Bevor ich in die Planung unseres nächsten (Kurz-)Urlaubs, dessen Eckpfeiler seit ein paar Tagen gebucht sind, richtig einsteige, habe ich hier noch etwas zu Ende zu bringen:
21. August: Abreisetag oder Flugzeuge satt
Da war er also, der unvermeidliche Rückreisetag
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Das ist immer der Moment, in dem mir die Vorzüge eines 14tägigen Strandhotel-Pauschalurlaubs klar werden: Am 12. Tag bin ich mit allen Büchern, die ich lesen wollte durch, beginne mich zu langweilen, selbst die besten Buffets werden eintönig, und am 14. Tag freue ich mich dann auch auf zu Hause.
Hier sieht es ganz anders aus, denn es gäbe ja noch soooo viel, das wir auch noch gerne sehen und unternehmen würden. Aber es hilft nichts, wir müssen zurück.
Nur Erik freut sich total auf zu Hause, wo Oma und Opa schon auf ihn warten, auf seine Freunde und seinen Berg Legos. Wäre ja aber auch schlimm, wenn es anders wäre
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In der Lobby werden wir persönlich von dem Manager, mit dem wir uns beim Sangria-Empfang unterhalten haben, verabschiedet, und dann wartet ein anspruchsvolles Gepäck-Tetris auf uns, denn der Kofferaum des Dodge Avengers und unsere Gepäckmengen sind absolut nicht kompatibel
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Nach einigen Schweißausbrüchen auf Olis Seite, (eher unerwünschten
) Ideen meinerseits und etwas Gemotze von Erik, der die Reisetasche neben sich haben und für die Fahrt zum Flughafen hinter Oli sitzen muss, damit noch ein Koffer hinter mich in den Fußraum kann, ist es aber geschafft. Alle Türen gehen zu
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Unser Abflug ist erst nachmittags, so dass wir noch ein bisschen Programm einbauen können. Meine Männer möchten unbedingt noch die "Außenstelle" des Museums of Air and Space neben dem Flughafen Dulles anschauen und ich würde gerne zum Abschied noch einmal amerikanisch frühstücken.
Unsere Wahl fällt auf ein Bob Evans Restaurant in Flughafennähe, das wir nach einer knappen Stunde erreichen.
Fotos gibt´s keine, da ich die Kamera im Auto vergessen hatte. Das Essen war gut, aber der Service extrem lahm, so dass Erik schon befürchtete, dass wir wegen meines blöden Frühstücks nicht genug Zeit im Museum haben könnten und leicht ungnädig wurde.
Ok, wir kamen tatsächlich erst 10 Minuten nach der Eröffnung an! Höchst ungewöhnlich für uns
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Der Eintritt ist auch hier frei, es fallen allerdings 15 Dollar Parkgebühren an, die für das, was innen geboten wird, aber mehr als angemessen sind.
Neben der Flugzeugausstellung gibt es noch eine Halle für das Spaceshuttle Discovery, einen Aussichtsturm, Simulatoren und ein Imax-Kino, wobei die beiden letzten Attraktionen zusätzlich etwas kosten. Dazu kommen natürlich noch ein Museumsrestaurant und der übliche Shop.
Das sind die ersten Eindrücke, die die Besucher beim Betreten des Museums bekommen:
Blick geradeaus...
Blick nach unten:
Blick nach links
Blick nach rechts... WOW...sind das viele Flugzeuge!
Meine technikbegeisterten Männer bekamen das Grinsen für die nächsten 3 Stunden nicht mehr aus dem Gesicht und müssten eigentlich diesen Berichtsteil selbst schreiben, denn für mich sind´s ja einfach Flugzeuge. Die technischen und historischen Einzelheiten kann und will ich mir in den meisten Fällen nicht merken.
