Thank you for travelling with...us

Pemimae

FLI-Gold-Member
Registriert
13 März 2013
Beiträge
2.986
Schön, dass es weiter geht. Tota interessant, was ihr so alles macht. Die Aufräumarbeiten scheinen ja voran zu gehen. Das macht uns Hoffnung.
 
OP
C

Carsti

FLI-Starter
Registriert
18 Okt. 2022
Beiträge
14
Beginnen wir diesmal mit einem Rätselbild:
IMG_2815.jpeg

Die Fragen dazu:

Wo waren wir? Was bedeuten die Zahlen? Und: Was soll der Quatsch überhaupt?

Doch beginnen wir mit einem Extra-Neidmachendem Sonnenuntergang der letzten Tage. Ihr seht also, es ist nach wie vor schön hier. Gestern fielen für eine kurze Zeit so komische Dinger vom Himmel, rund und wenn sie auf dem Boden aufkamen, hinterließen sie einen kleinen schwarzen Fleck, der nach kurzer Zeit aber wieder verschwand. Manche würden das als Magie bezeichnen, andere dieses Phänomen wieder in den Bereich der Physik schieben - so oder so, es hat kurz geregnet. Erstaunlich, wie schnell man solch harmlosen Dinge, wie Regen vergisst (nicht zu verwechseln mit „vermisst“, auch wenn es so ähnlich klingt…).
IMG_2791.jpeg

Aber der Reihe nach: Wir haben Halloween hier erlebt. Das hatten wir in der Vergangenheit zwar schon öfter, aber dieses Mal war es doch ein wenig anders. Es wurde bei weitem(!) nicht so viel vor den Häusern geschmückt, wie üblich, das war der Stadt deutlich anzumerken. Meine Frau meinte, dass die Einwohner im Moment sicherlich andere Dinge im Kopf haben, als Halloween und ich habe noch den Gedanken dazu ins Spiel gebracht, dass vielleicht auch vieles von den Helloween-Dingen, die die Leute hier so im Haus hatten, dem Hurrikan zum Opfer fiel und daher gar nicht mehr vorhanden ist. Wer rettet schon Halloween-Deko, wenn man um sein Leben oder um sein Haus kämpft…?

Unabhängig davon haben wir in unserer alten Halloween-Tradition diesen Abend im Miromar verbracht, wo man schnell feststellen konnte, dass Traditionen, wenn sie denn vermeintlich cool sind, auch noch für pubertierende 16-Jährige genug Anreiz bieten, sich zum Clown, in diesem Fall zum Monster, zu machen. Die Sammel-Konkurrenz vor Ort war wie immer ausgiebig und es war schon größenmäßig ein komisches Bild, seinen eigenen (Teenager-)Sohn zwischen den anderen Kleinen zu sehen. Aber egal. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Arbeit, Mühe und Aufwand die ortsansässigen Grusel-Familien in ihr Outfit stecken. Das ist immer wieder erfrischend anzusehen.

Hier dann noch ein kurzer Überblick über die diesjährige „Trick“-Beute, die „Treat“-Seite ging zur allgemeinen Begeisterung leer aus:
IMG_2793.jpeg

Der Antwort auf die Eingang gestellten Fragen nähern wir uns, wenn wir meine Im-Internet-Surf-Eigenschaft ein wenig näher beleuchten. Wir sind hier vor Ort (und natürlich in Grenzen auch Zuhause) immer bemüht, Dinge zu machen, die dem Alltag der Menschen hier entsprechen und nicht unbedingt den Touristen-Erwartungen entsprechen. Daher schaue ich das eine oder andere Mal im Internet nach, was sich den da für Möglichkeiten eröffnen. Und so konnte ich meine begeisterungsfähige Rest-Familie sogar mit zwei Möglichkeiten aus dem Pool heraus befördern:

Wir könnten uns entweder einen Raketenstart in Cape Canaveral anschauen oder in Miami Gardens ein Grassroot-Event der Demokraten-Partei inklusive Besuch des derzeit amtierenden Präsidenten (also, den der USA, mit Steinmeier kann hier wohl kaum einer etwas anfangen…).

Da wir schon den einen oder anderen Raketenstart gesehen haben, wir für diesen auch um 4 Uhr Morgens hätten aufstehen müssen, fiel die Wahl auf Miami Gardens…

Und jetzt hier bitte keine politische Diskussion, wer denn nun welche Interessen vertritt und welche Partei wohl die Bessere für diese oder jene Gegend sei. Hier in den USA sind am 8. November Wahlen, die sogenannten Midterms. Dieses sind für das ganze Land wichtig, egal welcher „Seite“ man seine Zuneigung geschenkt hat. Für uns und unseren politisch und USA-interessierten Sohn war daher schnell klar, dass wir uns dieses Spektakel einer Wahlkampf-Veranstaltung dann auch einmal anschauen wollen. Das Ganze startete um 17 Uhr und sollte bis ca. 20 Uhr dauern. Und ich kann euch sagen: Es war ein absoluter Grundkurs in amerikanischer Kultur. Angefangen vom Shuttle-Bus, der einen vom Parkplatz zur Arena brachte, bis zur Rede des Präsidenten vom Teleprompter. Dazwischen alles das, was die Amis perfekt beherrschen: Eine fantastische Show, motivierende Reden, mitreissende Musik-Einlagen. Das Ganze hätte auch in Disneyland stattfinden können. Gerade die mitreissenden Reden der einzelnen Kandidaten der Demokraten für die verschiedensten Gremien, die Reaktion des Publikums darauf, kurz: Die Zeit verging wie im Flug. Bis dann die Worte des Sprechers ertönten: „and now please welcome the President of the United States of America, Mr. Joe Biden“. Da war die Menge nicht mehr zu halten und alle grölten mit - Gänsehaut. Da der Präsident ja in der Öffentlichkeit steht und die Veranstaltung auch im Fernsehen übertragen wurde, gehe ich davon aus, dass er mit der Veröffentlichung hier einverstanden ist.
IMG_2839.jpeg

Nun, wir können also sagen, dass wir den Präsidenten des USA einmal live gesehen haben. Wir hatten sogar Glück und standen mit rund 7 Metern relativ dicht bei ihm (also in der Menge vor ihm, nicht mit ihm persönlich). Falls ihr das also auf eurer Bucketlist habt: Wir können sagen „Check! Erledigt!“.

Immer wieder wurde die Kernbotschaft deutlich und hier werde ich dann tatsächlich einmal ein wenig politisch: „Geht wählen!“, bzw. hier natürlich „vote!“. Hätte mir jemand nach der mitreissenden Veranstaltung jetzt einen Wahlschein unter die Nase gehalten, auch ich hätte ihn wohl ausgefüllt.
IMG_2798.jpeg
Und nun noch des Rätsels Lösung:

Die Florida Memorial University liegt in Miami Garndes im Norden von Miami (was bedeutete, dass wir wir Alligator Alley rüber fahren mussten. Aber das ist ja auch (wenn man nicht müde ist!) einfach: Das Lenkrad mit einem Seil irgendwo festbinden, denn es geht nur geradeaus).

