"Get closer!" - dreiwöchige Safari durch Uganda im August 2023

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siha

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Es ist schon toll, wie man da so durch die Landschaft fährt und überall sind diese Tiere, die ihren Angelegenheiten nachgehen. Hier läuft ein Waran, da sonnt sich ein Krokodil, da badet ein Büffel. Ich muß dann immer an dieses Zitat von der Karen Blixen aus "Jenseits von Afrika" denken: So war es gemeint.
Das ist so unglaublich schön. Man kann das eigentlich nachfühlen, wenn man das selbst erlebt hat. Ich bin gerne in der Natur unterwegs und genau das liebe ich: Einfach schauen und wirken lassen.

Ich finde auch die ganzen Vogelfotos traumhaft schön, hätte ich gar nicht gedacht, dass sie bei der Konkurrenz der großen Tiere genauso beeindruckend sind.
Das ging uns genau so. Weil wir immer in den kleinen Booten unterwegs waren, kamen wir den Vögeln natürlich ziemlich nahe und hatten auch genug Zeit dafür. In Uganda gibt es auch Touren mit dem Schwerpunkt Vogelbeobachtung, z.B. bei Wigwam Tours". Natürlich sind bei diesen Touren auch das Großwild und die großen Affen dabei.

Südafrik waren wir schon, das war auch wunderschön, perfekt für das erste Mal Afrika. Ich beobachte das mal, Uganda muss ja nicht sofort sein. Und bis dahin erfreue ich mich an deinem Bericht.
Ja, gerade würde ich auch warten, bis sich das wieder beruhigt. Alternativ könnte man auch eine Privatsafari buchen und die gefährdeten Gebiete meiden bzw. die Zeit dort minimieren.

Schön, dass du weiterhin mit dabei bist :giggle:

Harald, es geht doch eigentlich nicht mehr zu toppen?! Mein sehr junge Kollegin, die gerade € 6000 für ihren ersten Safari Trip gezahlt hat, ist echt geflashed, genau wie ich. Dieser wunderschöne farbige Vogel, sowas zu sehen.....aber mein Lieblingsbild ist sicher der Elefant mit nur dem Kopf aus dem Wasser, total der Hammer!

An Tiermotiven hat in diesem Urlaub garantiert nicht gemangelt. Weil wir soviel Game Viewing im Programm hatten, war auch genug Raum für kleine und große Tiere. Wenn dafür nur wenig Zeit ist, ist man eher auf Großwild aus. Auch weil die Guides natürlich die großen Tiere zeigen wollen. So waren wir tatsächlich ziemlich entspannt, wir hatten einfach alles :hug:

Ob das zu toppen ist? 🤔
Schwer zu sagen. Wir für uns waren natürlich sehr zufrieden.
Ich vermute, dass man in anderen Gegenden Afrikas vielleicht noch mehr Raubtiere zu sehen bekommt. Eine Mitreisende erzählte, dass die Autos in der Massai Mara (Kenia) auch abseits der Wege fahren dürfen. Da kommt man natürlich noch näher an die Viecher ran.

Was Uganda aber so einzigartig macht, ist diese Vielfalt auf relativ kleinem Gebiet (Uganda besitzt etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands) in der Kombination mit den Menschenaffen.

Und da steht in diesem Reisebericht das absolute Highlight noch aus ... auf der Reise hieß das: noch dreimal schlafen bis zum Tag der Tage!
 
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siha

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Encounter

Jetzt ging es in rascher Fahrt zurück. Tatsächlich sahen wir kaum Tiere, bis uns dieser Bursche mitten auf dem Weg entgegenkam.



Nein, er sah weder freundlich, gechillt noch friedfertig aus. Was nun?

Bei dem folgenden Video habe ich bei den ersten Sekunden mal den Ton angelassen.

Video Encounter

Nachdem die Situation vorüber war, fuhren wir relativ entspannt weiter. Wie immer wenn eine große Anspannung weicht, bis Richard plötzlich in die Eisen stieg. Das war der Grund.





