[LIVE] Wolkenkratzer, Sand in den Crocs, Parks und das Weiße Haus in vier Wochen

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Nachdem wir uns langsam wieder im Münsterland eingelebt haben, wird es Zeit, dass ich mich neben dem Alltagsgeschäft mal um die Fortsetzung und Fertigstellung des Berichtes kümmere, denn unvollendete Reiseberichte finde ich echt doof!

Also ran an die Bilder und lostexten...

Liebe Grüße

Manu
 
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17. August "Bye, bye Florida, say hello to Washington D.C."

Das Ende unseres Urlaubs, auf den wir ein Jahr gewartet hatten, rückt unaufhaltsam näher :(.

Heute müssen wir Florida schon wieder verlassen. Allerdings bin ich diesmal nicht so traurig wie sonst, denn zum einen hoffe ich, dass wir in zwei Jahren AMI den nächsten Besuch abstatten, wenn es in unserem Leben weiter rund läuft, und zum anderen ist es deutlich angenehmer, von hier wegzufliegen, wenn noch etwas kommt, auf das man sich freuen kann.

Noch ein paar Tage Urlaub, um Washington zu erkunden, sind definitiv ein Grund zum Freuen :).

Erik freut sich ohnehin schon einige Tage lang auf zu Hause, denn er vermisst langsam seine Freunde und seine Legos, aber 4 Nächte Washington findet er auch noch "ok".

Unser Tag begann heute recht früh. Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker, und wir machten uns abreisefertig.
Die letzten Klamotten wanderten in die Koffer, das Auto wurde beladen und unser schönes Zuhause auf Zeit zum letztenmal abgesperrt.

Wir haben und hier rundum wohlgefühlt und können das Haus guten Gewissens weiterempfehlen.
Die Schlüssel warfen wir einfach bei der Hausverwaltung in den Briefkasten. Da die Mietpreise auf AMI in der Regel auch den gesamten Verbrauch beinhalten, kommt niemand zur Abnahme vorbei.
Während unseres Aufenthalts auf AMI hatten wir rückblickend auch ein Riesenglück mit dem Wetter, denn 7 Tage ohne Regen im August, sind vermutlich nicht selbstverständlich.

Für unser letztes Frühstück in Florida hatten wir uns ein Bob Evans auf dem Weg zum Flughafen Sarasota Bradenton ausgesucht.
Es war, wie in Cape Coral wieder blitzsauber, und das Essen schmeckte ebenfalls sehr gut.








Allerdings frage ich mich schon, wer um Himmels Willen so eine Portion zuckersüßer Pancakes verdrücken soll? Ich bin bestimmt ein guter Esser, war aber nach der Hälfte so pappsatt, dass kein Bissen mehr in mich reinpasste.

Als wir wieder im Auto saßen, stellten wie fest, dass wir die Zeit für die Fahrt zum Flughafen und für das Frühstück etwas sehr großzügig kalkuliert hatten, denn es war gerade mal 8:30 Uhr, laut Navi benötigten wir noch 15 Minuten, und unser Flug ging um 12:00 Uhr. Das hätten wir ja sogar zu Fuß noch geschafft ;).
Nachdem wir einen kurzen Blick auf den sehr übersichtlichen Flughafen SRQ und die direkt gegenüber gelegene Mietwagenabgabe geworfen hatten, beschlossen wir, dass wohl auch dort mit keinen weiteren Verzögerungen zu rechnen ist und fragten das Navi nach dem nächsten Walmart, in dem wir uns noch ein bisschen Zeit vertrieben und noch ein paar Kleinigkeiten einkauften.

Und zum Abschied fielen doch tatsächlich auch noch ein paar Tropfen Regen.


Am Flughafen setzte Oli seine Familie samt Gepäck am Terminal ab, brachte den Wagen weg, und kam zu uns zurück, was innerhalb weniger Minuten erledigt war.

Am Schalter von US Airways war nichts los, und erfreulicherweise akzeptierten die Mitarbeiter nicht nur Olis 3 Freigepäckstücke ohne Zögern, sondern nahmen auch noch den 4. Koffer problemlos als kostenloses, aufgegebenes Gepäckstück an.
Man bot uns auch noch an, Erik mitsamt Rucksack als Gepäck aufzugeben, was wir nach ganz kurzem Zögern aber doch ablehnten ;).

