21.07.2014 : Traumkulisse und die Avenue of the Giants... (Rita schreibt)
Heute wollten wir früh los, da wir 430 km mit etlichen Stopps vor uns hatten. Zuerst haben wir in der heimischen Bakery Bagels und Kaffee geholt und schon konnte die Reise gegen 08.30 Uhr losgehen.
Entlang einer Traumkulisse fuhren wir weiter Richtung Süden, machten an so manchem Viewpoint Halt und wir konnten immer noch nicht aufhören mit den vielen Ahhhh `s und Ohhhhh`s weil es einfach so schön ist, trotz grauem Himmel und ganz leichtem Regen.
Wir besuchten den Samual H. Boardman State Park und sahen einen schönen Arch im Wasser – kurz danach passierten wir ganz unerwartet die Staatsgrenze nach Kalifornien mit der üblichen agriculture Kontrolle. Da ich gerade eine Schale geschnittene Melone in der Hand hatte, Heinz ne Dose Studentenfutter „futterte“, wurde ich kurz panisch, ob das wohl ok ist, diese Lebensmittel mit nach Cali zu bringen. So flog das Staatsschild an uns vorbei – aber wir kamen ja nicht zum ersten Mal und haben bereits diverse Foto davon. Übrigens waren Melone und Studentenfutter gar kein Thema und die nette Dame schenkte uns noch ein Heft über Nordkalifornien.
Nach einiger Zeit kam auch schon der Redwoods Nationalpark. Hier kamen wir auch erst einmal nicht mehr aus dem Staunen heraus, da man sich die Bäume zwar groß vorgestellt hat, aber doch nicht so groß - gigantisch! Hier stießen wir mit beiden Kameras und an unsere Grenzen, diese Bäume sind einfach zu hoch!
Weiter ging es nochmals an schönen und aber auch mal langweiligen Inlandsstrecken, aber man muss sich ja auch mal von den ahhh´s und ohhh´s erholen! In Eureka machten wir in der Bayshore Mall einen kleinen Mc Donalds Stopp und mussten feststellen, dass wir hier wert auf einen Fensterplatz mit Bewachungsblick auf unser Auto bevorzugten. Wie schon bei meinem Inspirationsbericht von Lilli erwähnt, ist es nicht die schönste Stadt, es gibt ne Menge komischer Gestalten dort. Wo wir dann mal bei meiner Inspiration sind, dann möchte ich Euch an dieser Stelle gerne den Reisebericht vorstellen, der uns verzaubert und überzeugt hat diesen Trip zu machen(ich hoffe, ich darf das verlinken?). Ein großes DANKE an Lilli1983!
http://www.amerika-forum.de/threads...entlang-der-US1-Washington-Oregon-Kalifornien
Aber wir wurden schnell wieder versöhnt und fuhren nach einiger Zeit in die Avenue of the Giants ein und was soll ich sagen: WOW WOW WOW, was sind wir doch für kleine menschliche Gestalten – schaut einfach selbst und diese Avenue ist jeden Spritpreis wert, denn der ist hier in Cali inzwischen bei 4.29 $ die Gallone plus ich glaub 17,5 % tax. Die Bäume sind um die 70 – 80 Meter hoch, wie gesagt: einfach gigantisch!
Unzählige Haltebuchten und Fotos später nahmen wir die letzten 40 km in einem Rutsch und kamen gegen 17 Uhr im Best Western in Garberville an. Naja, die Dame am Front Office hustete mir beim Check-in ununterbrochen entgegen und auch so schien dieses Hotel das Erste mit dem berühmten „Fehlgriff“ zu sein.
Zimmer waren im ersten Stock ohne Aufzug und das mit unserem ganzen Zeugs, aber Fitness halt, dafür waren die Zimmer erstaunlich groß und sauber. Nach einem kleinen Erholungsnap war aber klar: es ist tierisch laut zum Hof hin und es wird sicher eine kurze Nacht.
Gegen 20 Uhr machten wir uns dann auf Futtersuche, das Restaurant welches Lena vorab ausgesucht hatte, war heute zu und so schlenderten wir durch Garberville.
Zuerst versuchten wir es auf Empfehlung des Hotels bei Sicilito´s direkt hinter dem Hotel. Der Laden war etwas schmuddelig aber na gut, wir setzten uns hin und die Bedienung kam schnell – aber nur um uns zu sagen, dass der Service ca. 1,5 Std. auf sich warten lassen würde.....heeee?! Der Laden war leer! Na dann nicht und raus hier.
Unsere zweite Wahl war das Cafe Calico´s, welches bei Tripadvisor nicht ganz so schlecht abschnitt. Leider würden wir die Bewertung runterziehen, denn es war eine unaufgeräumte Bude ohne Service und dreckigen Tischen. Da dort auch viele komische Leute rumhingen beschlossen wir es hier nicht zu versuchen und die fast gegenüberliegende Deli Abteilung im Supermarkt zu testen. Tja auch hier wollte man uns nicht, denn der Supermarkt war zwar auf aber der Deli zu. Wir beschlossen nun doch Plan C, dass hochpreisige und edle Historic Benbow Inn 4,8 km südlich zu probieren. Hier mussten wir dann auch noch 30 Minuten warten aber dann wurden wir mit einer recht hochpreisigen aber absolut tollen Küche verwöhnt.
Die Wartezeit war sehr unterhaltsam, zum einen hatten wir eine junge Kellnerin, die scheinbar aus Alice aus dem Wunderland ausgestiegen war. Nicht optisch, denn hier waren alle chic in schwarzweiß mit rosa Fliege, aber ihre Gesten waren frisch aus dem Rhetorikkurs und wenn sie etwas fragte oder darbot wurde ihre rechte Hand stets weit nach vorne in die „Geberposition“ gebracht, es hatte echt etwas groteskes und dazu dann ein Tonband mit ihrem Text, der immer gleich lautetet: „ Hello my name ist Ashley and I´m your server tonight.....und den bekamen wir mehrmals zu hören
. Die anderen Server tänzelten auch durchs Restaurant, irgendwas stimmte hier einfach nicht und es war voll lustig, diesen Zauberwald zu beobachten!
Am Nebentisch saß ein Pärchen, die sehr verliebt waren, mir fielen aber dann die Augen aus dem Kopf, als sie plötzlich ihr Glas unter die weiße Tischdecke nahm und mit einer Flasche aus ihrer Tasche auffüllte. Etwas später machte sie sich diese Mühe gar nicht mehr, sie nahm einfach flott einen Schluck aus der Flasche wenn keiner hinsah....ich hätte mich weggrätschen können, wenn nicht alles so piekfein gewesen wäre.....superlustig!
Während der Wartezeit haben wir mal Mr. Google zu dem Ort Garberville befragt und plötzlich wurde uns einiges klar: Es ist die kalifornische Kifferhochburg mit eigenem Canabis College. Eigentlich ist hiermit so ziemlich alles gesagt und auf einmal fügte sich das in unser Gesamtbild J. Irgendwie sind hier alle schwer verzaubert oder schwer abgewrackt, wieder ein Ort, der auf unsere ganz persönliche „never come back“ Liste neben Page und Nebraska landet.
Jedenfalls hat uns das Essen sehr versöhnt und auch in unserem Hotel ist inzwischen Ruhe eingekehrt – mal sehen wie lange, gute Nacht!