Es ist relativ selten, dass Löwen auf einen Baum steigen, wobei das genau genommen eine Euphorbie war. Baumkletternde Löwen kommen eigentlich nur im Lake Manyara NP in Tansania und ja, Im Queen Elisabeth NP in Uganda vor. Allerdings im südlichen Ishasha-Sektor, und da fahren wir morgen hin.

Mit diesen beiden Ausrufezeichen ging ein aufregender Safaritag zu Ende.

Viele Grüße

Harald
 

Texelrita

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"Ich glaub nicht, dass er ausweicht.....:lacry: " - herrlich! Was wäre passiert wenn er auf Angriff losgerannt wäre? Nee, lass Kino aus....
Als ich den Löwen im Baum sah, dachte ich sofort, dass was du dann schreibst, denn was macht der da? Aber die Welt ist ja überall verdreht, warum nicht auch der Löwe und in jedem Fall ein witziges Foto.
 
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"Ich glaub nicht, dass er ausweicht.....:lacry: " - herrlich! Was wäre passiert wenn er auf Angriff losgerannt wäre? Nee, lass Kino aus....
Als ich den Löwen im Baum sah, dachte ich sofort, dass was du dann schreibst, denn was macht der da? Aber die Welt ist ja überall verdreht, warum nicht auch der Löwe und in jedem Fall ein witziges Foto.

Ich glaube ich habe gerade Gedankensalat. Was genau meinst du?
 

Texelrita

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"Ich glaub nicht, dass er ausweicht.....:lacry: " - herrlich! Was wäre passiert wenn er auf Angriff losgerannt wäre? Nee, lass Kino aus....


Ich glaube ich habe gerade Gedankensalat. Was genau meinst du?
Diesen Satz sagst Du auf dem Video als der Elefant auf euch zukommt (oder jemand anderes in deutsch.....)
 

Texelrita

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Ich meine mit dem Löwen auf dem Baum
Ach sorry....ähm dass Löwen auf dem Baum rumhängen, das war mein erster Gedanke als ich das Bild sah und dann erklärtest Du, dass das ja sehr selten vorkommt und nur bestimmt Arten machen. Dann dachte ich, naja, die Welt ist ja auch nicht mehr so ganz im Gleichgewicht, ggf. der Löwe auch nicht (verworrennes Frauendenken halt :lacry:).
 

Cawu

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Gerne, und ich nehme dich auch gerne noch an den restlichen Tagen mit!
Da bin ich aber froh 😅 😉

Puh … hab ja schon gelernt - wenn der Elefant die Ohren ausklappt und schwenkt und dabei auf einen zukommt - ist Rückzug angesagt!😰
O.k. … Blick nach oben nicht vergessen … man kann nie wissen, was auf afrikanischen Bäumen so rumliegt und lauert … ein “wilder Harald„ vielleicht 😛😉🙋🏻‍♀️
 
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Da bin ich aber froh 😅 😉

Puh … hab ja schon gelernt - wenn der Elefant die Ohren ausklappt und schwenkt und dabei auf einen zukommt - ist Rückzug angesagt!😰
O.k. … Blick nach oben nicht vergessen … man kann nie wissen, was auf afrikanischen Bäumen so rumliegt und lauert … ein “wilder Harald„ vielleicht 😛😉🙋🏻‍♀️
Und wenn der erstmal seine Ohren ausklappt, dann ...
 
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Queen Elisabeth Park Ishasha-Section Teil 1

Heute geht es in den Süden des Queen Elisabeth National Parks, in den Ishasha Sector, der bekannt ist für seine baumkletternde Löwen. Daher waren unsere Erwartungen natürlich ziemlich groß. Für die 75 km Fahrt darf man etwa 2 Stunden veranschlagen, das war dann auch unsere kürzeste Fahrtstrecke auf der ganzen Tour.

Der Weg führte weitgehend über eine breite, ungeteerte Straße durch den Nationalpark, so dass wir unterwegs wieder einige Tiere zu Gesicht bekamen: Elefanten, Büffel, Paviane und Riesenwaldschwein. Da wir aber von allen Tieren schon bessere Views hatten, hielten wir nur selten für Fotos an. Leonie und ich machten zusammen genau zwei Fotos von der Fahrt.





