Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien im Sommer 2022

shorty1960

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Ich fange jetzt sofort an zu sparen, und wenn ihr wieder fliegt habt ihr mich an der Backe 😃
ich kann kein Wort französisch, ich kann nicht alleine
 

Texelrita

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Das blöde bei so einer Reise der Superlative, fallen einem irgendwann keine Steigerungen von den Ahhhhs und Ohhhs und Wows mehr ein. HĂ€tte ich gewusst, dass es so toll wird, hĂ€tte ich mein Pulver besser dosiert :ROFLMAO:....Aber, ich bin noch voll dabei und weiß, DAS werde ich sicher so niemals im Leben erleben, aber kann behaupten, ich kenn jemanden (virtuell) der es gemacht hat....toll! Und das es Bergketten gibt die exakt aussehen wie ein moosbewachsener Drache hab ich auch nicht gewusst, wirklich sehr beeindruckend!
 

Ehemann

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Die Spannung war groß!

Es war erst drei Jahre her, daß wir uns zum ersten Mal auf einer unbewohnten Insel im Pazifik haben aussetzen lassen. 10 Tage ohne Strom und fließend Wasser. 10 Tage ohne Klo und ohne andere Menschen auch bloß zu sehen. Macht es wirklich Sinn, eine ganze Insel fĂŒr sich allein zu mieten, zumal wir beide nicht unbedingt die großen Camping-Fans sind? Ja, das macht es. Und es war wohl das Abgefahrendste, was wir jemals erlebt haben. Quasi die ErfĂŒllung eines Lebenstraumes.

Die Insel liegt im Königreich Tonga und scheint bis heute sowas wie ein Geheimtip zu sein. Geheim vor allem deshalb, weil es bezahlbar ist, denn eine ganze Insel zu buchen, ist an sich kein KunststĂŒck. Mit vier- bis fĂŒnfstelligen Tagespreisen ist man dabei, das geht sogar in Florida.

Wir hatten eine HĂŒtte mit Betten und das war's dann auch schon. Dazu nur noch eine Feuerstelle, etwas Geschirr sowie Dosenfraß und Wasserkanister. Madame wĂŒnscht einen heißen Tee? Da heißt es fĂŒr den Ehemann: ab in den Dschungel und Feuerholz sammeln...

Es war großartig!













Weil wir diese Erfahrung nur allzu gerne wiederholen wollten, recherchierten wir eine halbe Ewigkeit ĂŒber vergleichbare Objekte in Französisch Polynesien und hatten schließlich Erfolg. Nochmals preiswerter als in Tonga wurde hier auf Raivavae etwas ganz Ähnliches angeboten und es schien sogar noch unbekannter und weniger frequentiert zu sein. Wenn man denn schon Tahiti an sich als das Ende der Welt betrachten möchte, so ist man auf Raivavae mit Sicherheit dort angekommen.

Die letzte Nacht im Fare Suisse auf Tahiti verbringen wir abermals in einem anderen Zimmer. Diesmal ist es "Tubuai", die Insel, auf der wir auf dem Weg nach Raivavae einen Zwischenstop einlegen wĂŒrden. Und der gestaltet sich unerwartet langwierig. Etwa eineinhalb Stunden dauert es, die Maschine zu ent- und beladen und außer uns sind ausschließlich Einheimische unterwegs, deren Familien sie auf dem Flugplatz erwarten bzw. verabschieden wollen. Will man sich beschweren? Nein, es gibt Schlimmeres als 90 Minuten lang in der SĂŒdsee auf einer BrĂŒstung zu sitzen, in die warme Sonne zu blinzeln, das bunte Treiben zu beobachten und dabei auch noch bestens von einer Kannibalen-Trommeltanzgruppe unterhalten zu werden, womit die Situation bei diesem Zwischenstop hinreichend beschrieben wĂ€re. Ein toller Einstieg, noch bevor das Abenteuer so richtig losgehen sollte.









Als wir mit reichlich VerspĂ€tung schließlich auf Raivavae landen, ist es frĂŒher Abend. Da die Insel nur einen sehr schmalen KĂŒstenstreifen hat, wurde der Flugplatz auf's Wasser gebaut und liegt nun völlig separat neben der eigentlichen Landmasse in der Lagune. Irgendwie scheint das auch ein Sinnbild dafĂŒr zu sein, daß Tradition und Moderne hier auf Raivavae nicht so richtig zueinander finden wollen. Auch können wir zum Zeitpunkt der Landung noch nicht wissen, daß wir hier gleich als besondere Attraktion empfangen werden. Madame Odile, unsere Herbergsmutter und prominente Dame der Insel, hat sich ihr bestes Kleid angezogen und kommt persönlich zum Flugplatz, um uns abzuholen. Von ihr erfahren wir sogleich, daß wir in der ersten Woche unseres Aufenthalts die einzigen Touristen auf dem ganzen Atoll sein werden.

Wir können es nicht fassen, es ist wie im MÀrchen.




 

Ehemann

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Madame Odile war fĂŒr lange Zeit (die) Lehrerin auf Raivavae. Sie kennt jeden der 995 Einwohner der Insel und jeder kennt sie. Eine sehr sympathische, gebildete Frau, die das Familienheim mittlerweile zu einer kleinen Pension ausgebaut hat und sie ist nicht die einzige, die auf diesem Wege ein Zubrot verdienen will. NatĂŒrlich kennt sie die fĂŒnf Konkurrenten, die sich um die wenigen Urlauber schlagen. Zum Teil ist es die direkte Verwandtschaft, die ein StĂŒck vom Kuchen abhaben will und noch Tage spĂ€ter ist ihr anzumerken, wie stolz sie darauf ist, daß wir ausgerechnet bei ihr abgestiegen sind. Wir werden regelrecht vorgefĂŒhrt. Auf einer Inselrundfahrt, die sie mit uns macht, wird an jedem schlecht sortierten Laden angehalten, damit die Leute sehen können, daß sie GĂ€ste hat. Noch gegen Ende unseres Aufenthalts werden wir von wildfremden Menschen auf der Straße angesprochen und gefragt, wie es uns denn auf ihrer schönen Insel und bei Madame Odile so gefallen hat. Es ist unfaßbar, hier scheint es niemanden zu geben, der nicht ĂŒber unsere Ankunft informiert worden ist. Zwei deutsche Touris als die Sensation auf einem Felsen unterhalb des sĂŒdlichen Wendekreises.

