Gators, Goethe and the Grove - Florida im April 2022

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Als wir die Reise planten, war ja zu Beginn eigentlich ein längerer Aufenthalt auf den Bahamas und in Key West vorgesehen. So wie jedes Ding zwei Seiten hat, hat es auch dieses, denn daß die ursprünglichen Pläne ausfallen mußten, hat nun dafür gesorgt, daß wir relativ früh in Nordflorida sind, und das bedeutet: Eine Chance auf blühende fleischfressende Pflanzen.

Der Ehemann, der von meinen botanischen Exkursionen nicht immer begeistert war, hat mittlerweile auch Gefallen daran gefunden und fordert mich vor einer Reise inzwischen schon auf, wieder eine ungewöhnliche Pflanze auszusuchen, die wir finden müssen. Und wer sich schon gefragt haben sollte, wann nach The Grove und den vielen Gators denn nun endlich mal der Goethe aus dem Reiseberichtstitel seinen Auftritt haben würde: Das ist jetzt. Denn um zu finden, was wir suchen, müssen wir in den Goethe State Forest.

Der Goethe, um den es hier geht, ist aber nicht unser deutscher Dichter, sondern ein floridianischer Großgrundbesitzer, der in den 90er Jahren das riesige zusammenhängende Waldgebiet an den Staat Florida verkaufte, der es sofort unter Schutz stellte. Der Goethe State Forest ist vor allem für den Goethe Giant bekannt, eine um die 900 Jahre alte Zypresse, aber der steht in einem anderen Teil des riesigen Waldes, und wir lassen ihn ebenso links liegen wie die den Devil’s Den, den wir aufgrund seiner angeblich durch die Pandemie begründeten massiven Preissteigerungen (die ich persönlich für reinen Nepp halte) bis aufs weitere zu boykottieren gedenken, und die Cedar Lakes Woods and Gardens in Williston, die erst vor kurzem überhaupt für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden und eigentlich ganz ansprechend ausahen. Aber wir wir haben noch einen weiten Weg.

Die Pflanzenpopulation, die wir suchen, ist relativ klein und überdies die einzige dieser Art in ganz Zentralflorida, aber angeblich soll der Rundweg um den See, in dessen Ufernähe die Pflanzen wachsen, gut beschildert sein. Wir kalkulieren dennoch einige Zeit zum Suchen ein und fahren zügig hinein in die Williston Highlands.



Den Namen verdient die Gegend durchaus, das Land ist hügelig und die Straße hebt und senkt sich. In der Nähe von Williston sind die teilweise sehr kostspielig aussehenden Häuser noch zahlreich, dann wird die Besiedelung immer spärlicher. Der Boden ist sandig, hier wachsen nur noch kleine Phlox, oder vielleicht ist es auch eine andere lila Blume, das kann man im Vorbeifahren nicht so genau erkennen. Je näher wir dem Goethe State Forest kommen, desto mehr Reitbetriebe sieht man entlang der Straße, im Wald gibt es ein gut ausgebautes Reitwegenetz, mit dem wir bald Bekanntschaft machen werden.

Die ganze Gegend wirkt auf mich unglaublich vertraut, weil dies Zusammenspiel aus den an blühende Heide erinnernden lila Blumen, dem Sandboden und den Kiefernwäldern so stark an den niedersächsischen Heidelandschaften ähnelt.

Diese Illusion zerstört der Ehemann durch ein wahres Feuerwerk an Bärenkalauern. Als wir an einem Hinweisschild auf einen stattfindenden Garage Sale vorbeikommen, meint er, da gäbe es sowieso nur Bärenfelle, sobald wir ein Schild mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung passieren, mutmaßt er, dies sei zum Schutz vor die Straße kreuzenden Bären. Als dann tatsächlich die ersten Bären-Hinweisschilder auftauchen, zweifelt er endgültig an, daß wir den Goethe State Forest lebend verlassen werden. Besser hätten wir nie Backcountry geguckt. Ich kenne das mit den Bärenwitzen schon von der letzten Tour nach Appalachicola und gebe zu Bedenken, daß sein unpassendes Schuhwerk ein viel größeres Risiko darstellt als alle Bären Floridas.

Mitten im Goethe State Forest liegt der Buck Island Pond, und hier, in dem sumpfigen Grund in Ufernähe wachsen die Schlauchpflanzen. Als wir auf den Parkplatz fahren, ist außer uns nur ein einziges Auto hier, an einem Picknicktisch sitzt eine ältere Dame und scheint zu malen.

Der Weg ist relativ einfach, und die Stelle, an der die Schlauchpflanzen stehen, soll über einen Boardwalk, der vom Hauptweg ab in den Sumpf führt, gut erkennbar sein. Trotzdem nehmen wir uns aus dem Zettelkasten an der Infotafel einen Plan und marschieren los.



Der Weg ist trocken und führt über den mit Kiefernnadeln bedeckten Boden zwischen Palmettos und Beerensträuchern. Es scheint hier in der Vergangenheit einmal gebrannt zu haben, die Kiefern haben im oberen Bereich der Stämme schwarz verkohlte Rinde. Interessant ist, daß auf dem Untergrund schwarze Eidechsen sitzen. Sie sind auffallend gut getarnt und wunderhübsch mit ihren Goldsprenkeln. Ob das eine natürliche Färbung der Art ist oder ob die Tiere im Laufe der Zeit zur Tarnung einen Melanismus entwickelt haben, wissen wir nicht.