Wir kamen frühzeitig an unserer Unterkunft der Enjojo Lodge an. Richard erkundigt sich, ob heute schon Löwen gesichtet wurden. Waren sie nicht, deshalb fuhren wir nicht gleich in den Park sondern checkten erstmal ein. Der Manager gab uns gleich ein paar Hinweise für die Nacht. Auch hier könnten Elefanten durchs Camp ziehen, manchmal ziehen sie auch hinter dem Camp vorbei und fressen die Felder der umliegenden Dörfer kahl und wir sollten uns nicht wundern, wenn wir nachts Schüsse hörten. Das sind Warnschüsse, um die Dickhäuter zu vertreiben.

Da unsere Unterkünfte noch nicht bezugsfertig waren, tranken wir erstmal Kaffee und guckten uns ein bisschen um.





Danach wurden wir zu unseren Unterkünften gebracht. Nach und nach verabschiedeten sich alle Mitreisenden mit eigenem Bad, während Leonie und ich ganz schön abseits zu einem Camping Areal gebracht wurden, wo auch unsere Zelte auf überdachten hölzernen Plattformen standen. Das Areal sah ziemlich vernachlässigt aus, und es war das einzige Mal auf der Tour, dass ich bereute, dass wir die Zelte mit Gemeinschaftsanlagen gewählt hatten. Gleichzeitig war ich aber auch froh, dass auf dem Zeltplatz einige Zelte standen. Somit wären wir an diesem verlassenen Ort wenigstens nachts nicht allein. Und ich meine dass nicht nur wegen möglichen wilden Tieren, sondern weil wir uns im Grenzgebiet zum Kongo befanden, von dem aus immer wieder mal irgendwelche An- und Übergriffe auf ugandisches Gebiet unternommen wurden.



Gegen 13.30 Uhr starteten wir dann unseren Game Drive.

Wir sahen einige Vögel wie diesen Woodland Kingfischer …



… diesen Pavian



einen Nilwaran



eine große „Pfütze“ mit Kronenkranichen



Schließlich kamen wir an eine Site mit Picknickeinrichtungen, wo wir auch ausstiegen. Die Attraktion sind die Hippos, die man hier regelmäßig an Land sieht.









Auf der anderen Seite des Flusses befindet sich übrigens der Kongo. :blue:

Hier sind auch Campsites, die man reservieren kann. Aber Hand auf’s Herz, würdet ihr hier übernachten wollen?

tbc
 
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Queen Elisabeth Park Ishasha-Section Teil 2

Anschließend begaben wir uns auf die Suche, die gerne auf den Fig Trees mit ihren tiefhängenden Ästen ausruhen. Wir fuhren Baum und Baum ab, erfolglos. An einer Ranger Station erkundete sich Richard noch einmal, aber die einzigen Löwen, die in letzter Zeit gesichtet wurden, waren ein Weibchen mit ihrem Jungen (die nicht auf Bäume klettern) und ein Männchen. Mit anderen Worten, die Chancen auf Löwen waren gleich null.

Richard versuchte das Beste aus der Situation zu machen, aber im Endeffekt war der Drive zumindest für mich, insgesamt eher enttäuschend.



Wie sahen noch:

diesen Schlangenadler



Warzenschweine



Uganda Kobs (natürlich!)



Tobi-Antilopen, eine Art, die wir bisher auf der Reise noch nicht gesehen hatten



nochmals Paviane mit Jungen





und genossen einen letzten Ausblick



Etwas früher als geplant fuhren wir zur Lodge, duschten und aßen zu Abend.

Ein Wächter brachte uns dann in der Dunkelheit zurück zum Zelt. Zu unserer Erleichterung waren noch 2 große Partien mit Leuten mit Zelten bzw. Dachzelten am Platz so dass wir hier keine ganz einsame Nacht verbringen mussten, denn alle anderen feststehenden Zelte waren nicht belegt.

Wir machten uns bettfertig und lasen noch ein bisschen, eher wir einige Moskitos entdeckten. Zum Glück waren sie auf der Zeltplane gut zu erkennen und wir erledigten eine nach der anderen.