Raivavae hat kein Hotel, keine Bank, kein einziges Restaurant, natĂŒrlich auch kein Krankenhaus und nicht mal eine Apotheke. Wie schon auf den Marquesas, so ist fĂŒr die Einheimischen auch hier ein Leben ohne Geld möglich. Du willst ein Haus bauen? Alles, was man dafĂŒr braucht, gibt es im Wald und am Berg und wer Hunger hat, hĂ€lt die Angel in's Wasser oder streckt die Hand nach den FrĂŒchten aus, die ĂŒberall wie Unkraut wachsen und gedeihen. Die Anschaffung eines Autos oder Handys scheint durch die Sozialleistungen des Staates ermöglicht zu werden und ansonsten freut man sich des Lebens. Höhepunkt des Alltags ist dann die Ankunft eines Fliegers, mit dem Verwandte oder Freunde anreisen, die man am Flughafen mit großem Tamtam begrĂŒĂŸt. Wiederum voll Stolz erzĂ€hlt uns Odile, daß ihr Ältester der Chefmechaniker von Toyota in Papeete ist. Er besucht sie regelmĂ€ĂŸig und repariert natĂŒrlich ihr Auto mal eben in aller Schnelle, wenn er schon mal da ist. Da sei sie privilegiert und alle anderen Inselbewohner hĂ€tten ein Problem, denn auf Raivavae gibt es, Ihr habt es erraten, natĂŒrlich auch keine Autowerkstatt...







Wir kommen in einem kleinen Anbau unter, in dem die Familie eine Handvoll GĂ€stezimmer eingerichtet hat. Das Ganze ist bescheiden einfach gehalten, wenn auch sehr sauber. Es gibt ein Bett, ein SchrĂ€nkchen und einen Klapptisch auf der Terrasse. StĂŒhle dĂŒrfen wir uns von den Terrassen der anderen GĂ€stezimmer holen. Wir nutzen sie unter anderem als Nachttische und Ablage fĂŒr Kleidung etc..











Zur Mittagszeit bringt uns Odile ein frisches Baguette auf's Zimmer und merkt an, der WLAN-Zugang sei auf einem Tisch vor dem Speisesaal notiert. Nur genau hier habe man auch Empfang, sagt sie und wir denken nur, eine noch lĂ€ngere Kennung hĂ€tte man sich wohl kaum ausdenken können, aber zuvor sind wir noch davon ausgegangen, daß wir hier gar keinen Internet-Anschluß haben wĂŒrden, also freuen wir uns zunĂ€chst. Da können wir noch nicht wissen, wie grottenlangsam die Verbindung sein wird...







FrĂŒhstĂŒck und Abendessen gibt es im großen Speisesaal des Haupthauses, den wir natĂŒrlich fĂŒr uns allein haben. Odile leistet uns dabei Gesellschaft und wir planen das jeweilige Programm fĂŒr den nĂ€chsten Tag. Vorgesehen sind fĂŒnf Tage auf der Insel in der Pension, bevor wir dann fĂŒr weitere neun Tage auf einem winzigen Motu am Außenriff der Lagune ausgesetzt werden. Dort hat ihr Ehemann eine Unterkunft fĂŒr die GĂ€ste gebaut, die mal das GefĂŒhl haben wollen, die einzigen Menschen auf der Welt zu sein, wĂ€hrend sie ausgestreckt am privaten Strand der privaten Insel auf die menschenleer tĂŒrkise Lagune schauen, den Blick ĂŒber die GebirgszĂŒge Raivavaes schweifen lassen und sich ansonsten nur der Frage widmen mĂŒssen, ob nun die gelben oder die braunen KokosnĂŒsse, die jeden Tag wie im Schlaraffenland dutzendweise von den BĂ€umen fallen, die wohlschmeckenderen sind.

Ja, genau das wollen wir!
 

Ehemann

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Nachdem wir uns also hĂ€uslich eingerichtet haben, schauen wir uns ein bißchen die nĂ€here Umgebung an. Die Familie hat drei Wachhunde, die uns sofort als dazugehörig registriert und in ihr Herz geschlossen haben. GegenĂŒber allen anderen Fremden, auch den unmittelbaren GrundstĂŒcksnachbarn, verteidigen sie das Revier allerdings sehr zuverlĂ€ssig und furchteinflĂ¶ĂŸend. Bei jedem Gang, den ich vom Zimmer aus ĂŒber das GrundstĂŒck bis zum Ufer mache, begleiten sie mich schwanzwedelnd und aufgeregt. Wenn ein Mensch zum Wasser geht, so denken sie, muß wohl irgendetwas Wichtiges passieren. Da mĂŒssen wir dabei sein! Nach einem heftigen Gewitterregen ĂŒber der Lagune will ich ein paar Fotos machen und unvorhergesehen werden die Hunde dabei zum Hauptmotiv.









Die Lagune von Raivavae bei besserem Wetter. Ein Einheimischer bahnt sich auf der Suche nach Muscheln und Oktopus seinen Weg durch's Riff. Da ganz hinten am Außenriff liegen die kleinen Inseln, von denen eine in ein paar Tagen unsere neue Heimat sein wird.





Und bei diesem Anblick haben wir lange gerĂ€tselt. Warum hĂ€ngen die ihre Bananen so sorgfĂ€ltig ĂŒber dem Wasser auf? Bleiben sie da lĂ€nger frisch? Sind es Köder fĂŒr den seltenen Bananenfresserbarsch? Ansonsten wĂ€re es doch bekloppt, da jedesmal auf's Wasser rauszulaufen, wenn man mal eine pflĂŒcken will. Die Antwort ist so einfach wie unerwartet: Bananen ziehen auf Raivavae alle denkbaren (Haus)tiere magisch an, aber Schweine, Hunde und HĂŒhner gehen nicht gern in's Wasser.


 
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Suse65

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Die ersten Tage auf Raivavae ist das Wetter durchwachsen. Ihr hĂ€ttet frĂŒher kommen sollen, hören wir nicht nur einmal. Wir wollten den Aufenthalt auf unserem Motu eben gern als Höhepunkt der Reise ans Ende setzen, aber meteorologisch war das die falsche Entscheidung, denn jetzt herrscht hier Winter, pĂŒnktlich am 21. Juni beginnt er. Was die DĂ€mmerungszeiten anbetrifft macht es keinen Unterschied, dazu sind wir noch immer noch zu nah am Äquator, es wird gegen 18 Uhr dunkel.

Im Schatten des Höhenzuges, der Raivavae in zwei HĂ€lften teilt, wird es auch recht schnell frisch, weshalb wir uns gern in Begleitung der Hunde vorn am Wasser aufhalten. Auf der Ringstraße, die um die Insel fĂŒhrt, ist wenig los. Gelegentlich kommen Einheimische vorbei, die TĂŒten mit KokosnĂŒssen oder anderem Obst und GemĂŒse tragen. Selten ein Auto, darunter ein alter Golf. Ansonsten die allseits beliebten ElektrofahrrĂ€der. Alle Locals, die an unserer Pension vorbeikommen schwenken die Shaka - Hand đŸ€™ und grĂŒĂŸen. Alle sind sehr freundlich, aber sprechen tun wir mit wenigen, wir werden rundum versorgt von Odile.

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Odile teilt gern ihr Wissen mit uns. Die Sprache der Austral-Inseln ist, anders als die der Gesellschaftsinseln, auch ein bißchen hĂ€rter und rauher. Nicht so wie das Marquesianisch, mehr so im Detail. Die Grammatik ist die selbe wie auf Tahiti, nur anstelle des gerollten "R", das ja auch das Französisch der Polynesier einfĂ€rbt, spricht man hier einen harten Verschlußlaut, ein "G". Somit heißt die Insel genau genommen auch Gaivavae und die BegrĂŒĂŸung, wenn wir den vorbeiradelnden Gaivavaianern antworten wollen, nicht Ia Orana, sondern Ia Ogana.