Als wir an die Stelle kommen, an der sich Wanderer und Reiter für ein kurzes Stück den Trail teilen müssen, wird es kurzzeitig ein bißchen haarig. Ich habe relativ feste Schuhe an, der Ehemann nur Flipflops, und damit kommt er in dem tiefen Untergrund nicht mehr weit. Man sinkt in den von den Hufen aufgewühlten Boden so tief ein, daß es einem die Schuhe förmlich von den Füßen zieht, und so entschließt er sich, umzukehren. Ich gehe allein weiter und nehme dabei den Matsch auf dem Trail in Kauf, da ich Bedenken habe, am Rand des Weges durchs Unterholz zu stiefeln. Das sumpfige Land nahe des Sees wäre nämlich genau der richtige Lebensraum für die Cottonmouth. Es sind aber tatsächlich nur noch wenige Meter, bis der Boardwalk vom Weg ab ins Gebüsch führt.



Ich bin ein bißchen aufgeregt, ob sich die ganze Fahrt wohl gelohnt hat. Aber er hat! Trotzdem es schon wieder Ende April ist, finde ich noch zwei blühende Exemplare. Anders als die Sarracenia flava, die wir vor vier Jahren auf dem Wright Loop Trail im Panhandle gesehen haben, haben diese hier keinen Deckel über ihrem schlauchförmigen Körper, sondern sind in sich gekrümmt wie Schneckenhäuser.

Wie der Name, Sarracenia minor, schon sagt, sind sie auch viel kleiner:



Meine zweite Schlauchpflanzenart, die ich in freier Wildbahn gesehen habe, ich freue mich sehr und mache ein paar Fotos, dann gehe ich zum See zurück, wo der Ehemann auf mich wartet.

Als ich dort ankomme, hat er es sich auf der Aussichtsplattform über dem Buck Island Trail gemütlich gemacht und unterhält sich mit der älteren Dame, die wir vorhin schon auf dem Parkplatz gesehen haben. Sie kommt aus Virginia und verbringt die Sommer in einem Haus in der Nähe, ganz allein. Sie malt und genießt die Natur und es stört sie sehr, wenn der weit entfernt wohnende Nachbar ein Holzfeuer anzündet und sie durch den Rauchgeruch an seine Anwesenheit erinnert wird.

Heute ist sie aber gesellig unterwegs, hier zwei Deutsche mitten im Wald, das findet sie ja sehr spannend. Sie war Counselor an einer Highschool und hatte im Laufe der Jahre auch deutsche Schülerinnen, die sie beim Einleben in den USA betreut hat. Da sie sich uns nicht mit Namen vorstellt, taufe ich sie, so aus Star Trek-Gewohnheit, im Geiste Counselor Troi.

Counselor Troi war sich der Existenz von Schlauchpflanzen am Buck Island Pond nicht bewußt und will sie sich unbedingt anschauen gehen und wir geben ihre eine Wegbeschreibung, bevor wir uns verabschieden. Ich bewundere die Frau ein bißchen, mit weit über 80 allein mit dem Auto aus Virginia angereist und monatelang allein in einer Cabin im Wald von Nordflorida. Mir wäre das definitiv zu unheimlich. Im Nachhinein ärgere ich mich, daß ich sie nicht gefragt habe, ob ich mir ihre Bilder mal anschauen darf.

Es ist inzwischen früher Nachmittag, der Tag ist sehr heiß und schwül, vor allem hier im Wald. Das Picknick am Parkplatz wird zum ersten Mal auf dieser Reise massiv durch Insekten gestört, so schlimm hatten wir das diesmal noch nicht. Wir brechen früh auf und fahren gemütlich nach Lake City zurück, der Pool ruft.

Letzter Blick über den Buck Island Pond:



Als wir auf dem Rückweg wieder durch Williston kommen, überlegen wir kurz, ob wir uns den Ortskern noch ein bißchen anschauen. Es wirkt alles sehr ordentlich-sauber, wie frisch aufpoliert, dabei aber ein bißchen tot. Die Atmosphäre erinnert uns beide ein seltsam an die Kleinstadt aus „Pleasantville“. Einzig die lebensgroße Statue von Foolish Pleasure direkt neben der Hauptstraße, die wir auf dem Hinweg im Vorbeifahren schon gesehen haben, verleiht dem Ort etwas Lebendiges, auch wenn um die Parkbänke in der Grünanlage darum niemand sitzt.

