstecher in den Botanischen Garten von Entebbe zu machen.

Damit geht es dann auch im Bericht weiter …
Harald
 

Holm

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Toll. Da springe ich auch noch schnell auf. :)(y)

Uganda als Urlaubsziel wäre ich nie drauf gekommen. Ich freue mich auf Deine vielen Bilder von da unten.

Hattest Du keinen Bammel, in diesem Land allein mit so viel Bargeld durch die Straßen zu gehen?
 
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siha

siha

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Toll. Da springe ich auch noch schnell auf. :)(y)

Uganda als Urlaubsziel wäre ich nie drauf gekommen. Ich freue mich auf Deine vielen Bilder von da unten.

Hattest Du keinen Bammel, in diesem Land allein mit so viel Bargeld durch die Straßen zu gehen?
Schön, dass du mit dabei bist. Vielleicht hast du Uganda nach dem Bericht ja auch im Blick? ;)

Nein, Bammel im Sinne von Angst hatte ich nicht. Aber ein bisschen ein ungutes Gefühl schon, weil ja jeder sehen konnte, wie ich zur Bank ging.

Umgerechnet waren es 200 €, für eine solche Reise nicht viel Geld, aber für einen Einheimischen vielleicht ein ganzes Monatsgehalt oder mehr.

Leider ließ sich das mit dem vielen Bargeld nicht umgehen (und ich ja auch noch immer für Leonie mitzahlte), da wir nur Frühstück inbegriffen hatten, und wir so gut wie nie mit Karte bezahlen konnten. Allerdings hatten wir auch noch Euro mit, mit denen wir zumindest auch in den Lodges bezahlen konnten.
Bis auf diesen 10-minütigen Gang vom Guesthouse in die Stadt und wieder zurück, waren wir ansonsten jederzeit geführt mit Guide unterwegs, quasi in einer touristischen Blase., so dass sich das Problem mit dem mitgeführten Bargeld nicht mehrwirklich stellte.
 
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siha

siha

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Botaical Garden Entebbe Teil 1

Nachdem wir uns allmählich akklimatisiert hatten, waren wir am Nachmittag bereit für eine erste kleine Unternehmung, nämlich den Besuch des Botanischen Garten, der bereits an Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert am Ufer des Lake Victoria errichtet wurde. Dort findet man in einer parkähnlichen Landschaft allerlei tropische Gewächse, Schmetterlinge und Vögel. Außerdem wurden dort auch die ersten Tarzan-Filme mit Johnny Weißmüller gedreht. Für uns der perfekte Einstieg in die Natur des Landes.

Vom Guesthouse betrug die fußläufige Entfernung etwas mehr als 3,5 km, aber an unserem ersten Tag wollten wir natürlich nicht laufen, sondern bestellten bei der Rezeption einen Fahrer. Pünktlich um 14.00 Uhr war er da und nannte den Fahrpreis. Dummerweise hatte ich vergessen, dass in Uganda Feilschen Kulturgut ist, vielleicht war ich auch nur einfach zu müde dazu. Auf jeden Fall hatte der Driver einen sehr glücklichen Tag.

Nach kurzer Fahrt waren wir am Eingang, zahlten je 20000 ugx (also rund 5€) Eintritt. Für den selben Betrag hätten wir auch noch einen Guide bekommen, aber wir wollten einfach erstmal in Ruhe runterkommen und so erkundeten wir den Park auf eigene Faust. Viel war nocht los, und so konnten wir alles in Ruhe genießen.

Was soll ich sagen, es war so richtig schön











Immer schön aufpassen, wohin man tritt:



fast überall gab es Termitenhügel



Schmetterlinge



die ersten Affen, hier Mantelaffen



viele Vögel, hier den afrikanischen Paradiesschnäpper



Dazu blieb auch ein Stück Regenwald erhalten. Johnny Weißmüller lässt grüßen.







Richtig eklig waren die riesigen handtellergroßen Spinnen, deren Netze sich teilweise über Bäume hinweg spannten, und die wir stellenweise mit bangen Blick nach oben unterquerten. Leider kommt die Größe der Viecher auf den Bildern nicht so raus.



...to be continued
 
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siha

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Botanical Garden Entebbe Teil 2

Langsam näherten wir uns dem Lake Victoria.

Auch in Uganda werden scheinbar teure Uhren verkauft, oder?



Schön war auch der Bereich am Lake Viktoria. Allerdings sollte man nicht darin schwimmen, es sei denn, man möchte unbedingt mit Bilarziose infiziert werden, einem Wurm, der sich unter der Haut einnistet.