Im Speisesaal gibt es eine Auswahl an BĂŒchern, darunter viele SchulbĂŒcher, vermutlich aus ihrer aktiven Zeit als Lehrerin. Einige davon nehme ich mit ins Zimmer als BettlektĂŒre. Da lese ich dann auch noch mal die Geschichte unseres ersten Tiki auf Tahiti, der sich vor knapp 100 Jahren fĂŒr die Umsiedlung gerĂ€cht hat. Die dreiköpfige Tiki-Familie stammt von hier und da sich die Bewohner der Insel weigerten, beim Abtransport der Figuren zu helfen, fiel das Kind vom Boot in den Ozean. Wer wĂ€re da nicht zornig?

NatĂŒrlich warten wir nicht nur auf die Weiterfahrt aufs Motu, sondern möchten auch Gaivavae selbst kennenlernen. Auch dafĂŒr ist Odile genau die richtige Ansprechpartnerin. Sie fĂ€hrt uns im Toyota zu allem, was an der Insel sehenswert ist, und tatsĂ€chlich hat die ein paar Besonderheiten.

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Am KĂŒstenstreifen vereinzelte Auslegerkanus, gelegentlich ein angepflocktes Pferd. AuffĂ€llig ist, daß die Ufer alle befestigt sind und Odile erzĂ€hlt uns, daß ihr Mann regelmĂ€ĂŸig Felsbrocken aus der Bergwand hinter der Pension holt, um weiter aufzuschĂŒtten. Der steigende Meeresspiegel mache allen zu schaffen, wĂ€hrend der feuchten Jahreszeit, im hiesigen Sommer, sei die Straße regelmĂ€ĂŸig ĂŒberspĂŒlt, und das, obwohl wir hier auf der trockeneren, regenabgewandten Seite sind.

Wenige Kilometer weiter dann die erste SehenswĂŒrdigkeit, eigentlich sind es zwei, die zusammengehören. Zwei Felsen, einer direkt am Ufer, ein weiterer, eigentlich eine kegelförmige Insel, etwas weiter draußen in der Bucht, das sind Ruatara und Hotuatua, der Felsen des Mannes und der Felsen der Frau.

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Die Legende besagt, daß die Frauen eines Dorfes die MĂ€nner eines anderen Dorfes zu einem nĂ€chtlichen Wettkampf herausforderten, wer einen Felsen weiter hinaus in die Lagune tragen könne bevor der Hahn krĂ€ht. Der Mann, der sich der Frau weit ĂŒberlegen fĂŒhlte, trug seinen Felsen bis an den Strand und legte sich dort siegessicher schlafen, nicht ahnend, daß die Frau ihm dicht auf den Fersen war und und ihren Felsen bis zum ersten Hahnenschrei hinaus ins Meer tragen wĂŒrde. Als genau das geschehen war und die Frau ihren Konkurrenten schlafend am Strand vorfand, versteckte sie sich im GebĂŒsch und ahmte den Hahnenschrei nach, so daß der Mann glaubte, der Wettkampf sei verloren. So liegt der Felsen des Mannes, Ruatara, bis heute am Strand.

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Die Moral der Fabel dĂŒrfte selbsterklĂ€rend sein. 😉

Auf der anderen Inselseite ist die Vegetation wesentlich ĂŒppiger und tropischer. Das ist die Nordseite, und wie auf der SĂŒdhalbkugel eben alles umgedreht ist, ist das hier die Seite, auf der das Klima gĂŒnstiger ist. Im australischen Sommer, wenn die Winde aus Nordost kommen, hĂ€lt der höchste Berg Raivavaes, der Mont Hiro, den Regen auf, und so wirkt diese Inselseite wie ein riesiger GemĂŒsegarten. Hier wachsen ĂŒppige Angiopteris evecta, die Nahe, die wir schon aus Tahiti kennen.

Von der Ringstraße zweigt eine einzige Querstraße ins Inselinnere ab, die TraversiĂšre. An ihrem Fuß ein Warnschild. Kein Autoverkehr erlaubt, auch Fahrradfahren nicht. Das liegt an dem unglaublichen GefĂ€lle, es sei zu viel passiert, Bremsen die versagen, Radfahrer die die Geschwindigkeit unterschĂ€tzen, die sie erreichen. Aber zu Fuß ist die Inseldurchquerung erlaubt und Odile rĂ€t uns auch dazu, von unserer Inselseite aus erreiche man auf diesem Weg im Wald eines der schönsten Marae ganz Französisch Polynesiens.

Da sich die Wanderung auf den Mont Hiro, mit der wir anfangs geliebĂ€ugelt haben, nach allem, was ich ĂŒber den Schwierigkeitsgrad der Wanderung inzwischen gelesen haben, wohl ohnehin nicht verwirklichen wird, zumindest nicht fĂŒr mich, finde ich die TraversiĂšre nun umso interessanter. Vom höchsten Punkt aus habe man schon einen schönen Blick ĂŒber die Lagune, sagt Odile, sie möge die TraversiĂšre sehr und ginge sie selbst öfter.

Auf eigene Faust nie gefunden hÀtten wir wohl die Attraktion Raivavaes, die lÀchelnde Prinzessin.



Der kleine Tiki steht im Wald hinter einem verlassenen Haus, es sieht von der Straße nach PrivatgrundstĂŒck aus, ist aber nur noch von HĂŒhnern bewohnt, aber allein hĂ€tten wir uns wohl nicht getraut, das einfach zu betreten. Hinweisschilder fehlen völlig, und auch sonst wirkt die kleine Prinzessin etwas vernachlĂ€ssigt. Sie ist vollstĂ€ndig von Flechten ĂŒberwuchert, und dabei ist sie so niedlich. Sie hat ein freundliches LĂ€cheln und irgendwie weckt sie sofort meinen BeschĂŒtzerinstinkt. Irgendwie machen sie das auf Hiva Oa besser, da werden sogar die bösen Tiki mit einem HĂ€uschen versehen. So etwas wĂŒrde ich der Prinzessin auch wĂŒnschen. Sie wirkt so verlassen und schutzlos, wie sie hier ganz allein im Wald steht. Aber vermutlich mache ich mir da unnötig Gedanken. So ein Tiki sollte ein starkes Mana haben und kann sich sicher selbst um sein Schicksal kĂŒmmern.

Der Rest der Inselrundfahrt zeigt uns ein bißchen Zivilisation, den Hafen und den einzigen Geldautomaten. Da die Pensionen nur Bargeld nehmen, ist es ratsam, gleich von Anfang an genĂŒgend dabei zu haben. In unserem Zimmer hĂ€ngt ein dezenter kleiner Hinweis, daß Transferfahrten zum ATM kostenpflichtig sind.