Die Frage aber war jetzt, wie sie hereingekommen waren. Schnell entdeckten wir, dass das Zelt nicht dicht war. Der Reißverschluss am Eingang schloss unten nicht vollständig ab, außerdem war eine Ecke eingerissen.

Man könnte sich ja beschweren, aber wir würden natürlich Teufel tun und in der stockfinsteren Nacht bis vor zum Haupthaus laufen. Deshalb klebten wir die Lecks mit Heftpflaster und Tape ab und besprühten alle Netzteile des Zelts mit unserem Moskitoschutz.



Tatsächlich hatten wir vor den Viechern unsere Ruhe, aber nachts wachte ich von Geräuschen hinter dem Zelt auf. Nicht direkt hinter dem Zelt, sondern in einigem Abstand. Mir fielen die Worte des Managers ein. Elefanten möglicherweise. Ich bildete mit auch ein, ein Schuss gehört zu haben. Aber vielleicht spielten mir einfach meine Nerven einen Streich.

Nach einiger Zeit verstummten die Geräusche, aber ich blieb natürlich wach. Und wie das so ist, wenn Manneken wach is, wird aus dem Manneken wach is, ein Manneken pis (sorry an alle Belgien-Fans für das kleine Wortspiel).

Das geht dann so, wenn man es nicht mehr aushält (und alles ganz schnell)

Will ich die 50 Meter bis zum Klo laufen – will ich natürlich nicht.

Also Zeltreißverschluss runter, alles mit der Taschenlampe ausleuchten – keine glühenden Augen – raus aus dem Zelt- Reißverschluss zumachen – von der Plattform aus alles ausleuchten - keine glühenden Augen – Treppe runter steigen - alles mit der Taschenlampe ausleuchten – keine glühenden Augen auch nicht unter der Plattform - Schritt zur Seite treten – kleines Geschäft verrichten – dabei mit der Stirnlampe alles ausleuchten- keine glühenden Augen – Treppe hoch – Reißverschluss runter – schnell ins Zelt – noch schneller Reißverschluss schließen – geschafft!
Kurz: Ich war froh, als die Nacht vorüber war.

Viele Grüße
Harald
 

andrea_flo

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Hier sind auch Campsites, die man reservieren kann. Aber Hand auf’s Herz, würdet ihr hier übernachten wollen?
Uaaaah - hat da wirklich jemand geschlafen? Ich hätte ja bei eurem schon vor Angst kein Auge zubekommen. Schon einsam Undank das Wissen um die Grenznähe.
 
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siha

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Uaaaah - hat da wirklich jemand geschlafen? Ich hätte ja bei eurem schon vor Angst kein Auge zubekommen. Schon einsam Undank das Wissen um die Grenznähe.
Ich hatte in einem Afrika-Forum gelesen, dass jemand vorhatte, auf einen der wilden Campsites in der Ishaka-Region zu campen, nach dem letzten Vorfall im Oktober aber auch nicht mehr.

Ok, ich dürfte also ab 18 Uhr nichts mehr trinken…oder muss sparen auf eigenes Bad…

Zum lesen aber sehr, sehr lustig.

Du lernst schnell 😜😜😜😜😜

Ja, im Nachhinein ist es lsutig, aber ihr sollt ja hier auch ein bisschen Spaß und Vergnügen haben.
 
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Fahrt nach Kisoro

Nach der unruhigen Nacht war ich froh, dass es nun ins Dreiländereck Uganda – Ruanda – Kongo nach Kisoro ging, unserem Ausgangspunkt für das Gorilla-Tracking im Bwindi Impenetrable Forest National Park am nächsten Tag. Laut google maps benötigt man für die 140 km gut 4:15 h, das heißt wir werden den größten Teil der Strecke auf Erdstraßen zurücklegen.
Bei der Abfahrt wurden wir zunächst mit einem schönen Sonnenaufgang belohnt.







Als wir die nordöstliche Grenze des Bwindi Impenetrable Forest National Parks erreichten, ging es auf der schmalen Straße immer höher hinauf, während es linkerhand stellenweise steil den Abhang abfiel.

