So, ich habe mal wieder etwas Zeit gefunden und schon kommt der...
13. Tag
Das Wetter schaut mies aus. Viele Wolken zeigten sich am frühen Morgen aber es war zumindest warm – aber alles andere wäre ja auch eine Überraschung. Nach dem kurzen Fremdgehen im Hotel in Naples müssen nun natürlich wieder ein paar Vorräte nachgekauft werden und das geht bekanntlich mit am Besten im Walmart Supercenter. Wir nutzen die Gelegenheit um diverse Mitbringsel für Zuhause einzukaufen. Neben diversen Medikamenten, Zahncremes, Beautyprodukten etc werden die bekannten und beliebten Backmischungen von Betty Crocker (Cookies, Muffins...) eingesackt und auch 2 Packungen des leckeren Pacake Mix von Hungry Jack und dazu passender Ahornsirup fallen uns in die Hände. Für mich als Grillfan gibt’s diverse BBQ Saucen, u.a. auch eine von Jack Daniels.
Einkaufen scheint Petrus zu beruhigen denn das Wetter hat sich schlagartig gebessert. Wir nutzen die Gelegenheit mit einem Poolbesuch bei dem wir doch ziemlich penetrant von den herumlaufenden Eidechsen genervt werden. Nach dem Sonnen- und Wasserbad machten wir uns fertig für eine erneute Shoppingtour. Meine Kollegin hatte mir eine lange Liste diverser Victoria Secret Stücke anvertraut und mich gewarnt „bloss nicht ohne was wiederzukommen“. Da wir in einer der Malls (müsste die Clearwater Mall gewesen sein, hab ich leider vergessen) einen VS entdeckt hatten, steuerten wir auch diese direkt an. Eine sehr freundliche und interessierte Mitarbeiterin nahm sich unser direkt an und blätterte nach und nach mit dezentem Seufzen und Kopfschütteln in meinem Zettelberg der aus Webshopausdrucken bestand. Mit trauriger Miene und X „Sorrys“ teilte sie mir mit, dass sie nicht einen einzigen Artikel aus dem Webshop in den Stores hätte. Dort würde es nur die Unterwäsche und ab und zu ausgewählte andere Stücke geben... Nun stand ich da – das konnte ja keiner ahnen. Nach einem kurzen Plausch mit der Mitarbeiterin über die seltsame Verkaufspolitik von VS kehrten wir der Mall den Rücken.
Nun ging es in Richtung ROSS wo uns erneut auffiel wie schäbig, unsauber und unsortiert diese Läden im Vergleich zu den TJ Maxx waren. Nicht ein Kleiderständer war durchgängig richtig sortiert, überall lagen Kleidungsstücke auf dem Boden, in der Ramsch und Wühlabteilung (Töpfe, Gläser, Besteck usw) konnte man auf den nicht so stark frequentierten Artikeln eine schöne Staubschicht erkennen und die Toilette (zumindest in diesem ROSS) war alles andere als sauber. Ob die im Vergleich zum TJ Maxx teilweise doch günstigeren Preise es wert sind muss jeder selbst entscheiden. In einem TJ Maxx fanden wir immer doppelt soviel als in 2 ROSS Stores zusammen – und man muss nicht jeden Kleiderständer durchwühlen weil die Größenangabe falsch angehängt ist. Schade, denn die Schnäppchen sind natürlich trotzdem sensationell...
Nach dem Shoppingausflug wurde der aufgetretene Durst spontan mit einer Kingcup aus dem BK gelöscht und die Reise konnte mit dem riesen Humpen im Becherhalter weitergehen. Der nächste Stop war in einem Target, den wir optisch und von der Auswahl her auf Anhieb besser fanden als den Wal Mart. Die Preise lagen jedoch teilweise selbst für uns „Neulinge“ deutlich über den Walmart Angeboten. Trotzdem wurden wir doch reichlich fündig und kauften dort mehr Klamotten ein als im ROSS zuvor – und das will was heissen denke ich. Mit Verwunderung musste ich auch feststellen dass der Preis für eine Levis 501 beim Target nur runde 3$ teurer war als in dem „tollen“ Levis Outlet in Orlando... Für uns ein Grund mehr keine Outlets mehr zu besuchen. Nach dem Target schauten wir aus Interesse (und ich in der Hoffnung „The Simpsons“ Merchandising zu ergattern) in den naheliegenden ToysRus. Meine Hoffnungen wurden nicht erhört, trotzdem war es spannend zu sehen welche schönen und oft sehr preiswerten Kindersachen in den USA angeboten werden – vielleicht auch einer der Gründe weshalb man soviel junge Familien mit Kindern gesehen hat. Allein die Kinderwagenpreise für absolute Topmodelle konnte man kaum fassen wenn man die hohen Preise aus Deutschland kennt.
Den Abend wollten wir am Pier ausklingen lassen. Dummerweise war in der Nähe ein großes Straßenfest so dass massive Staus, Umleitungen und riesen Menschenmassen die Anfahrt verzögerten. Am Anfang des Piers parkten wir auf einem Parkplatz für faire 2$ und liefen los. Was uns sofort auffiel waren unheimlich viele betrunkene Menschen – vor allem Jugendliche die teilweise laut grölend, torkelnd und auch pöbelnd durch die Gegend zogen, was später am Pier sogar den Wachdienst auf den Plan rief. Im Pier selbst schauten wir uns erst mal einen Souvenir und Raritäten Laden an und beim Anblick auf die gigantische Wand mit Film und Konzertplakaten mit persönlichen Widmungen und Signaturen der Stars bekam ich doch tatsächlich feuchte Augen vor Begeisterung! Vor allem die Plakate von „Der Pate“, „Reservoir Dogs“ und „Scarface“ mit Signaturen und diverse Bilder der Beatles und anderer Musiklegenden mit Originalunterschriften (teilweise mit eingeklebten Überweisungsträgern oder Versicherungsscheinen die vermutlich im Müll gefunden wurden) beeindruckten mich. Die Preise die oft jenseits der 10.000 $ Marke lagen natürlich dann auch...
Auf dem Oberdeck des Pier genossen wir die Aussicht die leider zeitweise von besagten Jugendlichen gestört wurde. Natürlich wurden einige Fotos geschossen, leider spielte hier bei der massiven Beleuchtung die Kamera nicht so mit wie ich das wollte, so dass die meisten Bilder verfälscht oder gar nix wurden. Schade aber was will man machen. Da uns das Restaurant zu Touri mässig aussah machten wir uns zu späterer Stunde wieder auf den Heimweg. Auf dem Rückweg zum Auto durften wir dann noch belustigt zusehen, wie einige total volltrunkene Damen von einer Boots- oder Trinktour am Kai „entladen“ wurden und teilweise ohne fremde Hilfe nicht mehr gehen konnten. Der Abflug ins Wasser wurde (leider) vereitelt, trotzdem immer wieder ein lustiger Anblick wobei ich nicht ganz verstanden hatte was die da getrieben haben, aber vielleicht ist es besser das nicht zu wissen.
Der Knaller kam dann am Parkplatz, der mittlerweile zu 90% geleert war: Der Pförtner hatte DICHTGEMACHT. Closed. Kein Pförtner und geschlossene Schranken, so dass die Leute genötigt wurden in teilweise etwas waghalsigen Manövern um die Schranke herumzufahren. Mit einem großen Pickup wäre so was echt schwer geworden und auch wir kämpften um jeden Zentimeter!
Nach diesem Kurzabenteuer ging es dann auch wieder nach Hause, weg von Trubel, ab ins Bett.