Ein Besuch in einem kleinen Souvenirshop rundet die Tour ab. Ich kaufe zwei kleine geflochtene ArmbĂ€nder mit Muscheln, als Mitbringsel. Ansonsten haben wir genĂŒgend Leis aus Muscheln und Pflanzensamen und NĂŒssen, die wir auf den jeweiligen Inseln zum Abschied bekommen haben, und dazu zwei wunderschöne Perlen aus Rangiroa. Wir sind gut versorgt, der Kauf ist eher, um den KĂŒnstlern ein bißchen was zukommen zu lassen, aber davon abgesehen, sind die Sachen auch wirklich hĂŒbsch.

In den nĂ€chsten Tagen leihen wir uns FahrrĂ€der, die in erstaunlich gepflegtem Zustand sind, besser als alles, was wir in der ungleich teureren Vanira Lodge oder im Maitai bekommen haben. Das ist Odiles Mann, der sowas alles in Schuß hĂ€lt.

Wir fahren einen Teil der Inselrundfahrt nochmals mit dem Rad ab. Die RĂ€der sind auch hier gangschaltungslose Beach Cruiser, fahren sich aber sehr leicht. Wir halten immer wieder an und fotografieren die Felsen und versuchen "unser" Motu draußen im Riff auszumachen. Langsam wird es ernst.



Im Gegensatz zu unserer Insel in Tonga soll unser zukĂŒnftiges Motu relativ komfortabel ausgestattet sein. WĂ€hrend ich dort auf offenem Feuer kochen mußte, gibt es hier einen Gasherd. Wir werden einen Pflock zum Öffnen der KokosnĂŒsse und eine Raspel haben, aber keinen KĂŒhlschrank.

Nach allem, was ich an LebensmittelgeschĂ€ften auf der Insel bislang gesehen habe, habe ich wenig Hoffnung, daß wir besonders abwechslungsreich essen werden, wenn wir erstmal auf dem Motu sind. Hier wird wenig GemĂŒse im Laden gehandelt, das bauen die Leute alle selbst im Garten an. Es wird auf Nudeln mit Ketchup und Nudeln mit Bolognesesauce hinauslaufen, fĂŒrchte ich.



Und so kommt es dann auch. Unter großer Anteilnahme der vor dem Laden herumstehenden Einheimischen gehen wir mit Odile einkaufen.

Die Ladenbetreiberin ist eine ehemalige Lehrerkollegin von Odile und sehr hilfsbereit, aber sie kann auch nichts daran Ă€ndern, daß das Versorgungsboot lange nicht dort war und alles, was auch wir gern essen wĂŒrden, von der Inselbevölkerung lĂ€ngst aufgekauft wurde. Kein ScheiblettenkĂ€se, der ohne KĂŒhlung haltbar ist. Wenig GemĂŒse. Ich kaufe tonnenweise Zwiebeln, damit kann man immer etwas Geschmack ins Essen bringen. Mehl lasse ich gleich weg, ich wĂŒĂŸte nichts damit anzufangen, wenn ich keine Eier habe, mit denen ich einen Teig anrĂŒhren könnte. DafĂŒr jede Menge Reis, als Alternative zu den Nudeln, und zwei große Flaschen Sweet Chili-Soße. Die geht immer.

Beim nĂ€chsten Mal sind wir schlauer, da kaufen wir alles, was haltbar ist, vorher im Champignon in Papeete ein. Unsere Ausbeute ist tatsĂ€chlich mager. Die Hauptsache ist aber das Wasser. Wie eigentlich alle Motus hat auch unseres keine SĂŒĂŸwasserquelle, also mĂŒssen wir literweise Trinkwasser mitnehmen, und hier zahlt sich unsere Erfahrung aus. Wir wissen ziemlich genau einzuschĂ€tzen, wieviel wir brauchen und am Ende haben wir einen Sicherheitsrest von mindestens fĂŒnf Litern ĂŒbrig, obwohl hier in der geschĂŒtzten Lagune kaum die Gefahr besteht, daß wir nicht pĂŒnktlich abgeholt werden könnten.

Eigentlich ist der Plan ja auch, daß die GĂ€ste sich ihren Speiseplan durch Fischen aufpeppen sollen. Da das bei uns ja wegfĂ€llt, bleibt uns als Alternative das Ernten von BĂ©nitiers, Mördermuscheln. Das haben wir noch nicht gemacht und Odile, deren Abendessen auch sonst immer sehr abwechslungsreich sind, serviert uns daraufhin ein Ragout aus BĂ©nitiers. Ich finde es schon lecker, aber das liegt vor allem an der BĂ©chamel-Sauce mit der sie ĂŒberbacken sind. Der Ehemann ist vollkommen vom Hocker gehauen, mal sehen, wie viele Mördermuscheln wir in der kommenden Woche so essen werden.

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Odile zeigt sich sehr interessiert daran, daß wir so etwas schon gemacht haben. Außer uns ist nur ein einziges Mal eine Gruppe Besucher aus Kanada lĂ€nger als eine Woche draußen geblieben, die meisten GĂ€ste machen nur eine Nacht und dann genĂŒgt es ihnen auch schon. Alle zwei Tage wolle sie nach uns gucken kommen, aber das muß fĂŒr sie umstĂ€ndlich sein ohne Ende und so nett Odile und ihr Mann auch sind, legen auch wir wenig Wert darauf, daß sie alle zwei Tage zu uns herausgefahren kommen. Als ich ihr erzĂ€hle, daß wir in Tonga ein Notfallhandy von der Pension bekommen haben, sieht man förmlich eine kleine Osram-GlĂŒhbirne ĂŒber ihrem Kopf aufleuchten. 💡Welcher ihrer Familienangehörigen dann zwei Tage spĂ€ter fĂŒr uns sein Smartphone herausrĂŒcken mußte, wissen wir bis heute nicht. 😉
 
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Suse65

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Unser letzter Tag in der Pension bricht an. Nach dem FrĂŒhstĂŒck packen wir ein bißchen zusammen, unsere gekauften Lebensmittel werden von Odile und ihrem Mann schon in den Jeep geladen, der uns morgen zum Boot bringen wird, mit dem wir ĂŒbersetzen.

WĂ€hrenddessen klart es sich auf, es sieht so aus, als hĂ€tten wir GlĂŒck und bekĂ€men eine Schönwetterperiode, wenn wir auf der Insel sind. Es ist auch hier, auf Raivavae selbst, die letzte Gelegenheit, noch ein paar Unternehmungen zu wagen. Um durch das schwere Fotoequipment nicht belastet zu sein, gehen wir nacheinander und ich verspreche, mittags wieder zurĂŒck zu sein, damit auch der Ehemann noch los kann.

Der Eingang zur TraversiĂšre ist auf unserer Inselseite ziemlich nah an der Pension. Auch hier das Warnschild, genau wie auf der Nordseite: Keine Kraftfahrzeuge, kein Fahrradfahren.