Levy County, in dem Williston liegt, ist Pferdeland. Es ist vielleicht nicht ganz so offensichtlich wie in Marion, wo die Reitsportzentren sich aneinanderreihen. Die Gestüte hier sind nicht so zahlreich und liegen versteckter, sind aber nicht weniger erfolgreich. Es ist kein Pferdeland in dem Sinne wie Lakeland, wo Pferde aus nostalgischen Gründen noch zum Farmleben gehören, oder in den Highlands, wo es Freizeitvergnügen ist. Hier werden Vollblüter gezüchtet.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es nur wenige Menschen, die daran glaubten, daß das Quellwasser und der mineralhaltige Karstboden Floridas gute Rennpferde hervorbringen könnte. Anders als Kentucky selbst, als amerikanisches Zentrum des Galopprennsports, oder der Ost- und Westküste mit ihrem Geldadel, wo sich der Rennsport kontinuierlich entwickeln konnte, war der Galopprennsport in Florida nicht wirklich etabliert. Weder war die Bevölkerung besonders pferdesportbegeistert, noch konnten die Trainer besondere Siege vorweisen. Man hielt das Land für eigentlich nicht geeignet für die Zucht von Hochleistungspferden.

Der Erfolg kam mit einem Schlag und mit einem einzigen Pferd: Needles.


1953 auf einem kleinen Gestüt in Ocala geboren, hatte er einen schweren Start ins Leben. Schon sein Name, Needles, zeugt von dem schrägen Humor seiner Besitzer, denn der erinnerte an die vielen Injektionsnadeln, die seine Züchterin, eine gelernte Krankenschwester, in das gerade geborene Fohlen hineinpieken mußte, um ihn von einer Lungenentzündung zu kurieren, die er beinahe nicht überlebt hätte.

Auch als erwachsenes Pferd hielt Needles die Menschen gern in Atem. Sein legendärer Laufstil machte ihn über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Needles gehörte zu jenen „come from behind“-Pferden, die erst kurz vor der Zielgerade aufwachen und dann einen fulminanten Endspurt hinlegen. Der Loser mit dem schweren Start ins Leben, der wie Phönix aus Asche aufsteigt und es den Hochglanzvollblütern aus Kentucky zeigt, es entspricht vermutlich der amerikanischen vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Mentalität, daß Pferde wie Needles lange über ihre aktive Rennkarriere und manchmal sogar weit über ihre Lebenszeit hinaus eine ungeheure Fangemeinde haben.

Anfangs als nicht gerade gelungenes floridianisches Zuchtexperiment belacht, ging er 1956 nach diversen Siegen in großen Rennen schon als Favorit ins Kentucky Derby, machte hier wie gewohnt bis zur letzten Kurve vor dem Zieleinlauf in 20 Längen Abstand zum letzten Pferd den Eindruck, den Konkurrenten eigentlich nicht gewachsen zu sein, um auf der Zielgeraden mühelos an allen vorbeizufliegen.


Danach war in Zentralflorida nichts mehr wie es war. Man sagt, daß Needles Sieg im Kentucky Derby 1956 zu den größten Landverkäufen in der Geschichte des Landes geführt habe. Die Gestüte schossen in Marion und den angrenzenden Counties wie Pilze aus dem Boden. Heute trägt Ocala den Beinamen „Horse Capital of the World“ und Florida hat insgesamt sechs Kentucky Derby Gewinner hervorgebracht. Und einer davon, der Gewinner von 1975, wurde hier in Williston geboren und in der besagten Skulptur verewigt: Foolish Pleasure.

Wer irgendwann mal durch Williston kommt und neugierig ist, welche Geschichte sich hinter dem glänzenden Pferd aus Kunststoff am Straßenrand verbirgt, sollte sich den Film „Ruffian“ anschauen, in dem Foolish Pleasure eine Hauptrolle hat, wenn auch eine traurige. Für empfindsame Gemüter sei gesagt, es ist ein schöner Film, der aber eine wahre Geschichte erzählt, die kein Happy End hat.

 
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Als wir ins Motel zurückkommen, stehen wir zu unserer Überraschung vor einem total überfüllten Parkplatz. Dank Amber sind wir bald im Bilde. In den nächsten Tagen ist Suwannee River Jam, ein lokales Festival, auf dem, dem Lineup zufolge wohl überwiegend Country gespielt wird und das nun zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder stattfindet und entsprechend gut besucht ist. Das Motel ist heute fast und wird morgen komplett ausgebucht sein, erzählt sie dem Ehemann.


Nicht nur das, es sind zwei große Pickups angekommen, die laut dem Schriftzug auf den Türen zur gleichen Firma gehören, und deren Besatzung den Grillpavillon und die Poolarea belagert. Gegen Abend verziehen sie sich dann aber auf den Parkplatz, wo sie lautstark mit ein paar jungen Damen herumschäkern.

Wir sind neugierig und googeln, was das für eine Firma ist, und zu unserer Überraschung sind es Linemen. Linemen hatte ich mir in meinem naiven Weltbild anders vorgestellt, mehr so wie Rodeoreiter, halt cooler irgendwie. Das hier sind schmächtige Jünglinge, die heftig kiffen und vermutlich auch andere Lines ziehen, als die in der Luft. Da Marihuana in Florida ja legal ist, gibt es hier keinen Grund zur Heimlichtuerei. Wir müßten eigentlich nur tief einatmen, um auch etwas davon zu haben, wenn die Schwaden über den Parkplatz ziehen, und die halb gerauchte Joints liegen überall herum. Der benachbarte Subway wird vermutlich eine enorme Umsatzsteigerung erfahren, wenn der nächtliche Freßflash erstmal einsetzt.