Hier erspähten wir zhlreiche Eisvögel:

Baum mit mehreren Pied-Kingfisher – Nestern



Woodland Kingfisher:



Etwas weiter weg, an einer Feuchtwiese entdeckten wir auch noch Marabus …







und diese Raubvögel, vermutlich Falken.





Nach gut zweieinhalb Stunden holte uns der Fahrer wieder ab. Wir können den Botanischen Garden als Einstieg in die Natur Ugandas nur empfehlen.

Vor dem Abendessen fand dann noch das erste Treffen mit unserem Guide Richard und den ersten beiden Mitfahrerinnen statt. Richard briefte uns für den folgenden Tag:

Frühstück um 7.

Erster Gedanke: „Was so früh!“ Wir wussten ja noch nicht, dass wir an den allermeisten Tagen noch viel früher aufstehen würden.

Abfahrt um 8: Außerdem würden noch zwei weitere Mitreisende ankommen, die wir evtl. falls sie es nicht rechtzeitig zum Guesthouse schaffen, noch am Flughafen aufgabeln würden.

Danach etwa vierstündige Fahrt zum Ziwa Rhino Sanctuary, einem Nashorn-Schutzgebiet, wo ein Game Walk zu den Ungetümen als erstes Top-Highlight der Reise auf dem Programm stand.

Während wir den folgenden Tag besprachen, richteten die Guesthouse-Leute im Garten das Buffet für das Abendessen her. Zum Auftakt gab es eine Tomatensuppe, für den Hauptgang konnte man zwischen Fisch, Hähnchen, Reis, Kartoffeln, Avocadocreme, einem Bohnenmuss und anderem Gemüse wählen. Ich entschied mich für Fisch, während Leonie die vegetarische Variante wählte. Zum Abschluss gab es noch einen Kuchen.





Nach einem gemütlichen Abend fielen wir müde in die Betten, und freuten uns schon auf einen spannenden Rhino-Walk am nächsten Tag.
 
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siha

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So, nachdem es scheinbar beim letzten Post einige Verknüpfungen der Bilder durcheinander gehauen hat, gelobe ich hiermit Besserung:

Fahrt ins Ziwa Rhino Sancuary

Pünktlich um 7 Uhr frühstückten wir, wieder Obst und Pancakes. Mittlerweile waren auch die nächsten beiden Mitreisenden angekommen, so dass wir wie anvisiert um 8 Uhr starten konnten. Am nächsten Morgen würde dann noch unser letztes Reisemitglied dazukommen.

Unser Fahrzeug, eine Toyota Landcruiser war schon gut bepackt. Die Beifahrerkabine liegt höher, außerdem kann man das Dach aufstellen, so dass eine sehr gute Sicht gewährleistet war.



Vor uns lagen 200 km und 4 h Fahrt. Dumm dabei war, dass wir auch durch den Großraum Kampala mussten. Der Verkehr nahm stetig zu, auf uns wirkte alles chaotisch. Darauf angesprochen, lachte unser Fahrerguide Guide Richard nur und meinte: Wir haben Glück, dass wir nur an Kampala vorbei müssten, aber nicht mittendurch. Dafür allein hätten wir 5 Stunden gebraucht.

Aha!

Richard chauffierte uns souverän durch das gefühlte Chaos. Als wir Kampala hinter uns hatten, nahm der Verkehr deutlich ab. Unterwegs ging es noch durch viele Ortschaften. In der ersten Häuserreihe fanden sich dabei viele kleine Shops in gemauerten Häusern, dahinter befanden sich aber oft schon schlechte, ungeteerte Straßen, Wellblechbaracken oder traditionelle Hütten. Fast ein bisschen wir die Mainstreet in amerikanischen Städten wo sich auch das ganze Leben an der Hauptstraße abspielt.

Die folgenden Bilder sind alle während der Fahrt mit Handy aufgenommen, also nicht über die Qualität wundern.











Die letzten Kilometer waren zum Sanctuary waren dann auch unpaved. Wir wurden noch etwas durchgeschüttelt, aber gegen Mittag waren wir schließlich da:



Das Ziwa Rhino Sanctuary ist der einzige Ort in Uganda, an dem man Nashörner in freier Wildbahn sehen kann. Ansonsten gelten Nashörner seit 1983 als ausgestorben. Das Wiedereinführungsprojekt ist ein Projekt der Rhibo Fund Uganda und der Uganda Wildlife Authority.Laut unserem Ranger leben etwa der 4O Tiere auf dem 7.000 Hektar großen Gebiet aus Savannen- und Waldlandschaft. Alle haben klangvolle Namen, z.B. Obama, Malaika usw. Angedacht ist, dass bei einer Population ab 50 Tiere in einige der Nationalparks ausgewildert werden sollen.