Zuerst ist es eine unauffĂ€llige Straße, an der die letzten HĂ€user des Dorfes stehen. Überall HĂŒhner und freilaufende Schweine, Obst- und GemĂŒsepflanzungen, von den BĂ€umen hĂ€ngt das Spanish Moss. Als ich den Ort hinter mir gelassen habe, wird der Weg langsam steiler, aber das ist noch gut machbar. Ich halte die Augen auf, um den Eingang in den Wald zum Pua Pua Tiare Marae nicht zu verpassen, das Odile als eines der schönsten, wenn nicht das schönste ganz Französisch Polynesiens bezeichnet hat.

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Das ist dann tatsĂ€chlich nicht nur Nationalstolz, das Marae ist wirklich ungewöhnlich, die Steinstelen, die die Plattform, auf der frĂŒher die rituellen TĂ€nze und Handlungen abgehalten wurden, einrahmen, sind ungewöhnlich zahlreich erhalten. Eigentlich sieht es aus wie ein Mini-Stonehenge.

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Wenn man an einem solchen Ort ganz allein im Wald ist, muß man nicht unbedingt ein spiritueller Mensch sein, um davon beeindruckt zu sein.

Nach dem Marae macht die Straße dann richtig ernst und jetzt wird mir auch klar, weshalb man hier nicht Fahrrad fahren darf. Es sollen schon Menschen bei dem Versuch ums Leben gekommen sein. GefĂŒhlt hat das hier 50 % GefĂ€lle, in Wirklichkeit vermutlich die HĂ€lfte, aber je höher ich dem Scheitelpunkt der Straße komme, desto mehr habe ich das GefĂŒhl, mit dem Körper parallel zur Straße zu laufen. HĂ€tte man Flipflops an, wĂŒrde man wahrscheinlich einfach herausrutschen. Der Belag ist einfach Beton, den man mit Querrillen versehen hat, entweder um die Wassermassen zu bremsen, die hier bei einem Tropenregen vermutlich herunterrauschen, aber es gibt auch ganz guten Halt. Meine Schuhe mit Profilsohlen können da regelrecht einhaken und so komme ich keuchend und schnaufend vorwĂ€rts. Ich muß alle paar Meter verschnaufen, es ist noch um einiges steiler als der Weg aufs Adlernest auf La Digue.

Aber irgendwann bin ich oben und kann erkennen, daß es ein StĂŒck weiter die Straße entlang dann wieder abwĂ€rts geht. Links von mir der HöhenrĂŒcken, der in den Kamm mĂŒndet, der irgendwann der Mont Hiro wird. Rechts von mir fĂ€llt das Land steil ab zur KĂŒstenstraße. Hier am Hang stehen viele abgestorbene BĂ€ume, was dem ganzen eine gewisse Oberharz-AtmosphĂ€re gibt. Aber das ist ĂŒberhaupt nicht nachteilig. Es hat so etwas Vertrautes.

Und der Ausblick ist großartig. Da unten liegt die Lagune, ein Anblick, der einen ganz schnell wieder daran erinnert, wo man ist.

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Hinunter geht es dann langsam, um nicht ins Trudeln zu kommen, aber ich schaffe es pĂŒnktlich zurĂŒck in die Pension, damit der Ehemann zu seinem Abenteuer aufbrechen kann.
 

Ehemann

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Nachdem Suse nun das untere Terrain erkunden konnte, mache ich mich an diesem letzten Nachmittag auf den Weg zum Mont Hiro. Nach dem Aufenthalt auf dem Motu werden wir nĂ€mlich keine Gelegenheit mehr zum Bergsteigen haben und auch heute ist die Zeit bis zur DĂ€mmerung eher knapp bemessen. Die letzten Tage ließ der Sonnenschein etwas zu wĂŒnschen ĂŒbrig und Sinn der Sache ist ja ein brillianter Blick ĂŒber Insel und Lagune, also jetzt oder nie!

Leichtes GepĂ€ck ist angesagt, die schwere KameraausrĂŒstung lasse ich zuhause. Mit Camcorder und Handy bewaffnet geht es los. Dazu Wasser im kleinen Rucksack. Odile wirbt damit, den besten und in diesem Bereich der KĂŒste wohl auch einzigen Zugang zum Berg gleich auf ihrem GrundstĂŒck hinter'm Haus zu haben. FĂŒr uns als ihre GĂ€ste ist das natĂŒrlich sehr bequem. Sie weist mir den Weg durch GemĂŒsebeete und Bananenstauden und schon steh ich nach ein paar Schritten mitten im Regenwald. Der Weg sei markiert, sagt sie, und tatsĂ€chlich gibt es in großen AbstĂ€nden rote Plastikbandfetzen, die an BaumstĂ€mmen und Zweigen befestigt wurden. ErklĂ€rt sich der Weg zunĂ€chst noch von selbst, wird er mit der Zeit immer unkenntlicher und die Markierungen lassen irgendwann auch zu wĂŒnschen ĂŒbrig. War ja klar, denke ich, ist doch ĂŒberall auf der Welt dasselbe. Und die 30 Minuten bis zum Gipfel, die mir Odile als Hausnummer mitgab, sollten sich auch als vollkommen unrealistisch erweisen.





Ich habe im Laufe der Zeit so einige Wanderungen in tropischen WĂ€ldern gemacht, aber die Bedingungen sind jedesmal anders und was mich hier in schieres Erstaunen versetzt, ist das fĂŒr einen als mittelschwer beschriebenen Wanderweg geradezu brutale GefĂ€lle, das mich nach ca. 15 schnell gegangenen Minuten erwartet. Da haben sie doch tatsĂ€chlich dicke Plastikkabel um die BĂ€ume gespannt, an denen man sich den Hang hochziehen soll bzw. muß. Jeder Versuch, das auf andere Weise zu bewĂ€ltigen, ist sofort zum Scheitern verurteilt und selbst auf allen Vieren ist es unmöglich, weil der Untergrund entweder stark verdichtet und glattgeschliffen oder gleich so matschig ist, daß gar nichts mehr geht. Das Problem mit dem Kabel hingegen ist, daß man fast sein ganzes Körpergewicht daran hochziehen muß. Die Beine dienen dabei nur der AbstĂŒtzung nach unten, richtige Schritte kann man kaum machen, man rutscht sofort weg. Ich tu mich immer schwer mit den unsinnigen Prozentangaben fĂŒr's GefĂ€lle und hab das eben mal nachgelesen. Der Winkel betrug an einigen Stellen 40 bis 50 Grad und das sind dann etwa 120 Prozent.





Schon die erste Kabel-Etappe ist eine Herausforderung und nach der zweiten muß ich erst mal Pause machen, aber wo? Nirgends eine Möglichkeit, sich zu setzen und sei es bloß ein Baumstumpf oder Felsen. Man hĂ€ngt erschöpft im Hang und die vorhandenen ebenen StellflĂ€chen sind kaum grĂ¶ĂŸer als die eigenen FĂŒĂŸe. Ich schĂ€tze die Kabelorgie auf etwa 50 Streckenmeter, habe fast die HĂ€lfte davon geschafft und mir wird klar, daß das mit dem Gipfel heute nichts mehr werden wird. Aber egal, es geht weiter, Meter um Meter und schließlich bin ich wieder auf so etwas wie einem richtigen Weg.





