Die Waffel mit frischem Obst und Schokoladensoße war sehr lecker!
Weitere Tipps für leckere Waffeln: House of waffles, Lizzie´s Wafels und Chez Albert u. a.
Nach der kleinen Stärkung machten wir uns wieder auf den Weg. Übrigens ist Brügges Altstadtkern nicht wirklich groß und man kann die Stadt locker zu Fuß erkunden.
Ich freute mich sehr auf das Wochenende und was wir erleben würden. Tatsächlich hatte ich nichts geplant und wir ließen uns einfach treiben. Nein, stimmt nicht ganz – die Restaurants fürs Abendessen hatte ich schon vorreserviert.
Belgien ist für ein Produkt weltweit bekannt – die Schokolade. An dieser zartschmelzenden Versuchung führt hier kein Weg vorbei. Über 50 Schokoladen-Manufakturen befinden sich in der Stadt und man hat hier wirklich die Qual der Wahl. Die Schaufenster präsentieren allerlei Köstlichkeiten in verschiedenen Geschmacksrichtungen und unzählige Kreationen rund um, mit und aus Schokolade. Wir klebten mit unseren Nasen quasi an den Schaufensterscheiben und bewunderten die Auslagen. Sabbernd standen wir davor … in die Läden hinein haben wir uns nur selten getraut … zu groß war die Versuchung. 😋
Aufpassen muss man auf die Schokoladen-Mafia, denn nicht überall wo „Made in Belgium“ draufsteht, ist der Stolz des Landes drin. Viele der Schokoladengeschäfte produzieren ihre Ware nicht selbst, sondern kaufen bei großen Produzenten ein, um ihre Ware dann an die zahlungswilligen Touristen weiterzuverkaufen.
Extravagant geht es in der Chocolaterie „The Chocolate Line“ zu. Durch wahnwitzige Pralinen-Kreationen hat sich der Shock-O-Latier aus Flandern, Dominique Persoone, einen Namen gemacht. Er spielt mit Texturen und schockt mit seinen Kreationen. Durch seine Experimentierfreude für die ungewöhnlichsten Geschmackskombinationen in Verbindung mit Schokolade, verstecken sich in seinen Pralinen Zutaten wie Zwiebeln, Speck, knusprige Hühnerhaut, Wasabi, Blutwurst, Anchovies, Blumenkohl, Kaviar, Cannabis und Helium.
Eigens für eine Party der Rolling Stones erfand er den Schoko-Shooter. Mit dieser Apparatur kann man sich einen feinen Schokonebel in die Nase katapultieren, um sich mit der süßen Köstlichkeit zu benebeln. Die Ehefrau von Ronnie Wood und Charlie Watts waren es, die den Chocolatier baten, sich für die Überraschungsparty etwas Witziges einfallen zu lassen. Er tat es und hat seitdem einmal mehr den Ruf, der Rockstar unter Flanderns Chocolatiers zu sein.
Vier Chocolatiers sind weltweit im Guide Michelin vertreten, darunter Dominique Persoone.
Übrigens, den Shooter kann man heute in seinem Laden in Brügge käuflich erwerben. Wer also Lust hat oder einen süßen Kick braucht, kann sich bei einem Stadtbesuch eine Ladung Kakaopulver mit Himbeer oder Minzgeschmack durch die Nase ziehen …
Wer nicht auf einer Schokowolke schweben mag, kann sich auch einen Schoko-Lippenstift oder Bodypaint-Schokolade für romantische Stunden kaufen. 🙃
Von der Mariabrug hatten wir wieder eine schöne Aussicht auf einen der vielzähligen Kanäle der Stadt, den sogenannten Reien. Die kleinen Kanäle durchziehen die mittelalterliche Stadt wie Adern, gesäumt von prachtvollen alten Fassaden, Brücken, Kirchen, Restaurants und Gärten.
Dann erreichten wir eines der ältesten und bedeutendsten Werke der Backsteingotik in Belgien, das Sint-Jans-Hospital.
Hier die Seitenfront des Sint-Jans-Hospitals entlang des Kanals.
Das Sint-Jans-Hospital, welches im 12. Jahrhundert erbaut wurde zählt zu den ältesten Krankenhäusern Europas. Allerdings stand zu dieser Zeit nur ein Teil des großen Komplexes, der dann stetig erweitert wurde. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich auch der Baustil, so dass die Gebäude des Krankenhauses eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Zeiten sind.
Ursprünglich war das Sint-Jans-Hospital die größte städtische Einrichtung für die Kranken- und Armenpflege. Seit 1977 werden hier jedoch keine Kranken mehr behandelt.
Heute findet man hier ein Museum. Wer sich für die Geschichte des Hauses und der Krankenversorgung in den vergangenen Jahren interessiert, erhält hier viele interessante Informationen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist eine alte Apotheke aus dem 17. Jahrhundert.