Nach Ankunft bekamen wir zur Begrüßung ein Glas Saft sowie ein feuchtes Tuch zur Erfrischung. Zum Einchecken durften wir auch schon das Abendessen aussuchen. Leonie und wählte ein Gemüsecurry. Danach bezogen wir unsere Zimmer in dem einfachen, aber sauberen Gasthaus.



Hinter dem Haus entdeckten wir dann eine putzige Meerkatzenfamilie. Die restliche Zeit bis zum Rhino-Walk am späten Nachmittag chillten wir, voller Erwartung auf den nachmittäglichen Tageshighlight.





... to be continued

Harald
 
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siha

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Get closer - rhino walk

Kurz vor 4 Uhr trafen wir uns zum Rhino Walk. Der Ranger, im Übrigen unbewaffnet, gab es uns zuerst die Safety Instructions, die strikt zu befolgen waren: leise sein, immer bei der Gruppe bleiben, sich strikt an seine Anweisungen halten und sich keinesfalls auf eigene Faust den grauen Ungetümen nähern … als ob wir da je im Traum daran gedacht hätten.

Der Ranger erklärte uns, dass wir immer einen Sicherheitsabstand von ca. 25 – 30 m einhalten müssten und erklärte uns da so: Nashörner hören und riechen sehr gut, aber sehen sehr schlecht. Wenn wir so nahe sind, dass sie uns erkennen, dann kann es brenzlig werden.

Zuerst mussten wir ein paar Kilometer bis zum Ausgangspunkt der Wanderung fahren, dabei sahen wir auch schon Warzenschweine und Buschböcke, aber unsere Interesse galt natürlich den urzeitlichen Schwergewichten.

Irgendwo am Wegrand stiegen wir aus. Unserer Ranger, im Übrigen unbewaffnet, verriet, dass wir mindestens auf 2 Nashörner hoffen durftne, denn Breitmaulnashörner sind immer mindestens paarweise unterwegs.

Nach 10 Minuten im Gänsemarsch kamen wir an einer Toilette vorbei. Natürlich kein Klohäuschen, sondern an eine Stelle, wo 7 Kothaufen und ein Kothäufchen zu sehen war. Der Ranger erklärte uns, dass die Nashörner gleichzeitig ihr Geschäft verrichten würden. Wir durften also auf 7 Nashörner plus ein Kalb hoffen.

Von Sekunde zu Sekunde stieg die Spannung. Und dann, vielleicht 5 Minuten später, entdeckten wir die ersten Tiere.





Jegliche noch bis dahin geführten Flüstergespräche erstarrten, der Puls stieg, mit der Aufregung erwachte auch ein mulmiges Gefühl, und ich war bestimmt nicht der einzige der dachte, so ein Baum zwischen Tier und Mensch wäre jetzt doch nicht schlecht…

Doch unser Ranger winkte uns zu sich hin : „Get closer!“

Was folgte war ein einzigartiges Erlebnis. Nach und nach sahen wir immer mehr Tiere. Tatsächlich schienen sie uns nicht zu bemerken. Wenn sich die Tiere näherten, wichen wir zurück und umgingen sie und näherten uns von einer anderen Seite. Es war schlichtweg unglaublich, atemberaubend und einfach nicht in Worte zu fassen.



















Insgesamt sahen wir 10 verschiedene Nashörner.

Hier noch zwei kurze Videos



Völlig geflasht ging es nach 75 Minuten zurück.

Nach diesem Wahnsinnserlebnis schmeckte das Gemüsecurry und das erste ugandische Bier natürlich umso besser.

Was für ein Tag!


Viele Grüße
Harald
 

Suse65

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Eine Wahnsinnsreise. Nie im Leben würde ich zu den Gorillas gehen, aber ich finde es total klasse, mir die Bilder anzuschauen, wenn andere das machen. Breitmaulnashörner sind ja auch schon wirklich ein Erlebnis. Ich finde das alles total spannend! Danke fürs Berichten!
 
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siha

siha

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Wow! Sehr beeindruckend, auch wenn ich vor lauter Angst wahrscheinlich Häufchen Nr. 9 produziert hätte..
:lacry::lacry::lacry:
Wahrschienlich hätte das unseren Ranger nocht getäuscht.

Ich glaube das Gefühl kannman sich gar vorstellen, wenn man nicht dabei war.
Ich glaube, Angst hatten wir gar nicht so viel, höchstens am Anfang.
Aufgeregt ja, aber auch ganz viel Ehrfurcht, vor allem wenn die Viecher schnaubten - nicht wegen uns, sondern wenn sie sich manchen zu nahe kamen.
Unser Ranger war übrigens mega gechillt. er bot jedem sogar an, Handyfotos von jedem mit den Rhinos im Hintergrund zu schießen.
 
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