Überhaupt wirkten sämtliche Mitarbeiter, die uns an diesem Flughafen begegneten, ausnahmslos entspannt und plauderten noch ein bisschen mit uns.





Am Gate war noch Zeit für einen Kaffee bei Starbucks, und dann wurde schon mit dem Boarding begonnen. Angesichts der Gepäckmengen, die auf den Inlandsflügen mit ins Flugzeug geschleppt werden, war es sehr angenehm, als erstes einsteigen zu dürfen und noch genug Stauraum in den Fächern zu haben.
Eriks Sitzerhöhung und mehrere weitere anderer Kinder durften übrigens problemlos als zusätzliches Handgepäck mit in die Kabine, so dass wir sie in Washington weiter benutzen konnten und wohl auch mit nach Hause nehmen werden.

Der Flug war angenehm, auch wenn der Service nicht so freundlich war wie bei unserem Inlandsflug mit United nach Florida, aber erstens ist das wohl eher eine Frage der Tagesform als der Fluggesellschaft, und zweitens ist es auf so einem kurzem Flug sowieso irrelevant.

Unser Gepäck kam mit als erstes auf dem Band angefahren.
Wir hätten mit der Metro vom Ronald Reagan Airport zum Hotel fahren können, verzichteten aber aufgrund der Gepäckmengen lieber darauf und nahmen ein Taxi, das uns ebenfalls ohne Wartezeiten zugewiesen wurde.
Der indisch aussehende Fahrer sprach wirklich kein einziges Wort mit uns, brachte uns aber binnen weniger Minuten zu unserem Hotel.
Erik war nicht so schweigsam: "Hier stinkt es ja gar nicht so wie in New York, guckt mal da sind überall Bäume und Rasenflächen, Washington ist richtig grün, da ist ja überall richtig viel Platz,..."
Klare Sache, welche Stadt ihm besser gefällt :giggle:.

Unser Hotel, das Hotel "One Washington Circle" liegt zentral in Washington an der gleichnamigen Adresse und war eine sehr positive Überraschung.
Empfangen wurden wir mit mehreren Sorten kühlem Wassers, das mit Früchten aromatisiert wird und mit frischem Obst. Beides stand ebenso wie gekühlte Wasserflaschen zum Mitnehmen immer zur Verfügung.
Hin und wieder gibt es außerdem am späten Nachmittag einen Empfang mit Häppchen, Sangria und Smalltalk mit einem der Manager, woran wir im Laufe der Tage auch einmal teilnahmen.



Das Personal an der Lobby war extrem freundlich, locker und um die Gäste bemüht, ohne dass es aufgesetzt wirkte.
Unsere bestellten Amazon Päckchen warteten auch schon auf uns.
Meine Bitte um ein ruhig gelegenes Zimmer wegen der zahlreichen Ambulanzen, die zum Krankenhaus schräg gegenüber fahren, wurde nach längerer Suche im Computer, aber ohne Zögern, trotz günstiger Veranstalterbuchung gerne in Form eines rollstuhlgeeigneten Zimmers im fünften Stock erfüllt.

Und dieses war wirklich riesig:















Von dem in Bewertungen häufig erwähnten Renovierungsbedarf konnten wir in unserer Suite nichts feststellen, ok, die Kücheneinrichtung war vielleicht nicht die modernste, aber sie war voll funktionstüchtig mit kompletter Koch- und Geschirrausstattung für vier Personen, und das Zimmermädchen kümmerte sich auch noch um den Abwasch, wenn wenn man es nicht schon selbst erledigt hatte.

Erfreut machten wir uns auf den Weg, um zu Fuß die nähere Umgebung des Hotels zu entdecken.

Aber den Teil muss ich später einstellen, denn jetzt gehe ich erst einmal mit Erik und dessen Freund ein Eis essen :yum:.

Liebe Grüße

Manu
 

Sally

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Super, danke für die Fortsetzung. Toll geschrieben. Freue mich schon auf die Bilder
 
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Häppchenweise geht´s weiter ;). Im Urlaub hatte ich einfach mehr Zeit zum Schreiben...

17. August Fortsetzung

Wir schnappten uns im Vorbeigehen noch einen Apfel und liefen los.