Es gibt natürlich Ausnahmen
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Beim Anblick der F-14 "Tomcat" wurde ich in Gedanken sofort wieder jung und vor meinem inneren Auge spulten sich diverse Szenen aus "Top Gun" ab. Noch irgendeine Frau hier, die den Film in ihrer Jugend geliebt hat?
Weiter ging unsere Besichtigung im Hangar des Space-Shuttles.
In New York hatten wir uns auf der Intrepid das zusätzliche Eintrittsgeld dafür gespart, wohlwissend, dass wir hier die Discovery aus der Nähe betrachten können. Bisher hatten wir nur das Modell im KSC und zwei Shuttles in der Ferne auf den Startrampen gesehen, so dass es schon sehr beeindruckend war, direkt daneben zu stehen.
Eigentlich sieht das Ding aber nicht so aus, als ob man da einsteigen sollte, um in den Weltraum zu fliegen, bzw. vielleicht sieht man ihm vielleicht auch einfach an, dass es dort schon ein paar Mal war
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Bei dem Anblick musste ich unwillkürlich an Gipsbinden-Basteleien denken, jaaa, ich sag´s ja, für Technik-Museen bin ich einfach nicht geeignet
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Ein paar thematisch passende Waffen gab es auch noch zu sehen
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An anderer Stelle bekam ich allerdings eine Gänsehaut, denn dieser Bomber sagt auch mir etwas.
Wenn man plötzlich vor der Enola Gay steht und darüber nachdenkt, wieviel Leid die Atombombe, die aus ihr abgeworfen wurde, über Hiroshima gebracht hat, ist es schon ein sehr seltsames Gefühl.
Dass ich keine Ahnung von Flugzeugen habe, hindert mich aber nicht daran, sie zu fotografieren. Wer sich genauer informieren möchte, dem sei die Seite des Museums empfohlen:
http://airandspace.si.edu/visit/udvar-hazy-center/
Es ist unglaublich, was hier alles herumsteht.
Ok, die "Tante Ju" habe auch ich erkannt
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Ziemlich fasziniert hat mich, dass die Air France Concorde, die bei uns in einem Museum sicherlich eine der Hauptattraktionen wäre, hier irgendwo eingepfercht, mitten im "Kuddelmuddel" unter "ferner liefen" herumstand
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Ein paar Hubschrauber gab es ebenfalls zu sehen.
und so manches etwas kurios aussehendes Flugobjekt:
Während meine Jungs noch eine Runde im Simulator flogen,
schaute ich den Mechanikern in der Werkstatt noch ein bisschen zu.
Auf den Besuch des IMAX-Kinos mussten wir aus Zeitgründen verzichten, aber aus dem "Tower" des Museums schauten wir uns noch kurz den Flughafen Dulles von oben an, bevor wir uns mehr oder weniger schweren Herzens auf den Weg dorthin machten.
Am Terminal setzte Oli uns mit dem Gepäck in bewährter Weise aus und brachte dann den Mietwagen zurück.
Der Check In verlief schnell, und ein Mitarbeiter verpackte sogar noch die Sitzerhöhung sehr sorgfältig in einer riesen Tüte... schade nur, dass wir den Sitz dann bei der Ankunft am Flughafen Münster Osnabrück vergessen haben
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Bis zum Abflug machten wir es uns noch in der Lounge gemütlich, aßen und tranken ein bisschen was und vertrieben uns die letzte Stunde vor Abflug mit dem Blick auf das Vorfeld.
Leider durften wir, vor allem zu Eriks Bedauern nicht mit einem der lustigen "Busse" fahren.
Der Flug verlief sehr ruhig, und da das Flugzeug nur halbvoll war, nur ein Passagier in der First saß und Oli scheinbar der einzige andere Statuskunde war, bekamen wir die fast ungeteilte Aufmerksamkeit der Purserin. Meine Herren... Das war schon beinahe etwas anstrengend
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Alle paar Minuten: "Geht es Ihnen gut? Können wir Ihnen noch irgendeinen Wunsch erfüllen?", "Oh, Erik du wolltest eigentlich gar kein Kindermenü? Das tut mir leid, aber kein Problem, schaue es dir einfach an, und dann behältst du, was du davon magst und das andere tauschen wir gegen etwas anderes aus der Menükarte aus."
