7. März Falmouth Jamaica: Ya Man, No Problem, Irie
Schön, dass ich nicht der einzige schusselige Blindfisch hier bin
...
Weiter gehts...
In Falmouth sollten wir erst um 10:00 Uhr ankommen, so dass noch nicht allzuviel zu sehen war, als wir aufwachten. Das mag aber auch an der nicht gerade klaren Sicht gelegen haben, denn es war draußen grau und nieselig. Suuuuper...
Na gut, also gingen wir erstmal frühstücken und packten dann unsere Sachen, um gleich nach dem Anlegen abmarschbereit zu sein. Ich hatte für uns im Voraus eine private Tour bei Yardie Tours gebucht, und es war abgemacht, dass wir uns sobald wie möglich nach dem Anlegen mit unserem Guide treffen.
Im Hafen warteten schon die Voager of the Seas und einige Hafenarbeiter in Regenklamotten und Schwimmwesten auf uns.
Irgendwie sah das alles nicht sooo einladend aus, ein trüber, nasser Hafenbereich und dahinter auch erstmal nicht sehr viel Attraktives in Sicht...
Dieser Eindruck änderte sich im Laufe des Tages aber zum Glück noch, und Jamaica zeigte sich auch noch von seiner freundlichen Seite.
Kaum hatten wir das Schiff verlassen, gab es aber erstmal einen Wolkenbruch erster Güte. Ich hatte einen kleinen Regenschirm dabei und wurde trotzdem nass, Oli, der ohne Schirm unterwegs war, sah danach aus wie nach dem River Rafting in den Universal Studios: Soaked!
Zudem schickten uns die freundlichen Helferlein im Hafen auf unsere Frage, wo wir Yardie Tours finden, erstmal zur falschen Stelle, denn sie sind NICHT unter den weißen Zeltdächern, sondern weiter rechts vor einem anderen Gebäude zu finden, wie uns eine freundliche Mitarbeiterin der Konkurrenz erklärte.
Das hätten wir kürzer haben können, so liefen wir durch den strömenden Regen noch einmal quer über den Platz.
Mehr oder weniger triefend standen wir dann vor dem richtigen Mitarbeiter, der uns unseren Tourguide Christopher vorstellte und uns an ihn übergab.
Christopher verfrachtete uns beide in sein gut gekühltes Auto (brrrrrr...) und zog mit uns los in Richtung Dunn´s River Falls.
Auf der gut einstündigen Fahrt erklärte er uns einiges zur Geschichte und Geografie Jamaicas, zur Natur, zum Schulsystem, zur Wirtschaft usw. und wies uns immer wieder auf interessante Stellen hin. Später unterhielten wir uns auch über Familie und "German Cars" und und und.
Für das Foto an einem Aussichtspunkt, kam sogar die ganz kurz Sonne hervor, bevor der nächste Wolkenbruch runterkam.
Aber wir lernten ja von Christopher, dass es auf Jamaica gar keinen Regen gibt, höchstens "Liquid Sun"
Außerdem brachte er uns die wichtigsten Wörter bei. Ich bin sicher, diejenigen, die schonmal da waren, kennen sie auch noch:
"Ya Man" als zustimmende Antwort auf mehr oder weniger alles, genauso wie "No Problem", auch gaaanz wichtig. Und dann noch "Irie", was soviel bedeutet, wie "alles perfekt"
No Problem, damit kommen wir durch den Tag
Auf dem Weg zu den Wasserfällen kamen wir an einem kleinen "Kolumbus-Freilichtmuseum" vorbei,
an einem nassen Denkmal zur Eröffnung der Küstenstraße durch die Queen persönlich
ein paar Museumsstücken aus Zuckerrohrplantagen,
einer Kolumbus Statue
und vielem mehr.
An den Wasserfällen warteten dann die Massen auf uns.
Durch die späte Ankunftszeit in Falmouth und die durch das Wetter noch längere Anfahrt, ließen sich die Menschenmengen einfach nicht vermeiden.
Auch hier erhielten wir das Rundum-Sorglos-Paket durch Christopher, der alles für uns regelte und uns dann direkt an den nächsten Guide übergab.
Das Klettern auf den Wasserfällen selbst, nun ja, eigentlich ist es der pure Tourie-Wahnsinn, aber irgendwie macht es wirklich auch trotz der vielen Menschen Spaß, auch wenn man wirklich nicht über die Folgen des Händchenhaltens bei Stürzen nachdenken darf.
Die hübschen Kettenreaktionen, die dann ausgelöst werden, kann man sich ja bei Youtube ansehen.
Da ich eh kein Fan vom Händchenhalten mit fremden Leuten bin, habe ich auch einfach recht schnell losgelassen und habe meine Hände lieber zum Abstützen und Festhalten benutzt.
Es achtet auch niemand darauf, ob die Leute körperlich ansatzweise dazu in der Lage sind, auf nassen Steinen rumzukraxeln. Wer es will, wird einfach eingereiht.
Hilfe durch die Guides ist während des Klettens dann nicht mehr zu erwarten, ist aber bei normaler Konstitution auch wirklich nicht nötig). Die Jungs filmen lieber.
So kam es, dass Oli, der ein sehr netter und sozialer Mensch ist, hinter mir zwei furchtbar unbewegliche, ängstliche und stark übergewichtige junge Damen mehr oder weniger die Wasserfälle hochgeschleift hat.
Der gute Mann, der direkt vor mir geklettert ist, meinte oben zu ihm nur "This was really a hard job for you". Recht hatte er!
