04.06.2022, Anreise (länger als geplant)
Mich plagt noch ein wenig ein Männerschnupfen und ich bin vor der Abreise eh immer aufgeregt und kann schlecht einschlafen. Beides zusammen führt dazu, dass ich den ersten Schlafversuch um 23 Uhr abbreche und mich nochmal auf die Couch setze. Dort schlafe ich dann irgendwann kurz vor 1 Uhr scheinbar doch noch ein, um mich dann um 2:30 Uhr vom Wecker wieder aus dem Schlaf reißen zu lassen.
Andrea und die Kinder sind begeistert, um diese Uhrzeit von mir geweckt zu werden. Kurzzeitig fühlte ich mich wie in "The Walking Dead" 🧟♂️, als 3 Personen im Halbschlaf und grummelnd an mir vorbeischlurfen.
Wir schaffen es gemeinsam die restlichen Dinge in den Koffer zu packen und ins Auto zu tragen. Die restlichen Koffer hatten wir am Vorabend schon fertig gepackt und ins Auto gestellt. Fast pünktlich starten wir um kurz nach 3 Uhr Richtung Frankfurt.
Erstaunlich, was so mitten in der Nacht auf Deutschlands Autobahnen los ist. Ohne Probleme, aber mit 2 Pausen 😴 kommen wir kurz nach 5 Uhr im Parkhaus am Fraport an. Für den Parkplatz haben wir für die 9 Tage knapp 55 € bezahlt. Das fand ich fair und wollte nicht noch was günstigeres außerhalb mit Shuttle suchen.
An den Schaltern im Terminal war bereits einiges los und selbst an den Schalter für die Business-Class mussten wir fast 30 Minuten anstehen. Das war aber nichts im Vergleich zu der langen Schlange der Sicherheitskontrolle.
Hier konnten wir zumindest die Fast Lane nutzen. Brachte uns aber auch nur was bis zu den Schranken, an welchen die Bordkarten kontrolliert werden. Danach ging dort irgendwie nichts mehr. Dahinter folgte auch nur ein Band der SiKo und es wurden auch noch ständig Passagiere nach vorne gebracht, deren Flüge bald gingen.
Wir haben uns dann nach 15 Minuten auf der Stelle stehen bei der regulären SiKo angestellt und dort ging es zumindest langsam voran.
Was mich immer wieder erstaunt: Scheinbar steigen 90 % der Personen, die sich bei der Kontrolle vor mir befinden zum ersten Mal im Leben in ein Flugzeug.
- Ach, Getränke sind nicht erlaubt?!
- Ach, für Flüssigkeiten brauche ich einen Beutel?!
- Ach, "Taschen leeren" bedeutet, dass ich auch keinen Schlüssel und kein Handy mehr in der Tasche haben darf?!
Ich muss da irgendwie immer an mich halten, um nicht ausfällig zu werden. Selbst wenn die Leute zum ersten Mal in ein Flugzeug steigen würden, könnte man doch Notiz von einer der drölf Hinweistafeln nehmen.
Aber gut: Ohne körperliche Auseinandersetzungen schaffe ich es durch die Sicherheitskontrolle und wir haben vor dem Boarding sogar noch Zeit für ein kleines Frühstück in der Lounge.
Der Flieger nach Warschau startet pünktlich. Unterwegs gibt es für uns "Tasting Heimat - München". War nicht so wirklich mein Geschmack und mit den auf dem Teller befindlichen Gurken hätte man mich zu Fuß über den Atlantik nach Florida jagen können. 🥒= 🤮
Aber immerhin war der Joghurt überraschend sehr lecker! Überraschend für mich, weil ich bis dato Buchecker nur als Kind an die Nase geklemmt hatte und wirklich nicht wusste, dass irgendwas davon essbar wäre.
In Warschau sind wir dann pünktlich gelandet und haben es uns nochmal in der Lounge bequem gemacht. Irgendwann bekam ich dann über die App die Mitteilung, dass unser Flug sich verspäten wird. Statt 12:15 Uhr sollte es um 14:50 Uhr losgehen. Na super! Da wir eh schon knapp 3 Stunden Aufenthalt hatten, war das schon nervig.
Irgendwann hat sich der fehlende Schlaf dann auch bemerkbar gemacht und ich bin mehrfach in der Lounge eingedöst. Aber kurz vor 15 Uhr ging es dann doch endlich weiter.
Über die Business-Class von LOT wird ja oft negativ berichtet. Ich fand es durchaus ok. Ok, die 2-2-2 Konfiguration ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber wenn man zu viert fliegt, eigentlich optimal.
Neben uns waren noch 3 Einzelpersonen im Business-Bereich und eine Familie mit mehreren Kindern vom Säuglingsalter bis zu ca. 10 Jahren, sowie deren Eltern und Großeltern. Die Kinder hat man den ganzen Flug über bemerkt. Wirkliche Ruhe war irgendwie nie. Ok, es sind Kinder und da hat an Nachsicht. Irgendwann musste ich aber den Großvater doch mal ansprechen, als er seine Enkel in einer unglaublichen Lautstärke bespaßt hat. Dabei hat er sogar meine Musik über die Kopfhörer übertönt.
Kurz vor 22 Uhr Ortszeit sind wir dann in Miami gelandet. Der Vorteil an der späten Ankunft war, dass die Immigrationshalle komplett leer war. Da wir so ziemlich als die ersten aus der Maschine kamen, konnten wir direkt zu einem der Officer durchgehen und waren dort in Windeseile abgefrühstückt.
Negativer Nebeneffekt davon: Am Gepäckband mussten wir lange auf die Koffer warten.
Bei Hertz stand trotz der Verspätung noch mein Name an der Tafel und wir haben uns einen Equinox aus dem Five-Star-Bereich ausgesucht. Später hatten wir bemerkt, dass er erst 900 Meilen auf dem Tacho hatte und teilweise noch die Schutzfolien angebracht waren.
Zum Glück hatten wir uns einige Tage vor Abflug nochmal umentschieden und wollten nicht direkt nach Orlando durchfahren. Wir hatten uns dann als Zwischenhalt das Lakeview Inn am Lake Okeechobee ausgesucht.
Die knapp 2 Stunden Autofahrt waren trotzdem die Hölle und ich musste auch drei Pausen einlegen. Die letzte sogar noch 10 Minuten vor Ankunft am Hotel. Ich war einfach hundemüde und mir wären sonst die Augen zugefallen. Da wollte ich lieber kein Risiko eingehen und auf weitere 5-10 Minuten kam es nun wirklich nicht mehr an.
Um 0:30 Uhr waren wir dann nach insgesamt 27,5 Stunden Anreise doch noch im ersten Hotel angekommen. Auf dem Zimmer habe ich es gerade noch so geschafft, mir die Zahnbürste ins den Mund zu stecken und die Klamotten auszuziehen, bevor ich dann endlich schlafen konnte.
Bezüglich der Flugverspätung von 3:06 Stunden hatte ich die Tage irgendwann mal LOT kontaktiert und ganz dreist eine Entschädigung von 600 € pro Person gefordert. Antwort von LOT: Bei einer Verspätung unter 4 Stunden kann die Airlines die Entschädigung (unter gewissen Voraussetzungen) um 50 % reduzieren und sie bieten uns daher 300 € pro Person an.
Ja, ganz ok. Aber hat jemand Erfahrung, was unter den "gewissen Voraussetzungen" konkret benannt ist? Google half mir bisher nicht weiter und ich habe nochmal ganz dreist geantwortet und 500 € in den Raum geworfen.