Day 01 - Die Anreise 🛫
(Vorsicht: Lang)
Um 3 Uhr klingelt der Wecker, ich quäle mich aus dem Bett. Erledige noch die letzten Dinge, die ich am Vorabend noch nicht machen konnte oder einfach zu faul für war und schwinge mich unter die Dusche.
Christina erledigt ihre Sachen und es passiert etwas, was wir so noch nie hatten. Wir sind vor der abgemachten Abholzeit mit allem fertig und haben noch ein paar Minuten, bis wir vor die Tür müssen.
Die Nervosität steigt. Die Schwiegereltern stehen pünktlich vor der Tür, wir beladen das Auto und machen uns auf dem Weg zum Flughafen. In Düsseldorf ist schon um kurz vor fünf Uhr die Hölle los. Kurze Verabschiedung und wir schieben uns durch die Menschenmassen zum British Airways Schalter. Hier ist nix los, lediglich der High Priority Schalter ist auf. Die Damen an dem Schalter brüllt alle, die da schon stehen an, sie solle sich gefälligst in den abgesperrten Bereich für den normalen Schalter stellen. Nur um kurz danach alle die da stehen zu sich rüber zu winken.
Wir können ohne Probleme einchecken. Ob wir alle Angaben in der Verifly App gemacht hätten, will die Dame wissen. Natürlich haben wir das. Ein schneller Blick, sie swiped zweimal durch die App, die wir ihr vor die Nase halten. Das war alles. Wir bekommen unsere Tickets, blöderweise nur noch Plätze in der Mitte und Gang und gehen direkt zu den Gates. Bei der Kontrolle passiert hier mal nichts aufregendes und so sitzen wir schon sehr früh mit kleinen Augen am Gate und fragen uns, wieso wir so aufgeregt waren. Na gut, noch sind wir nicht in der Luft.
Langsam füllt sich auch der Bereich. Zwei andere Flüge werden an den benachbarten Gates abgefertigt, bis dann unser Flug, mit etwas Verspätung, auch an der Reihe ist. Die Pässe und Tickets werden von zwei Bundespolizisten kontrolliert und es gibt nur ein Schlange. Das hält einen Jungspund dennoch nicht davon ab, "High Priority" schreiend an allen vorbeizurennen, um dann bei den Polizisten zu warten. Mehrmals wiederholt er noch seinen Zauberspruch, bis einer der beiden ein Einsehen hat und ihn abfertigt.
Der Flug nach London ist unspektakulär, wir verschlafen den fast komplett. Christina zeigt mir irgendwann kurz vor der Landung ein Schloß der Windsors, ich kann aber nix erkennen
In London erwischt Christina bei der nächsten Kontrolle eine übergenaue Beamtin und muss alles aus ihrem Einliterhandgepäckzipperbeutel in den englischen Beutel umpacken. Wie es dann immer so ist, passt da natürlich nicht alles rein. Also muss eine Handcreme in London bleiben.
In London trägt kaum jemand Maske, ein paar Reisende und wir tragen Maske und werden mitunter ein bisschen komisch angeschaut. Da das Gate erst später angezeigt wird, setzen wir uns in eine Halle, laden unsere Telefone noch mal an den USB Steckern, die es da gibt.
Um 12:30 Uhr steht dann das Gate für unser Flug nach Orlando endlich auf der Anzeige. Ein länger Fußmarsch steht vor uns. Als wir am Gate ankommen, fragen wir kurz, ob wir ggf. die Sitze tauschen können. Das klappt aber nicht, der ist knallvoll.
An unserem Platz angekommen, sitzt schon unser Sitznachbar auf seinem Platz am Fenster. Ein Amerikaner, Pilot, der zurück auf dem Weg zu seiner Frau nach Florida ist. Ich hätte gedacht, die bekommen besserer Plätze.
Der Flug beginnt ruhig, Masken tragen hier gerade mal eine handvoll Mitreisende und wir. Der Pilot neben uns erzählt, er sein geimpft und hätte Covid schon zweimal gehabt, wäre aber nie schlimmer als eine "Flu" gewesen.