Video: Fahrt

Hin und wieder ergaben sich schöne Ausblicke auf die gegenüberliegenden Berghänge.





Nebenbei bekamen wir schon mal einen Einblick in das Dickicht das Bergregenwaldes, durch das wir uns wahrscheinlich morgen an anderer Stelle durchkämpfen werden müssen.





Einsamer Affe auf dem Weg



Gelegentlich kamen wir an Ansammlungen parkender Autos vorbei. Richard erklärte, dass hier einige Gorilla-Trackings in diesem Bereich des Parks starteten. Wir aber werden im südwestlichen Teil unterwegs sein.

Nach einigen Stunden Fahrt erreichten wir gegen Mittag den Lake Bunyoni, wo wir erst einen Spaziergang am Seeufer unternahmen und eine Mittagspause einlegten. Der schöne, verzweigte See mit seinen zahlreichen Inseln liegt auf 1900 m Höhe. Bei einigen Uganda-Touren wird hier ein Ruhetag nach dem Gorilla-Tracking eingelegt. Wer mal den See googelt, wird verstehen warum.











Wir mussten aber noch eine Stunde bis zum Traveler's Rest Hotel in Kisoro fahren, unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte. Hier war auch die Gorillaforscherin Diane Fossey oft zu Gast, die das Hotel auch ihr „second home“ nannte. Allerdings wären wir lieber in der Gorilla Valley Lodge untergekommen, die mitten im Bergregenwald liegt. Je nach Verfügbarkeit waren beide Optionen möglich, aber anscheinend hatten wir Pech gehabt. Möglicherweise lag es auch daran, dass unsere Reisegruppe erst kurz vor Reisebeginn komplettiert war.
Auf der anderen Seite war ein bisschen Stadt zur Abwechslung auch nicht schlecht. Ich ging Geld abheben und wurde im Gegensatz zu anderswo kaum beachtet, was vielleicht daran lag, dass in Kisoro verhältnismäßig viele Touris unterwegs sind, weil alle zu den Gorillas wollen.
Der restliche Nachmittag verlief ruhig







Vor dem Abendessen briefte uns Richard für den folgenden Tag.

Abfahrt um 6.00 Uhr, da wir nicht direkt in der Bergregenwald wohnten, mussten wir noch ca. 2 Stunden in die Rushaga-Region fahren, wo unser Gorilla-Tracking stattfinden sollte. Dort fand dann eine zentrale Einweisung für alle Tracking-Teilnehmer statt, anschließend werden die Leute in 8er-Gruppen auf die verschiedenen Gorillafamilien verteilt. Es kann bis 4-5 Stunden dauern, bis man die Gorillas findet. Dabei muss auf alle Fälle sichergestellt werden, dass man vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück ist. Die Wahrscheinlichkeit auf die Menschenaffen zu treffen, liegt bei über 90%. Das Permit hatten wir natürlich bei Buchung der Reise für 700 USD bestellt. Dafür kann man dann eine Stunde bei den Gorillas bleiben. Wem das zu viel Geld erscheint, der kann auch in Ruanda Gorilla-Tracken gehen, für schlappe 1500 USD.

Da es durch steiles und unwegsames Gelände geht, ist die Ausrüstung besonders wichtig:

gute Wanderstiefel, lange Kleidung, lange Socken oder Gamaschen, in die man die Hosenbeine stecken kann, damit keine Ameisen und andere Viecher unter die Kleidung krabbeln, Regenschutz, Moskitospray, Wechselkleidung im Auto, Handschuhe zum Schutz vor Dornen, genügend Getränke und Proviant.

Die meisten von uns bestellten ein Lunchpaket. Ich verzichtete darauf, und vertraute wie bei den meisten meiner Wanderungen auf Müsliriegel, Nüsse und Traubenzucker.

Es ist wahrscheinlich nicht nötig zu erwähnen, dass wir unsere Ausrüstung am Abend mehrmals checkten und es ist wahrscheinlich nicht nötig zu erwähnen, dass wir vor Aufregung kaum einschlafen konnten, denn morgen ist er, der Tag des Gorilla-Trackings, der Tage aller Tage.

Viele Grüße

Harald
 
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