Eine Flugbegleiterin hielt ihm das ausgepackte Kindermenü unter die Nase, der Herr wählt aus, was ihm munden könnte und was nicht, die andere steht dahinter in Wartestellung und schafft das gewünschte Ersatz-Essen heran. Unglaublich!!!
Aber ich werde mich jetzt nicht über zu guten Service beschweren
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Das einzig Doofe an dem Flug war die Abflugzeit am Nachmittag mit einer Landung in Frankfurt um kurz nach 5 Uhr morgens, durch die wir kaum schlafen konnten, weil wir einfach noch zu lange hellwach waren.
Dementsprechend sahen wir dann nach unsererem Frühstück in der Lounge in Frankfurt aus, Erik darf hier wieder als Beispiel dienen:
Oli und mir halfen die Dusche und der Kaffee zumindest ein bisschen beim Wachwerden.
In Münster-Osnabrück wartete mein Vater schon auf uns, zum Glück wirklich mit unserem Auto, denn in seins hätten wir das Gepäck nie reinbekommen!
So sah unser Kofferraum bei der Ankunft zu Hause aus:
Meine Mutter hatte schon Kaffee und Tee gekocht und Kuchen gebacken.
In den Tagen vorher hatten meine Eltern bereits das Haus geputzt und den Garten auf Vordermann gebracht, so dass wir die letzten Urlaubstage ohne Arbeit zu Hause noch entspannt genießen konnten.
An dieser Stelle auch noch einmal Danke für diesen tollen Service, um den wir sicherlich von einigen anderen beneidet werden
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Fehlt natürlich noch
Eriks Fazit zu Washington, das er mir ein paar Tage später zu Hause diktiert hat (selbst schreiben wollte er vor Ferienende nicht mehr
) und das ich euch natürlich auch nicht vorenthalten möchte:
Ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern, was wir in Washington gemacht haben, aber am besten gefallen haben mir:
1. Das Museum of Air and Space und zwar in der Stadt und am Flughafen, weil es schöne Simulatoren und sehr viele Flugzeuge gab, z.B., die Elona Gay. Papa ist kein guter Pilot, ich bin wenigstens in der Luft geblieben, aber wir sind beide gute Schützen.
2. Die Duck Tour war auch schön, weil man Entenschnabeltröten bekommen hat.
3. Der Ausflug nach Baltimore Harbour, weil wir das Militär-U-Boot besichtigt haben.
Unser Hotel war auch schön, es hatte schöne große Zimmer, aber der Pool war eiskalt.
Danke, dass ihr meinen Bericht gelesen habt, und vielleicht kann ich ja sogar nächstes Mal noch einen schreiben, aber nächstes Jahr muss ich mit meinen Eltern in die Berge.
Euer Erik
Ja, das war er also, unser unglaublich schöner Sommer-Urlaub 2013...
Falls ihr noch Fragen habt, nur her damit
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Und ich ändere dann zum Abschluss gleich mal meinen Ticker, denn, wenn alles gut geht, dürfen Oli und ich Ende März wieder alleine auf Reisen gehen, während meine Eltern anreisen und bei uns zu Hause Erik versorgen und verwöhnen.
Der wiederum war zunächst stinksauer, als er erfuhr, dass wir ohne ihn mit dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt fahren möchten und er selbst im Sommer mit uns in die Berge "muss", hat sich aber mittlerweile wieder beruhigt.
Das beantwortet auch die Frage nach dem nächsten Reise-Bericht von uns: "28.3. - 7.4.2014: Kurztrip nach Florida und in die östliche Karibik mit der Allure of the Seas"
Danke für´s virtuelle Mitreisen und die vielen netten Kommentare.
Liebe Grüße
Manu