Unser eigentliches Ziel auf unserem Nachmittagsspaziergang durch Washington war das weiße Haus, das ungefähr 10 Fußminuten vom Hotel entfernt liegt, aber bis dahin kamen wir nicht ohne Unterbrechung, denn Erik erblickte dieses Schild,



blieb wie angewurzelt stehen und meinte, die letzten Apfelbissen noch kauend und seeeehr leidend "Wann habe ich eigentlich das letzte mal was Richtiges zum Essen bekommen?"
Die Kette kannte er noch von der Majesty of the Seas im Urlaub vor zwei Jahren, ihm hatte es dort offensichtlich gut geschmeckt, und da auch wir keine schlechten Erinnerungen an die Johnny Rockets Besuche auf den Schiffen hatten, gaben wir schnell nach und futterten dort auch jeder einen Burger.





Danach liefen wir noch ein paar Schritte



und standen schon vor dem weißen Haus, das ich mir immer irgendwie größer vorgestellt hatte, außerdem war die Flagge "vertüddelt" und wollte sich für´s Foto auch nicht entwirren.


Die anderen Klischees aus Film und Fernsehen stimmten dafür alle:

Große schwarze Geländewagen in der Auffahrt,


amerikanische Flaggen, wohin man auch schaut,


jede Menge Polizeipräsenz und Absperrungen


und einsame politische Protestler vor den Toren.


Das ältere Paar stimmte erfreut zu, als ich sie fragte, ob ich sie fotografieren darf.


In Washington vor dem weißen Haus oder dem Capitol zu stehen, ist schon etwas Besonders, ich kann es schwer beschreiben.
In New York haben mich die vielen Eindrücke zur gleichen Zeit fast umgehauen, in Washington ist es anders.
Da stand ich öfter und habe einfach nur gedacht: "Mensch, ich stehe hier gerade an einem Ort, in dem schon so viele politische Entscheidungen von großer Bedeutung getroffen wurden, die dann oft das Geschehen auf der ganzen Welt beeinflussen. Vielleicht passiert das genau in dem Moment, in dem ich hier Sightseeing betreibe und rumstehe, hinter den Mauern, wieder. Oli ging es ganz ähnlich wie mir. Versteht ihr, wie ich es meine?
In New York tobt das Leben derartig, dass man es in wenigen Tagen kaum erfassen kann, aber ich finde, dass alles Geschichtliche in Washington viel greifbarer ist, was sicherlich auch an den unglaublich zahlreichen Museen, Denkmälern und Gedenkstätten liegt, womit ich auch wieder die Kurve zum weiteren Tagesverlauf kriege, denn wir liefen als nächstes in Richtung National Mall.
 
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An Washingtons Museen kommt vermutlich kein Tourist vorbei, denn das Angebot ist einfach riesig, so dass wirklich jeder ein Museum finden sollte, das ihn interessiert.

Für heute hatten wir eigentlich noch keinen Museumsbesuch geplant, aber ein dringendes menschliches Bedürfnis brachte uns in das Museum of American History und bereits unsere ersten flüchtigen Blicke verrieten uns, dass es eine Sünde wäre, nur die Restrooms zu besichtigen.



Also drehten wir wenigstens eine kurze Runde durch die Ausstellungsräume.
Meine Männer waren von der Austellung zur Industrialisierung, in der unter anderem zahlreiche Dampfmaschinen in jeder Größe ausgestellt waren, genauso begeistert wie von der Abteilung über die Entwicklung des Verkehrswesens.













Und auch ich fand genug, was mich interessierte, z.B. den Beiweis dafür, dass es überflüssige Küchengeräte, die man aber trotzdem gerne hätte, schon Achtzehnhundertschießmichtot gab :giggle::



Auch die Austellung über die Entwicklung der Ernährungsgewohnheiten der Amerikaner von 1950 bis heute hat mir ganz gut gefallen.

Letztlich waren wir, obwohl wir mehr oder weniger nur durchgeflitzt sind, knappe 2 Stunden im Museum, bevor wir weiter in Richtung Washington Monument und der großen Wiesen und Reflecting Pools der Mall liefen.
Soviel zum Thema "Wir schauen uns mal kurz in der Umgebung des Hotels um..." ;)
 
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Raus aus dem Museum, weiter gehts.


Ein paar Minuten später standen wir schon vor dem seit dem Erdbeben leider immer noch geschlossenen und eingerüstetem Washington Monument.