Auffällig unauffällig hingegen verhält sich ein schwarzer Mercedes SL. Der Wagen parkt mal hier, mal da, er wechselt im Laufe des Abends und der kommenden Tage immer wieder den Standort. Der Fahrer sieht aus wie eine moderne Version von Terence Trent D’Arby und sitzt tagein tagaus auf dem Fahrersitz. Gelegentlich bekommt er Besuch von Motelbewohnern. Es dauert eine Weile bis wir kapieren, daß hier vermutlich der lokale Dealer Hof hält, der die Sachen verkauft, die vielleicht nicht ganz so legal sind. Wir fragen uns, wieso er sich da tagelang ungestört herumtreiben kann, wo es selbst für uns so offensichtlich ist. Vielleicht hat ja jemandem was vorgesungen, damit er bleiben durfte. :LOL:


Wir haben jedenfalls nur noch zwei Tage hier und die gedenken wir nicht ausschließlich im überfüllten Motel zu verbringen, auch wenn es witzig ist, das Theater auf dem Parkplatz zu verfolgen. Auf längere Touren haben wir aber auch keine Lust mehr, also nochmal dorthin, wo es wahrscheinlich am ruhigsten ist: Peacock.

Bald werden wir die Gegend hier verlassen, dann geht es in die Tropen und die Landschaft dort wird eine ganz andere sein. Wir lassen uns durch die kleinen Orte treiben und fahren gemütlich, wir haben nicht mehr viel vor.



Das ist auch gut so, denn auch diesmal sind wir zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, als eine schon relativ große, alte Schmuckschildkröte die Straße überquert. Als wir uns nähern, tut sie natürlich das, was alle Schildkröten tun, und was ihnen dann zum Verhängnis wird: Sie zieht alles ein, was sie hat und macht den toten Käfer.

Damit sie keiner wird, halten wir an, das ist hier auch gefahrlos möglich, auf diesen Nebenstraßen ist kaum jemand unterwegs und da es wenige Kurven gibt, sieht man andere Fahrzeuge auch schon von weitem kommen. Ich sammele die Schröte ein und trage sie in die Richtung, in die sie unterwegs war, bis sie weit genug von der Straße entfernt ist. Kurz überlegen wir, ob es Sinn machen könnte, sie mit nach Peacock zu nehmen, aber der Ehemann meint, es habe ja wohl seinen Grund, daß sie genau von dort in entgegengesetzter Richtung wegmarschiert, vermutlich ist sie aus Peacock gerade ausgezogen.

Während wir also ohne Schröte weiter Richtung Quelle fahren und uns Luraville nähern, überholen wir eine Gruppe Kinder, die auf ungesattelten Ponies durch den blühenden Randstreifen galoppieren, vermutlich direkt zur alten Tankstelle, um sich Snacks zu holen.



Das erinnert mich an mich selbst, an meine Jugend und Jahre als junge Erwachsene, als wir genau so die Sommer im Wendland verbrachten. Und wie schon in den Williston Highlands stellt sich dieses Gefühl von Vertrautheit ein, und schließlich die Erkenntnis, weshalb ich diese Gegend hier so mag. Nicht, weil sie fremd und exotisch ist, sondern weil sie so vertraut ist. Nur daß es neben Wäldern und Feldern noch Quellen voller Schildkröten gibt, in denen man das ganze Jahr hindurch schwimmen kann. Besser geht’s eigentlich nicht.



Der Wasserstand in Peacock ist im Vergleich zum letzten Mal ein wenig gesunken, aber immer noch hoch genug, um nacheinander durch alle drei Head Springs schnorcheln zu können. Weiter draußen vom Suwannee hört man ein paar Stimmen, ansonsten sind wir allein und ich beeile mich, ins Wasser zu kommen, solange das so ist. Heute ziehen auch keine Gewitterwolken auf und die Sonnenstrahlen fallen schräg in das Wasser und verwandeln alles hier unten in eine Wunderwelt. Im obersten Head Spring steht mitten im Quelltopf eine besonders große Zypresse. Ihr breiter Stamm mit den Luftwurzeln ist jetzt ein Schutzgebiet für Fische, die wie kleine Lichtblitze zwischen dem Eelgrass und den bemosten Karstplatten umhersausen, alles leuchtet türkisblau und grün. Während ich mich von dem Quellwasser herumtreiben lasse, fühle ich mich wie ein Avatar angesichts der Wunderwelt von Pandora.



Später, als wir grillen, kommen andere Besucher hinzu, die, bis wir aufgegessen haben, aber schon wieder verschwunden sind. Wir stellen die Klappstühle am Ufer auf und schauen aufs Wasser. Unser vorletzter Tag in Lake City, die nächsten Wochen werden viel aufregender, wir werden vermutlich überwiegend in Gruppen auf geführten Touren unterwegs sein und uns an das Tempo der Gruppe anpassen müssen, was uns beiden nicht so liegt. Wir sind lieber individuell unterwegs, was aber bei Ausflügen in unbekanntes Terrain nicht immer vernünftig oder auch manchmal gar nicht möglich ist. Auch wenn wir uns auf die kommenden Abenteuer wie verrückt freuen, genießen wir diese letzten ruhigen Momente.