Bei den anderen Zahlen ist die 20:22 auch noch einfach, denn es ist das Jahr 2022 gemeint. Schwieriger für uns war dann die 46, aber die Profis von euch werden schnell erkannt haben, dass es dabei um den 46.ten Präsidenten, also Joe Biden ging…

In diesem Sinne nähert sich unser Urlaub langsam dem Ende, dennoch sagen wir

Auf bald

Carsten
 

siris

FLI-Silver-Member
Registriert
26 Aug. 2015
Beiträge
1.472
Ort
Niedersachsen
Beginnen wir diesmal mit einem Rätselbild:
Anhang anzeigen 97920

Die Fragen dazu:

Wo waren wir? Was bedeuten die Zahlen? Und: Was soll der Quatsch überhaupt?

Doch beginnen wir mit einem Extra-Neidmachendem Sonnenuntergang der letzten Tage. Ihr seht also, es ist nach wie vor schön hier. Gestern fielen für eine kurze Zeit so komische Dinger vom Himmel, rund und wenn sie auf dem Boden aufkamen, hinterließen sie einen kleinen schwarzen Fleck, der nach kurzer Zeit aber wieder verschwand. Manche würden das als Magie bezeichnen, andere dieses Phänomen wieder in den Bereich der Physik schieben - so oder so, es hat kurz geregnet. Erstaunlich, wie schnell man solch harmlosen Dinge, wie Regen vergisst (nicht zu verwechseln mit „vermisst“, auch wenn es so ähnlich klingt…).
Anhang anzeigen 97923

Aber der Reihe nach: Wir haben Halloween hier erlebt. Das hatten wir in der Vergangenheit zwar schon öfter, aber dieses Mal war es doch ein wenig anders. Es wurde bei weitem(!) nicht so viel vor den Häusern geschmückt, wie üblich, das war der Stadt deutlich anzumerken. Meine Frau meinte, dass die Einwohner im Moment sicherlich andere Dinge im Kopf haben, als Halloween und ich habe noch den Gedanken dazu ins Spiel gebracht, dass vielleicht auch vieles von den Helloween-Dingen, die die Leute hier so im Haus hatten, dem Hurrikan zum Opfer fiel und daher gar nicht mehr vorhanden ist. Wer rettet schon Halloween-Deko, wenn man um sein Leben oder um sein Haus kämpft…?

Unabhängig davon haben wir in unserer alten Halloween-Tradition diesen Abend im Miromar verbracht, wo man schnell feststellen konnte, dass Traditionen, wenn sie denn vermeintlich cool sind, auch noch für pubertierende 16-Jährige genug Anreiz bieten, sich zum Clown, in diesem Fall zum Monster, zu machen. Die Sammel-Konkurrenz vor Ort war wie immer ausgiebig und es war schon größenmäßig ein komisches Bild, seinen eigenen (Teenager-)Sohn zwischen den anderen Kleinen zu sehen. Aber egal. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Arbeit, Mühe und Aufwand die ortsansässigen Grusel-Familien in ihr Outfit stecken. Das ist immer wieder erfrischend anzusehen.

Hier dann noch ein kurzer Überblick über die diesjährige „Trick“-Beute, die „Treat“-Seite ging zur allgemeinen Begeisterung leer aus:
Anhang anzeigen 97926

Der Antwort auf die Eingang gestellten Fragen nähern wir uns, wenn wir meine Im-Internet-Surf-Eigenschaft ein wenig näher beleuchten. Wir sind hier vor Ort (und natürlich in Grenzen auch Zuhause) immer bemüht, Dinge zu machen, die dem Alltag der Menschen hier entsprechen und nicht unbedingt den Touristen-Erwartungen entsprechen. Daher schaue ich das eine oder andere Mal im Internet nach, was sich den da für Möglichkeiten eröffnen. Und so konnte ich meine begeisterungsfähige Rest-Familie sogar mit zwei Möglichkeiten aus dem Pool heraus befördern:

Wir könnten uns entweder einen Raketenstart in Cape Canaveral anschauen oder in Miami Gardens ein Grassroot-Event der Demokraten-Partei inklusive Besuch des derzeit amtierenden Präsidenten (also, den der USA, mit Steinmeier kann hier wohl kaum einer etwas anfangen…).

Da wir schon den einen oder anderen Raketenstart gesehen haben, wir für diesen auch um 4 Uhr Morgens hätten aufstehen müssen, fiel die Wahl auf Miami Gardens…

Und jetzt hier bitte keine politische Diskussion, wer denn nun welche Interessen vertritt und welche Partei wohl die Bessere für diese oder jene Gegend sei. Hier in den USA sind am 8. November Wahlen, die sogenannten Midterms. Dieses sind für das ganze Land wichtig, egal welcher „Seite“ man seine Zuneigung geschenkt hat. Für uns und unseren politisch und USA-interessierten Sohn war daher schnell klar, dass wir uns dieses Spektakel einer Wahlkampf-Veranstaltung dann auch einmal anschauen wollen. Das Ganze startete um 17 Uhr und sollte bis ca. 20 Uhr dauern. Und ich kann euch sagen: Es war ein absoluter Grundkurs in amerikanischer Kultur. Angefangen vom Shuttle-Bus, der einen vom Parkplatz zur Arena brachte, bis zur Rede des Präsidenten vom Teleprompter. Dazwischen alles das, was die Amis perfekt beherrschen: Eine fantastische Show, motivierende Reden, mitreissende Musik-Einlagen. Das Ganze hätte auch in Disneyland stattfinden können. Gerade die mitreissenden Reden der einzelnen Kandidaten der Demokraten für die verschiedensten Gremien, die Reaktion des Publikums darauf, kurz: Die Zeit verging wie im Flug. Bis dann die Worte des Sprechers ertönten: „and now please welcome the President of the United States of America, Mr. Joe Biden“. Da war die Menge nicht mehr zu halten und alle grölten mit - Gänsehaut. Da der Präsident ja in der Öffentlichkeit steht und die Veranstaltung auch im Fernsehen übertragen wurde, gehe ich davon aus, dass er mit der Veröffentlichung hier einverstanden ist.
Anhang anzeigen 97927

Nun, wir können also sagen, dass wir den Präsidenten des USA einmal live gesehen haben. Wir hatten sogar Glück und standen mit rund 7 Metern relativ dicht bei ihm (also in der Menge vor ihm, nicht mit ihm persönlich). Falls ihr das also auf eurer Bucketlist habt: Wir können sagen „Check! Erledigt!“.

Immer wieder wurde die Kernbotschaft deutlich und hier werde ich dann tatsächlich einmal ein wenig politisch: „Geht wählen!“, bzw. hier natürlich „vote!“. Hätte mir jemand nach der mitreissenden Veranstaltung jetzt einen Wahlschein unter die Nase gehalten, auch ich hätte ihn wohl ausgefüllt.
Anhang anzeigen 97928
Und nun noch des Rätsels Lösung:

Die Florida Memorial University liegt in Miami Garndes im Norden von Miami (was bedeutete, dass wir wir Alligator Alley rüber fahren mussten. Aber das ist ja auch (wenn man nicht müde ist!) einfach: Das Lenkrad mit einem Seil irgendwo festbinden, denn es geht nur geradeaus).