Apropos Gerüste:
Gefühlt ist ganz Washington eine einzige Baustelle, die Straßen werden großangelegt saniert, es gibt kaum ein öffentliches oder bekanntes Gebäude ohne Gerüst, überall stehen Baukräne herum.
So wie es in New York kaum möglich war, ein Foto ohne gelbes Taxi darauf zu bekommen, verhielt es sich in Washington mit den Baustellen. Mir waren Taxis auf den Bildern zwar lieber, aber da ist nun mal nichts zu machen :angry:.


Aber weiter im Text, das Areal des National Mall & Memorial Parks ist beeindruckend groß, und in jeder Ecke und in jedem Winkel befinden sich kleinere Denkmäler und die riesigen berühmten Gedenkstätten.
Dazwischen auf den großen Wiesen trainieren Sportmannschaften, picknicken Familien, und zwischen den Bäumen toben die Eichhörnchen herum.
Alles in allem erzeugt eine faszinierende Stimmung, die zwischen ausgelassener Lebensfreude und stillem Gedenken schwankt.

Das weiße Haus konnten wir aus der Ferne noch einmal mit "enttüddelter" Flagge von der anderen Seite betrachten, zu Olis Enttäuschung landete aber nicht die Mariner 1 im Garten.


Im Vordergrund das World War II Memorial, im Hintergrund das Lincoln Memorial:















Ein Denkmal, das an die Krankenschwestern in den Kriegen erinnert:


Und das ebenfalls erschreckend große Vietnam Memorial:







Nun hatten wir für den ersten Tag aber auch genug gesehen, ich war aufgrund der Erkältung langsam platt und auch Erik mochte nicht mehr laufen.
Deshalb beendeten unseren Spaziergang nach einem Zwischenstopp in einem CVS, wo wir uns noch mit Snacks und Getränken für die nächsten Tage versorgten, und machten es uns in den Hotelbetten gemütlich.

Liebe Grüße
Manu
 

Manu G

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Hi Manu,

Schön das du den nächsten Tag eingestellt hast.

Kommt denn auch noch die Sicht vom kleinen Rabauken?

Liebe Grüße, Manu
 

Nordlicht

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Toll, dass es weiter geht.
Beeindruckend, wieviel ihr immer erlebt. Wir "fürchten" uns noch vor dem ersten Urlaub mit Kind :LOL:
 

Pemimae

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Ich freu mich, dass wir auch erfahren, wie Eure letzten Urlaubstage waren.

Wahnsinn, was Ihr so in einen Nachmittag packt und noch beeindruckender, dass Erik das alles mit macht. Hut ab!
 

Texelrita

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Ja Manu was soll ich sagen? Superschöner Eindruck von Washington und tja...ich denke da müssen wir dann auch noch mal wieder hin :giggle:. Ich muß auch mal den Hut vor Erik ziehen, dass er da so toll mitgemacht habt aber es lag sicher auch an Deiner guten Planund und Mischung die es kidstauglich gemacht hat. Freu mich nicht auf das Ende des Berichts aber da muß man durch :kiss:
 
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Danke für eure Kommentare, ich freue mich, dass ihr trotz meines langsameren Schreibtempos und der längeren Pausen zwischen den Tagen auch am Ende des Berichts noch dabei seid.

@Nordlicht: Es gibt keinen Grund, sich vor dem ersten Urlaub mit Kind zu "fürchten", es wird natürlich anders als früher, aber genauso schön :).

Wir freuen uns natürlich sehr darüber und sind stolz, dass Erik sich deutlich über das normale Maß hinaus für viele Themen aus Technik, Politik und Geschichte interessiert und das Wissen regelrecht aufsaugt, so dass Besichtigungen von Gedenkstätten und passender Museen kein Problem sind und wir diese Art von Urlaub mit ihm machen können.
Ich glaube auch nicht, dass man jedem Kind in Eriks Alter so ein Programm "zumuten" sollte, aber sowohl New York als auch Washington bieten auch mit abgespeckten Besichtigungen einiges für Familien mit Kindern, und Florida ist ja sowieso ein tolles, entspanntes Reiseziel für Familien mit Kindern jeden Alters.

Ich bin mir nicht sicher, ob Erik noch seine Eindrücke aus Washington zusammenschreibt, denn seit wir wieder zu Hause sind, sehe ich ihn eigentlich nur noch zu den Mahlzeiten, weil er entweder mit seinen Freunden durch die Straße rennt, Zauberstäbe schnitzt oder in einem großen Haufen Legos sitzt und baut, "denn ich habe in diesen Urlaub sooooo viele Bauideen entwickelt, Mama", sprich, er hat einfach keine Zeit :giggle:.