Im Motel ist alles unverändert, es ist überfüllt und auf dem Parkplatz tobt das Leben. Der schwarze Mercedes macht gute Geschäfte. Ich wasche zwei letzte Ladungen Wäsche, damit wir mit frischem Zeug weiterreisen, und beobachte vom Obergeschoß, wo die Maschinen stehen, wie er unten fleißig am offenen Autofenster seinen Handel betreibt, während der Ehemann seiner abendlichen Lieblingsbeschäftigung nachgeht: Einen Abstecher an den Lake De Soto, nochmal das besonders schöne Fotolicht nutzen.

Die Gänse, die das von Menschenhand gereichte Weißbrot verschmähen,



suchen sich ihr Futter lieber selbst auf dem See



und verteidigen dies auch vehement gegen die Grackel.




Inzwischen gehört der Ehemann hier schon quasi zum abendlichen Inventar und wird in die Gespräche der um den See herumwalkenden und joggenden Bewohner mit einbezogen. Das Leben hier hat definitiv etwas Dörfliches.
 
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Am letzten Tag haben wir nicht mehr viel vor. Wir ziehen ein paar letzte Bahnen im Pool und trocknen die Badesachen in der Sonne über den Klappstühlen. Dann packen wir die Koffer und räumen das Zimmer auf. Dieses Mal fällt uns nichts Witziges ein, wem wir unseren temporären Hausrat schenken könnten. Wir fragen die Zimmerreinigungskräfte, die die Sachen dann tatsächlich auch gern haben wollen, und verabreden, daß wir sie ihnen morgen beim Auschecken im Zimmer zurücklassen.

Heute brauchen wir den ganzen Kram noch selbst, ein Abschiedsgrillen im Pavillon am Pool hatten wir uns ausgemalt. Aber auch wenn das Motel heute nach dem Ende des Jazzfests wieder so gut wie leer ist, die Linemen sind noch da und halten den Pavillon besetzt. Qualmen tut dort zwar nicht das Grillgut, sondern nur die Joints, aber trotzdem haben wir das Nachsehen, denn weitere Sitzgelegenheiten um den Grill gibt es nicht.

Das Plätzchen hätten wir zum Schluß gern nochmal für uns gehabt:



Wir versuchen es an den Falling River Falls, aber auch dort ist heute am Sonntag alles besetzt. Am Alligatorlake werden wir dann fündig und ergattern den letzten freien Grillplatz. Der Grill hat ein Loch im Boden, was erklärt, warum er verschmäht wurde, aber das decken wir mit unserer Grillschale ab, die wir danach dann aber nicht mehr verschenken können, die kriegen wir nicht mehr sauber. Aber immerhin erfüllt sie ihren Zweck.



Wir verbrauchen unsere letzten Kohlen und den letzten Rest Chick Fil-a Polynesian Sauce. Wir sind gespannt, ob wir in den kommenden Wochen auch so gut essen werden und wenn ja, wieviel tiefer wir dafür noch in die Tasche werden greifen müssen.

Dann drehen wir eine Abschiedsrunde durch die Stadt. Obwohl wir so lange hier waren, kommt es uns vor, als wäre es erst ein paar Tage her, daß wir das renovierte Blanche bewundert haben. Wir winken im Vorbeifahren dem Gespenst zu. Bis nächstes Jahr, und immer schön weiterspuken! 👻

Der Abschied vom Lake DeSoto fällt dem Ehemann besonders schwer. Viele Abende hat er hier den Sonnenuntergang erwartet und in der entspannten Atmosphäre zwischen den Anwohnern hier mitten in der Stadt die Tiere beobachtet. Dabei sind unzählige Fotos entstanden, die ihre Interaktion auf ihren Schilfinseln, nur einen Steinwurf vom Ufer entfernt, zeigen.

Die zwei sitzen doch bestimmt auf Schnecken!



Los, bewegt euch!



Die sind drei und ich nur einer, aber die werden ihre elegante Haltung schon noch aufgeben!



Zwei wäre ich schon mal los, aber die Große hier macht noch Zicken.



Jetzt sind wir in der Überzahl und die geht immer noch nicht.



Muß ich halt hier am Rand suchen. Wo sind jetzt die Schnecken?



Da seh ich eine!



Hab sie!



Bist du jetzt satt? Dürfen wir uns jetzt wieder sonnen?



So als Kröte hat man es nicht leicht! 🐢

Mit der Dämmerung suchen die Tiere sich ihre Schlafplätze und auch wir müssen uns losreißen. Nur daß es für uns morgen ein bißchen weiter geht, als nur bis zum Alligatorlake oder zur nächsten Quelle.



Die Reiher machen den Abflug



Auch unser Aufbruch am nächsten Morgen kommt dann schnell. Ohne die ganzen Grillsachen, Cooler und Klappstühle ist das Auto schnell beladen. Wir fahren zeitig los, man weiß ja nie, was auf dem Turnpike so los ist. Wir kommen aber gut durch und können uns daher zwei Pausenstops erlauben, einen in Ocala und einen in Okahumpka, das ist sehr entspannt.