Die Umgebung ist eindrucksvoll. Dichter Baumbestand wechselt mit morschem Unterholz, ab und zu eine Palme und es ist totenstill hier oben. Der Wald dĂ€mpft sĂ€mtliche GerĂ€usche vom Meer und die windigen FreiflĂ€chen im oberen Bereich habe ich noch nicht erreicht. Als ich aus dem Wald heraustrete, betrete ich ein mehrere Quadratkilometer großes Farnfeld, durch das ein schmaler Pfad fĂŒhrt, den man begehen kann. Es ist eher eine Rinne, gerade so breit, daß man nur einen Fuß nach dem anderen setzen kann und es ist matschig. Etwas Halt bieten lediglich die dĂŒrren Farn-Strippen links und rechts, die bis auf Kopfhöhe reichen und fĂŒr blutige Striemen an den Armen sorgen. Unter diesen Bedingungen komme ich kaum voran und immer wenn ich glaube, das Ende des Feldes erreicht zu haben, tut sich sogleich das nĂ€chste auf... Ich steh jetzt mittendrin in dem, was von unten und aus der Entfernung wie eine bemooste Hochebene aussieht und in Wirklichkeit ein Wald aus Farnen ist. Durch eine lichte Baumreihe hindurch kann man bereits die Lagune sehen.







Noch 15 Minuten lauf ich weiter, bis ich fix und fertig bin. Ich finde einen schrĂ€g abfallenden Platz neben der Rinne, auf den ich mich setzen und das restliche Wasser trinken kann. Hier entscheide ich, die Wanderung zu beenden. Wie ich spĂ€ter errechnen kann, bin ich bis zu diesem Punkt etwa 300 der 437 Höhenmeter gelaufen und das reicht fĂŒr einen tollen Blick auf die Lagune und den westlichen Teil der Insel. Es hat sich definitiv gelohnt, die Aussicht ist bereits von hier aus ganz phantastisch.





Gut zu erkennen ist hier auch der in der Lagune plazierte Flugplatz.







 

Ehemann

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Der Abstieg vom Mont Hiro gestaltet sich wider Erwarten einfacher als der Aufstieg.

Als ich an der Kabel-Passage ankomme, mache ich mir nochmals Sorgen, wie das denn nun bergab laufen wĂŒrde, aber es klappt ganz gut und bereits nach einer halben Stunde bin ich wieder unten an der Straße und das Abendessen von Odile schmeckt heute ganz besonders gut! ;)

Am nĂ€chsten Morgen ist die Aufregung groß. Das Wetter sieht gut aus und es spricht nichts dagegen, uns nach Plan ĂŒberzusetzen. Odile fĂ€hrt den Toyota vor unser Zimmer und wir beladen das Auto mit den erworbenen Lebensmitteln und WasservorrĂ€ten. Alles ĂŒbrige haben wir in einen einzigen Koffer gepackt, dazu die Foto- und VideoausrĂŒstung. Jetzt lernen wir auch erstmals Odiles Ehemann richtig kennen, der sich in den Tagen zuvor lediglich in seinem Bagger sitzend blicken ließ. Er wird das Boot durch die Lagune steuern.

Nach einer kurzen Fahrt ĂŒber die Straße nach Osten erreichen wir eine kleine Anlegestelle und packen alles Hab und Gut auf's Boot. Es ist 12 Uhr mittags, als wir ablegen und die Lagune strahlt in leuchtenden Farben, wĂ€hrend wir uns Motu Rani nĂ€hern. Das kleine Inselchen erfĂŒllt dabei schon vor dem ersten Betreten alle Klischees einer tropischen Fototapete.







Das Boot kann hier zum Aussteigen und Abladen fast bis an den Strand gefahren werden, bevor es ein paar Meter weiter draußen geankert wird. Nur ein paar Schritte und schon stehen wir in unserem eigenen Palmengarten. Mit LiegestĂŒhlen, Beistelltischchen, GrillplĂ€tzen, einer Kokosnuß-Servicestelle und und und... Odiles Mann hat hier nicht nur eine HĂŒtte, sondern gleich ein ganzes Dorf fĂŒr die seltenen GĂ€ste gebaut!






 

Ehemann

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Verglichen mit den Bedingungen auf Tonga vor drei Jahren sind die LebensumstÀnde hier auf Motu Rani geradezu als luxuriös zu bezeichnen. Es gibt ein Wohnhaus,





ein ÀÀh, sorry, das war das falsche Bild... Hier das Wohnhaus! ;)







ein KĂŒchenhaus,







und das Badehaus!





Wir erhalten eine ausfĂŒhrliche Einweisung in die Gegebenheiten vor Ort und besonders spannend ist dabei die Konstruktion zur Wasserversorgung hinter der Wohn- und SchlafhĂŒtte. Regenwasser fließt ĂŒber die Dachrinnen in große Tanks, in denen es gesammelt und bei Bedarf in eine hochstehende Tonne gepumpt werden kann. Durch das GefĂ€lle gelangt es dann ganz einfach in's Badehaus und kann dort fĂŒr Dusche und WC genutzt werden. Ja, wir haben ein richtiges Klo mit SpĂŒlkasten und das Beste an der Sache ist, daß es die folgenden neun Tage auch reibungslos funktionieren wird!(y)


 

Pemimae

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Als ihr von Euren Erlebnissen auf der letzten Robinson Insel berichtet habt, war ich ja sowas von raus. Unterkunft ohne jeglichen Komfort und vor allem ohne Toilette - geht gar nicht bei mir.
Wenn ich mir Eurer Inselchen jetzt anschaue (vom Wasser aus auf jeden Fall der absolute SĂŒdseetraum) - das wĂŒrde ich mir fĂŒr eine Übernachtung auch mal antun, glaube ich.
 
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Als ihr von Euren Erlebnissen auf der letzten Robinson Insel berichtet habt, war ich ja sowas von raus. Unterkunft ohne jeglichen Komfort und vor allem ohne Toilette - geht gar nicht bei mir.
Wenn ich mir Eurer Inselchen jetzt anschaue (vom Wasser aus auf jeden Fall der absolute SĂŒdseetraum) - das wĂŒrde ich mir fĂŒr eine Übernachtung auch mal antun, glaube ich.
Aber sowas von! Und fĂŒr eine einzige Übernachtung bekommst Du sogar Essen von Odile mit und mußt nicht selbst einkaufen und kochen. :)
 
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Wenn man so eine Robinson-Experience schon zum wiederholten Male macht, stellt sich natĂŒrlich immer der Vergleich. Was ist genauso wie auf der anderen Insel, was ist anders?