Bei den anderen Zahlen ist die 20:22 auch noch einfach, denn es ist das Jahr 2022 gemeint. Schwieriger für uns war dann die 46, aber die Profis von euch werden schnell erkannt haben, dass es dabei um den 46.ten Präsidenten, also Joe Biden ging…

In diesem Sinne nähert sich unser Urlaub langsam dem Ende, dennoch sagen wir

Auf bald

Carsten
Coole Geschichte, eine ganz andere Art eines Floridas Urlaubes, tolles Erlebnis.
 
OP
C

Carsti

FLI-Starter
Registriert
18 Okt. 2022
Beiträge
14
Breaking news: red tide is back!

Wer die Nachrichten verfolgt hat, für den war es keine Überraschung: Der Hurrican hat alles mögliche an Chemie ins Meer getragen. Schädlich für uns, aber lecker für Algen. Der nun seit ein paar Tagen herrschende Wind hat diese nun in Richtung Strand befördert.

Wir waren heute in Venice Beach, wo wir nach 20 Minuten schon ein gaaanz leichtes Halzkratzen verspürt haben.

Deutlicher waren die Anzeichen allerdings dann am Strand, wo die toten Fische lagen.

Schade, wir drücken die Daumen!

Carsten
69EB31B0-CDAA-484F-B123-4111929B2B34.jpeg
428BAC8B-34F7-4E31-9359-BFA82A90DFFD.jpeg
 

Revilo

FLI-Platinum-Member
Registriert
7 Apr. 2017
Beiträge
5.581
Ort
Hamburg
Breaking news: red tide is back!

Wer die Nachrichten verfolgt hat, für den war es keine Überraschung: Der Hurrican hat alles mögliche an Chemie ins Meer getragen. Schädlich für uns, aber lecker für Algen. Der nun seit ein paar Tagen herrschende Wind hat diese nun in Richtung Strand befördert.

Wir waren heute in Venice Beach, wo wir nach 20 Minuten schon ein gaaanz leichtes Halzkratzen verspürt haben.

Deutlicher waren die Anzeichen allerdings dann am Strand, wo die toten Fische lagen.

Schade, wir drücken die Daumen!

Carsten
Anhang anzeigen 97930
Anhang anzeigen 97931
Normal like ich ja die Beiträge immer, aber in dem Fall wegen der Red Tide gibt es kein Like. 😉

Ist aber nicht gegen Dich, Dein Bericht ist super.
 

Fritz & Buddy

FLI-Silver-Member
Registriert
3 Dez. 2006
Beiträge
1.196
Ort
NRW
Hab deinen Bericht erst vorhin gesehen und gelesen, sehr ansprechend geschrieben.

Viele der Dinge, die ihr auf der Liste am Anfang habt, stehen auch auf meiner, wie die für mich obligatorische Führung im Six Mile Slough... nur jetzt leider nicht, da mein Haus in CC storniert wurde und ich jetzt gen Norden ausgewichen bin.

Ich versuche in CC auch immer möglichst, das normale Leben zu erleben, deshalb koche ich dort immer selbst.. Im Rest der USA bei Rundreisen gehe ich natürlich schon ins Restaurant.

Die Eco Tour auf der Babcock Ranch habe ich diesen Sommer zum ersten Mal gemacht, fand das aber eher nicht sehr Eco mit der Fütterung, da ist mir jeder Spaziergang in einer der vielen Preserves lieber.

Danke fürs virtuelle mitreisen lassen.
 

Pemimae

FLI-Gold-Member
Registriert
13 März 2013
Beiträge
2.986
Breaking news: red tide is back!

Wer die Nachrichten verfolgt hat, für den war es keine Überraschung: Der Hurrican hat alles mögliche an Chemie ins Meer getragen. Schädlich für uns, aber lecker für Algen. Der nun seit ein paar Tagen herrschende Wind hat diese nun in Richtung Strand befördert.

Wir waren heute in Venice Beach, wo wir nach 20 Minuten schon ein gaaanz leichtes Halzkratzen verspürt haben.

Deutlicher waren die Anzeichen allerdings dann am Strand, wo die toten Fische lagen.

Schade, wir drücken die Daumen!

Carsten
Oh nein, ich hatte es ja schon gelesen. Gut, dass wir dieses Jahr nicht so viel Strandbesuche eingeplant haben.
 
OP
C

Carsti

FLI-Starter
Registriert
18 Okt. 2022
Beiträge
14
Und auch jetzt wieder starten wir mit einem Rätsel:
IMG_2969.jpegIMG_2968.jpegIMG_2970.jpeg

Diese Fotos verraten folgendes: Wo wir gestern waren und welches mein Lieblings-Fußball-Verein in Deutschland ist.

Heute ist unser letzter Tag hier vor Ort, so dass sich auch dieser Bericht langsam dem Ende zuneigt. Wir hatten uns im Frühjahr für unseren Sohn zwei Eintrittskarten für einen großen Freizeit- und Amüsementpark als Deal gekauft, den Fun Spot of America. Hier gibt es Fahrgeschäfte und ich könnte ich jetzt eine große Diskussion anfangen, wie diese Dinger bei uns in Deutschland heißen: Kirmes, Rummel, Dom, Jahrmarkt, Stoppeltest und und und. Ich denke, jeder kann mit mindestens einem dieser Wörter ein Bild im Kopf erzeugen...

Jedenfalls hatten wir solche Eintrittskarten für den Park in Orlando. Genau genommen sind es sogar zwei Parks, einer in Orlando, einer in Kissimmee bei Orlando, die man beide besuchen kann So haben wir zum Schluss unserer Reise noch einen Ausflug in den Norden gemacht. Das bedeutet zwar auch frühes Aufstehen und kurzzeitiges Intensiv-Shopping in den diversen Outlet-Tempeln der Großstadt, aber eben auch noch einmal einen Höhepunkt für unseren Sohnemann. Interessant ist, das beim Fun Spot nicht nur Fahrgeschäfte im klassischen Sinne im Eintrittspreis enthalten sind, sondern es darüber hinaus noch vier verschiedene Kart-Bahnen gibt, auf denen die man ebenfalls so oft fahren kann, wie man will. Da gehen die Zeit und der Tag schnell vorbei.
IMG_2989.jpeg
IMG_2988.jpeg

Von einer Besonderheit bei uns habe ich euch noch nicht erzählt. Auch diese hat schon Tradition und wird gerade bei längeren Autofahrten intensiv gepflegt: Wir hören im Auto immer Hörspiele der „Drei ???“. Und so kommt es, dass auch Justus, Bob und Peter nicht nur mit uns in Cape Coral waren, sondern auf der längeren Fahrt gestern gleich mehrere mehr oder weniger schwierig Fälle lösen konnten.

Gegen 11:30 pm waren wir dann auch wieder im Ferienhaus und alle sechs (inklusive Justus, Bob und Peter) konnten in den verdienten Schlaf enteilen.