Der Abschied von Florida verläuft dann aber dennoch stressig, und das liegt an United Airlines. In Orlando angekommen wird unser Gepäck nicht angenommen, einer der Koffer hat minimalstes Übergewicht, wohl nicht mal ein Kilo, aber da sind sie hier knallhart, und der Umgangston läßt auch zu wünschen übrig. Das fliegende Personal in unserer Familie klärt uns dann später auf, die Gewichtsbelastung, die die Stauer heben dürfen, ist per Gesetz auf 23 Kilo begrenzt, da wird kein Auge zugedrückt. It’s the law. Ich hatte die Situation noch nie, daß ich vor dem Checkin vor aufgeklappten Koffer hocken mußte und mit Gepäckstücken jonglieren. Wir werfen eine Flasche Körperlotion in den Müll und ich trenne mich von einem Paar nicht mehr ganz taufrischer Schuhe, danach paßt es.

Auch sonst kann mich United auf diesem Flug nicht begeistern. Das Entertainmentprogramm besteht aus exakt drei Filmen, die in Endlosschleife laufen, was heißt, daß man in den Film an dem Punkt einsteigt, an dem er sich gerade befindet. Ich schaue also zuerst die zweite Hälfte eines Baseballfilms und danach den Anfang, was irgendwie nicht so richtig spannend ist. Neben mir sitzt eine junge Frau mit einem winzigen Zwergpinscher, eine Rasse, die ich als ausgesprochen giftig und chronisch mißgelaunt kenne, daher überlasse ich ihr freiwillig die rechte Armlehne, aber der Hund ist freundlich und schläft die ganze Zeit. Wir schlafen nicht, sondern nehmen im Geiste Abschied von Florida.

Wir haben auf dieser Reise so viele Gators gesehen, wie nie zuvor, für mich gab es die zweite Schlauchpflanze in der freien Natur, wir haben neue Quellen und Wälder erkundet, großzügige Gastfreundschaft erfahren und interessante Menschen getroffen. Es war ein großartiger Reiseauftakt.

Auf zu neuen Ufern:



Wenn Interesse besteht, stellen wir auch gern später die Fortsetzung zu unserem Aufenthalt in Französisch Polynesien ein oder verlinken ihn gern an diejenigen, die das lesen möchten.

Einen Reisebericht New York zu unserem Aufenthalt im September wird es auch noch geben.

Aber jetzt kommt alle erstmal gut ins neue Jahr! Vielen Dank fürs Mitreisen!

 

Mike_FB

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in unserer Familie klärt uns dann später auf, die Gewichtsbelastung, die die Stauer heben dürfen, ist per Gesetz auf 23 Kilo begrenzt, da wird kein Auge zugedrückt. It’s the law.
Das stimmt nicht. Ich fliege ja Business und da kann ich 2 x 32 Kilo mitnehmen. Das hat nur was mit Deiner Reiseklasse zu tun. Hier wohl ECO.
 
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Das stimmt nicht. Ich fliege ja Business und da kann ich 2 x 32 Kilo mitnehmen. Das hat nur was mit Deiner Reiseklasse zu tun. Hier wohl ECO.

Doch, das stimmt. Daß Du in der Business mehr mitnehmen darfst, widerspricht dem Gesetz nicht, es bedingt nur, daß dort mehr Personal eingesetzt wird, das dann die Koffer zu zweit bewegt. Dafür legt man ja dann als Fluggast auch die viele Kohle hin.
 

Pemimae

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Ganz herzlichen Dank für diesen doch etwas anderen Reisebericht. Ich wäre gerne auch beim Rest der langen Reise dabei. Euch geht es wie uns, wir sind auch lieber alleine unterwegs, als in Gruppen.
 

Mike_FB

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Doch, das stimmt. Daß Du in der Business mehr mitnehmen darfst, widerspricht dem Gesetz nicht, es bedingt nur, daß dort mehr Personal eingesetzt wird, das dann die Koffer zu zweit bewegt. Dafür legt man ja dann als Fluggast auch die viele Kohle hin.
Hast Du schon Recht mit dem Arbeitsschutz, aber die Grenze liegt bei 32 kg, nicht bei 23 kg.

Zitat:

Wie schwer darf der Koffer sein?


Generell darf ein Koffer im Allgemeinen nicht mehr als 32 kg wiegen. Auch nicht, wenn man dafür bezahlt. Zumindest in den meisten Ländern ist das aus Gründen des Arbeitsschutzes für die Flughafenmitarbeiter das Maximum. Schwereres Gepäck muss als Fracht aufgegeben und maschinell verladen werden.

Link:
Aufgabegepäck
 

Sommarsverige

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Ich sage vielen Dank für diesen sehr informativen Bericht und vor allem die Tierfotos haben mich sehr begeistert.
Ich wäre auch sehr an dem Bericht über Französisch Polynesien interessiert.

Vielen Dank auf jeden Fall für Deine Mühe und den ganzen Input in Deinem Bericht!
 
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Hast Du schon Recht mit dem Arbeitsschutz, aber die Grenze liegt bei 32 kg, nicht bei 23 kg.

