14.07.2014: Eisberge in Sicht! (Rita schreibt)
Um 5.30 Uhr ging der Wecker, denn wir sollten um 6Uhr in die Tracy Arm Passage einfahren und das wollten wir nicht versäumen. Dumm nur, dass das Handy die Uhrzeit Kanadas empfing und es erst 4.30 Uhr waren.... meine Beiden waren nicht sonderlich begeistert, als wir es im TV Navigation Channel feststellten. Die beiden drehten sich wieder um aber ich war nicht zu halten und musste fotografieren. Mit vier Lagen Klamotten und zwei Kapuzen stand ich bibbert auf dem Balkon und es war jede kalte Sekunde wert.
der Sawyer Gletscher
Während der Passage wurden wir über Bord TV über den Fjord und Gletscher informiert. Das Schiff darf in bestimmten Zonen der Passage z.B. keine Außenansagen machen um die Tiere nicht zu stören, auch fährt das Schiff hier mit anderen Sprit und es fährt unter „Blackbox“, d.h. er darf nichts nach außen lassen!
Kurz vor dem Gletscher mussten wir leider kapitulieren, da das Treibeis zu viel und zu groß und es dadurch zu gefährlich zu passieren war. Dennoch erhaschten wir unglaubliche Blicke auf die Berge und den Gletscher: ein Moment den man nicht mehr vergisst und kein Magazin kann diese Schönheit wiedergeben. Wir bekamen noch einen 360 Grad Blick geboten und machten uns dann zurück auf den Weg nach Juneau und wir mussten erst einmal noch ne Runde schlafen J.
Gegen 11 Uhr machten wir uns auf zum Brunch und schon bald liefen wir in den Hafen von Juneau ein. Leider hatte sich hier das Wetter verschlechtert und es war empfindlich kalt. Jeder mit vier Lagen bekleidet, machten wir uns um 13.30 Uhr auf ins Theater – unser Treffpunkt für die bei Celebrity gebuchte Whale Watching and Mendenhall Glacier Tour. Es war eine Celebrity Tour und ich muß sagen: sehr gut organisiert! (Zur Erklärung: Wir hatten Angst, dass es ggf. wetterbedingt ausfällt und Celebrity erstattet dann den Preis – kommt in Alaska wohl nicht selten vor). Lena registrierte uns und wir erhielten so einen „Herdensticker“ mit der Nr. 12. Irgendwann wurde diese aufgerufen und wir konnten zum Tenderboot gehen, bis dahin saßen wir gemütlich im Theater – also echt entspannt.
An Land wurden wir sofort von unserem Guide in Empfang genommen, noch ein paar Formulare ausgefüllt, auf denen wir alle unsere Rechte abtreten
und los ging es in einer schönen kleinen Gruppe von 14 Leuten in einem kleinen Shuttlebus zum Boot. Unser Tourguide war Carol, professionelle Fotografin, die uns mit ganz viel Witz, Spaß und Fotofachwissen den ganzen Tag unterhielt. So half sie jedem die Kamera optimal für Whale Watching einzustellen, damit später jeder shot sitzt – echt toll!
Leider hatten wir wirklich Misty Fjords, es nieselte extrem und der Nebel war echt dick, aber Carol schaffte es uns echt bei Laune zu halten. Am Hafen angekommen stiegen wir in ein kleines überdachtes Boot um, welches aber rundum Fenster zum hochklappen hatte.
Nach ca. 20 Minuten Fahrt dann die erste Aufregung: Whales!!!
2 nein 3 nein 4 yes!!!! Wir haben ja schon mal Whale Watching in San Diego gemacht und außer bisschen Puste nix gesehen, aber das hier hat alles getoppt. Die Wale waren hier in mehreren kleinen Gruppen (Pot=Fressgemeinschaft) von rund 4-5 Tieren unterwegs und machten das bekannte Bubblenetfeeding. Dabei holen sie erst viel Luft mit viiiiiel Walpuste und verschwinden nach unten. Jetzt muss man die Seagulls genau beobachten, denn wo die kreisen, sind auch die Wale.....plötzlich „kocht“ das Wasser und just in diesem Moment schießt ein Wal in der Mitte gerade hoch und die anderen springen aus der Seite hoch (alles in einem kleinen Kreis).
Es ist nicht einfach diesen Moment mit der Kamera zu erwischen, wir haben unser Bestes gegeben, seht selbst!
Da vergisst man jeden Nieselregen und kann es fast nicht glauben hier zu sein! Es war ein unglaubliches Erlebnis, welches wir sicher 5-6 mal sehen durften bis wir wieder zurück mussten.
Wieder im Hafen stiegen wir erneut in einen kleinen Shuttle und fuhren zum Mendenhall Glacier, dort zeigte Carol uns den Anfang eines tollen Trails im Rainforest. Da es aber so nass und matschig war, stimmten wir ab den Trail nicht zu laufen und nur schnell ein paar schöne Fotos vom verwunschenen Weg zu schießen. Natürlich wieder unter der fachmännischen Anleitung für Belichtung von Carol.
Nach einem kurzen Spaziergang standen wir dann am Gletscher. Auch trotz Regen ein überwältigender Moment, denn man wird sich wirklich bewußt, wie klein man eigentlich ist und wie stark die Natur! Direkt am Visitor Center gibt es einen kleinen Trail mit Bär Viewing Point. Hier kommen die Bären zum Lachse fischen und man kann diese dort von einem Steg aus beobachten. Leider war kein Lachsrun und somit auch keine Bären da – schade! Aber Carol konnte tolle Bärengeschichten authentisch erzählen und uns eine Vorstellung davon geben, wie es wohl wäre.
Nass und auch teils durchgefroren fuhren wir gegen 19.30 Uhr zurück zum Cruiseship zurück und glaubt uns: es hat uns überhaupt nichts ausgemacht und es war jedes bibbern wert!
Jetzt mussten wir uns aber beeilen, denn für 20.30 Uhr hatten wir unseren zweiten Spezialitätentisch im Murano gebucht. Es war einfach nur phantastisch und ein runder Abschluss eines tollen Tages, hier mal nur der Nachtisch...
Morgen geht es dann mit Skagway weiter. Wir haben ein Auto bei Avis gebucht und werden den Yukon auf eigene Faust besuchen.