Tag 9
28.04.2007
Langsam pendelt sich das mit dem Schlafen und Aufstehen wieder auf Normalbetrieb ein. Heute ist es fast halb neun als wir wach werden. Kogi ist zwar noch nicht wirklich fit, aber nach einer Dosis Paracetamol geht es dann. Wir packen mal wieder alles ein, checken aus und fahren los.
Zuerst gehen wir bei Dennys Frühstücken – auf dem Parkplatz. Bei Dennys hat sich für das frühstück bereits eine lange Warteschlange gebildet, so lange wollen wir nicht warten. Also verpflegen wir uns mit ein paar Sachen aus unserer Kühlbox und fahren los zum Kennedy Space Center. Das finden wir auch recht schnell und einfach. Mal wieder wird die Kreditkarte gezückt ( ich weiß schon warum ich damit zu Hause nicht bezahle, es geht einfach zu schnell und einfach)
Zuerst gucken wir uns den Rocket Garden an und machen ein paar Fotos.
Kogi freut sich schon seit langem auf diesen Tag. Ich bin noch etwas skeptisch, da ich nicht so weltrauminteressiert bin. Im Rocket Garden kann man auch ein paar Sachen ausprobieren, was ich natürlich sofort mache.
Als nächstes gucken wir uns den 3D Film Space Station an. Danach bin auch ich begeistert, denn der Film war total interessant. Bis zur Show Mission to Mars bleibt nicht mehr viel Zeit, deshalb gucken wir uns nur noch das Astronaut Memorial, indem alle Astronauten verewigt sind, die für die Raumfahrt gestorben sind, und den im Maßstab 1:4 nachgebauten Shuttle Explorer an. Das Shuttle ist aber eher langweilig. Wirklich viel sieht man da nicht.
Da bei Mission to Mars nur begrenze Sitzplätze zur Verfügung stehen, machen wir uns schon mal auf den Weg dorthin. Eine Angestellte teilt dann allen Wartenden mit, dass es sich um eine Kindershow handelt, aber wir bleiben dennoch. Mir den Weltraum kindgerecht zu erklären erscheint mir sehr angemessen. Aber schnell sind unsere Nerven schwer angespannt. Für Kinder ist es ja süß gemacht und die haben auch einen Heidenspaß, aber dieses Rumgetanze, Gesinge und Gespaße ist wohl für jeden jenseits der Rolf Zuckowski Phase eher unverträglich. Deshalb verziehen wir uns diskret nach draußen.
Als nächstes wollen wir die Bus Tour machen. Aber da sich mein Magen mal wieder meldet, gibt’s vorher Lunch im Food Court zu überirdischen Preisen.
Leider ist die Warteschlange zu den Bussen nun etwas länger geworden, aber es hilft ja nichts, anstellen und warten ist angesagt. Aber es geht dann doch recht flott. Der Bus fährt nun aus dem Visitor Center raus und steuert als 1. Stopp den Launch Complex und das Observation Gantry an.
Hier sehen wir nach Angaben der Busfahrer also den berühmtesten Countdownzähler der Welt, sowie die Plätze von denen die Shuttle und Raketen aus starten. Von einem Aussichtturm aus kann man einen teil des Centers überblicken. Ganz schön riesig.
Danach geht’s weiter mit dem Bus. Gut ist, dass man nicht in seinem Bus weiterfahren muss, sondern irgendeinen nehmen kann. So können wir selbst entscheiden, wie lange wir am jeweiligen Stopp verweilen möchten. Der nächste Stopp ist das Apollo Saturn V Center.Hier sehen wir zunächst einen Film über den Versuch der Menschen auf den Mond zu fliegen. Dabei wird auch zum ersten Mal gezeigt, wie risikoreich das ganze ist und Menschen dabei sterben. Das wurde in den bisherigen Filmen im Center einfach beiseite gelassen.