Ich versuch's nochmal anders: Ein Koffer darf 32, manchmal 40 oder oversized 50 und in manchen Bananenrepubliken vielleicht sogar noch mehr wiegen, bevor es als Cargo aufgegeben werden muß. Aber dann bekommt er einen Aufkleber, der ihn als "heavy load" kennzeichnet und darf zumindest in den USA nicht mehr von einer Einzelperson gehoben werden, und für den Service muß man dann extra zahlen, ob nun, indem man Übergepäck bezahlt oder weil man schon gleich von vornherein eine teurere Beförderungsklasse hatte, wo schon im Preis inkludiert ist, daß das Gepäck von mehr Personal bewegt wird.

Von der IATA wird das auch so umgesetzt. In den USA ist das mit den 23 kg, glaube ich, gewerkschaftlich erstritten. Wobei mich jetzt direkt mal interessieren würde, ob von den verbesserten Arbeitsbedingungen in den USA nur die Gewerkschaftsmitglieder profitieren oder wie in Deutschland automatisch alle Trittbrettfahrer. ;)

Uns hat nur erstaunt, daß sie so streng waren bei United. Ich glaube, wir hatten nur ein Pfund Übergepäck, hätten dann aber für ein Kilo Minimum zahlen müssen und das war richtig teuer.
 
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Suse65

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Ganz herzlichen Dank für diesen doch etwas anderen Reisebericht. Ich wäre gerne auch beim Rest der langen Reise dabei. Euch geht es wie uns, wir sind auch lieber alleine unterwegs, als in Gruppen.
Ja, das ist für uns auch nichts, aber manchmal geht es nicht anders, manche Orte kann man zumindest beim ersten Mal nicht wirklich gut ohne jemanden mit Ortskenntnis besuchen, manches wäre auch ganz unmöglich. Wir haben ja viele Ausflüge mit Booten gemacht, das wäre anders als in der Gruppe gar nicht gegangen, weil es auf manchen Inseln nur ein einziges Boot gab, das die Tour überhaupt angeboten hat, da mußte man sich das dann natürlich mit anderen teilen. Wir haben aber tatsächlich nur positive Erfahrungen gemacht, soviel kann ich vorweg schon sagen, wir haben super nette Leute kennengelernt und richtig viel Spaß gehabt. Aber die Teile der Reise, wo wir allein unterwegs waren, waren trotzdem die besten. ;)


Ich sage vielen Dank für diesen sehr informativen Bericht und vor allem die Tierfotos haben mich sehr begeistert.
Ich wäre auch sehr an dem Bericht über Französisch Polynesien interessiert.

Vielen Dank auf jeden Fall für Deine Mühe und den ganzen Input in Deinem Bericht!

Vielen Dank für Euer nettes Feedback. Uns hat es Spaß gemacht und wir schreiben auch auf jeden Fall einen Reisebericht zu FP. Wir sind ja normalerweise in einem anderen Forum mit einem mehr tropischen Reisehintergrund aktiv, und da veröffentlichen wir ihn auf jeden Fall, von daher ist das kein Problem, ihn dann hier auch zu teilen. Vielleicht stellen wir ihn dann am Stück ein, wenn er fertig ist, das kann noch ein bißchen dauern.
 

Mike_FB

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Ursächlich verantwortlich für die 1 x 23(20) kg sind die Airlines selbst. Als die noch über den großen Teich mit 747, MD11, DC10 oder Tri-Star geflogen sind war das kein Problem. Als die 2 Strahler erlaubt wurden war das natürlich ein Gewichts- und Kostenproblem. Die Airlines sind dann auf 2 x 23 kg bei ECO zurückgegangen und dann halt, als zusätzliche Einnahmequelle, auf nur noch ein Gepäckstück.
Trotzdem bleibt das erlaubte Gewicht für normales Gepäck bei 32 kg ohne irgendwelche sonstigen Einschränkungen.
 

bawae

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Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Ich würde auch gerne mit euch weiterreisen 😃 frohe Feiertage!
 

Ron242

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Ja, wäre echt toll, wenn ihr uns weiter mitreisen lasst.
Eine Ecke, die ich nur aus TV Reportagen kenne.
Schöne Feiertage für euch!:)
 

gumpi67

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Vielen Dank für deinen etwas anderen Reisebericht weit abseit von den üblichen Touristenpfaden. Ich mag eure wundervollen naturnahen Fotos aus den weniger bekannten Teilen Floridas sehr und ich wäre auch gerne bei der Fortsetzung eurer Reise dabei.
Ich bin übrigens auch ein Fan von Sumpfplanzen, hab sie aber leider noch nie in freier Natur gesehen. Dafür habe ich vor Jahren ein kleines altes Aquarium zu einem Sumpf umgestaltet und dort wachsen ein paar Trichterpflanzen. :D
 

Cawu

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Ein fantastischer Reisebericht mit traumhaften Bildern! 🙌🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👌🏻
Vielen Dank fürs Teilen.
Auf den New York Bericht freue ich mich jetzt schon!
 

Sabine B.