Abends erzählten uns unsere Tischnachbarn, dass die Guides sie auch mit ihren drei Kindern einfach eingereiht haben. Der Vater hat mit dem 3jährigen sehr schnell aufgegeben, die Mutter ist alleine mit der 5jährigen und dem Großen weitergezogen. Die Kleine konnte noch nicht schwimmen, war aber auch zu klein für ein Becken und wurde dort schlicht vorübergehend versenkt, was sie nicht wirklich witzig fand.
Also an dieser Stelle: Die Aktion ist nichts für kleine Kinder, was immer die Ausflugsanbieter oder auch die Reederei dazu sagen! Man kann sich das ganze Spektakel aber auch vom Rand aus ansehen, es kostet allerdings denselben Eintrittspreis (20 $ pro Erwachsenen).
Was ich wiederum sehr nett fand, war, dass die Guides auch mit privaten Kameras fotografiert haben, so dass man auch tolle Bilder von sich selbst bekommt, ohne extra zahlen zu müssen, wenn man eine wasserdichte Kamera dabei hat.
Jaaa, aber das gilt natürlich nur, wenn man sie dann nicht am nächsten Tag, noch bevor die Bilder auf den Rechner gezogen sind, auf Grand Cayman am Strand liegen lässt
Mein nächstes, diesmal teureres und vor allem wegen der ganzen Bilder extrem ärgerliches Missgeschick! Auf den Bildern in den Wasserfällen, sah man uns so richtig schön die fröhliche, ausgelassene Urlaubsstimmung an, alles weg
...
Deshalb gibt es leider nur Bilder von außen:
Dasselbe gilt leider für unseren nächsten Stop, das White River Tubing, auch hier gibt´s nur ein paar Bilder von außen, die Christopher mit unserer großen Kamera geschossen hat, leider sind die auch noch unscharf:
Da wir nur zu zweit unterwegs waren, hatte ich noch nicht mal eine Chance, irgendwo im Gestrüpp oder auf einem Stein hängen zu bleiben, denn unser junger Tourguide (der eigentlich bestimmt noch in die Schule gehört hätte...) hat auf uns aufgepasst wie ein Schießhund.
Bei solchen Aktionen macht es ja auch nichts, wenn´s dabei noch von oben tröpfelt, nass waren wir ja eh.
Leider war der Spaß recht schnell vorbei, niemals hat es, wie angekündigt 45 Minuten gedauert, aber vermutlich waren wir selbst schuld, weil wir nicht auf halber Strecke ausgiebig Kunsthandwerk shoppen und Bier trinken wollten
Nachdem wir uns trockengelegt hatten, ging es weiter in Jamaicas Hügellandschaft. Ferngully stand auf dem Programm.
Tolle Regenwald-Landschaft und schöne Straße!
Weil ich gesagt hatte, dass ich Kräuter und Heilpflanzen interessant finde, hielt Christopher auch immer mal wieder an, pflückte irgendwas und erklärte die Verwendung.
Deshalb kam mir der Halt beim alten "Gewürzmann" natürlich sehr entgegen, ich bekam einen Haufen Kochtipps, durfte schnuppern und probieren und kaufte natürlich auch ein bisschen ein.
Auf einem Hügel über Ochos Rios konnten wir die wieder die Aussicht genießen.
Anschließend hätten wir shoppen gehen können, aber wir hatten dazu keine Lust und wollten lieber noch landestypisch essen.
Also fuhr Christopher mit uns zu einem kleinen Restaurant.
Er holte uns am Grill ein paar "Essensproben" und beriet uns anschließend bei der Bestellung. Unsere Einladung zum Essen nahm er gerne an. Mensch war das Pork Jerk lecker und mit insgesamt 20 $ für alles auch noch sehr preiswert!
Christopher meinte, wenn ich für euch Foris schon das Essen fotografiere, dann solle auch das beste Bier der Welt ins Forum
.
Anschließend wurde es Zeit, zum Schiff zurückzukehren. Christopher ließ sich von uns noch ein paar Brocken Deutsch für zukünftige Gäste beibringen, und dann war der Ausflug schon zu Ende. Die Zeit war wirklich einfach verflogen.
Wir bummelten noch kurz durch die Läden am Hafen und kauften ein paar Saucen und den angeblich weltbesten Kaffee.
Aber eins fehlt heute doch noch: Der Jamaica Cache! Ok, die Wasserfälle selbst sind ein sogenannter "Earth Cache", zu dem nur noch ein paar Fragen beantwortet werden mussten, aber eine richtige Dose sollte auch noch im Hafen liegen.
Das Wetter war ja auch wieder schön, also kroch Oli noch ein bisschen durch´s Beet und wurde schnell fündig.
Der Blick auf die Uhr sagte uns, dass wir es wieder auf keinen Fall zur ersten Essenszeit schaffen würden. Stattdessen heute mal Johnny Rockets? Ja, abgemacht!
Dann haben wir ja auch noch Zeit, das Ablegen anzuschauen. Zuerst verließ die Voyager Falmouth.
Als wir folgten, war es schon dunkel:
Zum Abschied gab es "großen Bahnhof" mit Musik, Tanz, Gesang und Fahnenschwenken durch die Mitarbeiter des Hafens, leider auf dem bild kaum zu erkennen. Ja, das war schon eher die Stimmung, die wir auf Jamaica erwartet hatten
. Kein Vergleich zu morgens!
Auf dem Weg zum Johnny Rockets kamen wir in Eriks vermutlichem Paradies vorbei, der Arkade:
Dann gabs endlich die leckeren Milkshakes, Zwiebelringe und Burger:
Zum Abschluss des heutigen Tages noch ein Bild von Olis und Nines lieblingsplatz bei Nacht:
und natürlich das Handtuchtier:
So, und das wars für heute
Gute Nacht allerseits!