Ich beende den Bericht aber auf jeden Fall in den nächsten Tagen und freue mich, wenn ihr weiter dabei seid. 2 1/2 Tage Urlaub sind noch übrig.

Liebe Grüße

Manu
 

TaMaNi

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Hallo Manoli!

Ich bin auch immer noch darn an deinem Bericht und freue mich auf die Fortsetzung.

Wir planen gerade unsere Sommerferien 2015 und wollen dort (sofern es die Ostküstenreise wird) Washington besuchen. Gibts es in Washington in Natural History Museum auch Dinisaurier zu bestaunen? Meine Kids sind ganz wild drauf, seit sie die Bilder aus deinem Bericht (in NYC) gesehen haben.

Danke udn scheib schnell weiter

Tatjana
 
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Hallo Manoli!

Ich bin auch immer noch darn an deinem Bericht und freue mich auf die Fortsetzung.

Wir planen gerade unsere Sommerferien 2015 und wollen dort (sofern es die Ostküstenreise wird) Washington besuchen. Gibts es in Washington in Natural History Museum auch Dinisaurier zu bestaunen? Meine Kids sind ganz wild drauf, seit sie die Bilder aus deinem Bericht (in NYC) gesehen haben.

Danke udn scheib schnell weiter

Tatjana

Hallo Tatjana,

im Museum of Natural History in Washington waren wir aus Zeitgründen leider nicht mehr, da wir das "Gegenstück" in New York ja bereits stundenlang besichtigt haben. Aber es gibt dort laut deren Homepage eine Dinosaurieraustellung und viele andere sehenswerte Bereiche, scheinbar ähnlich wie in New York.

Guck mal da: http://www.mnh.si.edu/exhibits/

Es wird deinen Kindern bestimmt gefallen.

Wir waren stattdesen im Museum of Air and Flight, wovon ich gleich berichten werde :).

Liebe Grüße

Manu
 
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18. August "Auf den Spuren der Flugpioniere und ein Friedhof von unvorstellbarer Größe"

Als wir heute morgen aus dem Fenster schauten, war es draußen grau, nass und für uns Floridaverwöhnte auch ganz schon kalt.
So hatten wir uns das eigentlich nicht vorgestellt, aber anderseits standen heute zunächst sowieso Indooraktivitäten an, denn Oli und Erik freuten sich schon lange auf den Besuch des Smithsonian Museums of Air and Space, dessen Besuch ebenfalls kostenlos ist.

Die U-Bahn, die in Washington übrigens im Gegensatz zu New York wohltuend sauber und frei von Gestank ist, brachte uns innerhalb weniger Minuten dorthin.

An der Station wurde das Museum bereits angekündigt:



Die unglaubliche Geschichte der Entstehung der Smithsonian Stiftung erzählte uns übrigens einen Tag später der Guide der Duck Tour:
Der englische Wissenschaftler James Smithson, der zu Lebzeiten selbst nie in den USA gewesen ist, vererbte den USA nach seinem Tod 1829 ein Vermögen mit einer heutigen Kaufkraft von angeblich 30 Milliarden Dollar mit der Auflage, damit etwas zu schaffen, das Wissen und Bildung vermehrt. Mit diesem Geld wurde die Stiftung, die unter anderem die eindrucksvollen Museen in Washington unterhält, gegründet.

Im Museum erwarteten uns nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle wieder sehr interessante und gut aufbereitete Ausstellungen.

Zuerst zog es meine Männer in einen von Boeing gesponserten Bereich, in dem an diversen Experimentierstationen alles, was mit den physikalischen Vorausssetzungen der Fliegerei zu tun hat, durch Ausprobieren erlernt werden konnte.







Hier hatte nicht nur das kleine Kind Spaß, auch das Kind im Mann kam zu seinem Recht ;):


Ergänzt wurde das ganze noch durch interaktive Vorführungen.

Danach bestaunten wir den Bereich, der sich mit der Raumfahrt beschäftigt.









Eine Austellungshalle ist der Geschichte der Spionage aus der Luft und dem Weltraum gewidmet.


Austellungen über die Geschichte der zivilen Luftfahrt, ihre Bedeutung in den Kriegen, Flugzeuge auf Trägern und Simulatoren runden das Angebot des Museums ab.