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Was für ein unglaublich toller Bericht über einen Bundesstaat, den wir nach so vielen Jahren sehr gut zu kennen glauben - der aber noch so viele wundervolle Ecken und Orte bietet, die wir noch erkunden könnten. Wobei man aber auch sagen muss, dass Ihr ein wunderbares Gespür und Auge für Eure Umgebung habt und sowohl erzählerisch wie auch in fantastischen Bildern beschreibt, wie es nicht jedem gegeben ist.
Nicht alle Pfade, die Ihr in diesem Bericht beschritten habt, würden wir zwei uns trauen, auch zu gehen (ich sage nur "perfektes Revier für Cottonmouth" :eek:) und schon deswegen haben mein Mann und ich Euren Bericht mit Begeisterung verfolgt!
Dein botanisches Interesse fusst auf einer beruflichen Tätigkeit? Oder ist es ein reines Hobby von Dir? Dann aber sicher ein sehr langjähriges - Dein Wissen geht mE weit über Allgemeinbildung im Bereich der Flora und Fauna hinaus. Toll :)

Und ich würde mich wirklich sehr freuen, auch von Eurer Urlaubsfortsetzung hier zu lesen. Das Ziel zwingt ja förmlich zu Südseeträumereien 😍
 
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Vielen Dank für deinen etwas anderen Reisebericht weit abseit von den üblichen Touristenpfaden. Ich mag eure wundervollen naturnahen Fotos aus den weniger bekannten Teilen Floridas sehr und ich wäre auch gerne bei der Fortsetzung eurer Reise dabei.
Ich bin übrigens auch ein Fan von Sumpfplanzen, hab sie aber leider noch nie in freier Natur gesehen. Dafür habe ich vor Jahren ein kleines altes Aquarium zu einem Sumpf umgestaltet und dort wachsen ein paar Trichterpflanzen. :D

Wie cool ist das denn. Sowas hätten wir auch gern, es fehlt uns halt der Platz.

Jetzt weißt Du ja, wo welche wachsen, die im Goethe State Forest sind wirklich leicht zu finden. In dem Reisebericht, den wir über die Reise 2018 verfaßt haben, haben wir die letzte Tour in den Panhandle beschrieben, das ist schon etwas schwieriger gewesen. Man muß halt auch früh im Jahr fahren, sonst sind sie weg.

Und irgendwann muß ich nach Pensacola, da gibt es das größte Vorkommen, auch an verschiedenen Arten, das ist für eine der nächsten Florida-Reisen ganz sicher im Programm.
 
OP
Suse65

Suse65

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Berlin
Was für ein unglaublich toller Bericht über einen Bundesstaat, den wir nach so vielen Jahren sehr gut zu kennen glauben - der aber noch so viele wundervolle Ecken und Orte bietet, die wir noch erkunden könnten. Wobei man aber auch sagen muss, dass Ihr ein wunderbares Gespür und Auge für Eure Umgebung habt und sowohl erzählerisch wie auch in fantastischen Bildern beschreibt, wie es nicht jedem gegeben ist.
Nicht alle Pfade, die Ihr in diesem Bericht beschritten habt, würden wir zwei uns trauen, auch zu gehen (ich sage nur "perfektes Revier für Cottonmouth" :eek:) und schon deswegen haben mein Mann und ich Euren Bericht mit Begeisterung verfolgt!
Dein botanisches Interesse fusst auf einer beruflichen Tätigkeit? Oder ist es ein reines Hobby von Dir? Dann aber sicher ein sehr langjähriges - Dein Wissen geht mE weit über Allgemeinbildung im Bereich der Flora und Fauna hinaus. Toll :)

Und ich würde mich wirklich sehr freuen, auch von Eurer Urlaubsfortsetzung hier zu lesen. Das Ziel zwingt ja förmlich zu Südseeträumereien 😍
Naja, da kannst du schon gehen, man muß halt auf dem Weg bleiben und feste Schuhe anhaben, dann kann doch eigentlich gar nichts passieren. Die Tiere sind ja auch scheu und greifen nicht einfach so an, wenn man nicht gedankenlos abseits des Weges durchs Kraut trampelt.

Das botanische Interesse ist nur privat und ich hab da auch nur so paar Wissensinseln über die Pflanzen, die ich besonders mag. Eine richtige botanische Grundbildung habe ich leider nicht. Wohingegen der Ehemann, was die Reptilien, Amphibien und Fische betrifft, wirklich vom Fach ist.

Wir basteln jetzt erstmal am New York-Reisebericht. Ist gar nicht so einfach, weil wir den größten Teil der Fotos nicht zeigen dürfen, weil einfach zu viele Menschen nicht nur beiläufig abgebildet sind.

Vielen Dank nochmal allgemein für die netten Rückmeldungen. Es freut uns, wenn es Euch gefallen hat. :)
 

gumpi67

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Wie cool ist das denn. Sowas hätten wir auch gern, es fehlt uns halt der Platz.
Dafür braucht man nicht viel Platz. In unserem Aquarium hatten wir einmal erfolglos versucht, Triops zu züchten, als meine Kinder noch klein waren. Danach stand es nutzlos im Keller, bis ich die Idee mit den Trichterpflanzen hatte.

Im Moment ist es ziemlich leer, weil ich erst ein paar vertrocknete Pflanzenteile entfernt habe, aber man braucht nichts außer Carnivorenerde, destilliertes Wasser und Licht. IMG_20230103_190834.jpg
 
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