Mit FFP2 Maske wird der Flug zäh. Jede Unterbrechung wie Essen oder mal was trinken, ist willkommen. Es wird recht wenig zu trinken verteilt. Man kann zwar selber nach hinten gehen und sich was holen, dass machen wir aber viel zu selten. Kopfschmerzen und Übelkeit sind die Folge.
Irgendwann kommt dann endlich die Durchsage, dass wir bald in Orlando landen sollen und der Pilot erzählt uns stolz, dass er 30 Minuten rausgeholt hat und wir entsprechend früher landen werden.
Gelandet und wieder die stolze Durchsagen mit dem Hinweis auf die halbe Stunde die wir früher da sind. Ich verplane schon die gewonnene halbe Stunde und sehe uns den Abend in einem Taco Bell ausklingen lassen.
Da meldet sich der Pilot wieder und erzählt uns, dass unsere "Parking Position" noch besetzt ist und es wohl noch 40 Minuten dauern kann, bis wir da parken können. Bitte alle sitzen bleiben! Nach 20 Minuten die nächste Durchsage, es gibt eine anderen Parkplatz, da fahren wir jetzt hin. Das Flugzeug bewegt sich, fährt gefühlt ewig über den Flughafen. Der Pilot neben uns schaut sich das ganze über eine App auf seinem Handy an und schüttelt immer mal wieder mit dem Kopf.
Während der ganzen Zeit versuche ich ein bisschen im Internet zu surfen. Mal klappt es, dann wieder nicht, ich schiebe das auf das Flugzeug und vielleicht auf zu wenige Funkmasten am Flughafen. Noch habe ich keine Idee, was da noch auf uns zu kommen soll.
Am Parkplatz angekommen, kommt zunächst die aufmunternden Meldung, dass wir da wären und es bald los geht. Nun geht der Kampf los, alle springen auf und machen sich fertig. Bringt nur leider nicht viel. Die nächste Durchsage vom Kapitän, die Crew, die den Ausstieg regelt, ist noch nicht da, aber auf dem Weg. Kann aber 20 Minuten dauern. Die 20 Minuten müssen wir auch wirklich warten bevor wir endlich aussteigen können.
Dafür klappt die Immigration so schnell wie noch nie. Irgendwelche Covid Unterlagen will niemand sehen. Es werden nicht mal die Fingerabdrücke werden uns abgenommen.
Die Freude über die flotte Immigration verfliegt aber in den nächsten 60 Minuten, die dürfen wir warten, bis die Koffer endlich da sind.
Auf dem Weg zum Flughafenzug die nächste Schlange. Die Rolltreppe ist kaputt, alle mit schweren Koffern stehen vor einem Aufzug und warten. Ein paar schleppen ihre Koffer über die Treppe nebenan nach oben. Als wir da stehen kommt eine Flughafenmitarbeiterin und startet die Rolltreppe wieder. Es geht für uns weiter.
Bevor wir zum Alamoschalter gehen, schnappen wir draussen etwas Luft. Endlich mal die Maske abnehmen und Floridaluft schnuppern. Endlich wieder diese dicke feuchte Luft, die man hat, wenn man aus einer Klimaanlage ankommt und das Gefühl, viel zu dicke Klamotten anzuhaben. Ich liebe diesen Moment eh schon, aber diesmal ist es noch besser.
Also weiter zum Alamoschalter. Beth hat ein Einsehen mit uns und verzichtet drauf uns irgendwas anzudrehen, keine Versicherung, kein Fancy Car, einfach nur netter unkomplizierter Smalltalk.
Rüber zur Choiceline und der nächste Schock. Es steht nur ein Auto da und das ist klein! Ja, wir haben klein bestellt, aber nicht so klein. Also zu dem netten Alamoherren. Ihm kurz erklärt, dass wir die Koffer da niemals reinbekommen. Er erklärt uns, einen kann man doch auch auf den Rücksitz stellen.