Soderle, heute entspannen wir uns noch ein wenig, packen die Koffer und bereiten uns auf die Rückreise vor. Daher werde ich wohl erst wieder aus Deutschland von einem hoffentlich entspannten Rückflug berichten können.

Den ersten Teil des Rätsel habe ich ja schon geschildert: Wir waren im Fun Spot in Orlando. Was hat das jetzt aber mit Fußball zu tun? Die Antwort ist ebenso einfach, wie erstaunlich: Der Fun Spot hier in den USA und die Stadionausschilderung beim 1. FC Union Berlin haben die gleiche Schriftart und nutzen die gleichen Piktogramme, z.B. die o.g. von den Toiletten. Da sieht man, wie klein die Welt doch ist und sich am Ende der Kreis schließt…

Carsten
 

Pemimae

FLI-Gold-Member
Registriert
13 März 2013
Beiträge
2.986
Dann genießt den letzten Tag und kommt gut wieder zu Hause an.
 

Eiven

FLI-Bronze-Member
Registriert
23 Juli 2011
Beiträge
273
Ort
Siegen
Oh wie schade, ihr seid schon im Begriff zu gehen. 😔 jetzt hatte ich mich gerade daran gewöhnt, Euer Florida-Leben mit euch zu teilen. Ich sage aber schonmal DANKESCHÖN für‘s Mitnehmen und deinen herrlichen Schreibstil und freue mich über ein Resümee Eures Urlaubs.
Euch eine gute und entspannte Rückreise 🙋🏼‍♀️
 

Carsten2703

FLI-Starter
Registriert
9 Jan. 2015
Beiträge
31
Hallo Namensvetter.
Habe deinen tollen und interessanten Bericht voller Vorfreude bis hierher in einem Rutsch durchgelesen.
In 4 Tagen gehts los.
 
OP
C

Carsti

FLI-Starter
Registriert
18 Okt. 2022
Beiträge
14
Mit einem leisen „brrrt“ startete der wohl schlimmste Tag in meinem langen Urlaubs- und Reiseleben. Es war 00:53 Uhr, als mein Telefon dieses Geräusch machte. Eine neue Nachricht war eingegangen und das Handy vibrierte kurz. Das Display schaltete sich kurz ein und ging dann schnell wieder aus. Kurze Zeit später verstummte auch das Außengerät der Klimaanlage, das draußen vor meinem Schlafzimmer stand und es wurde ruhig.
Da ich eh wach war, nahm ich mir also das Telefon und schaute auf die Nachricht: KLM schrieb mir, dass ich nun einchecken konnte.
Das erschien mir komisch, denn ich hatte bereits am Tag davor eingecheckt für unsere Rückreise RSW - JFK - AMS - BER, aber gut, vielleicht hatte die digitale Abstimmung zwischen Delta und KLM nicht richtig geklappt und so legte ich das Handy wieder hin und schlief weiter…

Alle Mitarbeiter befinden sich in einem Gespräch. Bitte gedulden Sie sich einen Augenblick, der nächste freie Mitarbeiter ist gleich für Sie da“, tönt es aus dem Lautsprecher des Telefons. Das Ganze ist auf Deutsch, insofern sei so viel verraten: Wir sind wieder Zuhause.

Ob ich alle Dinge, die dazwischen passiert sind richtig zusammenbekomme, weiß ich noch nicht, aber ich kann schon verraten: Es wird spannend.

Als ich also am Abflugtag um 5:30 Uhr wieder aufwachte nahm ich mir also das Handy und schaute mir das Ganze einmal genauer an. Was mir als erstes auffiel war, dass wir früher abfliegen sollten. Statt um 11:41 Uhr nun um 11:14 Uhr. Das sollte zwar dann ein wenig enger werden, aber zu schaffen sein. Erst, als ich ein wenig wacher wurde, hat mein Kopf die Information „DTW“, also Detroit zur Kenntnis genommen, was so gar nicht zu „JFK“ passen sollte. Daher schaute ich mir den Flug noch einmal genauer an.

Erste Feststellung: Der Flug RSW nach JFK wurde gecanceled. Zweite Feststellung: Wir sollten nun RSW - DTW fliegen und dann DTW - AMS. Dort sollten wir unseren ursprünglichen Flug nach Berlin bekommen. Nun gut. Das war insofern ärgerlich, als dass wir uns in der KLM-Maschine JFK nach AMS Premium Economy-Sitze für 180 Euro dazugekauft haben. Daher schnell die Sitzplätze in der RSW - DTW-Maschine geprüft: Nichts mehr frei, außer drei Plätze irgendwo im Flugzeug verteilt, jeder in der Mitte - na toll. Anschließend unseren nächsten geplanten Flug DTW - AMS geprüft: Gleiches Bild: Irgendwo in der Maschine drei Plätze in der Mitte im ganzen Flugzeug verteilt. Alle Premium Economy-Sitze ausgebucht. Das versprach ja schon einmal ein toller Flug zu werden.

In den beliebten VOX- und RTL-Dokus würde jetzt die Stimme im Hintergrund sagen „Wenn sie gewusst hätten, dass das die kleinste Sorge gewesen wäre, hätten sie sich an dieser Stelle wohl noch gefreut - denn diese Flüge sollten sie gar nicht bekommen…“

So sind wir also zum Flughafen gefahren und bevor wir uns wieder unserem Rückflug zuwenden hier noch die Auflösung zur Rückgabe des Wagens bei Sixt: Auch das eine glatte „1“. Wie bei allen anderen Autovermietungen üblich stellt man seinen Wagen einfach nur ab, ein (oder eine) Mitarbeiter:in kommt auf einen zu, fragt, ob man Probleme hatte, nimmt dem Schlüssel, schaut einmal um den Wagen rum und fertigt die Quittung: „Everything is fine, is „receipt by email“ OK for you?“. Also lief auch hier alles glatt und wir können uns wieder dem Haupt-Schauplatz zuwenden:

Am Schalter von Delta-Airlines war alles leer und so kamen wir schnell dran. Wir stellten unser erstes Gepäckstück auf die Waage und gaben der Dame „Rebecca“ unsere Pässe. „To Berlin?“, fragte sie. „Yes“ war meine Antwort. Aus den Lautsprechern am Flughafen dröhnte ein Klingelton: „local time: It is 9:30 am“ und Rebecca fing an auf der Tastatur zu tippen…
…und zu tippen…
…und zu tippen…
…ihr persönliches Handy zu nehmen und etwas nachzuschauen…
…und zu tippen…
…und zu tippen…
Wir wurden langsam nervös, waren aber noch ruhig.
…und zu tippen…

Aus den Lautsprechern am Flughafen dröhnte ein Klingelton: „local time: It is 10:00 am“ und Rebecca tippte noch immer.

