Tag 2: Nochmal Time Square, nochmal Disney
Mittlerweile haben unsere Füße schon sehr weh getan, hier in Deutschland laufen wir jetzt nicht so viel. Die üblichen Spaziergänge am Wochenende um den See schon, aber das sind dann so 3 bis 6 km. Also haben wir mal Google befragt, ob uns die U-Bahn nicht netterweise an die Love Skulptur (W 55th St & 6th Avenue) bringen kann. Nö, kann sie nicht. Bzw. lohnt sich wie so oft in NY einfach nicht. Man könnte zwar 5 Minuten zur nächsten Haltestelle laufen, 2 Stationen fahren und dann wieder 5 Minuten laufen – oder man läuft halt gleich 12 Minuten und ist da.
Dort war auch bissl was los, ich hatte allerdings den Eindruck, dass viele eher aus Versehen vorbeigekommen sind und dann gesehen haben, dass da Leute zum Fotografieren angestanden sind. Wir haben uns also auch brav eingereiht. Diese Reihe hat aber viele nicht davon abgehalten einfach ins Bild zu springen. Naja, vielleicht waren die ja nur ein paar Tage in NY und hatten daher keine Zeit zu warten. Eine Reihe anstehender Menschen mit Fotoapperaten oder Handys in der Hand vor einem Kunstwerk – wie soll man da bitte drauf kommen, dass die Fotos davon machen können? Und zwar ohne Fremde Hintern drauf. Nein, nein, das muss ein Zufall sein! Die Familie vor uns muss aber mindestens 6 Monate in NY sein, die haben echt ewig gebraucht.
Bei dieser Skulptur ist mir allerdings ein zweiter Zeitwandel aufgefallen. Früher hatte man ja eine normale 08/15 Kamera, da war es ganz selbstverständlich Fremde anzusprechen und ihnen die Kamera in die Hand zu drücken welche dann ein Foto von einem gemacht haben. Dann kamen die teuren Smartphones, mit denen böse Menschen schnell wegrennen konnten. Das hat man auf keinen Fall aus der Hand gegeben. Fotos wollte man ja aber trotzdem und drauf sein auch. Die Selfies samt Stick und Duck Face wurden erfunden. Mittlerweile gibt man sein Handy aber offensichtlich wieder weiter, ich hatte ein iPhone und ein Galaxy S7 in der Hand. Ich hab Roland dann immer gefragt ob sich wegrennen lohnt. Wobei, bei der Hitze und meiner Entengeschwindigkeit … nee. Haben die aber nochmal Glück gehabt.
Nach der Love sind wir auch noch zu deren Schwester, der Hope Skulptur (222 W 53rd St) gelaufen. Die ist nicht ganz so beliebt. Hinter der wohnen außerdem Obdachlose die gar nicht daran denken für ihr Foto mal ihr Wohnzimmer samt Bar zu räumen.
Auf dem Weg dorthin habe ich natürlich Fotos gemacht.
Danach war Zeit für ein Abendessen. Seit wir letztes Jahr in Florida waren bin ich ja süchtig nach Orange Chicken von Panda Express, daher habe ich mir jeden Tag einen Panda Express in der Nähe unserer jeweiligen Tour rausgesucht (ich habe selten gesagt, dass ich nach NY fliege sondern immer zu Orange Chicken). So auch heute und dieser sollte gut 15-20 Minuten zu Fuß entfernt sein. Aber laufen ging einfach nicht mehr und so haben wir einen Uber Shuttle gebucht. Dann Rush Hour (na gut, dank ganztätigem Verkehrsstau in Midtown) brauchte der auch 20 Minuten. Also rein in den leider nicht so gepflegten Panda Express, ein Plate mit doppelt Orange Chicken für mich und für Roland ein Plate mit Orange Chicken und irgendwas sowie eine Soße für daheim gekauft und voller Vorfreude in das Orange Chicken gebissen. Bähhhh, igitt, was ist das denn? Brrrr … das hat voll nach Essig und gar nicht lecker geschmeckt. Ich weiß ja, in der Erinnerung war alles immer etwas besser, aber so hat das in Florida definitiv nicht geschmeckt. Ich war sooo enttäuscht und total bedient. Da freut man sich total auf etwas und dann sowas. Ich habe dann auch nicht weitergegessen, Roland hat alles tapfer aufgegessen. Wobei er beim Essen auch eine sehr niedrige Schmerzgrenze hat.