Ganz davon abgesehen, was dort auch noch so alles an der Decke "baumelte" o_O:








Während meine Männer noch einen Luftkampf im Simulator flogen, auf den ich dankend verzichtete, bummelte ich durch den Museumsshop.
Wenn wir nicht schon mehr als genug Tassen hätten, wäre eine von denen bestimmt noch in den Koffer gewandert, denn Einsteins Spruch gefällt mir gut :).



Dieses Museum ist eindeutig ein Must-See, wenn man ein bisschen an Technik interessiert ist.
Aus Platzgründen gibt es neben dem Standort in der Innenstadt noch eine mindestens genauso beeindruckende "Zweigstelle" am Flughafen Dulles, die wir am Abflugtag noch besichtigt haben.

Für heute beendeten wir den Museumsbesuch nach einigen Stunden aber und beratschlagten, was wir an diesem eher grauen Tag als nächstes unternehmen könnten.

Naja, an welchem Ort regnet es in Filmen eigentlich immer? Genau, bei Beerdigungen in Arlington!
Also folgten wir Olis Vorschlag und entschieden wir uns für einen Besuch dort. Entweder wir haben Glück, und es hört auf zu tröpfeln oder wir bekommen eben Original Film-Feeling ;).

Dort geht es dann im nächsten Berichtsabschnitt weiter :).

Liebe Grüße

Manu
 
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Vorweggenommen, das Wetter wurde zwar nicht schön, aber wir blieben am Nachmittag von weiterem Regen verschont.

Der Arlington National Cemetery (http://www.arlingtoncemetery.mil/) ist mit einer eigenen Metrostation und Bushaltestelle perfekt mit öffentlichen Verkehrsmitteln an Washington D.C. angebunden.
Überhaupt ist innerhalb Washingtons ein Mietwagen völlig überflüssig, da alles Sehenswerte entweder zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, und wenn tatsächlich mal keine Haltestelle in der Nähe ist, kann man für das beim Parken gesparte Geld locker Taxi fahren.

Auf dem Weg vom Museum zur U-Bahn hatten wir noch einen schönen Blick aufs Capitol.


Von der U-Bahn Station in Arlington führte ein kurzer Fußweg zum Visitor-Center, wo wir uns dafür entschieden, den Friedhof mit einer Trolley-Tour statt zu Fuß zu erkunden, da ich mich heute krank fühlte und Erik beim Anblick des hügeligen Geländes ebenfalls sofort ankündigte, dass er dort auf keinen Fall länger herumlaufen werde (was mich direkt wieder an den geplanten Familienurlaub im Sommer 2014 in Südtirol denken lässt ;) o_O).

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Die Tour hat 3 Stops: Das Kennedy Grab, das Grab des unbekannten Soldaten und das Arlington House. An jeder Station kann man aussteigen und so lange bleiben, wie man möchte, da die Bähnchen alle 20 min. vorbeikommen. Friedhofs-Hop-on-Hop-Off also ;).

Die Bitte um Ruhe und Respekt wird auf dem Friedhof von den Besuchern sehr ernst genommen, so dass das Gelände wirklich ein Ort der Stille ist, vom Motorlärm der Touristenbähnchen mal abgesehen...

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Die Kennedy-Grabstätte mit der ewigen Flamme:
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Am Grab des unbekannten Soldaten schauten wir uns die Wachablösung an.

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Ich bin ja kein Freund von militärischen Zeremonien, aber die Präzision, mit der diese ausgeführt wird, ist wirklich sehenswert.
Insbesondere Erik war nachhaltig davon beeindruckt, wie kontrolliert die Soldaten jede einzelne Bewegung ausführen, hat sich aber auch gefragt, was denn eigentlich passiert, wenn der Soldat, der die Wache übernimmt, die Kontrolle seines Gewehres und seiner Uniform nicht "besteht".
Ja, Drill und absolut korrekte Sauberkeit sind einfach nicht seine Welt :LOL:.

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Außer einem kleinen Museum, in dem Auszeichnungen zu Ehren unbekannter, gefallener Soldaten ausgestellt sind, gibt es dort noch ein Amphittheater für Veranstaltungen.

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Gegenüber befinden sich zudem die Gedenkstätten für die Crews der Space Shuttle Unglücke und, wie überall, Soldatengräber, soweit das Auge reicht.
Gemeinsam mit den Soldaten sind oft die Ehefrauen und Kinder begraben, was man neben der Grabnummer auf der Rückseite der Steine ablesen kann.