Dann unterbrach sie ihre Stille und sagte: „I am sorry, but I cannot get you on the plane Amsterdam to Berlin, my knowledge ends here, hold on“ und sie rief jemanden am Telefon an. Zwischendurch konnte ich Wortfetzen, wie „Virgin“ oder „London“ verstehen und wir wurden nervöser.
Es wurde nun also telefoniert und getippt…

Dann legte sie auf. Die Kurzversion: Es gibt keinen Flug morgen von Amsterdam nach Berlin. Wir müssten uns jetzt entscheiden, ob wir heute nach Amsterdam fliegen wollen und dann übermorgen nach Berlin (also am Montag, statt am Sonntag) oder ob wir noch einen Tag hierbleiben wollen und dann erst morgen die ganze Strecke fliegen, also auch erst am Montag in Berlin ankommen. Wir diskutierten exakt 30 Sekunden: Wir wollten heue fliegen und dann in Amsterdam schauen - also bitte das buchen.

Es wurde nun also wieder getippt…
…und getippt…
…und getippt…

Alle weiteren Gespräche schreibe ich jetzt einmal auf Deutsch, sie fanden aber auf Englisch statt:

Wir hätten mit unserer Entscheidung zu lange gewartet (30 Sekunden) und unser Flug nach Amsterdam wäre inzwischen heute auch nicht mehr buchbar. Sie kann uns nur noch morgen aus RSW wegbringen.
Puh!

Ich meinte noch, wir haben weder ein Hotel, noch ein Auto, noch sonst irgendwas. Sie meinte: Kein Problem, wir buchen Ihnen erst jetzt einmal einen Flug für morgen und dann klären wir den Rest.
Es wurde also wieder getippt…
…und getippt…
…und getippt…
Dann verschwand Rebecca und wollte sich um das Hotel kümmern.

Aus den Lautsprechern am Flughafen dröhnte ein Klingelton: „local time: It is 10:30 am“.

Nach 15 Minuten kam Rebecca wieder und eröffnete uns, dass es wegen des Hurricans kein Hotel in Ft. Myers gebe und sie nun noch ein wenig weiter weg suchen würden.
Sie verschwand wieder und forderte mein Organisationstalent heraus: Ich suchte selber nach einem Hotel. Es gab da eine Absteige in der Nähe.

Nach weiteren 10 Minuten kam nicht mehr Rebecca, sondern eine andere Frau zu uns, um uns zu erörtern, dass sie ein Hotel in Naples gefunden hätten, aber jetzt noch die Frage des Shuttles klären wollten.

Sie verschwand wieder und forderte mein Organisationstalent heraus: Ich suchte selber nach einem Mietwagen. Kostete für einen Tag bei Sixt rund 80$.

Aus den Lautsprechern am Flughafen dröhnte ein Klingelton: „local time: It is 11:00 am“.

Nun zeigte sich Rebecca wieder und kam mit einem Zettel auf uns zu. Auf diesen Zettel stand der Name, die Adresse und Telefonnummer eines Hotels in Ft. Myers. Dort hätten sie zwar kein Zimmer für Delta-Airlines mehr, aber wir sollten das Ganze auf unseren Namen buchen und uns die Kosten erstatten lassen, es wäre noch ein Zimmer frei, wenn wir das persönlich buchen. Rebecca schient genervt - wir selber näherten uns langsam diesem Zustand. Ich fragte, wie das mit dem Erstatten funktioniert und sie erklärte mir einen komplizierten Weg, der dann per E-Mail erfolgt, die Adresse würde sie uns gleich noch bringen.

Ich fragte, ob wir da jetzt hinfahren sollen oder erst anrufen, sie schlug letzteres vor. Ich wendete ein, dass ich kein Telefon habe, mit der ich US-Nummern anrufen kann (stimmt zwar so nicht, aber ich wollte die Kosten nicht tragen), also gingen Rebecca und ich zum Delta-Schalter, sie wählte die Nummer und drückte mir den Hörer in die Hand. Ich sprach mit dem Hotel, die mir eröffneten, dass sie keine Zimmer hätten. Ich drückte also Rebecca den Hörer in die Hand - nur für den Fall, dass ich da was falsch verstanden habe - die auch nochmal nachfragte, mit der gleichen Antwort.

Für Rebecca gab es inzwischen nur noch ein Ziel: Uns endlich loszuwerden! Sie verfolgte ihr Ziel, indem sie uns nun aufforderte, selber ein Hotel zu suchen uns einen Mietwagen zu nehmen und alle Kosten einzureichen, die E-Mail-Adresse hatten wir schon. Ich wollte ihren persönlichen Erfolg aber noch ein wenig herausfordern und fragte, ob es denn eine Obergrenze bei den Hotelkosten gebe, ich wollte schließlich nicht auf irgendwelchen Kosten sitzenbleiben. Sie eröffnete mir, dass es die wohl gibt und verschwand, um nachzufragen…

Aus dem Raum, in dem Rebecca verschwand kamen zwischendurch immer wieder ein paar andere Mitarbeiter:innen und so war ich nicht erstaunt, dass nach 10 weiteren Minuten ein Mann aus dem Raum kam, zu einem Schalter ging und mir zuwinkte. Da wir ja vorne an einem anderen Schalter stehen, dachte ich, er denkt, ich würde in der Schlange stehen und winkte ihm daher ab. Er wurde dann ein wenig energischer beim „mir zuwinken“, so dass ich dann doch zu ihm ging.

Wir haben einen Flug für Sie, der geht heute. Sie fliegen über Atlanta, dann nach Frankfurt und dann mit Lufthansa nach Berlin. Ob das für uns OK wäre?“ - Auf jeden Fall, soll er so buchen!

In den beliebten VOX- und RTL-Dokus würde jetzt die Stimme im Hintergrund sagen „Wenn sie gewusst hätten, dass der Umstieg zu Lufthansa die kleinste Sorge gewesen wäre, hätten sie sich an dieser Stelle wohl noch gefreut - denn diese Flüge sollten sie gar nicht bekommen…“

Unsere neue Reiseroute sah nun also wie folgt aus: RSW - ATL - FRA (alles mit Delta), dann FRA - BER mit Lufthansa. Abflug in etwas mehr als einer Stunde. Unsere Laune verbesserte sich erst- und einmalig an diesem Tag.

Es wäre jetzt allerdings zeitlich zu knapp, uns für alle drei Segmente einzuchecken, wir müssen daher in Atlanta auf jeden Fall noch einmal zum Schalter gehen und uns dort eine Bordkarte holen, das schien machbar.

Die Koffer-Tags wurde angebracht (gleich bis Berlin), wir begaben uns zur Sicherheitskontrolle und flogen dann von RSW nach ATL. Dort angekommen hatten wir noch rund 2 Stunden Zeit. In Atlanta gingen wir wie befohlen zunächst zu einem Delta-Schalter und teilten dem Mitarbeiter unsere Lage mit. Er begann zu tippen…
…und tippte…
…und tippte…
fragte dann eine Mitarbeiterin und tippte…

Um uns dann mitzuteilen, dass er leider keinen Zugriff auf das System der Lufthansa habe und er uns deswegen keine Bordkarte ausstellen könnte. Wir sollen aber hier zum Gate gehen und den Mitarbeiter:innen dort noch einmal das Problem schildern. Das erschien uns logisch und wir würden das dann in Frankfurt klären. Er druckte uns unseren Flugplan noch einmal aus und wir gingen zum Gate.