Sehen wir zunächst auch ein. Packen einen Koffer in den Kofferraum und einen auf den Rücksitz. Mir ist das alles zu eng und man kann alles von aussen sehen. Und wieder zu dem netten Herren, diesmal fragen wir, was es kostet, einen größeren Wagen zu nehmen. Er verweist und nur an seinen Kollegen. Dem nochmal das Problem geschildert, der zeigt auf einen weißen Chevrolet Malibu. Etwas verwirrt fragen wir, ob es sein ernst ist, wir hatten einen anderen Wagen im Auge, der nur etwas größer war, als der den wir vorher bekommen sollten. "Yes, I can do this!" sagt er und wir beeilen uns, denn den Malibu haben auch schon andere entdeckt. Ich hoffe, dass da nicht noch was nachberechnet wird.
Da wir mehrer Fahrer im Paket haben und nur Christina eingetragen haben, fragen wir nach, ob wir noch was machen müssen. Wir sollen das beim rausfahren sagen und den Führerschein zeigen. Also fahre ich und beim rausfahren erklären wir das, aber die Dame am Büdchen muss auch noch Christinas Führerschein sehen. Der ist aber in ihrer Tasche und die ist nicht mehr auffindbar. Es war kaum was los an der Choiceline. Aber jetzt, wo wir die Tasche suchen, stehen schon drei Autos hinter uns. Bei dem Schlafmangel und der langsam immer blankerliegenden Nerven keine gute Kombination.
Wir finden dann die Tasche, zeigen den Führerschein und können endlich losfahren.
Christina versucht über Google Maps den Adresse vom Hotel einzugeben. Aber es klappt nicht, keine Reaktion, Internet klappt nicht. Das alte Garmin Navi haben wir diesmal zu Hause gelassen. Sonst hatten wir das immer mit, nie mehr gebraucht, wir haben ja Internet. Aarrgh!
Rechts ranfahren, leichter gesagt als getan. Auf einem Hotelparkplatz fummeln wir an unseren Telefonen rum und versuchen Roaming anzustellen. Eigentlich ist alles richtig eingestellt. Ich sehe vollen Empfang bei 4G, es kommen aber keine Daten an.
Ok, was machen? Wir schauen auf einer Karte nach und haben so eine ungefähre Idee wo wir hin müssen. Also dann mal los, auf die ganz alte Art und Weise.
An einer dieser Tollstationen bei denen man die exakte Summe in Münzen einwerfen müssen schauen wir auf das Display und da steht nur "Pay and go on"! Es steht aber nirgendwo, wieviel! Also schmeissen wir mal 2 Dollar rein. Mal schauen, ob da noch was von nach kommt.
Nun sind wir immerhin auf der richtigen Straße und auf einmal geht auch ein Handy wieder. Nun bloss nicht nochmal verfahren, wer weiß, was passiert, wenn die Route nochmal neu berechnet werden muss. Wir kommen am Hotel an, sind uns aber einig, dass hätten wir ohne Navi nicht gefunden, dafür gab es zwei unerwartete Abbiegungen.
Endlich am Best Western, checken wir ein und bekommen unser Zimmer. Hier ist alles gut. Das Hotel hatte gute Bewertungen und für eine Nacht ist es vollkommend ausreichend. Kurz frisch machen und dann noch schnell zu einem CVS. Wasser holen und noch etwas Süßen, auf Essen gehen haben wir keine Lust mehr. Dafür ist es nun auch zu spät, es ist mittlerweile 22 Uhr.
Nach einer Dusche liegen wir in unseren Betten und sind einfach nur froh, alles hinter uns zu haben. Wir versuchen noch kurz das mit den Telefonen zu klären, haben aber keinen Erfolg. Wir geben auf, ich poste noch kurz im Forum, vielleicht hat hier ja einer eine Idee und dann schlafen wir.
Sorry, dass war nun etwas länger und vielleicht etwas zu ausführlich. Ich hoffe, dass ich die nächsten Tage kürzer und knackiger hinbekomme. Und das es dann auch mehr Fotos gibt.