Der dritte Stop, das Arlington House, bildet den eigentlichen Ursprung des Friedhofs, wenn ich es richtig verstanden habe, ist von Gartenanlangen und sehr alten Gräbern umgeben und bietet vor allem eine tolle Aussicht auf Washington D.C. auf der einen und das Pentagon auf der anderen Seite. Leider gab es für schöne Bilder heute zu viel Dunst über der Stadt.

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Was mich am Friedhof in Arlington am meisten beeindruckt hat, ist die Größe des Areals und diese unvorstellbare Anzahl von Soldatengräbern.
Natürlich habe ich die unendlich erscheinenden Reihen von Grabsteinen in Film und Fernsehen schon oft gesehen, aber die Medien und schon gar nicht meine Bilder können das Gefühl wiedergeben, das aufkommt, wenn man dort mittendrin steht.


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Um Eindrücke vom Friedhof aus anderen Jahreszeiten zu bekommen, oder um zu sehen, wie er z.B. wirkt, wenn zum Memorial Day jedes einzelne Grab von einer Militäreinheit mit der US-Flagge geschmückt wird, lohnt sich auf jeden Fall auch ein Besuch im Visitorcenter, dessen Wände durch wirklich tolle Bilder geschmückt sind.

Zu Eriks Entsetzen beschlossen wir, den Rückweg zum Hotel über die Brücke zu Fuß zurückzulegen.
Was macht der kleine Kerl? Er weiß sich ja zu helfen, ruft an der richtigen Stelle laut "Taxi" und winkt gekonnt das erste heran! Neee, Sohnemann, soooo nicht! Der Taxifahrer nahm´s mit Humor, dass wir ihn wieder wegschickten ;).
Deutlichen Worten von Erik darüber, wie wir mit solch einem überflüssigen Spaziergang mutwillig seine Lebenszeit verschwenden können, folgte ein kurzer Sitz-Streik etwa über der Mitte des Potomacs, um seinen Protest auszudrücken :LOL:, alles vergeblich!

Das arme Kind musste auch noch kurz das Lincoln Memorial, das auf dem direkten Weg zum Hotel lag, mit uns besichtigen, was er unter Gemotze über sich ergehen ließ.








Man muss zu seiner Verteidigung aber sagen, dass der Tag wirklich lang und anstrengend war, wir die ganze Zeit so gut wir nichts gegessen hatten, ich unter meine doofen Erkältung litt und er damit nicht der einzige war, der an diesem Abend nicht mehr gut drauf war.
Es kam wie es kommen musste: Es gab, weil ich mich nicht mehr für ein Restaurant entscheiden konnte und bei allen langsam die Nerven blank lagen, im Hotel einen ordentlichen Familienkrach.
Als sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, hatte keiner mehr Lust noch irgendwo hinzugehen, also bestellten wir uns zum ersten Mal in den USA eine wagenradgroße Pizza und einen Salat von einem Pizzaservice, dessen Prospekt wir im Zimmer gefunden hatten, ließen sie liefern und verspeisten sie genüsslich in unserer Essecke.



Anschließend lagen wir noch zu dritt im riesigen Bett ein bisschen vor der Glotze und schliefen alle recht schnell ein.

Ja, das war er, unser zweiter Tag in Washington :).
Danke für´s Mitlesen :).

Liebe Grüße

Manu
 
Zuletzt bearbeitet:

Kekskrümelchen

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Die Idee von Erik, einfach mal "Taxi" zu rufen, weil er nicht mehr weiterlaufen möchte, hat schon was ... :LOL:
 
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Manoli

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Die Idee von Erik, einfach mal "Taxi" zu rufen, weil er nicht mehr weiterlaufen möchte, hat schon was ... :LOL:

Und ich bin mir sicher, dass er auch alleine eingestiegen wäre, wenn wir ihn gelassen hätten o_O:
"Die Hoteladresse kenne ich schließlich, ich brauche nur Geld und ne Zimmerkarte, ihr kommt dann ja zu Fuß nach!"

Liebe Grüße

Manu
 

Texelrita

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Jetzt les isch aber auch mal schnell hinterher......superschöne Einblicke zu Washington und mir war nicht mehr in Erinnerung, dass es dort soooo hügelig ist ?! Ist ja auch schon ewig her....aber richtig toll siehts da aus und am Schluß die Pizza.....ich glaub das schlichtet jeden Familienkrach :giggle: und die :sun: geht wieder auf ;)
 
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