Dort saßen schon die Delta-Mitarbeiter „Kendrick“ und „James“, noch völlig unmotiviert, was zwei Stunden vor Abflug ja auch normal sein mag. Ich näherte mich also Kendrick, zeigte ihm unsere eben ausgedruckten Flugplan und sagte, wir brauchen noch eine Bordkarte. Er nahm unseren Reiseplan, tippte kurz auf dem Rechner und sagte, es sei alles in Ordnung. Ich meinte, ich hätte aber noch keine Boarkdarte, worauf James meinte, sie würden hier mit Gesichtserkennung arbeiten und da auf meinem Flugplan ja ein Barcode stehen würden, würde das schon passen. Also gingen wir noch schnell etwas essen und kamen dann zum Gate zurück.

Das Boarding beginnt in den USA oft ja schon früh, so dass rund 55 Minuten vor Abflug geboarded wurde. Als wir dran waren ging ich als erstes zur Gesichtserkennung, die dann aber sagte „See agent“. Ebenso bei meiner Frau und meinem Sohn. Kendrick zog uns sehr unfreundlich zur Seite, nahm unseren Flugplan und tippte…
…und tippte…
…und tippte…
Dann schaute er noch einmal auf den Reiseplan und meinte, unser Flug wäre ja erst für morgen gebucht, dort würde ja auch der 6.11. stehen. Ich habe ihm erzählt und gezeigt, dass der 6.11. ja die Ankunft in Frankfurt wäre, hier beim Abflug stünde ja auch der 5.11.!
Er schaute noch einmal, blieb stur beim 6.11. und dass das ja erst morgen wäre.

Inzwischen betrat eine weitere Protagonistin von Delta die Arena: Lorraine, aka Miss Obercool. Sie ließ sich unseren Reiseplan geben und begann zu tippen…
…und uns dann zu sagen, dass unser Flug ja erst morgen gehen würde, das stünde ja auch auf unserem Reiseplan. Ich habe auch ihr erklärt, dass der 6.11. dort für die Ankunft in Frankfurt steht und beim Abflug ja der 5.11.

Sie tippte und meinte dann „Moment, bei Ihnen stehen ja zwei Flüge drin, einer für heute und einer für morgen. Aber das Ticket läuft auf den für morgen.“ Ich erklärte ihr noch einmal die bisherige Umbuchungs-Arie und sie verstand. Da müsste dann aber das Ticket für heute neu ausgestellt werden. Sie tippte…
…und die Leute stiegen in die Maschine…
…und sie tippte...
und meinte dann, das könne sie hier nicht machen, Kendrick müsste mal „GAC“ anrufen.

GAC ist eine Abkürzung für was auch immer, ich würde sagen, das steht für „Wenn Sie wenig Zeit haben und dringend etwas benötigen, rufen sie jeden an, aber nicht GAC“.
Es dauerte 20 Minuten, bis Kendrick mit GAC sprechen konnte. Diese verwiesen ihn an GAC international, da es ja ein Langstreckenflug sei.

Lorraine eröffnete uns schon einmal, dass wir innerhalb der nächsten 10 Minuten das Ticket bräuchten, sonst kämen wir nicht mit.

Sie zeigte dann auf das Gate gegenüber, wo um 20:30 Uhr eine Maschine nach Amsterdam ging und meinte, sie würde uns da versuchen einzubuchen. Die Kiste wäre zwar voll, aber „sie wüsste da was…“.

Vorlauftaste: GAC schaffte es nicht, das Ticket in den 10 Minuten auszustellen, wir konnten dem Flieger beim Pushback und Verlassen des Gates zuschauen.

Lorraine hatte uns inzwischen für morgen(!) eine Reservierung nach Amsterdam eingebucht für das GAC das Ticket ausstellen möge. Sie würde das dann alles andere hier klären.

In den beliebten VOX- und RTL-Dokus würde jetzt die Stimme im Hintergrund sagen „Wenn sie gewusst hätten, dass der Abflug morgen die kleinste Sorge gewesen wäre, hätten sie sich an dieser Stelle wohl noch gefreut - denn diese Flüge sollten sie gar nicht bekommen…“

In der Wartezeit auf GAC wurde dann der Ablauf und die gemachten Fehler ausdiskutiert. Nachdem man uns zuerst vorwarf, wir wären zu spät zum Schalter gekommen, war schnell geklärt, dass ich sowohl rechtzeitig am Schalter, als auch am Gate vorgesprochen hatte. Kendrick wollte zwar nach wie vor nicht einsehen, dass er einen Fehler gemacht hatte, schließlich stand ich ja auf der Liste, aber Lorraine hat ihn dann mehrmals zusammengefaltet, dass wenn ein Kunde hier steht und explizit nach einer Bordkarte fragt, da etwas nicht stimmen kann und man nicht nur auf diese Liste zu schauen hat. Das hat gesessen.

Für alle, die bis hier mitgelesen haben, die Fehlerkette:
Zunächst einmal in RSW. Hier hatten sie den Flug für morgen zwar eingebucht, aber dann nicht wieder storniert, als wir auf heute umgebucht wurden. Dort hätte man das Ticket neu ausstellen müssen. Das hat aber vielleicht aufgrund der Zeit nicht mehr geklappt, daher hat man uns erst einmal nach Atlanta geschickt.
Am ersten Schalter in Atlanta hätte man sehen müssen, dass es sich hierbei nur um eine Reservierung handelt und das Ticket erst für morgen ausgestellt war. Da war mal wohl wegen Lufthansa so durcheinander, dass man das übersehen hat. Spätestens aber Kendrick am Gate hätte den Fehler bemerken müssen, hat aber nur auf seine Liste geschaut, auf der wir wegen der Reservierung ja drauf standen.

In der Zwischenzeit hatte Kendrick sich von uns(!) ein Ladegerät für sein Handy geliehen, weil er ja bereits seit 90 Minuten mit GAC telefonierte und sein Akku dem gleichen Zustand wie unsere Verfassung näherte: Völlig ausgelaugt.

Endlich konnte er mit GAC sprechen, die Passagiere zum heutigen Flug nach Amsterdam wurden bereits darauf hingewiesen, dass das Boarding nach Amsterdam in 10 Minuten beginnt.

Vorher war aber noch „Tipp-time“. Kendrick nahm sich eine Tastatur und tippte…
…und tippte…
…und tippte…
…und tippte…
…und druckte…
…uns 6 Boardkarten aus.
Diese hielt er uns freudestrahlend entgegen und sagte uns: „Sie haben jetzt gesichert Plätze in der Maschine nach Amsterdam…
…um 23:25 Uhr. Und dann um 16:25 Uhr von Amsterdam nach Berlin, also mit 4 Stunden in Amsterdam. Ich gehe jetzt nach drüben und versuche, Sie noch in die Maschine nach Amsterdam zu kriegen, die gleich startet, kommen sie schon einmal mit.