Gleich ist auf jeden Fall das GefĂŒhl, das uns ĂŒberkommt, als Odile und Terani abfahren. Obwohl Raivavae nur eine Viertelstunde Bootsfahrt enfernt liegt und wir die Insel von hier aus gut sehen können, ist es die gleiche Mischung aus Aufregung und Vorfreude. Die Insel gehört jetzt uns, fĂŒr ganze neun Tage.



Es ist unglaublich spannend, das neue Refugium zu entdecken. Außer Wohn-, KĂŒchen- und Badehaus haben wir mehrere Strandliegen und ein paar grĂ¶ĂŸere und kleinere Kajaks zur VerfĂŒgung.



Und außerdem die Überlebens-Grundausstattung: MĂŒckenspiralen, eine Machete und einen Pflock zum Öffnen der KokosnĂŒsse.



Deren gibt es viele, Kokospalmen sind zahlreich und dementsprechend ergiebig ist die Ernte.



Sie sind aber strategisch so gepflanzt, daß man am Strand nicht Gefahr lĂ€uft, eine auf den Kopf zu bekommen.



Von unserer Insel in Tonga an viele Seevögel und auch Strandbewohner wie Einsiedlerkrebse und Palmendiebe gewöhnt, finden wir es hier auffĂ€llig leer. Es gibt durchaus Seevögel, die ĂŒber die Lagune fliegen, aber hier scheinen sich keine niederzulassen. Aber auch Einsiedlerkrebse entdecken wir zunĂ€chst keine.

Als Beleuchtung haben wir eine dimmbare batteriebetriebene Lampe bekommen, die auch die gesamte Aufenthaltsdauer brav ihren Dienst tut und voll aufgedreht enorm hell ist. Da immer nur einer von uns die Lampe bei sich haben kann und wir ansonsten mit Taschenlampen hantieren mĂŒssen, ist auch hier der Tag frĂŒh zuende. Am spĂ€ten Nachmittag muß mit der Zubereitung des Abendessens begonnen werden, damit man vor Einbruch der Dunkelheit damit fertig ist. Die DĂ€mmerung hier ist kurz.

In den ersten Tagen schmecken uns die mitgebrachten Lebensmittel auch noch. Es gibt Nudeln mit Zwiebeln und gebratener Dosenwurst und Ketchup. Danach wasche ich am Ufer ab; das Geschirr mit Salzwasser und Sand zu schrubben, hat sich als die wassersparendste und zugleich effizienteste Methode erwiesen. Ein PĂ€rchen Falterfische umschwimmt mich dabei und schnappt sich die Reste.



SpĂ€ter sitzen wir in der Dunkelheit vor dem Haus und lauschen dem Klang der Brandung, die wahrscheinlich nicht einmal hundert Meter von uns entfernt ans Riff schlĂ€gt. Morgen wollen wir den Weg suchen, der auf die RĂŒckseite der Insel fĂŒhrt. Noch ist die Insel ein unbeschriebenes Blatt, es gibt so viel zu entdecken und wir mĂŒssen auf niemanden RĂŒcksicht nehmen, alle StrĂ€nde, alle Seiten der Insel sind ganz allein fĂŒr uns, niemand außer uns ist hier.

Das denke ich gerade, als aus der Dunkelheit etwas Warmes und Weiches nach meinem Bein greift.
 

binebiene

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An den Ehemann erstmal meinen allerhöchsten Respekt.
Ich wÀre schimpfend und keifend umgedreht.
Aber die Aussicht ist wirklich genial.

Und von eurer Robinson Insel wĂŒrde ich eine Fototapete machen. Sooooo schön.
 
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Ich bin wirklich kein sehr schreckhafter Mensch, Horror ist mein liebstes Filmgenre, aber in dieser Situation ist mir das etwas zu real und ich springe mit einem lauten „Waaah, mir hat was ans Bein gefaßt“ von meinem Stuhl auf. Der Ehemann schwenkt die Lampe und wir sehen eine rotgetigerte Katze hinter einem Baum verschwinden, von wo aus ihre Augen im Lampenschein aufleuchten.

Nach allem, was ich ĂŒber Katzen weiß, ist es also vermutlich ein Kater, ein richtiger Garfield, der hier lebt und offenbar Anschluß sucht. Wie er hier auf die Insel gekommen ist, wissen spĂ€ter auch Odile und Terani nicht, ihre Katze ist es jedenfalls nicht. Wir versorgen ihn wĂ€hrend der Dauer unseres Aufenthalts mit Essensresten, halten ihn aber ansonsten auf Distanz. Kuscheln wollen wir nicht mit ihm und ihn auch gar nicht erst an uns gewöhnen.

Jetzt erklÀrt sich auch, warum es kaum Vögel auf der Insel gibt und kaum Einsiedlerkrebse.

Am nĂ€chsten Morgen ist er auch prompt wieder da und beobachtet uns aus gebĂŒhrender Entfernung, als wir zwischen den PandanusbĂ€umen hinter dem KĂŒchenhaus den Trampelpfad auf die InselrĂŒckseite finden.



Es ist windig und der Anblick der Wellen, die markieren, wo die Riffplatte des Atolls endet, ist beeindruckend.



Mit einem Stab als GehstĂŒtze wate ich so weit es geht hinaus aufs Riff und schaue, ob es tatsĂ€chlich die uns in schier unermeßlicher Zahl angekĂŒndigten BĂ©nitiers, die Mördermuscheln gibt.



Und es gibt sie, sie sitzen dicht an dicht zwischen den Riffplatten. Wenn die Muschel nach dem Stab, den man zur „Ernte“ mit sich fĂŒhrt, geschnappt hat, ist der Verschluß ihrer HĂ€lften so stark, daß man die gesamte Muschel mit Hebelbewegungen aus dem Riff lösen kann. Ehrlich gesagt finde ich sie aber so hĂŒbsch, hier in dem klaren Wasser, daß ich mir ĂŒberhaupt nicht vorstellen kann, sie zu essen. Noch dazu in grĂ¶ĂŸerer Zahl, denn der eßbare Teil der Muschel ist winzig und man braucht viele, um eine Mahlzeit zuzubereiten.

Bei Odile wird das spĂ€ter KopfschĂŒtteln auslösen, aus ihrer Sicht haben wir uns eine Delikatesse entgehen lassen. Ich bin da auch ehrlich, natĂŒrlich ist es eine Doppelmoral. Wir essen es, wenn wir es hingestellt bekommen. Wenn wir es selbst töten mĂŒssen, noch dazu, wenn es etwas Exotisches ist, das möglicherweise selten und bedroht ist, dann geht das nicht so einfach.

Aber wir sind auch nicht hier, um uns oder irgendjemand Anderem etwas zu beweisen. Wir suchen die Herausforderung darin, ob wir das einfache, anspruchslose Leben ohne Komfort noch aushalten können. Wir machen kein Survivaltraining, wir haben Dosenwurst. Und die ist nach ein paar Tagen Survivaltraining genug. 😉



Unsere Belohnung fĂŒr das einfache Leben hier ist die unglaubliche Umgebung, die wir fĂŒr uns ganz allein haben. Allein hier an der Riffkante zu stehen, hinter der der Pazifische Ozean sich endlos ausbreitet. Ganz weit im Westen kĂ€me irgendwann Neuseeland, im Osten Pitcairn, wo sich die Nachkommen der Bounty-Meuterer angesiedelt haben. Und geradeaus geht es direkt in die Antarktis und dazwischen liegt genau nichts mehr. Gar nichts.