Nach einem kurzweiligen, aber auch interessantem Film kommt man dann in die große Halle. Hier ist eine 363 Fuß Mondrakete ausgestellt.
Außerdem gibt’s noch einen weiteren Film über die erste Mondlandung. Dabei wird natürlich einiges an Selbstbelobigung betrieben. Während der Film läuft, dürfen auch die amerikanische Flagge und der dabei anklingende Beifall der Zuschauer nicht fehlen.
Den 3. Stopp sparen wir uns nun allerdings. Wir sind einfach nur noch kaputt von der ganzen Lauferei. Zurück im Visitor Center gucken wir uns noch den 3-D Film „Walking on the Moon“ an. Diesmal geht es weniger um die Landung dort, als um die Beschaffenheit des Mondes.
Danach reicht es dann aber wirklich für heute und wir verlassen den Visitor Complex.
Aber ein Abstecher zur Astronaut Hall of Fame muss einfach noch sein.
Hier werden in bester US – Manier die Helden der Raumfahrt gehuldigt. Das interessiert uns aber gar nicht so sehr, wir wollen zum Astronauten Training Simulator. Nach einer etwas längeren Wartezeit sind wir dann auch dran und machen den Spaß mit. Wir werden hierbei mit 4 G’s in unserer „Kapsel“ durch die Gegend „geschleudert“. Dabei guckt man sich einen Film an, damit man denkt man würde halt in einer Rakete fliegen. Kogi ist danach total schlecht, ich fand das ganze super. Mit 12 G’s, wie die Astronauten sähe das aber wahrscheinlich anders aus …
Danach geht’s dann aber endgültig weiter. Wir müssen noch bis Orlando fahren. Auf dem Weg dorthin sehe ich 4 tote, überfahrene Waschbären. Traurig, traurig….
Unsere Ausfahrt in Orlando verpassen wir natürlich, so dass wir den Toll doppelt bezahlen dürfen.
Am International Drive angekommen gehen wir erstmal zur Touristeninfo um uns mit Coupons zu versorgen. Gut das es davon nur 100 gibt. Also verhungern kann man in der Stadt der 1000 Büfetts wohl nicht. Erstmal checken wir aber in unserem Hotel Quality Inn ein. Nichts Besonderes und riesig. Aber es ist zentral gelegen, sauer und der Preis war einfach unschlagbar. Mehr verlangen wir ja nicht. Hier sind wir sowieso nur zum schlafen.
Sofort geht’s dann auch wieder nach draußen auf den International Drive. Was für ein Chaos. Das erinnert uns ein bisschen an Las Vegas. Blitzende blinkende Schilder, Menschenmassen und laute, hupende Autos. Aber nun wollen wir erstmal essen und zwar im Golden Coral. Dort ist es aber so was von voll, auf Schlange stehen haben wir wenig Lust. Wie immer, wenn ein Überangebot besteht kann ich mich nicht entscheiden ( wahrscheinlich habe ich es bei unserer Hochzeit nur geschafft JA zu sagen, weil es nur zwei Antwortmöglichkeiten gab, da fiel die Entscheidung nicht so schwer
) und habe auf alles und nichts Hunger. Außerdem überfordert mich dieser laute und bunte I-Drive gerade sehr und ich bin völlig genervt. Deshalb beschließen wir nun einfach zurück zum Hotel zu gehen und dort die Reste aus unserer Kühlbox zu essen.
Der Tag war anstrengend. Leider sind auf unserem Gang etwa 50 Teenanger untergebracht, (Wir als einziges nicht Teenie Zimmer mittendrin) die wie wild durch die Gegend rennen und ständig an unsere Tür klopfen, weil sie denken wir gehören zu ihnen. Was ja logisch wäre, aber es ist nun mal nicht so. So geht das eine ganze Weile, bis Kogi einmal kurz „rausbrüllt“. Dann hört wenigstens das Klopfen (fast) auf. Laut bleibt es aber die ganze Nacht.