Wir sind also alle hinter ihm her zum Schalter gegenüber, wo bereits das Boarding für den 20:35 Uhr-Flug nach Amsterdam begonnen hatte. Eine weitere Protagonistin, die allerdings wegen der Kürze ihres Auftrittes hier im Bericht nicht verdient hat, mit vollem Namen genannt zu werden, tippte auf der Tastatur und sucht uns die drei Plätze.
Ich erlaubte mir die Frage, was denn mit unserem Gepäck wäre, es war schließlich rund 20 Minuten vor Abflug. Das komme AUF JEDEN FALL mit, das wäre so ÜBERHAUPT GAR KEIN, ja noch NICHT EINMAL ANSATZWEISE auch nur die Spur eines Problems.
Warum ich bei dieser Antwort misstrauisch wurde, muss an meinem Verfassungszustand gelegen haben und soll hier nicht weiter beachtet werden.

Die Dame suchte nun also Plätze. Da ich wusste, dass wir auf der 23:25 Uhr-Maschine zumindest zwei zusammehängende Plätze hatte (wir hatten ja die Boardkarten) und die Damen meinte, dass die in der jetzigen Maschine aber auf jeden Fall irgendwo im Flieger wären, fragte ich kurz meine Frau, ob wir lieber hier noch drei Stunden warten und in Amsterdam dann vier, mit der Chance, dass unser Gepäck noch ein wenig mehr Zeit hat, oder lieber gleich fliegen und in Amsterdam dann sieben Stunden warten. Wir entschieden uns, noch drei Stunden in Atlanta zu verbringen und dem Gepäck noch ein wenig mehr Zeit zu geben.

In den beliebten VOX- und RTL-Dokus würde jetzt die Stimme im Hintergrund sagen „Wenn sie gewusst hätten, dass ihre Entscheidung keinen Einfluss auf das Gepäck hatte, wären sie vielleicht lieber gleich geflogen, denn das Gepäck kam bei keinem der beiden Flüge mit…“

Nun saßen wir also weitere drei Stunden in Atlanta herum, konnten auch dem ersten Amsterdam-Flug beim Pushback zusehen und einen guten Flug wünschen. Wir jedenfalls gingen erst einmal in die Lounge.

Obwohl wir ja nun Boradkarten in der Hand hielten, war uns nach dem ganzen Chaos dennoch ein wenig mulmig und ich wollte daher bei Delta noch einmal nachfragen, ob wir denn nun sicher(!) mit der 23:25 Uhr-Maschine mitkämen. Daher ging ich zum Empfang an der Lounge und fragte, wo hier der nächste Delta-Schalter wäre, weil ich meinen Ticket-Status überprüfen wollte. „Oh, das kann ich gleich hier machen, geben Sie mir mal bitte das Ticket“. Sie scannte den Barcode…
…und tippte…
…und tippte.

Nun ist es ja so, dass ich selber in der EDV-Branche arbeite und daher auch gelegentlich einmal auf Tastaturen herumtippe. Darum macht mich das zunächst einmal nicht weiter nervös, wenn das mal länger dauert. Eh man sich durch alle Menüs gequält hat usw. das kann schon dauern.

Ich habe euch ja vor einiger Zeit den Hausfrauen-Effekt und den von mir ins Leben gerufenen Hausmann-Effekt gezeigt.
Zum Abschluss meiner Reise kann ich nun noch die Carsten-Formel ergänzen, die ich wie folgt definiere:
Der Schwierigkeitsgrad eines Problemes (S) ist gleich der Anzahl der Tastaturdrücke (Summe A) mulitpliziert mit der Differenz des Gesichts-Ausdruckes (G) zu Beginn der Tastaturnutzung (G-anfang) und zum Ende der Tastaturnutzung (G-ende).

Oder als Formel: S = Summe (A) * (G-ende - G-anfang)

Im Umgekehrten Verhältnis dazu steht die Einfachheit der Problemlösung (L). Das heißt: L = 1/S, also je höher der Schwierigkeitsgrad des Problems, desto geringer die Einfachheit der Problemlösung.

Auf die Dame am Empfang angewendet bedeutete das, dass es wohl wieder ein Problem gab. Der größte Faktor war dabei ihr Gesichts-Ausdruck, der sich in folgenden Stufen änderte:
-Das schaffe ich
-Das muss ich mir jetzt doch noch einmal genauer anschauen
-In welchem Menü war das noch einmal?
-Das verstehe ich nicht
-Hatten wir das in der Schulung?
-Ich krieg das nicht hin
-Wie werde ich den Kunden jetzt wieder los?

Kurz: Ich sollte dann dich lieber einmal zum Schalter gehen, der befindet sich hier unten links.

Am Schalter angekommen, schilderte ich das Problem und bat darum, noch einmal, nein zweimal oder dreimal zu prüfen, ob diese Boardkarte den Zutritt zum Flugzeug ermöglicht und dass es sich hierbei weder um eine Reservierung, noch um einen Flugplan handelt und das Ticket auch nicht noch einmal neu ausgestellt werden muss. Der Mitarbeiter tippte…
..und tippte…
…und meinte, wir hätten in Amsterdam zwei Flüge auf dem Ticket, welchen wir jetzt nehmen wollten?

Ich sagte, er möge einen Schritt zurückgehen und mir zunächst bestätigen, dass wir dem Flug ATL-AMS auf jeden Fall bekommen und dass es sich hierbei weder um eine Reservierung, noch um einen Flugplan handelt und das Ticket auch nicht noch einmal neu ausgestellt werden muss. Der Mitarbeiter tippte, nickte dann mit dem Kopf und sagte. „yes, sir“.
Ich fragte: „Wenn er jetzt nichts mehr weiter am Ticket macht, welchen Flug wir in Amsterdam dann bekommen würden?“. Er meinte, den um 16:25 Uhr.
Ich bat ihn, sofort alle Finger von der Tastatur zu nehmen und nichts, aber auch gar nichts an dieser Buchung mehr zu ändern. Er fand das wohl komisch, nahm aber seine Finger von der Tastatur und gab mir die Boardkarte zurück.

Meine Zuversicht stieg von 0% auf 20%. Ich wollte aber mehr: Also ging ich zum Delta-Schalter in einer anderen Halle:

Am Schalter angekommen, schilderte ich das Problem und bat darum, noch einmal, nein zweimal oder dreimal zu prüfen, ob diese Boardkarte den Zutritt zum Flugzeug ermöglicht und dass es sich hierbei weder um eine Reservierung, noch um einen Flugplan handelt und das Ticket auch nicht noch einmal neu ausgestellt werden muss. Der Mitarbeiter tippte…
…und tippte…
…und tippte…
…nickte dann mit dem Kopf und sagte. „yes, sir“.
Meine Zuversicht stieg von 20% auf 50%, aber ich wollte mehr. Inzwischen war es zwei Stunden vor Abflug und ich schaute einmal am Gate vorbei, ob schon jemand da war. Es war!