Es ist nicht der einzige Moment, in dem man sich winzig klein fĂŒhlt. Auch bei Einbruch der Dunkelheit stellt sich das Bewußtsein ein, wie unbedeutend man selbst angesichts dieser ĂŒberwĂ€ltigenden Natur ist.







In unserem Restaurant mag tagein tagaus das Nudelgericht des Grauens serviert werden, aber es hat dennoch Sterne, Millionen sogar, denn pĂŒnktlich zum Abendessen steht die Milchstraße ĂŒber dem Kanal zwischen unserem Motu und dem nĂ€chsten. Das Fehlen jeglicher Lichtverschmutzung lĂ€ĂŸt die Sterne leuchten, als hĂ€tte sie jemand angeknipst, und wir sind ein Teil davon. Unser Motu, ein winziger Fleck auf einer winzigen Kugel in der Galaxis.

Und dann gibt es wieder diese Momente, in denen man genau das Gegenteil empfindet.

Nach und nach erkunden wir die umliegenden Inseln der Lagune.



Die Strömungen in den KanĂ€len zwischen den Motus machen das Kajakfahren schwierig, schwimmen ist aufgrund der mitzufĂŒhrenden FotoausrĂŒstung ebenfalls keine Option. Am besten geht es zu Fuß und nachdem meine Kamera wasserdicht verpackt ist, marschiere ich bei Ebbe einfach zu Fuß und halte sie ĂŒber meinen Kopf. Sie ist ja nur klein und nicht besonders schwer

Das Motu gegenĂŒber umrunde ich zu Fuß am Strand und in meinem Kopf spielt die Titelmelodie zu Robinson Crusoe.


Aber das ist erst der Anfang, denn hinter dem nÀchsten Motu liegt die kleine Lagune innerhalb der Lagune, die Piscine, Schwimmbad, genannt wird.



Es gibt keine Fußspuren an den StrĂ€nden der Motus außer meinen eigenen.



Das Wasser innerhalb der Piscine geht mir bis zu den Knien, man muß keine Angst vor Haien haben, höchstens vor Stachelrochen, daher wate ich mit schlurfenden Bewegungen bis in die Mitte des tĂŒrkisfarbenen Wasserbeckens. Egal in welche Richtung ich schaue, hier ist kein Mensch außer mir und es gibt nur vier Farben: der weiße Sand, die grĂŒne Vegetation, das Blau des tieferen Wassers und das TĂŒrkis de Piscine.

Mehr SĂŒdsee geht nicht. Und jetzt sehe ich die Kehrseite der Medaille, daß wir im Winter hergereist sind, denn im Sommer wĂ€ren sicher in den anderen Pensionen noch eine Handvoll GĂ€ste gewesen, die vielleicht hierher einen Schnorchelausflug gemacht hĂ€tten. Aber so ist es menschenleer.

Und so klein, wie ich mich am Riff oder angesichts des nĂ€chtlichen Sternenhimmels gefĂŒhlt habe, so bedeutsam kommt mir unser Hiersein jetzt vor. Alles, was die Natur hier inszeniert, inszeniert sie gerade nur fĂŒr uns.

Was immer aus Raivavae in der Zukunft werden mag, ob die Inseln den gleichen Weg gehen werden wie die Seychellen oder ob die Kultur der Polynesier, ihre enge Bindung an das Mana des Landes, verhindern wird, daß sie diese kostbaren Inseln ausbeuten, zubetonieren und zu einem zweiten Bora Bora machen – das hier wird uns keiner mehr nehmen. Und uns ist beiden klar, daß wir so bald wie möglich wieder hierher zurĂŒckkehren wollen.



Vom GegenĂŒbermotu hat man einen schönen Blick auf Motu Rani. Ich sehe den Ehemann am Strand rĂ€umen und fegen. KokosnĂŒsse werden gesammelt und gestapelt.

Im Öffnen gewinnen wir tĂ€glich an Fertigkeiten. Wir haben nicht die Technik drauf, die die Polynesier von Kindheit an lernen, aber wir wissen uns zu helfen. Wenn sich die haarige AußenhĂŒlle nicht gleich am Pflock vollstĂ€ndig abtrennen lassen will, hilft es, die Nuß in die Sonne zum Trocknen zu legen, danach geht es viel leichter, die Reste zu entfernen.



Das Aufschlagen mit der Machete ĂŒbernimmt ausschließlich der Ehemann, ich traue mich das nicht und habe zu viel Angst, mir mit der Machete in die Hand zu schlagen. Er kann das aber ziemlich gut und so haben wir an KokosnĂŒssen, Mark und Wasser keinen Mangel. Es gibt sogar eine Raspel, damit bringe ich etwas Abwechslung in den Speiseplan und mache Milchreis mit Kokosraspeln. Es hilft ein bißchen gegen die Eintönigkeit.

Die Reste der KokosnĂŒsse legen wir am Strand aus und etwas weiter von unserem Haus entfernt, wohin sich der Kater vielleicht nicht so oft verirrt, gelingt es uns dann auch, ein paar Einsiedlerbabys anzulocken.



Sie sind sehr, sehr scheu, kein Vergleich mit den frechen Kerlen aus Tonga. Wenn wir uns nÀhern, machen sie dem Namen, den wir ihnen gegeben haben, aber alle Ehre, sie purzeln in alle Richtungen aus den Kokosnusschalen.

Purzelbabies:



Falls sich jemand fragen sollte, ob es denn nicht langweilig sei, auf so einer Insel: Nein. Obwohl wir hier nicht mal unser Feuerholz selbst sammeln mĂŒssen, ist viel zu tun und zu erleben, so viel, daß ich tĂ€glich Tagebuch schreibe, um die vielen kleinen Details festzuhalten. Da ich nicht so schön fotografieren kann, versuche ich mich im Zeichnen, das klappt auch nur mal mehr, mal weniger gut, aber es ist ja auch nur zum persönlichen Gebrauch.



Wir sind viel am und im Wasser und beim Schnorcheln begegne ich nicht nur meinen Abwaschfreunden, den Falterfischen, sondern einmal sogar einer von selbst abgelösten Mördermuschel. Ich probiere den Erntetrick aus und es klappt tatsĂ€chlich, sie hĂ€lt den Holzstab, den ich benutze, so fest, daß man sie daran herumtragen kann. Danach entlassen wir sie wieder in die Freiheit.

Wir haben unglaubliches GlĂŒck mit dem Wetter, sind uns aber sehr wohl bewußt, daß die Wetter-App vor Abreise in der 14-Tage-Vorausschau auch unerfreuliche Tage vorhergesagt hat, also genießen wir jeden Tag in vollen ZĂŒgen.

 
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