Am Gate angekommen, schilderte ich das Problem und bat darum, noch einmal, nein zweimal oder dreimal zu prüfen, ob diese Boardkarte den Zutritt zum Flugzeug ermöglicht und dass es sich hierbei weder um eine Reservierung, noch um einen Flugplan handelt und das Ticket auch nicht noch einmal neu ausgestellt werden muss. Die Mitarbeiterin tippte…
…und tippte…
…und tippte…
…und wollte unsere Reisepässe haben…
…scannte den ersten ein…
…und tippte…
…und tippte…
…scannte den zweiten ein…
…und tippte…
…und tippte…
…scannte den dritten ein…
…und tippte…
…und tippte…
…scannte den ersten erneut ein…
…und tippte…
…und tippte…

Mit jedem Einscannen sank meine Zuversicht um ein paar Prozente.

Sie meinte dann, sie könne unsere Pässe nicht „clearen“, aber wenn das am Gesichtsscanner passieren würde, würden sie dass manuell machen.

Ich horchte kurz auf und wartete ein paar Sekunden, aber da an dieser Stelle keine der beliebten VOX- und RTL-Doku-Stimmen hörte, stieg meine Zuversicht auf rund 80%.

Die Kurzversion: Der Gesichtsscanner fand selbige trotz des inzwischen mehr als 8-stündigem Aufenthalt in Atlanta für einsteigenswürdig und so konnten wir endlich nach Amsterdam fliegen. Dort verlief dann alles weitere problemlos, wir mussten wie angekündigt weitere 4 Stunden warten und kamen dann völlig erschöpft und ausgelaugt zuhause an. Insgesamt hat der Rückflug daher mehr als 25 Stunden gedauert mit mehr als 8 Stunden in Atlanta und 4 Stunden in Amsterdam.

Wie erwartet war keiner unser vier Koffer mitgekommen. Aber in der Delta-App konnten wir schon sehen, dass diese später nachkommen. Interessanterweise fliegen drei über Paris und einer über Amsterdam. Zwei der drei kommen mit der Morgenmaschine aus Paris nach Berlin, der aus Amsterdam mittags und der dritte aus Paris um 17:00 Uhr. Nicht fragen, nur wundern.

Und so hänge ich nun in der eingangs erwähnten Warteschleife bei der Gepäckermittlung in Berlin, um zu fragen, wo ich diese Koffer abholen kann.

In den beliebten VOX- und RTL-Dokus würde jetzt die Stimme im Hintergrund sagen „Wenn sie gewusst hätten, dass das Abholen der Koffer noch nicht das Ende der Geschichte ist, hätten sie sich vielleicht gefreut, so aber…“

Das Beste (aus dramaturgischer Sicht) geschah dann aber nicht während der Reise, sondern wurde erst jetzt klar. Neben vielen Erlebnissen, Empfindungen und Einkäufen, haben wir noch eine weitere Sache mitgebracht: Meine Frau und mein Sohn haben sich vor Ort mit Corona angesteckt. Dann können die wenigstens in Ruhe ausschlafen.

Damit endet dann unsere Reise und der Bericht dazu und ich hoffe, ihr hattet viel Spaß, mit uns zu reisen. Ihr habt die schönen Seiten nur virtuell miterleben dürfen, seid dafür aber auch von den unangenehmen Dingen verschont geblieben. Für uns waren es, von An- und Abreise einmal abgesehen, tolle Tage in Florida, in Cape Coral. Wir haben viel erlebt, ein paar neue Dinge gemacht aber auch vieles gesehen, was wir schon kannten. Aus unserer Sicht war es richtig und gut, dass wir den Urlaub so gemacht haben - das mögen andere aber anders bewerten...

Die Planungen für die Zukunft laufen schon, ob und wann wir wieder fahren wird sich zeigen.

Bleibt mir zum Schluss nur ein Danke und ein

thank you for traveled with us.

Carsten
 

siris

FLI-Silver-Member
Registriert
26 Aug. 2015
Beiträge
1.472
Ort
Niedersachsen
Ach Du dickes Ei. So etwas habe ich noch nie gelesen, gehört, mit erlebt. Auch nicht in 30 Jahren Reisebürozeit. Was für ein Alptraum. Da fehlen mir echt die Worte
 

tpgest

FLI-Starter
Registriert
9 Dez. 2010
Beiträge
45
Ort
Heilbronn
Carsten, you made my day. 😉

Wenn das alles nicht so traurig wäre, müsste ich echt lachen, wie eindrucksvoll Du das hier in Deinen Zeilen alles beschrieben hast und ganz ehrlich, ENTSCHULDIGUNG DAFÜR, musste ich sogar beim Lesen ein wenig schmunzeln.🤭

Ich hoffe Du schreibst Delta einen saftigen Beschwerdebrief über den Vorgang.
Mir ist das vor einigen Jahren, damals aber noch mit meinen 2 kleinen und weinenden Töchtern, auch passiert.
Statt kurzer Zwischenlandung im JFK sind wir wegen Gewitter 3 Tage an einem Flughafenhotel in NY OHNE Koffer gestrandet und wollten eigentlich direkt weiter nach Fort Lauderdale...
Ein Alptraum...🤮
Immerhin haben wir dann 4 Gutscheine à 250€ erhalten und konnten damit ein Jahr später tatsächlich nach NY aber nach Manhattan. 😀

Toi Toi Toi, dass Du ebenfalls etwas für diese Tortur von Delta erhältst. 👍🍀

VG Norbert
 

Norbert

FLI-Gold-Member
Registriert
23 Jan. 2004
Beiträge
2.626
So eine Rückreise braucht man nun wirklich nicht, aber zum Glück habt ihr es überstanden und, wie ich lese konnte, habt ihr die Planungen für den zukünftigen Urlaub bereits gestartet (y)

Schön, dass wir diesen Teil der Reise tatsächlich nur virtuell miterleben mussten ;)
 

roman_vie

FLI-Silver-Member
Registriert
6 Feb. 2008
Beiträge
1.366
Ort
Wien
Zur Rückreise fällt mir eigentlich nur Murphy's Law ein:
If there’s more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way.

Danke für den interessanten Bericht!
 

Ele

FLI-Platinum-Member
Registriert
19 März 2003
Beiträge
7.304
Ort
Nottuln
Ich gebe zu, dass ich beim lesen auch mehrfach grinsen musste.
Allerdings nur wegen Deinem herrlichen Schreibstil und nicht wegen dem totalen Rückflug-Chaos.
Meine Güte…..was für ein unglaubliches Kuddelmuddel :dizzy:.
 

Pemimae

FLI-Gold-Member
Registriert
13 März 2013
Beiträge
2.986
Was für eine Rückreise. Aber, wie du das alles beschreibst, da musste ich auch ab und an schmunzeln. Ich habe deinen Reisebericht von Beginn bis zum Ende genossen.
Jetzt weiß ich, warum wir Nonstop-Verbindungen bevorzugen.
 

gumpi67

FLI-Gold-Member
Registriert
12 Aug. 2008
Beiträge
2.549
Ort
südlich von Wien
Vielen Dank für's Teilen eurer Erlebnisse. Die Spannung beim Rückflug braucht keiner.

Dein Schreibstil hat mir allerdings auch den einen oder anderen Grinser ins Gesicht gezaubert, aber wer würde bei VOX/RTL nicht grinsen.
 
Oben